Was wir wissen – oder gerade für nicht ganz unwahrscheinlich halten
Das war mal eine schöne Idee: In dem ganzen Durcheinander sich überstürzender Ereignisse, widersprüchlicher Informationen, unklarer Nachrichtenlagen, eine kleine künstliche Insel anzulegen; einen Ort inmitten der turbulenten Breaking-News und Live-Ticker, in dem der Leser sich auf festem Boden befindet. Wo er sich informieren kann, welche Tatsachen zum jeweiligen Zeitpunkt bestätigt sind, und was ausdrücklich noch Spekulation ist oder komplettes Unwissen.
„Was wir wissen“ – im Idealfall ergänzt um „Was wir nicht wissen“ – ist diese Artikelform überschrieben. Bei „Zeit Online“ wird sie intern „Wawiwi“ abgekürzt, und Chefredakteur Jochen Wegner bezeichnete sie vor einem halben Jahr als „das Beste, was uns einfällt, um jenes Rauschen an Vermutungen, Gerüchten, Expertenmeinungen zu filtern, das es so schwer macht, das Wesentliche herauszuhören.“
Ungefähr mit dem Absturz der Germanwings-Maschine über den französischen Alpen im Frühjahr 2015 begann sich das Format im deutschen Onlinejournalismus zu etablieren. Inzwischen ist es so allgegenwärtig, dass die Nachrichtenagentur dpa es den Redaktionen sogar gleich fertig liefert.
Leider haben einige Redaktionen mit der Inflation dieses Formates auch die Standards gesenkt, und leider ist ein Beispiel dafür eben auch die dpa. Heute früh um 1:14 Uhr verschickte sie eine Agenturmeldung über den möglichen Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche, in der unter „Was wir wissen“ unter anderem aufgelistet war:
- Der festgenommene mutmaßliche Fahrer könnte nach Erkenntnissen aus Sicherheitskreisen ein Pakistaner oder Afghane sein. Er sei wohl als Flüchtling eingereist.
Das ist ziemlich exakt das Gegenteil dessen, was ein „Was wir wissen“-Listenpunkt wäre: Eine anonyme Quelle, eine Möglichkeit anstelle einer Tatsache (und diese Möglichkeit besteht dann auch noch aus zwei Möglichkeiten), ein vages „wohl“, das die Einreise als Flüchtling relativiert.
Entsprechend konsequent (und gleichzeitig ironisch) ist es, dass sich in derselben Agenturmeldung unter „Was wir nicht wissen“ der Punkt findet:
- Unklar ist die Identität des festgenommenen Verdächtigen (…).
- Zwar heißt es in Sicherheitskreisen, der Verdächtige könnte ein Pakistaner oder Afghane sein. Eine genaue Identifizierung sei jedoch schwierig, da möglicherweise auch falsche Namen benutzt würden.
Als „Was wir wissen“ verkauft dpa auch diesen Punkt:
- Kurz nach Bekanntwerden des Vorfalls sagt ein Polizeisprecher, es handle sich vermutlich um einen Anschlag. Auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sagt in der Nacht, dass viel für einen Anschlag spreche.
Wir wissen also, dass sie das sagten. Was wissen wir?
Auch in anderen Ausgaben des Zwischenstand-Formates mischt dpa munter etablierte Tatsachen mit eigenen exklusiven Informationen ohne Quellenangabe und mit Spekulationen. Und benutzt – als Kontrast zum behaupteten „Wissen“ – sicherheitshalber immer wieder „Soll“s und indirekte Rede:
- Nach dpa-Informationen reiste der Terrorverdächtige am 31. Dezember 2015 in einer Gruppe von etwa 15 Flüchtlingen nach Deutschland ein. Demnach wurden die Personalien des Mannes von der Bundespolizei im bayerischen Passau aufgenommen. Am 19. Februar habe er in Berlin einen Asylantrag gestellt. Im Asylverfahren sei der Verdächtige als renitent aufgefallen, er sei zu Anhörungen nicht erschienen und habe erklärt, er verstehe die deutsche Sprache nicht.
- Der [Beifahrer] wurde nach dpa-Informationen mit einer kleinkalibrigen Waffe erschossen. Ob die Waffe von den Ermittlern bereits gefunden wurde, war zunächst unklar.
- Im Führerhaus des Lastwagens wurde zudem blutverschmierte Kleidung gefunden. Bei dem später in einiger Entfernung vom Tatort festgenommenen Tatverdächtigen sei dagegen keine mit Blut befleckte Kleidung gefunden worden. Ob dies darauf hindeuten könnte, dass der Mann noch im Lkw die Kleidung gewechselt haben könnte, blieb ebenfalls zunächst unklar.
- In der Nacht durchsuchte die Polizei die Flüchtlingsunterkunft im früheren Berliner Flughafen Tempelhof. Der Festgenommene soll dort untergebracht gewesen sein.
Auch die „Welt“ nutzt das „Was wir wissen“-Format dafür, Spekulationen aus ihrem Live-Ticker zu wiederholen oder unbestätigte Informationen zusammenzutragen:
- Nach Informationen der „Welt“ ist er Pakistani und 23 Jahre alt. Navid B. ist angeblich am 01.01.1993 im pakistanischen Turbat geboren. Er soll am 11. Februar diesen Jahres über den Grenzübergang im bayerischen Passau eingereist sein.
- Der Mann soll in einer Berliner Flüchtlingsunterkunft gelebt haben.
- Er soll wegen kleinerer krimineller Delikte polizeibekannt sein, nicht aber wegen eines terroristischen Hintergrunds.
- Nach Informationen der „Welt“ hat das Berliner Sondereinsatzkommando (SEK) am Dienstagmorgen gegen vier Uhr einen Hangar am stillgelegten Flughafen Tempelhof gestürmt. Dort befindet sich Berlins größte Flüchtlingsunterkunft.
- An dem Einsatz waren bis zu 250 Beamten beteiligt. Die Kräfte seien dann aber reduziert worden. Die Lage sei ruhig gewesen. Um 8.00 Uhr sei der Einsatz beendet gewesen. Das SEK habe eine erste heiße Spur.
Worauf sich die indirekte Rede bezieht, ist nicht immer klar – womöglich zitiert die „Welt“ sich hier selbst, macht sich die Aussagen aber sicherheitshalber nicht zu eigen. Das ist für sich genommen schon verwirrend genug, in einem Format mit dem Titel „Was wir wissen“ aber vollends abwegig.
Natürlich können die Redaktionen über eine Sammlung all der gerade gängigen Spekulationen auch „Was wir wissen“ schreiben und, umgekehrt, unter der Überschrift „Was wir wissen“ zusammentragen, was sie wollen. Es entwertet nur dieses Format und nimmt ihm den besonderen Charakter.
Und dabei wäre gerade der so wichtig in einer unübersichtlichen Nachrichtenlage wie der in Berlin seit gestern Abend. Hinter der Frage nach dem Umgang mit diesem Format steht ja eine sehr viel größere: In welchem Umfang Medien sich überhaupt auf Spekulationen einlassen sollen. Der Druck aus den digitalen Netzwerken, sofort das zu melden, was vermeintlich auf der Hand liegt, ist riesengroß. Die Lügenpresse-Rufer sahen schon in jeder korrekten Zurückhaltung, im Abwarten von Bestätigungen, einen Beweis, dass die etablierten Medien am liebsten die Wahrheit gar nicht melden wollten („die Wahrheit“, die sie selbst natürlich längst kannten).
Eine besondere Ironie ist, dass Leute wie der nordrhein-westfälische AfD-Vorsitzende Marcus Pretzell behaupteten, man müsse ausländische Medien lesen, um die Wahrheit zu erfahren – und es ihm egal war, dass die von ihm verlinkte ausländische Quelle die Unwahrheit verbreitete.
Aber selbst abgesehen von einem solchen Druck der Pöbler mag es angesichts der unaufhörlichen Spekulationen im Netz und in der Welt auch für ein seriöses Medium schwer sein, völlig darauf zu verzichten, zu spekulieren und auch unbestätigte Informationen zu verbreiten.
Gerade dann aber wäre es im Online-Journalismus umso wichtiger, den Lesern ein Format zu bieten, das zuverlässig den Stand der Dinge festhält: nicht die aktuelle Spekulations-Lage, sondern all das, was nach etablierten journalistischen Ansprüchen als zutreffend gelten kann.
