Anfrage an Medienhäuser: Wie viel zahlen Redaktionen für journalistische Praktika?

Für unseren Beitrag „Bieten: Praktikum. Suchen: Eine Person, die sich das leisten kann.“ haben wir insgesamt 17 Medienhäuser angefragt. Von 16 haben wir eine Antwort bekommen, die wir hier dokumentieren. Die Funke Mediengruppe hat nicht auf unsere Anfrage reagiert. Auch Übermedien hat die fünf Fragen beantwortet.

In den meisten Fällen haben die Medienunternehmen auf die konkreten Fragen geantwortet, weshalb die Stellungnahmen auch in einem vorgegebenen Frage-Antwort-Schema abgebildet sind. Teilweise haben die Unternehmen auch ein Statement geschickt.

Bayerischer Rundfunk

Wie viele journalistische Praktikant*innen sind jährlich in Ihrem Unternehmen beschäftigt? Wie viele davon sind freiwillige, Orientierungs- oder/und Pflichtpraktika?

Die Zahl der Praktikantinnen und Praktikanten im letzten Jahr VOR der Pandemie (2019) lag bei 341 – davon absolvierten 61 einen sogenannten Infoaufenthalt (Orientierung) und 32 ein Pflichtpraktikum. Alle anderen machten ein freiwilliges Praktikum. 2020 – mit der Pandemie – ist die Zahl auf 132 geschrumpft, wobei keine Orientierungspraktika (Infoaufenthalte) dabei waren; 2021 waren es dann sogar nur 77 Praktika.

Wie werden Praktika in Vollzeit (jeweils) vergütet? Bei unterschiedlichen Vergütungen je nach Praktikumsart und Redaktion geben Sie bitte entsprechend zugeordnet alle Werte an. Bitte geben Sie auch ggf. geleistete nicht-monetäre Entlohnungen (Verpflegung, ÖPNV-Tickets, Unterkunft) an.

Die Vergütung liegt derzeit bei 774 Euro/ Monat (Brutto), dabei gibt es keinen Unterschied bei den Praktikumsarten. Derzeit laufen Tarifverhandlungen, die eine höhere Entlohnung anstreben. Der BR selbst hat eine Anhebung auf 874 Euro/ mtl. vorgeschlagen (ab April 2023). Ist der Praktikant/die Praktikantin nicht an einer Hochschule immatrikuliert und dient das Praktikum nicht der beruflichen Umorientierung, besteht Anspruch auf Mindestlohn. In diesem Fall bezahlen wir diesen vollumfänglich und haben die Sätze entsprechend der Erhöhung zum 1.10.2022 angepasst. Auf Anfrage stellen wir den Praktikantinnen und Praktikanten/Hospitierenden eine Bestätigung aus für den Erhalt eines Ausbildungstickets. Ferner werden Auslagen für Dienstreisen erstattet sowie die dafür üblichen Sätze ausgezahlt. Außerdem erhalten die Praktikantinnen und Praktikanten den hausüblichen Essenszuschlag von 50 Cent täglich.

Wieso hat sich Ihr Unternehmen für diese Vergütung entschieden? Woran wird diese bemessen?

In der Verantwortung für unseren gesellschaftlichen Auftrag sehen wir es als unsere Pflicht, allen eine Chance auf eine Hospitanz/ein Praktikum zu ermöglichen. Dies darf nicht an den finanziellen Möglichkeiten scheitern. Ferner ist es uns ein Anliegen, dass die Praktikantinnen und Hospitierenden sich während ihres Aufenthaltes bei uns vollumfänglich den Aufgaben des Praktikums / der Hospitanz widmen können, um die Zeit bei uns bestmöglich nutzen zu können.

Gibt es die Möglichkeit, die Vergütung des Praktikums individuell zu vereinbaren? Z.B. wenn für das Praktikum ein Wohnortwechsel nötig ist, schon bestimmte Vorkenntnisse vorhanden sind, etc.

Das sieht der BR nicht vor. Sollte der für das Praktikum/die Hospitanz notwendige Umzug nach München nicht möglich sein, bieten wir auch Praktika/Hospitanzen in unseren Regionalstudios in Nürnberg, Regensburg, Würzburg und Augsburg sowie im Einzelfall auch in einem der vielen Korrespondenten-Büros an.

Sieht Ihr Unternehmen ein Problem darin, wenn journalistische Praktika schlecht bis gar nicht bezahlt werden?

