Deutscher Dokumentarfilmpreis

Protest in Stuttgart: „Dieser Zustand ist nicht länger hinnehmbar!“

Möglicherweise bekommt Stefan Eberlein heute Abend einen Preis, aber so richtig freuen kann er sich nicht. Im Gegenteil: Eberlein ist ein bisschen sauer, weil er findet, dass seine Arbeit als Dokumentarfilmer nicht genug geschätzt wird – und nicht ausreichend bezahlt. Deshalb will er am Abend dagegen protestieren, zusammen mit weiteren neun von zwölf Nominierten, bei der Verleihung des Deutschen Dokumentarfilmpreises in Stuttgart. Auf der Bühne.

Plakat des "SWR Doku Festivals" in Stuttgart: Mann mit schwarzen Locken und schwarzem Bart schaut durch eine alte Kamera
Plakat: SWR

Die Nominierten haben sich bereits vorab mit Ihrer Klage an die Presse gewandt, auch an Übermedien. In ihrer Protestnote schreiben die Regisseure, der Dokumentarfilm erlebe in den vergangenen Jahren „einen außerordentlichen Boom“. „Allerdings steht die gesellschaftliche Bedeutung des Dokumentarfilms im Widerspruch zum Status, den diese Filme im Programm des öffentlich-rechtlichen Fernsehens haben – und zu unserem rauen Alltag.“

Die Nominierten beklagen einerseits, dass „dieses hochgelobte Genre“ im Programm von ARD und ZDF zu wenig Raum erhalte, und dass selbst in den Dritten Programmen „preisgekrönte Filme“ erst um Mitternacht liefen. Andererseits geht es um das Geld, das die Regisseure dafür bekommen. Um zu zeigen, wie wenig sie verdienen, haben die Nominierten aus Aufwand und Honorar ihrer nun nominierten Filme ein durchschnittliches Gehalt berechnet: Auf rund 120 Euro pro Tag kommen sie dabei, „etwas über dem Mindestlohn“. Und das betreffe „nicht irgendwelche Filme“, betonen sie, „sondern die besten zwölf der letzten beiden Jahre.“

„Dieser Zustand ist nicht länger hinnehmbar“, so die Nominierten.

Dass Dokumentarfilmer die Umstände beklagen, ist nicht neu. Immer mal wieder melden sich welche zu Wort, seit Jahrzehnten. Vor fünf Jahren, zum Beispiel, machte die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (AG Dok) mit einer großen Studie darauf aufmerksam, wie schlecht es um das Einkommen ihrer Mitglieder stehe. Sie berechnete damals einen Bruttolohn pro Tag von rund 99 Euro, also noch weniger als die Nominierten jetzt. Was auch daran liegen mag, dass deren Datengrundlage spärlich ist: eben nur die zehn nominierten Filme. Die AG Dok befragte damals 92 Dokumentarfilmer über drei Jahre.

Tabelle über Dokumentarfilm-Honorare aus einer Studie der Nominierten des Deutschen Dokumentarfilmpreises: Balkendiagramm mit Honoraren zwischen 29.000 und 115.000 Euro
Beite Spanne: Honorare für die nominierten Filme Tabelle: Nominierte

Die Honorare für die nominierten Filme schwanken stark: zwischen 29.000 Euro für den günstigsten und immerhin 115.000 Euro für den teuersten. Die beiden Spitzen wurden allerdings weggelassen, um den Mittelwert zu berechnen. Dass einer der Filme mit so viel Abstand vorne liegt, kann verschiedene Gründe haben. Ist zum Beispiel der Gegenstand des Films populär, eine Marke womöglich, eine bekannte Person, gibt es mehr Geld. Entsprechend, wenn der Regisseur bereits namhaft ist.

Insgesamt ist die „Studie“ aber keine richtige Studie, dafür ist der Datensatz zu überschaubar. Vielmehr sind die Tabellen Ausdruck des eigenen finanziellen Leids der Nominierten.