Nachtrag, 22. Dezember. „Zeit Online“ erläutert im Detail, welche – deutlich strengeren – Regeln in der Redaktion für „Was wir wissen“-Artikel gelten. Zum Beispiel kann „qua Definition kein Konjunktiv vorkommen“.
Danke.
Ich wünschte ich hätte ein besseres, treffenderes und stärkeres Wort dafür, aber ich kann nur in Anbetracht der Umstände zu diesem Statement nur sagen… Zustimmung!
Das was mich so unendlich wurmt, ist das wir einfach nicht dazu lernen wollen. Nichts ändert sich. Wir machen immer wieder die gleichen Fehler.
Die finde die Tat, völlig unabhängig vom genauen Hergang, dem Täter und dem Motiv, ist schon schockierend genug. Aber der Umgang in den Medien, ob nun traditionell oder sozial und der vorherrschende Ton in der Politik, machen mir wirklich Angst.
MfG
Die lesbare Fassung…
Ich wünschte ich hätte ein besseres, treffenderes und stärkeres Wort dafür, aber ich kann in Anbetracht der Umstände zu diesem Statement nur sagen… Zustimmung!
Das was mich so unendlich wurmt, ist das wir einfach nicht dazu lernen wollen. Nichts ändert sich. Wir machen immer wieder die gleichen Fehler.
Ich finde die Tat, völlig unabhängig vom genauen Hergang, dem Täter und dem Motiv, ist schon schockierend genug. Aber der Umgang in den Medien, ob nun traditionell oder sozial, und der vorherrschende Ton in der Politik, machen mir wirklich Angst.
MfG
Was wir wissen können: Terrorismus ist erfahrungsgemäß zu mindestens 50% Staatsterrorismus.
Was wir nicht wissen: von welchem Staat.
Was wir nicht wissen: Was der IS wirklich ist außer einem Medien-Label, das nur so tut, als würde es etwas erklären.
Was wir wissen können: dass der „Spiegel“ systematisch lügt, wenn er uns etwas über Terror und Terrorgefahren erzählt.
@2 Ja, das war auch mein Gedanke.
Man müsste mal eine Art Drehbuch schreiben für Vorfälle solcher Art. Die Lernbereitschaft der Öffentlich-Rechtlichen (om privaten Rest rede ich nicht mal) tendiert nicht nur gegen Null, manchmal fühlt es sich an, als würden sie extra gegen jede Vernunft agieren.
Was hat ein Herrmann, der Innenminister in Bayern ist in einer Sondersendung zu Berlin zu suchen? Warum wird auch jedem Vollpfosten ein Mikro hingehalten in das er reinblöken darf und das auch noch gesendet?
Anstatt Antworten auf Fragen, die noch niemand beantworten kann, könnten wie uns in der Zwischenzeit darum kümmern.
Ja, sehr treffend formuliert. Mich würde mal interessieren was die alle schreiben, wenn sich morgen herausstellt , dass der Täter ein drogenabhängiger Arbeitsloser aus Castrop-Rauxel ist und der IS sich wenig später zu einem Kiosküberfall bekennt. Die Instrumentalisierung dieser Tragödien schmerzt.
Andreas Müller ist wieder da, um die Irrläufer auf seinen Blog umzuleiten.
Geile Buzzwords!
„Staatsterrorismus“, „Spiegel lügt“, „IS ist eine Erfindung der Medien“
Damit holen Sie eine ganz bestimmte Zielgruppe ab.
Leider nur Platz 4 in den Kommentaren.
Pro Tipp: Nächstes Mal die generischen Gedankenschnipsel aus alten Posts hier einfach pasten, dann dauert’s nicht so lang – Den Unterschied merkt eh‘ keiner.
Ironischerweise wird sich im Beitrag vorher darüber beklagt, dass man immer wieder die gleichen Fehler macht.
Wenn damit Verallgemeinerungen, Ablenkungsdebatten und Instrumentalisierung zur eigenen Aufmerksamkeitsökonomie gemeint sind, kann ich zustimmen.
Witzig natürlich, dass der hier kritisierte dpa-Text in seiner vollständigen Falschheit von zeit.de nach wie vor so verbreitet wird und das das inkrminierte Stück bei welt.de längst verändert wurde. Tut dem Spin der Story leider nicht gut.
Was wir ganz sicher wissen, ist die Tatsache, dass all diese vielen illegal Eingereisten, nach Recht und Gesetz, eigentlich nie hätten einreisen dürfen. Da dies jedoch unkontrolliert doch geschah war alleine die Anweisung der Kanzelerin, die letztendlich auch die Verantgwortung für die vielen Opfer und nicht nur die von Berlin, zu tragen hat.
Ja Reiner07, ohne zu wissen, wer der Täter ist wissen Sie schon, dass die Flüchtlinge irgend etwas damit zu tun haben. Die Verantwortung für Ihre widerliche Hetze tragen übrigens Sie ganz alleine.
Und es ist eine bizarre Ironie, dass Übermedien just den „Lügenpresse“- und „Merkelmussweg“-Krakeelern Munition liefert. Klar, man kann sich sein Publikum nicht aussuchen. Aber das würde mich wirklich interessieren: Ist das für Euch ein Thema? Wie steht Ihr dazu? Welche Konsequenzen hat das für Eure Berichterstattung?
Reiner07, Was Sie alles wissen. Wissen Sie denn auch, dass diese Behauptung, Menschen seien „illegal“ eingereist“ unter Juristen mindestens als „umstritten“ gelten muss? Aber Sie wissen das ja besser, nehm ich an. Und da soll es also eine „Anweisung der Kanzlerin“ gegeben haben. Hm, jaja, was Sie so alles wissen; das ist ja bei Ihnen alles schon so gesetzt. Vorwissen sozusagen. Klare Sache alles. Die Anweisung sei „alleinige“ Ursache der „unkontrollierten“ Einreise. Das hört sich wirklich an wie Wissen, wenn Sie das so griffig sagen, muss ich zugeben. Hört sich richtig toll an. Und nun trägt die Kanzlerin die Verantwortung für die Opfer von Berlin. Das ist jetzt aber eher so ein Feeling, das Sie haben, oder? Oder ist das auch Wissen? Ach wissen Sie was, ich pfeif auf Ihr Wissen. Aus ein paar hingefurzten Sätzen im Internet in einer Kommentarspalte, da kann ja auch nix bei rauskommen. Sie wissen nix. Das weiß ich.
Apropos bestätigte Fakten: Könnten die Medienmacher bitte auch noch einmal kurz darüber nachdenken, ob es wirklich nötig ist, nach solch einer Tragödie, Passanten ein Mikro ins Gesicht zu drücken, um Emotionen einzufangen?
Danke, Stefan.
Wenn es wenigstens ein Medienorgan gäbe – mal abgesehen von den Übermedien – das in solchen Moment groß titelt „WIR WISSEN NOCH NICHTS, WIR WARTEN AB, BIS WIR ETWAS ZU SAGEN HABEN“, würde ich die schon abbonnieren.
Jö, dat Reinerle. Gehört doch selbst zu so einer Kriminelltruppe. Wie viel Prozent aller schweren Gewalttaten werden von Männern verübt? Raus aus DE mit Reiner! (Hey, aber ich will ihn auch nicht bei mir im Land haben, schminkt euch das ab!)
@Stephan Harther: Ich weiß nicht genau, wo da die Ironie liegen soll. Wir machen Medienkritik. Da liegt es in der Natur der Sache, dass wir immer wieder Menschen, die die Medien ablehnen, aus welchen Gründen auch immer, „Munition“ liefern. Ich würde zwar eher sagen, dass es die Medien selbst sind, die diese „Munition“ liefern, aber darüber ließe sich sicher streiten.
Worauf genau beziehen Sie sich denn?
@ Stefan Niggemeier
„Ich würde zwar eher sagen, dass es die Medien selbst sind, die diese ‚Munition‘ liefern“.
Exakt richtig. Das sollen gute Untertanen aber konsequent decken. Sonst kommen sie auch in den großen Populisten-Sack.
