Für Schwarze, die wie unser Autor unter entsprechenden Rufen von Nazis gejagt wurden, bedeutet eine Sendung wie „Maischberger“ diese Woche einen enormen Kampf. Für Privilegierte sind sie sehr bequem.
Sie fühlen sich wie im Neonazi-Zoo und eilen zur Pressekonferenz der NPD: Rund 150 Journalisten waren am Wochenende in Ostritz. Dass über das rechtsextreme Festival dort und über den Gegenprotest berichtet wird, ist wichtig – aber wie groß die Aufmerksamkeit dann war, ist kurios.
Neuerdings stellen Journalisten der russischen Staatsmedien vermehrt Fragen in der Regierungspressekonferenz – in einer Form, die der „Welt“ nicht gefällt. Eine „AfDisierung des Journalismus“ fürchtet ein Redakteur. Was für ein Unsinn!
Der Deutschlandfunk fragt den Pianisten Igor Levit, warum er seinen Echo zurückgibt. Und staunt allen Ernstes, dass er gegen Antisemitismus protestiert und – „andererseits“ – täglich einen jüdischen Witz twittert.
Wenn etwas wie in Münster passiert, ist jeder gut beraten, private Nachrichtensender zu meiden. Sie beteuern, nicht zu spekulieren, machen es aber trotzdem. Die Sender Welt und n-tv lieferten am Wochenende stundenlang Gerüchte.
Eine neue Studie zeigt: „Fake News“ werden oft von den üblichen Verdächtigen verbreitet. Journalismus sollte sich aber nicht hinter Verschwörungstheoretikern oder Rechtspopulisten verstecken, im Sinne von: Die böse – wir gut. Das ist zu einfach. Und auch ein bisschen feige.
Sollen Berliner Kita-Kinder schwul oder trans gemacht werden? Eine Kolumnistin des staatlichen deutschen Auslandssenders suggeriert das – und der Sender macht auf Nachfrage alles noch schlimmer.
Marc Jan Eumanns Wahl zum Direktor der Landesanstalt für Medien und Kommunikation (LMK) ist rechtens. Das hat ein Gericht entschieden. Ein Blick in die Protokolle zeigt aber, was für eine Farce die so genannte Wahl war. Nun liegt es an den Medienanstalten und Landesgesetzgebern, das zu ändern.
Warum haben viele Medien den SPD-Politiker Martin Schulz lange Zeit überschätzt? Es liegt an der „deutschen Brille“ vieler Parlamentskorrespondenten. Aber auch die EU-Berichterstatter haben ein Problem.
Es sollte die große Transparenz-Offensive werden: Ende 2016 gründete „Zeit Online“ das Blog „Glashaus“, um dort Fragen zur Redaktionsarbeit zu beantworten und Fehler zu korrigieren. Doch was ist daraus geworden?
Witze über Äußerlichkeiten gehören zum Repertoire der ZDF-Sendung. Nun traf es einen stotternden AfD-Mann. Das ist peinlich. Aber der Versuch der Partei, daraus einen Faschismus-Skandal zu machen, ist grotesk.
Seit einigen Tagen greift türkisches Militär die syrische Region Afrin an. Der Konflikt ist kompliziert. Viele Medien aber vereinfachen stark und verbreiten Klischees. Dabei wäre es nötig, einiges einzuordnen. Gastkommentar von Nelli Tügel.