Wie „Der Westen“ jeden Tag aus Einschaltquoten Clickbait macht
Täglich errechnet die Arbeitsgemeinschaft Videoforschung (AGF) auf der Grundlage von GfK-Zahlen die Fernsehquoten vom Vortag. Täglich veröffentlicht das Medienmagazin DWDL auf dieser Grundlage Artikel, in denen diese Zahlen journalistisch aufbereitet werden: Welche Sendungen haben gut abgeschnitten, welche schlecht, welche hatten Marktanteile über dem Senderschnitt oder unter den Werten der direkten Konkurrenz.
Ungefähr täglich macht die Seite „Der Westen“ der Funke-Mediengruppe daraus dann eigene Artikel, versucht bei der Präsentation in Überschrift und Vorspann aber jeden Eindruck zu vermeiden, dass es sich genau darum handelt: eine Quotenmeldung. Stattdessen erwecken diese Artikel fast ausnahmslos den irreführenden Eindruck, es gebe irgendeine andere Nachricht, die mit der Sendung oder ihren Protagonisten zu tun hat. Das wirkt einerseits, angesichts des faktischen Kerns dieser Meldungen, oft originell. Andererseits gar nicht, wie die folgende Auswahl aus „Der Westen“-Schlagzeilen der vergangenen Wochen zeigt.
Hinter jeder dieser Überschriften verbirgt sich nicht anderes als eine Meldung über eine Einschaltquote vom Vortag:
Die Funke-Mediengruppe, zu der „Der Westen“ gehört, engagiert sich in der Medienkompetenzinitiative „#UseTheNews“ und fordert, stärker gegen „Fake News, maßlose Übertreibungen und dreiste Lügen“ zu kämpfen.