@Stephan Niggemeier: Sieh #17. Und, wie geschrieben: Klar, dass die größten Kritiker der Elche Elchkritik per se prima finden. Ich frage mich aber, ob’s bei Uebermedien z.B. die Debatte über Formen gibt. Also: Ironie / Furor / … lieber ausschalten, um möglichst zu vermeiden, dass sich diejenigen animiert fühlen, deren Zuneigung Sie nicht möchten und deren Argumentation Sie nicht alimentieren wollen,
ich habe da einen persönlichen Grundsatz.
Ist es ein komplexes und nicht aufgeklärtes Ereignis: Warte eine Woche auf die Zusammenfassung, es hat keinen Sinn am Ticker zu bleiben. Beschäftige dich in der Zwischenzeit mit deinem Alltag.
Ich versteh sowieso nicht, wie Übermedien die „Merkel-muss-weg“-Idioten bedienen sollte. Ist „Bundeskanzlerin“ eine Tageszeitung?
BTW, just gelesen:
„If we’re not gonna let Syrians into the USA because of the actions of some, we shouldn’t let white people into schools or theaters either.“
@Stephan Harther: Sie finden, dass dieser Beitrag Furor enthält?
@ Andreas Müller
ich will aber nicht mit Ihnen in einen Sack. Und ich decke niemanden – obwohl ich ein guter Untertan bin.
Trotzdem hat der Hausherr leider recht, mich ärgert das genau dieses „ich muss schneller als Twitter sein“ Leute wie Herrn Müller die Bestätigung für ihren Wahnsinn liefern.
„…obwohl ich ein guter Untertan bin.“
Köstlich.
@Stephan Harther: Wie schon geschrieben wurde, sind es die Medien, die die Munition liefern. Medienkritik wie hier hat dagegen den Zweck, dass sich Medien verbessern, solche Fehler nicht mehr machen und damit auch keine Munition mehr liefern (in einer perfekten Welt…). Dass bestimmte Leute die Kommentarfunktion hier dann dafür nutzen, ihre eigene Agenda zu verfolgen, ist dagegen mitunter schon problematisch. Ich finde aber, dass das hier recht gut gehandhabt wird und die entsprechenden Leute von anderen Kommentatoren und den Seitenbetreibern gut argumentativ auseinander genommen und demaskiert werden.
@Stefan Niggemeier: Nein. Ich formulier’s anders: Gibt’s bei Uebermedien eine Auseinandersetzung mit ungewünschten Effekten, die Uebermedien möglicherweise bei „Lügenpresse“-Apologeten hat/haben könnte? Ja? Nein? Wenn ja: Zu welchem Schluss sind Sie gekommen?
@Inga: Ist klar. Ich meine auch nicht, dass Uebermedien schuld ist an der inneren Verfassung der „Lügenpresse“-Fraktion. Ich frage, ob man sich bei Uebermedien einen Kopf macht über die Wirkung, die die Uebermedien-Berichterstattung haben könnte. Und ob die bislang gemachten Erfahrungen zu irgendwelchen Konsequenzen geführt haben. Könnte ja sein. Könnte zudem interessant und hilfreich sein.
Die nächste Runde der Verarschung hat begonnen: der „richtige“ Täter soll sein Duldungsschreiben im LKW unter dem Sitz liegen gelassen haben. Der Terror-Spiegel hatte dort vorsorglich einen Reporter platziert.
Bei Charlie Hebdo hatte der Täter seinen Ausweis verloren. Bei 9/11 ist ein unversehrtes ID-Dokument aus dem Flugzeug und der WTC-Etage zu Boden gesegelt, in der das Feuer den Stahl geschmolzen hat. Wer’s glaubt, wird selig.
Der neue Verdächtige wird es nicht lebend bis zu seinem Prozess schaffen. Sowas geht gar nicht – bei Staatsterrorismus.
“Die Lügenpresse-Rufer sahen schon in jeder korrekten Zurückhaltung, im Abwarten von Bestätigungen, einen Beweis, dass die etablierten Medien am liebsten die Wahrheit gar nicht melden wollten („die Wahrheit“, die sie selbst natürlich längst kannten)“
Nicht nur die Lügenpresse-Rufer. Auch Michael Hanfeld brandmarkt in einem großen Artikel in der FAZ gestern die öffentlich rechtlichen Anstalten für zurückhaltende Berichterstattung, der Kopf ‚ ‚dröhne“ einem von dieser Abstinenz zur Spekulation. Und heute titelt die FAZ, dass es sich im einen Tunesier handeln könne, entsprechende Ausweispapiere seien im Wageninnern gefunden worden.
Der Drang, schneller zu spekulieren und das Spekulieren zum Jounalistenstandard zu machen, reicht nach solchen Anschlägen offenbar bis in die berühmte Mitte der (Medien)gesellschaft.
Puh, gut dass wir Herrn A.Müller haben, der uns genau erklärt, was dieWahrheit ist, und was Lüge.
Herr Müller, wie sind die Lottozahlen nächste Woche hier in GB, wer hat denn nun Kennedy erschossen, und gibt es Leben woanders im All?
Hey, ich meine, wenn wir schon mal einen Allwissenden unter uns haben, muss das doch ausgenutzt werden…
*facepalm*
(26) Andreas Müller
Machen Sie hier nur Propaganda für Ihre Freunde unter den Verschwörungstheoretikern und Ihre krude Weltsicht oder wollen Sie diskutieren?
So rein zur Glaubwürdigkeit von Medien ist Medienkritik wichtig.
Es ist wichtig, um zu zeigen, dass „Medien“ nicht „gleichgeschaltet“ sind.
Es ist wichtig, um zu zeigen, dass „Medien“ kein AfD-Bashing betreiben.
Es ist wichtig, um zu zeigen, dass „Merkel-ist-toll“ nicht die Geheimparole ist, um Chefredakteur zu werden.
usw.
Wie soll das gehen ohne Seiten wie Übermedien?
Natürlich sind manche „Lügenpresse“-Schreier nicht zu überzeugen: wenn es keine Seiten wie Übermedien gäbe, läge das an der „Gleichschaltung durch grünlinksversiffte Gutmenschen. Da es aber Seiten wie Übermedien gibt, beweist ihre Medien Kritik, dass Medien Fehler machen, was natürlich nur an der „grünlinksversifften Gutmenschengleichschaltung“ liegt.
Meine Konsequenz wäre ja, da manche Leute nicht überzeugt werden wollen, dass man auf die keine Rücksicht nimmt.
A. Müller: Sehe ich genau so. Über 36 Std. nach dem Ereignis finden die Ermittler ein wichtiges Dokument. Vielleicht hätten ein paar Putzfrauen im Führerhaus zeitnah mehr Erfolg gehabt. Insgeheim wünsche ich, dass der vermeintliche Täter nach seiner Festnahme noch lange genug lebt, um auszusagen.
„wer hat denn nun Kennedy erschossen?“
Solange Sie daran glauben, dass es Lee Harvey Oswald war, ist alles in Ordnung. Depp.
Quatsch die Doku Bubba-hotep zeigt die Wahrheit!!! ;-)
Aber SAt1 Frühstücksfernsehen war wieder absolut spitze Viel Slomo mit verheult aussehenden Frauen ,teilweise Musik unterlegte Beiträg-minimalistisches stimmungsförderndes Zeug und die Anti-Terror-Experten:
Alexander Hold
Horst Buschkowski
und DER weltbeste Karlson Äh Journalist Claus Strunz!
und heute alles mit BERLIN IN ANGST…
Ich bin froh über die Stummschalemöglich-
es war ekelig…
Es entbehrt ja nicht einger gewissen Ironie, wenn unter einem Artikel zur Frage, wie Medien mit Spekulationen umgehen soll, aufs fröhlichste herumspekuliert wird. Ein durchaus amüsanter Schulterschluss der „Systempresse“ und AfD wählenden Verschwörungstheoretikern. Kann man sich nicht ausdenken, muss man gesehen haben.
@A. Müller
Sie dürfen ruhig mit Ihrem Namen unterzeichen, eine Charakterbeschreibung Ihrer Person ist nicht vonnöten.
@Gerdos
Genau, wie kommen die darauf, das Dokument erst mal auf Echtheit zu prüfen, oder die Ermittlungen fortzuführen, ohne den möglichen Täter über den Fund via Medien zu informieren?