Für den BR empfinden wir es als unseren gesellschaftlichen Auftrag, den Nachwuchs zu fördern. Die Honorierung stellt eine Wertschätzung dar, die auch ermutigen soll, sich später vielleicht einmal für den BR als Arbeitgeber zu interessieren.

Hessischer Rundfunk

Wie viele journalistische Praktikant*innen sind jährlich in Ihrem Unternehmen beschäftigt? Wie viele davon sind freiwillige, Orientierungs- oder/und Pflichtpraktika?

Durch Corona ist die Zahl der Praktika beim HR eingebrochen. Vor der Pandemie waren es 130, aktuell halb so viele. Zu der Art des Praktikums erhebt der HR keine Daten. Voraussetzung, dass die Person an einer Universität oder Hochschule immatrikuliert ist oder die Ausbildung ein Pflichtpraktikum vorsieht.

Das richtet sich beim HR nach nach dem Semester in dem die Person ist. Das heißt, je mehr Vorkenntnisse die Personen haben, desto mehr Geld bekommen sie. Konkret bedeutet das, dass man bis zum dritten Semester 288 Euro bekommt. Ab dem vierten Semester steigt das Gehalt dann auf 583 Euro. Sollte jemand für das Praktikum umziehen, kann hier Praktikumsbeihilfe geltend gemacht werden (170 Euro zusätzlich). In manchen Fällen gibt es auch einen Fahrtkostenzuschuss, wenn kein Studierendenticket vorhanden ist.

Wieso hat sich Ihr Unternehmen für diese Vergütung entschieden? Woran wird diese bemessen?

Das ist im Tarifvertrag festgelegt.

Gibt es die Möglichkeit, die Vergütung des Praktikums individuell zu vereinbaren? Z.B. wenn für das Praktikum ein Wohnortwechsel nötig ist, schon bestimmte Vorkenntnisse vorhanden sind, etc.

Egal, wo das Praktikum stattfindet, es wird immer pauschal bezahlt.

Sieht Ihr Unternehmen ein Problem darin, wenn journalistische Praktika schlecht bis gar nicht bezahlt werden?

Das käme für sie „niemals in Frage“, heißt es vom HR.

Mitteldeutscher Rundfunk

Wie viele journalistische Praktikant*innen sind jährlich in Ihrem Unternehmen beschäftigt? Wie viele davon sind freiwillige, Orientierungs- oder/und Pflichtpraktika?

Anzahl Praktika 2022:

studentische Pflichtpraktika: 78
freiwillige studentische Praktika: 31
Schülerpraktika (von der Schule vorgeschriebene Pflichtpraktika): 56

Die jeweilige Vergütung der Praktika für die verschiedenen Fallkonstellationen ist in einer verbindlichen Dienstanweisung geregelt. Danach müssen Pflichtpraktika grundsätzlich nicht vergütet werden, sie können aber. Die Bezahlung, ob und in welcher Höhe, liegt im Ermessen des jeweiligen Bereiches. Freiwillige Praktika mit einer Dauer von mehr als vier bis maximal zwölf Wochen werden vom ersten Tag mit mindestens 300,00 € bis maximal 400,00 € pro Monat vergütet. Bei einer Dauer von länger als 12 Wochen bis maximal 24 Wochen werden diese Praktika vom ersten Tag an mit Mindestlohn vergütet. Praktikantinnen und Praktikanten im MDR zahlen die vergünstigten Mitarbeiterpreise in der Kantine, wie andere Beschäftigte ebenfalls.

Wieso hat sich Ihr Unternehmen für diese Vergütung entschieden? Woran wird diese bemessen?

Die Zahlung einer Praktikumsvergütung richtet sich nach Art und Dauer des jeweiligen Praktikums, unter Anwendung des Mindestlohngesetzes.

Gibt es die Möglichkeit, die Vergütung des Praktikums individuell zu vereinbaren? Z.B. wenn für das Praktikum ein Wohnortwechsel nötig ist, schon bestimmte Vorkenntnisse vorhanden sind, etc.

Die Höhe der Vergütung gibt die Redaktion vor.

Sieht Ihr Unternehmen ein Problem darin, wenn journalistische Praktika schlecht bis gar nicht bezahlt werden?

Der MDR möchte attraktive Praktika anbieten. Er überprüft die Höhe der Vergütung der Praktika in journalistischen Bereich und in den anderen Bereichen regelmäßig.