Den feierlichen Anlass heute Abend wollen sie nun nutzen. Zumal es sich hier ja, das betonen sie immer wieder, um preiswürdige Filme handle, die schlecht bezahlt würden. Programmverantwortliche in den Sendern wollten diese Filme eher nach hinten schieben im Programm. Zu komplex alles. Zu langweilig. Es gehe ihnen ausschließlich um die Quote, und die sei bei Dokumentationen eben kleiner als bei einem Fußball-Spiel der Champions League. „Aber bei solchen Preisverleihungen“, schimpft Eberlein, „brüsten sich die Sender dann plötzlich mit uns.“ In Finanzierung und Sendeplätzen schlage sich diese Begeisterung allerdings nicht nieder.

Beachten muss man dabei, dass es den Nominierten bei ihrem Protest ausschließlich um den „künstlerischen 90-Minuten-Dokumentarfilm“ geht, die angebliche Königsdisziplin. Alles, was drunter ist, auch Dokumentarfilme von immerhin 45 Minuten Länge – dafür kämpfen die Regisseure nicht. „Wir wollen eine Lanze für den 90-Minuten-Film brechen“, sagt Eberlein. Was bemerkenswert ist: Die Dokumentarfilmer differenzieren noch mal im eigenen Genre. Jeder kämpft für sich. Was manchen Kollegen irritieren dürfte.

In ihrer Protestnote sprechen sie demnach auch von nur „rund ein[em] Dutzend Dokumentarfilme“, das „die ARD“ binnen eines Jahres zeige. Das wäre in der Tat sehr wenig, so insgesamt, für die ganze ARD. Bestätigt ist die Zahl nicht. Auf Nachfrage präzisiert Eberlein, es handle sich auch hier nur um Filme, die 90 Minuten dauern. Und mit „die ARD“ ist auch nur das Erste Programm gemeint. Die Dritten Programme sind ausgeklammert, obwohl Eberlein sie explizit kritisiert. Was auch eine persönliche Angelegenheit ist.

Sein Film „Parchim International“, bereits preisgekrönt und nun auch in Stuttgart nominiert, sei erst nachts im NDR Fernsehen gelaufen, sagt Eberlein: „Das ist echt ein Witz! Das ist ein guter Film, der ist lustig und alles!“ Aber es habe eben bloß diesen Sendeplatz gegeben. Die Verantwortlichen trauten sich nicht, so etwas früher zu senden und dann dazu zu stehen. „Und ich als einzelne Person kann nicht das Sendeschema des NDR beeinflussen“, sagt Eberlein. Das müssten Programmdirektoren und Intendanten machen.

Natürlich weise man permanent auf die schlechten Bedingungen hin. Vor allem versuche man, „Kollegen zu sensibilisieren“, dass es sich um ein „systematisches Problem“ handle. Damit sie merken würden, dass sie nicht allein dastehen. Und da alle Dokumentarfilmer „auch Künstler“ seien und eher Einzelkämpfer, sei man nun froh, dass bis auf zwei Nominierte aus dem Ausland alle geschlossen protestierten: die Künstler des 90-Minuten-Films.

Vorab das Gespräch mit den Sendern gesucht, haben die Nominierten nicht, sagen sie. Auch von ihrer Protestaktion heute Abend weiß offenbar niemand etwas. Erst nachdem sie die Bühne „geentert“ und ihren Protest vorgetragen haben, wollen sie sich, sagt Eberlein, an Peter Boudgoust wenden, den Intendanten des Südwestrundfunks (SWR). Der öffentlich-rechtliche Landessender richtet das „Doku Festival“ aus, auf dem der Preis vergeben wird.

Die zehn Nominierten fordern: „Eine Umsetzung der Anerkennung des Genres auch durch höhere Budgets. Ohne dass es dann weniger Sendeplätze gibt. Sondern mehr.“ Und: „Das Ende der Dumping-Honorare.“

Offenlegung: Ich bin freier Magazin-Autor für das NDR Fernsehen.

Nachtrag, 21:03. Gegen Ende der Preisverleihung hat David Bernet, in Anwesenheit der anderen Dokumentarfilmer, auf der Bühne die Protestnote verlesen. SWR-Intendant Boudgoust hat dazu nicht mehr Stellung genommen. Die Preisverleihung endete kurze Zeit später mit einem gemeinsamen Gruppenfoto aller Beteiligten.