@Mycroft
Das stimmt natürlich, ein klassisches catch-22.
Aber machen wir uns nichts vor, für manche gilt überhaupt kein Beleg, der irgendwie ihrer Meinung widersprechen würde. Das hat gefälligst ein durch den Staat gedeckter, illegal von Merkel persönlich über die Grenze geschleuster und natürlich für alle anderen völlig repräsentativer X (hier gewünschtes Feindbild einfügen) gewesen zu sein.
@Andreas Müller: Macht einen das nicht einsam, immer mehr zu wissen als alle anderen; ganz allein hinter den Kulissen, während alle anderen von vorne draufstarren?
… ein Geisterfahrer? Hunderte!
@36:
Andersrum sitzt der Schuh besser – früher war der kleine Andy immer alleine: Mutti Oma etc. haben dann immer schön zugehört, keiner widersprochen. Jetzt kann der große Andreas das in die ganze Welt hinausposaunen, und er denkt er findet überall Gehör. Auf andere ist er ja nicht angewiesen (es sei denn, sie taugen als Kronzeugen zu seinen Phantasien, dann embed URL…). Und überhaupt haben sich ja alle anderen gar nicht so mit der Welt da draussen so beschäftigt wie er, da kann Ihm sowieso keiner das Wasser reichen – also wieso zuhören, wenn man doch einfach behaupten kann (kudos, Mr. Trump!).
„Apply cold water to burned area.“
Mal zum Thema zurück.
Ich versteh’s auch wirklich nicht. Wenn eine Zeitung sich Mühe geben würde, und einfach mal erklärt, warum 5 Minuten nach einem Anschlag einfach keine wasserdichten Fakten zur Verfügung stehen, was würde passieren?
Höchstens die paranoiden Trottel würden das verurteilen, aber die meisten Leute sind doch immer noch intelligent genug, das nachvollziehen zu können? Vielleicht sogar begeistert, dass ein Medium sich mal nicht an der Hatz auf Opferfotos beteiligt?
Wie wäre es mit Fotos der hauseigenen Fotografen irgendwo anders: „Wir, beim den-Rettungskräften-nicht-im-Weg-rumstehen“?
#34
„AfD wählenden Verschwörungstheoretikern“
Es spricht zunächst einmal gegen die AfD, dass einige ihrer Führungsleute gierig daran glauben wollen, dass bei diesem Terror alles mit rechten Dingen zugeht. Wer eine gute Verschwörungstheorie machen will, muss auch darüber nachdenken, wie die AfD immer wieder bestätigt wird, auch durch Leute wie Sie, die jeden zum Nazi erklären, der staatlich-mediale „Narrative“ anzweifelt.
@Stefan Niggemeier
„..mehr zu wissen…“
Welches Wissen denn? Ist es wirklich Wissen, wenn man liest, dass Terrorist um Terrorist am Tatort seine Papiere zurücklässt, und wenn man deshalb den Kopf schüttelt? Warum wundern Sie sich da nicht? Sie sind doch sonst nicht dumm.
„Macht einen das nicht einsam…“
Es macht absolut einsam, zusehen zu müssen, wie Medien über ein Jahr lang die objektiven Gefahren einer unkontrollierten Einwanderung herunterreden, Kritiker in die Nazi-Ecke stellen, und dann gierig und völlig unkritisch den Terror vor den Lesern ausbreiten, wenn er wie zu befürchten eintritt. Ja, das ist richtig deprimierend zu lesen, im Spiegel, aber auch in der WELT und anderen Medien.
Man muss sich die Frage stellen, wer ein Interesse daran hat, Millionen von Bürgern auf eine so surreale Achterbahnfahrt zuerst durch den Gesinnungs- und dann den realen Terror zu schicken.
Die Masse der Migranten hat garantiert kein Interesse daran. Bei vielen Medienschaffenden und Politikern bin ich mir da nicht so sicher, und zwar keineswegs nur rechts, sondern gerade auch bei denen, die berechtigte Befürchtungen normaler Leute in Grund und Boden verdammen noch über den Tag hinaus, an dem sie sich bewahrheiten.
Die Frage muss lauten: wer hatte und hat ein Interesse daran, dieses Land und auch Nachbarländer auf diese Weise in regelrechte Verzweiflung und in Konflikte zu treiben? Es ist zum Beispiel extrem auffällig, dass sowohl beim Mord von Reutlingen als auch jetzt in Berlin die polnischen Toten wie Opfer zweiter Klasse behandelt wurden: von Medien, die einer hart arbeitenden Mutter einfach so eine Beziehung zu ihrem Mörder angehängt haben, und von einer Kanzlerin, die den toten polnischen Lkw-Fahrer einfach so „vergessen“ hat. In Summe ist das alles so offensichtlich schlecht, aber wirksam, dass natürlich — auch alles reiner Zufall sein kann.
Toller Beitrag, Danke! Weiss jemand, warum der erste Tatverdaechtige, trotz anderer begangener Strafdelikte, und trotz mindestens zwei bekannten Identitaeten, wieder freigelassen wurde? Er scheint nun irgendwie ‚draussen‘ aber doch verschwunden zu sein, denn keiner sucht nach ihm. Normalerweise wuerden sich jetzt doch die Medien um ein Interview mit ihm reissen und als Unschuldiger und finanziell nicht wohlhabender Mensch wuerde er doch sicher gerne ein paar Interviews verkaufen? Vermutlich gibt es darauf eine ganz einfache Antwort, wo koennte ich die erfragen? Bitte nicht falsch verstehen, ich will mit der Frage keine Luegenpresse Diskussion bedienen, ich haette das nur gerne fuer mich selbst verstanden.
Ach Andreas, hat doch auch keiner gemault als Du so unkontrolliert ins Land reingeboren wurdest….
@Andreas Müller, 41: So einfach ist das auch nicht mit dem Dokument. Der Täter könnte auch ein Dokument von jemand anderen zurück gelassen haben, um von seiner Spur abzulenken. Und selbst wenn es eine riesige Verschwörung ist, meinen sie Leute die so böse und machthungrig sind das sie tödliche Anschläge inzenieren und damit davon kommen, greifen immer wieder auf den gleichen, offensichtlichen Trick zurück?
@AM
ohne Links ausgekommen – wow! Akzeptieren Sie es einfach: Ihre Traumwelt gab es da draussen nie, daher wird der Zustand, den Sie herbeisehnen nie eintreten, egal wem Sie noch die Schuld in die Schuhe schieben wollen. Es gibt die große Verschwörung nicht, mit der Sie die Komplexität des Lebens erklären wollen. Mir persönlich wäre es allerdings lieber, wenn Sie ein stiller Beobachter wären.
@ Calvin #43
„Der Täter könnte auch ein Dokument von jemand anderen zurück gelassen haben, um von seiner Spur abzulenken.“
Viele Varianten sind möglich, bei denen immer die eine Frage bleibt: warum sind sich alle sicher, dass der Mann aus einem gefundenen Dokument der Täter sein soll?
Allerdings ist es keine gute Idee, als normaler Täter ein fremdes (z.B. ein gestohlenes) Dokument zu hinterlassen, um eine falsche Spur zu legen. Das Dokument selbst und die Gelegenheiten zum Diebstahl bieten ebenfalls gute Ermittlungsansätze. Nur für tatortberechtigte Spurenleger mit Einfluss auf den Ermittlungsprozess ist das eine erfolgversprechende Strategie.
@ Anderer Thomas #44
„Ihre Traumwelt“
Ich habe keine geschlossene Vorstellung von dem, was da dahintersteckt, es auch nie behauptet. Deshalb ist es völliger Quatsch über einen Zustand zu phantasieren, den ich herbeisehnen soll.
Was offen zutage liegt, sind im Gegenteil immer wieder fundamentale Unstimmigkeiten wie diese verlorenen Dokumente, die Medien verbreiten, um ihrerseits eine ganz und gar geschlossene Version der Ereignisse in die Öffentlichkeit zu pflanzen.
Und wie bestellt finden sich auch immer wieder genügend Leute, die jedem Zweifler eine fixe Idee unterstellen, um genau die eine von Medien mit höchst zweifelhaften Argumenten fixierte Geschichte glauben zu dürfen. Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, woher das kommt?
Wenn Sie darüber etwas lesen wollen, empfehle ich Ihnen das Buch „Der zweite Tod meines Vaters“ von Michael Buback: ein Meisterwerk mit einer erdrückenden Beweisführung. So gut, dass Stefan Aust persönlich in der Tagesschau interviewt wurde, damit er den Autor diskreditiere. Höchst interessant, wie Aust mit nichts als kernig vorgetragenen Behauptungen extrem gute Arbeit vom Tisch kehrt. Aber an der Tatsache, dass die mutmaßliche Haupttäterin 40 Jahre lang gar nicht angeklagt und dann aufgrund dieser Ermittlungen immerhin wegen Beihilfe verurteilt wurde, kommt auch er nicht mehr vorbei. Niemand hat in einem Terrorfall gegen die Meute der Staatsschützer so viel erreicht wie Michael Buback und in Wahrheit war er noch viel besser, als der Staat jemals zugeben kann.
Wenn Sie es gelesen haben, werden sie verstehen, wie in der zweiten Runde die erwünschten Spuren gepflanzt und die störenden, z.B. von unabhängigen Zeugen, beseitigt werden.
Korrektur zu #46:
Nicht „40 Jahre lang“ hätte es heißen sollen, sondern „gut 30 Jahre“ lang.
Die Tat war 1977, 2007 äußerte Michael Buback den Verdacht, die Ermittlungen wurden 2008 wieder aufgenommen, 2012, also nach 35 Jahren fiel das Urteil gegen Verena Becker.
Eine eindrucksvolle Geschichte, die man kennen sollte, wenn man mitreden will.
A. Müller: Ich habe da möglicherweise etwas verpasst, aber Sie scheinen das ja zu wissen: wer bitte genau sind die ‚alle‘, die sich sicher sind, daß der jetzt Gesuchte der Täter sein soll? Und wer bitte genau hat diesen ‚alle‘ eigentlich erzählt, daß derjenige der Täter ist?
Sie meinen tatsächlich, es sei keine gute Idee, als ’normaler Täter‘ (was ist das eigentlich?) ein fremdes Dokument am Tatort zu hinterlassen, weil ja das Dokument und der Diebsathl desselben gute Ermittlungsansätze böten? Klingt interessant. Wenn wir nun aber die aktuelle Situation betrachten, könnte der ’normale Täter‘ gerade erfreut zuschauen, wie nicht nach ihm gesucht wird und die Zeit nutzen, sich sonstwohin abzusetzen. Oder genau da zu bleiben, wo er ist und in Ruhe abzuwarten, ob aus dem vor langer Zeit geklauten Dokument irgendwelche erfolgversprechenden Ermittlungsergebnisse erzielt werden.
Zu ‚tatortberechtigte Spurenleger mit Einfluss auf den Ermittlungsprozess‘: soll diese Formulierung bedeuten, daß Sie hier von einem Anschlag irgendeiner staatlichen Stelle ausgehen? Welche soll das dann sein? Und welchen Zweck sollte der Anschlag gehabt haben? Und wer genau hat sich den einfallen lassen und die Durchführung angeordnet?
Die Erinnerung an Bubacks Buch, die spontanen Berichte der 1. Runde und die notwendig gewordenen Korrekturen in der 2. Runde haben mich jetzt auf eine Arbeitshypothese geführt:
Die große genuine Nachricht der 1. Runde der Ermittlungen war die Tatsache, dass ein mutiger Zeuge dem Täter nachgelaufen ist und er so von einer Polizeistreife gestellt werden konnte. Das war eine Heldentat, die so in vielen Medien spontan verbreitet worden ist, die Verhaftung des Täters ein großer Glücksfall, der so nie und nimmer zu erwarten war. Ein richtiger großer Glücksfall in den Ermittlungen! Und die spontanen Nachrichten der 1. Runde sind oft unverfälscht, da schnell und (noch) nicht steuerbar.
Was wäre nun, wenn dieser Glücksfall der Ermittlungsbehörden real, aber für einen mächtigen Geheimdienst ein großes Unglück gewesen wäre, weil sein V-Mann unerwartet erwischt worden wäre und gesungen hätte? Der mächtige Geheimdienst würde versuchen, mit den Deutschen einen Deal zu machen: Do ut des. Ein Deal würde gemacht werden, ist ja auch besser als ein Geheimdienstkrieg, aber es dauert halt einen Tag oder so und die Toten werden so oder so nicht wieder lebendig.
Die Erfolgsnachricht der 1. Runde würde kassiert werden, indem man nach 36 Stunden eine neue Nachricht verbreitet, dass der Zeuge den Täter bald aus den Augen verloren hätte und es leider einen ganz Unschuldigen erwischt hätte, der jetzt freigelassen werden muss. Das ging ja auch sehr fix: warum lässt man den einzigen Festgenommenen nach so einem furchtbaren Terrorakt so schnell frei? Nicht ganz einsichtig, denn auch der Unschuldsbeweis nach so einem starken Initialverdacht braucht seine Zeit.
Jetzt gibt es ein neues Problem: man hat den Täter nach einem Massenmord laufenlassen. Man braucht als Staat einen Ersatz, den man dem Volk präsentieren kann, sonst leidet das Vertrauen noch mehr. Man weiß, dass die Ermittlungen keinen Täter mehr liefern können. Was tun? Man nimmt vielleicht kein Unschuldslamm, sondern einen richtig schweren Jungen, den man bisher nicht losgeworden ist. Innenministerkonferenz: der Jäger aus Kurpfalz, ähm, NRW hat einen Kandidaten. Der wird abgecheckt und abgenickt. Da braucht es nach der 1. Runde starke Indizien, zum Beispiel ein überzeugendes Dokument von unter dem Fahrersitz. Viel Zeit für eine abwechslungsreichere Idee ist nicht: passt schon. Das alles in einem guten Tag: sportliche Leistung! Die Medien posaunen es auf allen Kanälen raus: die meisten Leute glauben es, Kritiker kriegen was auf die Verschwörungszwölf: Dong! Zum Beispiel auch hier im Blog: Dong!
Diese Verschwörungstheorie gefällt mir schon mal ganz gut, auch wenn es natürlich noch viele Detailprobleme gibt: wie schafft es ein Asylbewerber aus NRW, in Berlin ein Attentat durchzuführen? Indem er in Berlin auch noch eine Wohnung hat. Schräge Sache, aber wer will denn so pingelig sein. Das lässt sich schon irgendwie zurecht schieben.
Man muss nicht immer das Schlimmste annehmen. Deutsche Behördenvertreter lügen zwar, aber natürlich in erster Linie aus Notwendigkeit. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wer der mächtige Geheimdienst ist, will es gar nicht wissen.
Was würde man als lebensmüder Investigativer machen, um die These zu erhärten:
– den Zeugen, den Helden, auftreiben und befragen
– den unschuldigen Tatverdächtigen eruieren und im Auge behalten, was wird aus ihm? Tot oder fort?
– das Umfeld des Ersatzzeugen vorsichtig abklopfen: hatte der wirklich was in Berlin am Laufen.
Alles absolut lebensgefährlich! Die deutschen Behörden können das nicht brauchen, der mächtige Geheimdienst, der den Weihnachtsmarkt hat plattmachen lassen, würde bedenkenlos auch noch eine kleine nasse Sache machen.
Ich behaupte nicht, dass es so war: Gott behüte. Aber so könnte es gewesen sein. Das ist eine richtig schöne Starthypothese, an der man arbeiten könnte, wenn man lebensmüde wäre. Ich aber nicht.
@ Andreas
Wrong.
@Müller: Ich hab Sie zum Nazi erklärt? Wo denn?
Wenn ich glauben würde, dass jeder, der mir widerspricht, mich insgeheim zum Nazi erklärt, würde mir das allerdings zu denken geben. Egal, wie man’s dreht und wendet.
Die Definition von „postfaktisch“:
„Ich behaupte nicht, dass es so war: Gott behüte. Aber so könnte es gewesen sein. Das ist eine richtig schöne Starthypothese, an der man arbeiten könnte, wenn man lebensmüde wäre. Ich aber nicht.“
#50: „@Müller: Ich hab Sie zum Nazi erklärt? Wo denn?“
Nirgends. Sie nicht und auch sonst niemand. Aber dieses würdelose Jammergelappe gehört eben zur weinerlich-aggressiven Selbstinszenierung: Weinerlich lügt man sich selbst zum Opfer – und aggressiv diffamiert man zugleich andere als Täter.