Gruppenbild aller Beteiligten des "SWR Doku Festivals" in Stuttgart
Screenshot: SWR

Nachtrag, 1.7.2017. In unserem Text stand ursprünglich auch, welcher der nominierten Filme der bestbezahlte war. Die Dokumentarfilmer hatten darüber zunächst offen gesprochen, nach Veröffentlichung des Textes aber darum gebeten, es doch nicht zu erwähnen. Auch in der „Studie“ sind die Filme anonymisiert. Wir haben es deshalb nun geändert.

17 Kommentare

  1. Ein wenig OT: Ist die Vergütung der Dokus auch davon abhängig ob sie am Ende überhaupt ausgestrahlt werden?
    Die Frage finde ich gerade mit dem Hintergrund der von Arte abgelehnten Antisemitismus-Doku interessant.

  2. Was bekommen die Dokumentarfilmer denn zusätzlich noch durch Verkäufe ins Ausland, erneute Ausstrahlungen etc.? Alleine das Honorar dürfte ja kaum alles an Verdienst sein.

  3. Relevant ist doch auch die Einstellung des jeweiligen Produzenten. Er hat ein Budget verhandelt, Förderungen erhalten und sollte die Arbeit des Regisseurs oder der Regisseurin angemessen vergüten. Und den eigenen „Wasserkopf“ reduzieren?!

  4. @1
    IdR nicht.
    Zusätzliche Einnahmen sind zB Kinoauswertung oder DVD Verkäufe. Aber die sind eher marginal.
    Parchim International, der ja auf einigen Festivals erfolgreich lief, hatte unter 10000 Zuschauer im Kino.

  5. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Verteilungsschlüssel der GEZ/GEMA Mafia. Die höchsten Ausschüttungen erhalten neben klassischer Musik (wo es auch völlig gerechtfertigt ist) Schlager und Volksmusik. Das bedeutet Mutantenstadl und Fernsehgarten sind echte Gelddruckmaschinenen zur besten Sendezeit. Die dort beteiligten bekommen den Zucker mit dem grossen Trichter……

  6. @Fred Milkereit

    Warum ist eine hohe Ausschüttung bei klassischer Musik gerechtfertigt, bei Schlager und Volksmusik aber nicht? Und was ist mit Pop, Rock und Elektro?

  7. Wer kennt ihn nicht, „den“ Verteilungsschlüssel von GEZ/GEMA.
    Erst zieht die GEZ den Rundfunkbeitrag ein und dann schüttet die GEMA ihn an Künstler aus.
    Bevorzugt werden dabei Schlagersänger.
    Man kann also seriös festhalten:
    Schlager höhlt unser Sozialsystem aus, klaut unsere Jobs.

    Politik-Mafia, wann ist endlich Schluss damit?
    Heimflug für kriminelle Musikbereicherer!

  8. 1. Die Presse war vorab informiert. Deshalb wurde darüber ja auch überregional berichtet, in der SZ zum Beispiel. Natürlich war der SWR nicht informiert, sonst hätte die Aktion womöglich gar nicht stattfinden können.
    2. Kein Dok-Produzent kann sich angesichts der Budgets einen teuren Wasserkopf leisten.
    3. Dass diese Aktion FÜR den langen Dokumentarfilm eintritt, ist keine Abgrenzung GEGEN die Kollegen, die 45-Minüter machen. Allerdings sind dort die Bedingungen nur unwesentlich besser, die Budgets und Honorare seit Jahren oft gleich, und auch dafür gibt es kaum Sendeplätze. Das Erste etwa hat in der Primetime nur noch Tierfilme und Verbraucherchecks, der BR hat im Dritten den Geschichtssendeplatz komplett gestrichen.
    Ich verstehe nicht so recht, was der „NDR Mgazinautor“ hier kritisieren will.

  9. Der „NDR-Magazinautor“, der übrigens auch einen Namen hat, fragt sicherlich nicht unbegründet, wie es um die Solidarität unter Kollegen steht. 45minüter deswegen nicht zu erwähnen, weil es dort genauso schlecht abläuft – das klingt dann doch etwas konstruiert.

    Die Berechnungen des durchschnittlichen Tagesgehaltes sind nicht neu, so hat man schon vor Jahren gerne argumentiert, und schon immer waren manche dieser Berechnungen recht phantasievoll gestaltet. Ebenso alt ist der Wunsch nach besseren Sendeplätzen. Das kann man fordern, das kann man unterstützen – aber andererseits würde vermutlich auch eine Doku wie die von Stefan Eberlein nur mühsam über einen Marktanteil von fünf Prozent klettern. Bei allem Lob, das Eberlein seinem eigenen Werk zugute kommen lässt – soviel Ehrlichkeit sollte schon sein.