@ Andreas Mueller
(41) “Es macht absolut einsam, zusehen zu müssen, wie Medien über ein Jahr lang die objektiven Gefahren einer unkontrollierten Einwanderung herunterreden, Kritiker in die Nazi-Ecke stellen, und dann gierig und völlig unkritisch den Terror vor den Lesern ausbreiten, wenn er wie zu befürchten eintritt.“
Der Auszug belegt Ihren kompletten Realitätsverlust. Nicht eine der Aussagen stimmt.
(48) “Was würde man als lebensmüder Investigativer machen, um die These zu erhärten:
– den Zeugen, den Helden, auftreiben und befragen
– den unschuldigen Tatverdächtigen eruieren und im Auge behalten, was wird aus ihm? Tot oder fort?
– das Umfeld des Ersatzzeugen vorsichtig abklopfen: hatte der wirklich was in Berlin am Laufen.
Alles absolut lebensgefährlich! Die deutschen Behörden können das nicht brauchen, der mächtige Geheimdienst, der den Weihnachtsmarkt hat plattmachen lassen, würde bedenkenlos auch noch eine kleine nasse Sache machen.
Ich behaupte nicht, dass es so war: Gott behüte. Aber so könnte es gewesen sein. Das ist eine richtig schöne Starthypothese, an der man arbeiten könnte, wenn man lebensmüde wäre. Ich aber nicht.“
Irgendwo schreiben Sie auch von Staatsterror. Der deutsche Staat verübt Attentate. Wer das aufdeckt, wird eliminiert. Der Auszug hier belegt zusammen mit Ihrem Realitätsverlust, den ich oben konstatiert habe, Ihre Paranoia und Ihren Verfolgungswahn. Das Schlimme daran, dass das von einem Menschen kommt, bei dem es nicht an der Intelligenz liegen kann. Aber das ist nicht Ungewöhnliches. Ich würde einen Arzt aufsuchen, um mit diesem höchst individuellen Problem fertig zu werden. Das kann nicht gutgehen.
#Müller: „Das ist eine richtig schöne Starthypothese, an der man arbeiten könnte, wenn man lebensmüde wäre. Ich aber nicht.“
Müssen Sie wohl doch sein. Denn dadurch, dass Sie Ihre „richtig schöne Starthypothese“ hier rein salbadern, haben Sie die Aufmerksamkeit der großen, bösen Verschwörungsgeheimdienste und ihrer Verbündeten ja bereits auf sich gezogen. Die schwarzen Vans stehen schon vor Ihrer Tür, gehen Sie mal nachgucken. Den Albhut nicht vergessen, ist kalt draußen. Kann nur noch ein Frage der Zeit sein, bis sie verschwinden. Wenn Sie (und wir) Glück haben, tauchen Sie bald wieder auf und berichten uns dann von den schrecklichen Dingen, die die Außerirdischen mit Ihnen und Ihrem Enddarm angestellt haben, nachdem Sie von diesem Lichtstrahl aufgesogen wurden….
P.S. „Albhut“ ist sicher auch nicht schlecht gegen Kälte, aber Sie setzen besser Ihren Al_u_hut auf.
@Müller
„Die Frage muss lauten: wer hatte und hat ein Interesse daran, dieses Land und auch Nachbarländer auf diese Weise in regelrechte Verzweiflung und in Konflikte zu treiben?“
Fragen Sie doch ihre Freunde vom Kopp-Verlag, denen Sie gerne Interviews geben.
JudenIlluminatenFreimaurerBilderbergerEchsenmenschen
Genau in der Reihenfolge.
Hoffe geholfen zu haben. Noch mehr Fragen?
#46
„Und wie bestellt finden sich auch immer wieder genügend Leute, die jedem Zweifler eine fixe Idee unterstellen…“
Nö, nicht jedem.
Machen Sie sich mal Gedanken darüber, warum so viele Leute bei Ihnen paranoide Tendenzen feststellen. (Der Geisterfahrerwitz wurde bereits erwähnt).
Nicht jeder, dem widersprochen wird, ist ein Galilei. Dass man Ihnen widerspricht, kann natürlich daran liegen, dass wir anderen alle a) dumm, b) gekauft, c) Echsenwesen sind. Oder halt an d) Sie sind im Unrecht.
Sagen Sie doch mal, wie haben Sie d) eigentlich ausgeschlossen?
@AM:
Und die überall verbreite Erklärung, dass IS Terroristen mit Absicht Dokumente liegen lassen damit jeder weiß dass sie es waren, halten Sie warum für abwegig?
Schließlich wollen die ja, dass man Sie fürchtet (sonst würden Sie sich ja auch nicht zu den Anschlägen bekennen)…
Aber Sie haben Recht, rein theoretisch könnten es auch die Echsenmenschen gewesen sein… (schonmal was von ockhams rasiermesser gehört?)
Solange der sog. IS keine offiziellen, verlässlichen Mitgliederlisten unterhält halte ich das für keine sonderlich sinnvolle Methode.
Was ist eigentlich aus dem guten alten Bekenner
schreibenvideo geworden?@Wonko: Naja, zur vom IS eindeutig gewünschten Destabilisierung und Spaltung der westlichen Gesellschaft reicht ja leider schon die Tatsache „es handelt sich um einen Flüchtling, der 2015 eingereist ist“. Insofern ist die Visitenkartentheorie mal nicht so einfach von der Hand zu weisen.
Was bei mir einen Knoten im Hirn hinterlässt ist allerdings die Staatsterrorismustheorie. Der Staat, der die Medien so total im Griff hat, dass seit Jahr und Tag nur positiv über Merkels Flüchtlingspolitik berichtet wird, lässt es nun so aussehen, als sei es ein Flüchtling gewesen? Und damit es besonders authentisch rüberkommt, schieben sie es jemandem in die Schuhe, der eine kriminelle Vergangenheit hat und sogar schon observiert wurde, aber nicht am Anschlag gehindert werden konnte? Äh?! Verschwörungstheorien sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Danke, Merkel.
@wonko:
Es reicht ja wenn der IS sich zu einem Anschlag bekennt und den Namen des Terroristen in einem Video nennt bevor der Name öffentlich wird. Das ist dann ja auch eine Art Bekennnervideo.
Fakt ist, dass diese Erklärung einfach viel näher liegt als irgendwelche Staatsterrorismus Phantasien.
Inga #61
Viertel nach acht und Du hast mir schon den Tag gerettet. :)))
Vielen Dank und Frohe Weihnachten.
Leider haben ja Ungereimtheiten in Verschwörungstheorien noch nie einen Gläubigen bekehrt. Die wundern sich auch nicht darüber, dass der ganze Staat da mitmacht – also z.B. auch alle Mitarbeiter in Berlin, deren Verwandte ohne weiteres auf dem Weihnachtsmarkt hätten sterben könne. Überhaupt – hunderte von Leuten, aber keiner sagt was. Muss unheimlich praktisch sein, dieser Einstellungstest beim Staat, durch den 100%ig totale Gewissenlosigkeit festgestellt werden kann. Wie funktioniert das, müssen die Kandidaten Hundewelpen treten?
Danke, liebe Earonn. Ich muss ja sagen, dass ich die Entwicklung der Müller’schen Kommentare von der vorgeblichen nüchternen Sachlichkeit über die offenbar werdende Dünnhäutigkeit hin zu löschwürdigen Beleidigungen und schließlich diesen kruden Verschwörungstheorien mit Erstaunen beobachtet habe…
Wie auch immer, ich wünsche auch allen Frohe Weihnachten :-)
Anis Amri ist heute in Mailand erschossen worden. Es war absolut klar, dass er einen Prozess nicht erleben würde. EARONN hat oben (aus freien Stücken) den Kennedy-Mord ins Spiel gebracht: Das Prinzip Lee Harvey Oswald gehört da dazu.