    Ansonsten: ein Doku-Produzent muss keinen teuren Wasserkopf finanzieren, weil er ihn schon von der Größe des Unternehmens her schlichtweg nicht braucht.

  10. @9 Katarina Schickling

    Kaum Sendeplätze für 45-Minuten-Dokus? Allein im Ersten laufen Montags nach den Tagesthemen zwei Dokus. Im WDR gibt es „die Story“, „Menschen hautnah“ und „WDR.Dok“. Das sind nur die regelmäßigen Sendungen der zwei Sender, die mehr spontan einfallen. In den anderen Dritten wird es noch reichlich mehr geben.

  11. Leider haben „Theo“ und „Thomas K“ keine richtigen Namen, insofern kann ich nicht beurteilen, von wieviel Sachverstand diese Beiträge geküsst wurden… aber oft hilft es ja, die Fakten zu betrachten:

    Es gibt im Ersten in der PRIMETIME, also um 20:15, nur den Tier-/Verbraucherplatz am Montag. Sonst laufen um die Zeit Shows oder Fiction. Die Doku-Sendeplätze in den Dritten wurden in den vergangenen Jahren deutlich reduziert und in etlichen Fällen in die Zeit nach 22 Uhr verschoben. Seit der letzten Programmreform im BR hat die Geschichtsredaktion keinen festen Sendeplatz mehr und produziert deshalb deutlich weniger, als zuvor. Die Zahl der Folgen pro Jahr von Formaten wie „Menschen Hautnah“, „Lebenslinien“ oder „Die Story“ wurde gesenkt. Die Budgets pro Film sind, trotz steigender Preise, etwa für Reisen, Kamerateams oder andere Technik, in den letzetzn 5 Jahren weitgehend gleich geblieben. Bei 37° Grad wurde das Budget sogar gesenkt.

    Wir reden hier von der Sorte Programm, die zum Kerngeschäft des öffentlich-rechtlichen Programmauftrags gehört. In der Tat lässt sich diskutieren, wie wichtig bei diesem Kernbereich Marktanteile sind – ist es tatsächlich die Aufgabe der öffentlich-rechtlichen Sender, stets möglichst hohe Marktanteile zu erzielen? Oder ist es nicht viel mehr, gerade im journalistischen Segment, ein Problem, wenn die Sender vor allem auf pouläre Inhalte setzen? Und die weniger massentauglichen Themen gar nicht oder nur zu nachtschlafener Zeit bedienen?

    Was die Honorierung betrifft: ja, das wird seit Jahren bemängelt. Zu Recht. Bei etlichen Formaten wird seit 10-15 Jahren die identische Gage gezahlt. In dieser Zeit hat eine Preissteigerung von etwa 25% stattgefunden – real verdienen Dok-Regisseure heute also ein Viertel weniger. Gleichzeitig ist ihr Arbeitsbereich größer geworden, etwa durch die Online-Auswertung.

    Mich würde sehr interessieren, wo „Theo“ die Phantasie bei der Berechnung sieht. Ich beziehe mich auf klare Fakten. Wieviele Tage man braucht, um einen investigativen Film für die „Story“ zu recherchieren und zu filmen, lässt sich ausrechnen. Und wir reden hier von Freiberuflern, die ohne jegliche soziale Absicherung ihre komplette Sozialversicherung alleine stemmen. Ingo Däubner vom Bundesverband der Fernsehkameraleute hat mal ausgerechnet, dass 300 EUR Tagessatz eines Selbständigen einem Angestellten-Bruttolohn von 5,86 EUR pro Stunde entsprechen. Und 300 Euro Tagessatz sind im Regiebereich schon gut…

    Den Stuttgarter Regisseurinnen und Regisseuren fehlende Solidarität vorzuwerfen, finde ich sehr unfair. David Bernet ist im Vorstand der AG Dok, Stefan Eberlein engagiert sich im Bundesverband Regie. Die zwei, und auch ich, investieren in beiden Verbänden viel Arbeit in die Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Doku-Bereich, egal in welcher Sendelänge. Dass 10 Personen, die für ihre langen Dokumentarfilme ausgezeichnet werden sollen, sich für dieses Genre stark machen, scheint mir eher sinnvoll.