Ich bleibe dabei: Anis Amri war höchstwahrscheinlich nicht der Lastwagenfahrer von Berlin, sondern ein Sündenbock für Staatsterrorismus. Den ersten Tatverdächtigen hat der Generalbundesanwalt auf Anordnung von oben laufenlassen.
@Andreas Müller: Genau so muss es gewesen sein. Wenige Minuten nach der Eilmeldung ist der Fall komplett aufgeklärt. Ihre Beweiskette ist erdrückend.
(Ich meine, Sie haben doch Ihr Blog. Warum müssen Sie das hier?)
@ Stefan Niggemeier
An den schönen (von EARONN #28 mit schlafwandlerischer Intuition eingebrachten) Bezug zu Kennedy und damit zu Lee Harvey Oswald kann ich auf meinem Blog nicht anknüpfen. Das ist ein echter Mehrwert, den Uebermedien eben bietet :-)
@AM:
Jetzt mal ganz ab von den offensichtlichen Problemen mit Ihrer Verschwörungstheorie: Meinen Sie nicht, dieser ominöse Geheimdienst hätte deutlich einfachere Möglichkeiten ein Attentat zu organisieren als sich einen Pakistaner als Mitarbeiter zu organisieren, diesen einen Sattelschlepper klauen zu lassen und dann in einen Weihnachtsmarkt zu fahren?
Aber vermutlich lohnt es sich nicht, da drüber zu diskutieren….
@Müller: Aber warum sollte der Staat ein Interesse daran haben, so einen miesen Sündenbock auszuwählen? Der doch vor allem das Versagen des Staates bei der Terrorbekämpfung nahelegt? Haben Sie nicht die ganze Zeit behauptet, dass der Staat die Ihrer Meinung nach hohe Gefahr durch Flüchtlinge kleinredet? Und dann sucht er sich einen Sündenbock aus, den der Staatsschutz ihn zwar im Visier hatte, den er aber nicht stoppen konnte? Wieso nehmen die nicht den ersten Tatverdächtigen und beseitigen ihn dann einfach? Mal ehrlich, früher waren Verschwörungstheorien wenigestens in sich selbst konsistent. Können Sie sich nicht ein bisschen mehr Mühe geben?
@ IchBinIch #68
Welche deutlich einfachere Möglichkeit würden Sie wählen? Terror hat oft mehrere Ziele, aber ein wichtiges Zielf dürfte schon sein, die Angst vor dem islamischen Jedermann zu schüren.
@ INGA #69
„der Staat“
Welcher? Es gibt viele Staaten. Und auch innerhalb eines Staates ziehen nicht alle Kräfte an einem Strang.
Nee, das reicht mir nicht. Welche Staaten gibt es? Und welcher hat welches Interesse? Und wem hilft die Freilassung des Pakistaners und warum? Einfach nur herumraunen ist nicht, werden Sie mal konkret!
Wenn ich hier irgendwelchen Scheiß loslasse, kriege ich dann auch so viel Zuwendung wie AM? Im Ernst, was ist hier eigentlich los? Warum wird dem nicht endlich der Hahn abgedreht? Kann ja auf seiner Seite von Zensur jammern. Ich hatte jetzt genügend Einblicke in seine Psyche. Ich glaube, er ist selbst der AfD peinlich. War aufschlussreich, muss aber nicht fortgesetzt werden. Mich jedenfalls langweilt es.
Wahrscheinlich meint AM sogar, ich hätte Kennedy absichtlich erwähnt. Huch, bin ich gar Teil der Verschwörung? (Jahaaaa, ich lenke die Fäden aus Edinburgh. Weil, äh, Independence. Genau: ich destabilisiere den deutschen Staat, indem ich die Medien alle Verbrechen von Flüchtlingen verschweigen lasse (wie man ja deutlich sieht), während ich gleichzeitig LKWs in kleine Weihnachtsmärkte fahren lasse (anstatt den großen in Dortmund plattzumachen, bei dem ich mindestens 3 Zufahrtsmöglichkeiten für LKW kenne), dann die Tat einem Unschuldigen in die Schuhe schiebe (Farbkopie seines Ausweises reichte) UND denselben Unschuldigen dann beseitigte (Hetze, Hetze, und das alles vor Weihnachten). Ist Deutschland erst genügend stabilisiert, geht die EU mit unter und muss sich dann jeden Staat an Bord holen, den sie nur kriegen können, ergo: sie machen Schottland eine feste Zusage, uns als EU-Mitglied anzuerkennen, wenn wir uns unabhängig erklären. Da ich auch Nicola Sturgeon kontrolliere – ach herrjeh, ich muss dringend mal wieder ihren Mann und die Kinder füttern, die sitzen schon seit 3 Wochen in meinem Gartenhaus – wird sie das nächste Unabhängigkeits-Referendum gegen ihren eigenen Willen durchdrücken.
Verdammt, AM hat mich durchschaut. Jetzt muss ich den auch beseitigen. Hat mal jemand eine weiße Perserkatze zum Streicheln?
Aber Werner hat ja recht. Soll AM auf seinem Blog nölen. Ist doch jedem Leser der Scienceblogs aus Erfahrung klar, dass AM eher noch 13 andere beteiligte Staaten und Organisationen entdeckt, als es zu wagen Ockhams Rasiermesser anzusetzen.
Jo, danke – war bitter nötig. Wobei ich es leider als nicht so primär auf die Onlinemedien bezogen wahrgenommen habe. Hatte ich, soweit ich mich erinnere, auch so geschrieben rsp. an Beispielen aus der „klassischen Medienwelt“ deutlich gemacht.
LG FM
@AM:
Sie können sich eine abstruse VT ausdenken aber Ihnen fällt keine einfachere Terrortat ein? Ernsthaft? Ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
1. Bombe auf Weihnachtsmarkt (dann ist das mit dem ausgedachten Täter einfacher)
2. Attentat auf xy
3. IS-flagge am Bundestag (das hätte mal was)
4. Hackerangriff auf die Stromversorgung
5. Flugzeug in Kraftwerk
6. Entführung und Lösegeldforderung (da ist man länger in den Nachrichten)
7….
Vor allem würde ich als Staat, der die Medien ja so lenkt dass alle denken Flüchtlinge seien gut, die Tat irgendwelchen Rechtsextremen in die Schuhe schieben, aber das nur nebenbei.
Jetzt befolge ich aber Werners Rat und lasse das diskutieren. Das macht ja am Ende doch keinen Sinn.
Aber @Inga: wann waren denn VTs mal in sich konsistent? Chemtrails? Reichsbürger? Klimaleugner? Überall habe ich bisher keine logische Antwort auf die einfachen Fragen „wer“ und „warum“ erhalten, aber vielleicht gibt es die ja irgendwo…
@Ichbinich: Die Fragen „wer“ und „warum“ verweisen meiner Meinung nach aber auch eher nach außen, sind also Fragen zur Schnittstelle zwischen der VT und der äußeren Realität. Ansonsten sind die VTs ja schon in sich sehr geschlossen. Nach meiner Erfahrung wird da immer sehr viel Energie aufgewandt, um stimmig zu bleiben. Nirgendwo wird so erfolgreich immunisiert und alles, was widerspricht, flugs so lange umgedeutet, bis es wieder passt. Sehr schön bei der Homöopathie (ist jetzt nicht direkt eine VT, aber der Mechanismus ist der gleiche): Wird es (kurzfristig) besser, wirken die Kügelchen. Wird es schlechter, wirken sie erst recht (Erstverschlimmerung). Bleibt es gleich, hat man sich die Zähne mit der falschen Zahnpasta geputzt. Oder man hat seiner Homöopathin halt wieder ein wichtiges Symptom verschwiegen (kalte Füße z.B. oder dass man gerne saure Drops lutscht). Da gibt es keinerlei innere Widersprüche :-)
@Müller: Schade, dass Sie mir nicht mehr antworten. Mich würde halt schon interessieren, welcher Staat hier gehandelt hat, wenn es anscheinend der deutsche nicht war. Es muss ja einer sein, der dem Generalbundesanwalt Anweisungen geben kann.
@ INGA #71
Es wäre sinnlos von der Seite heranzugehen, faktenfrei, rein spekulativ.
Der Buback erklärt Ihnen in seinem Buch, dass das für den Einzelnen unbeweisbar ist und dass man es deshalb nicht versuchen sollte.
Man muss bei den merkwürdigen Fakten und Behauptungen bleiben, die von praktisch allen Medien und ohne jeden Dissens verbreitet werden, um zu sehen, dass etwas nicht stimmen kann.
@ INGA #76
„Es muss ja einer sein, der dem Generalbundesanwalt Anweisungen geben kann.“
So einfach ist das nicht. Staaten sind auch in erheblichem Umfang gezwungen, Gewalttaten gegen sich selbst zu decken, um weder vor ihren eigenen Bürgern als schwach dazustehen noch sofort einen Konflikt vom Zaun brechen zu müssen.
Und die stehen nun als stark da, wo sie ihn nicht stoppen konnten? Stünden sie nicht viel stärker da, wenn sie es dem ersten Tatverdächtigen in die Schuhe geschoben hätten? Dass der Generalbundesanwalt ihn auf Druck von „oben“ hat laufen lassen, haben überigens Sie behauptet. Also noch einmal: Welcher Staat hat hier terroristisch gehandelt und dem Generalbundesanwalt veranlasst den Verdächtigen laufen zu lassen? Es sind ja Ihre Behauptungen, nicht meine, also: Heraus mit der Sprache. Erhellen Sie mich!
Oh, den Kommentar Nr. 78 habe ich ja ganz übersehen. Was für ein Armutszeugnis. Ich raune mal herum, habe keine Vorstellung, was da gelaufen sein könnte, nur dass es sich um Staatsterrorismus handelt ist total klar. Durch wen: keine Ahnung. Warum: Alle berichten dasselbe (Meine ganze Familie behauptet, wir hätten das letzte Weihnachtsfest bei meiner Schwester gefeiert. Ein eindeutiger Beweis dafür, dass wir alle die Wahrheit vertuschen. Tatsächlich haben wir nackt am Nordpol getanzt. Kann ja nicht sein, dass wir alle dasselbe sagen).
Schließlich hat der Buback mal ein Buch geschrieben, Beweis! Da bin ich jetzt mal raus. Ich bin ja gerne mal für abwegige Diskussionen zu haben, aber das ist mir jetzt echt zu abgedreht.
@Inga:
Wir scheinen ein unterschiedliches Verständnis von „Konsistenz“ zu haben :)
Eine Konsistenz ist mMn nur dann gegeben, wenn die Theorie in sich logisch ist. Da gehören aber die Fragen „wer“ und „warum“ aber dazu. Sonst wäre ja die Theorie von AM auch konsistent. „Irgendwer“ hat dafür gesorgt dass der erste, wahre Täter wieder freigelassen wurde und einen anderen Täter präsentiert. Ist ja an sich möglich und konsistent. Unsinnig wird es ja erst in den Details und eben der Frage wer das gewesen sein soll und warum.
Sie fragen ja — zur Recht — auch immer genau danach.
Und ihr Beispiel zur Homöopathie ist für mich auch inkonsistent und unlogisch. Entweder es wirkt oder es wirkt nicht. Wenn ich mir einfach aussuche wann es das eine und wann das andere passiert, ist das für mich nicht stimmig und inkonsistent.
@Ichbinich: Nein, Immunisierungsstrategien sind ja gerade dazu da, etwas nicht falsifizierbar zu machen. Beim Homöopathie-Beispiel ist es innerhalb der Logik nicht möglich, die These „Globuli wirken“ zu falsifizieren, weil jedes mögiche Ergebnis diese These bestätigt. Sie müssen die Logik verlassen, um die Inkonsistenz erkennen zu können.
Müllers VT dagegen widerspricht sich bereits in sich selbst. Entweder der Staat steuert die Medien und belügt die Bevölkerung über die Gefährlichkeit von Flüchtlingen (dann hätte er es einem bekannten Rechtsradikalen in die Schuhe schieben müssen) oder er will Angst schüren (warum hat er dann die Medien zuvor nur positiv berichten lassen). Das passt einfach nicht zusammen.
Dass VTs für Außenstehende immer inkonsistent mit der Wirklichkeit erscheinen, ist klar.
… Mit „Logik“ meine ich hier die Eigenlogik der Homöopathie, nicht Logik als Denklehre der Mathematik.
Hanfeld ist ähnlicher Meinung wie Übermedien: Die Journalisten haben zu früh berichtet. Haben Sie nicht. Die frühen Berichte sind wichtig zur Kontrolle der Behörden, siehe Buback.
Zudem hat Hanfeld auch prominent den Tweet von Lutz Bachmann in der Liste, als ob Bachmann ein Journalist wäre. Dabei deutet der Tweet ja viel eher darauf hin, dass Bachmann ein V-Mann ist, worüber Hanfeld natürlich schweigt. Mit ein wenig Nachdenken konnte man das aber schon vor dem Tweet vermuten. PEGIDA-Mitmarschierer sollten darüber nachdenken, ob sie zu wenig nachdenken.
Herr Müller?
@ Inga #80
„Schließlich hat der Buback mal ein Buch geschrieben“
Es ist für niemanden ohne fundiertes Insiderwissen beweisbar, was letztlich hinter einer solchen Aktion steckt. Buback kommt auf den Dreh, dass er nur ein plausibles mögliches Motiv skizzieren muss, ohne es zu beweisen, um mit der Arbeit an den Fakten fortzufahren.
Dieses Motiv findet er in der Rolle seines Vaters bei den Ermittlungen in der Guillaume-Affäre und der Frage, warum Guillaume im Kanzleramt saß, obwohl die Dienste wissen mussten, dass er ein Spion der DDR war. 2008 konnte er das skizzieren, ohne einen Aufruhr zu verursachen, 1977 wäre es noch nicht möglich gewesen.
@Inga:
Hmm. Sie bestätigen ja, dass es bei der Homöopathie nur mit „Eigenlogik“ (schönes Wort) funktioniert und mit normaler Logik nicht kompatibel ist. Für mich wäre etwas aber nur konsistent, wenn es der allgemein gültigen Logik nicht widerspricht. Weil „eigenlogisch“ ist ja eigentlich immer alles, man muss es nur albern genug begründen. (Merkel bestimmt die Presse, der Geheimdienst will aber mehr Befugnisse deswegen stellt er einen Strohmannattentäter hin und die Echsenmenschen wollen halt auch irgendwas…)
Aber ich glaube das ist nur Wortklauberei, im Grundsatz sind wir uns glaube ich einig und deswegen würde ich den Thread hier nicht mehr kapern wollen und zum Thema zurückkommen:
Was mich bei der Berichterstattung eigentlich am meisten wurmt ist, dass selbst die ÖR sich offenbar dem Strudel des „immer schneller“ und „was könnte alles passiert sein“ nicht entziehen können/wollen. Und dass gewisse Leute selbst bei so einem schlimmen Anschlag nicht einfach mal ein paar Tage ruhig sein können ist schon sehr traurig.
@Ichbinich: Genau darum ging es mir doch von Anfang an. VTs zeichnen sich normalerweise dadurch aus, dass sie der objektiven Realität widersprechen. In sich sind sie aber weitgehend stimmig, sonst würden sie ja gar nicht funktionieren und es gäbe nicht so viele teils hochintelligente Menschen, die sie ernsthaft vertreten. Das, was Müller hier äußert, ist nicht einmal mehr das (in sich stimmig). Da gibt es nicht einmal mehr eine Eigenlogik.
Ich muß mal eine Lanze für unsere Medien brechen: Bei so einem blutigen Gemetzel wie in Berlin, daß sich buchstäblich bei Dunkelheit abgespielt hat, kann doch niemand sofort den Durchblick haben.
RIP
@89 / Jessica
Und was spricht dagegen, dass die Medien dann schlicht nur das berichten, was gesichert ist? Und sich nicht im Minutentakt in neuen Spekulationen ergehen?
@WONKO: Das finde ich auch! Berichten „LKW ist in Weihnachtsmarkt gefahren, Verletzte und Tote zu befuerchten“.
Danach keine Sondersendungen mit „Fachleuten“ die spekulieren obwohl Sie gar nichts wissen.
Die Sondersendungen dann, wenn es halbwegs gesicherte Daten gibt, von mir aus auch erst eine Woche spaeter. Wobei selbst dass meistens noch zu bald ist.