    In diesem Sinne: schönen Abend!

  12. Da fragt man sich immer wo das Geld bei den Ör hingeht. Die Einnahmen der Ör sind in den letzten 10 Jahren um fast 700 Millionen gestiegen. Von jährlich 7,2 Milliarden auf ca 8 Milliarden. Trotzdem kommt bei den Produzenten scheinbar nichts an und ihre Budgets stagnieren. In Wahrheit wird halt doch lieber am Programm gespart als bei der Verwaltung oder dem festen Personal.

  13. Liebe Katarina Schickling,

    was ändert es an meinen Worten, wenn Sie meinen beruflichen Hintergrund kennen? Reichen etwa 30 Jahre Autorenschaft und Regiearbeit, um von Ihnen als „mit Sachverstand geküsst“ akzeptiert zu werden?

    Sie kommen hier etwas vom Hölzchen aufs Stöckchen. Dabei bin ich im Kern schon bei Ihnen: es sollten mehr Dokus gezeigt werden, und sie sollten gut bezahlt werden. Nur gefallen mir Larmoyanz und Selbstgerechtigkeit nicht, mit welcher da teilweise (und nicht von allen Beteiligten) gearbeitet wird. Aber das ist nur mein eigener Eindruck.

    Selbstverständlich können Sie NICHT sauber auf den Tag genau vorher kalkulieren, wie viele Recherche- und Drehtage man für einen längeren investigativen Film benötigt. Die Zahl der Drehtage kann man hinterher errechnen, gewiss; aber wer nicht Recherche in Form eines 9-to-5-Jobs betreibt, wird nicht exakt sagen können, er habe 15 oder 18 Tage dran gesessen. Auf jeden Fall ist es ein Haufen Arbeit.

    Zur sozialen Absicherung: für freiberufliche Autoren gibt es die Künstlersozialversicherung.

    Zu der von Ihnen erwähnten Kostensteigerung: ich kenne viele Kamerateams, und die meisten kosten nicht mehr als vor fünf Jahren.

    Was ausbleibende Honorarsteigerungen der letzten Jahre für Autoren betrifft: das Problem haben eben nicht nur die Autoren von 90min-Dokus, das betrifft auch viele im Magazin-Bereich und anderswo. Genau darum geht es doch hier: die aufgezeigten Probleme beschränken sich bei weitem nicht nur auf den Doku-Bereich und auch da nicht nur auf die „Königsklasse“ – und dass Boris Rosenkranz darüber in sehr höflicher Weise reflektiert, ist völlig in Ordnung.

    PS: Und wenn Sie, liebe Katarina Schickling, bei Ihren Statements ein µ weniger herablassend rüberkommen könnten, würde das der AG Dok gewiss nicht schaden. Polemisieren Sie nicht gegen Leute, die gar nicht Ihre Gegner sind. Ob diese nun Boris Rosenkranz heißen oder Theo.

  14. Lieber Theo,

    am Schluss kommt der eigentliche Punkt: Kritik verdienen eigentlich vorrangig die Sender, die für die prekären Zustände verantwortlich sind. Die sich angemessenen Gagen verweigern. Die sich sogar Verhandlungen darüber verweigern. Dagegen sollten wir in die Schlacht ziehen. Nicht gegen einander…

  15. Ingo Däubner vom Bundesverband der Fernsehkameraleute hat mal ausgerechnet, dass 300 EUR Tagessatz eines Selbständigen einem Angestellten-Bruttolohn von 5,86 EUR pro Stunde entsprechen.

    (Katarina Schickling)

    Da wäre mal interessant, diese Rechnung zu sehen. Wenn da ähnlich krude gerechnet wurde, wie es die Protestgruppe sonst tut (wie im Artikel oben schön beschrieben), sagt das wenig aus.

    Ich bin übrigens keineswegs gegen eine bessere Entlohnung. Nur ist es immer ungut, wenn erstmal mit Zahlen gemauschelt wird, um einen noch schlimmeren Eindruck zu erwecken.

Einen Kommentar schreiben

Mit dem Absenden stimmen Sie zu, dass Ihre Angaben gemäß unseren Datenschutzhinweisen gespeichert werden. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.