Norddeutscher Rundfunk

Wie viele journalistische Praktikant*innen sind jährlich in Ihrem Unternehmen beschäftigt? Wie viele davon sind freiwillige, Orientierungs- oder/und Pflichtpraktika?

Der NDR hat in den Jahren vor der Corona-Pandemie ca. 200 Praktika pro Jahr angeboten, die keine Schulpraktika waren. Dazu gehören Pflichtpraktika (bei Studium), freiwillige Praktika, Praktika zur beruflichen Orientierung sowie Einsätze und Praktika/Hospitanzen im Rahmen von betrieblichen Ausbildungen Dritter. Die Zahlen werden nicht bereichsspezifisch erhoben, daher kann keine Aussage zu rein journalistischen Praktika gemacht werden.

Es gibt aktuell keine Vergütung. In einigen Fällen zahlt der NDR eine Aufwandsentschädigung von 300-400 Euro pro Monat. Zu den nicht-monetären Zuwendungen zählt ein Zuschuss zu der Verpflegung in der NDR Kantine.

Wieso hat sich Ihr Unternehmen für diese Vergütung entschieden? Woran wird diese bemessen?

Im NDR wird aktuell über eine einheitliche Vergütung von Praktika diskutiert. Dazu ist ein Konzept in Erarbeitung, das noch final beraten werden muss. Nach Abschluss der Beratungen soll die Umsetzung sehr schnell erfolgen.

Gibt es die Möglichkeit, die Vergütung des Praktikums individuell zu vereinbaren? Z.B. wenn für das Praktikum ein Wohnortwechsel nötig ist, schon bestimmte Vorkenntnisse vorhanden sind, etc.

Siehe Antwort auf Frage 2 zu den Vergütungen. Über Anpassungen bei der Vergütung wird aktuell aber diskutiert. Der Ansatz ist, zukünftig alle gleich und für ein Praktikum angemessen zu vergüten.

Sieht Ihr Unternehmen ein Problem darin, wenn journalistische Praktika schlecht bis gar nicht bezahlt werden?

Das Ziel ist, möglichst viele Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten für den NDR zu interessieren. Um dies zu erreichen, steht auch die Vergütung von Praktika aktuell auf dem Prüfstand. Dies gilt für alle Bereiche im NDR, egal, ob Praktika im Journalismus, in der Verwaltung oder Produktion gemacht werden.

Radio Bremen

Vor der Pandemie hatten wir jährlich durchschnittlich ca. 50 Praktikant:innen im Haus. Dazu zählen wir Schülerpraktikant:innen, Student:innen und Jahrespraktikant:innen. In diesem Jahr sind bisher 35 geplant. Seit März 2021 sind die Praktikumsregelungen bei Radio Bremen unverändert. Bei uns können Student:innen oder Schüler:innen ein sogenanntes Pflichtpraktikum absolvieren. Also ein Praktikum, welches innerhalb einer Studienverordnung und/oder Ausbildungsordnung vorgeschrieben ist. Ein Pflichtpraktikum bis zu drei Monaten wird nicht vergütet. Ein Pflichtpraktikum mit der Dauer von vier bis sechs Monaten wird mit 400 Euro monatlich vergütet. Jahrespraktikant:innen erhalten bis zu 950 Euro monatlich. Generell unterliegen wir dem Grundsatz der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit. Aus diesem Grund können wir Praktika, die dem Bremischen Mindestlohngesetz unterliegen, derzeit nicht gewähren. Dies wären zum Beispiel freiwillige Praktika oder Praktika, die über die Pflichtzeit hinaus andauern würden.

Rundfunk Berlin Brandenburg

Wie viele journalistische Praktikant*innen sind jährlich in Ihrem Unternehmen beschäftigt? Wie viele davon sind freiwillige, Orientierungs- oder/und Pflichtpraktika?

Der rbb bietet drei verschiedene Arten von Praktika an: 1.) freiwillige Praktika zur Berufsorientierung (auch studienbegleitend), 2.) Pflichtpraktika im Studium oder Volontariat (z.B. laut Studienordnung vorgeschrieben) und 3.) Schülerpraktika. Studierende haben darüber hinaus die Möglichkeit, als Aushilfen oder in Freier Mitarbeit tätig zu werden. Im laufenden Jahr 2022 sind insgesamt 78 Praktikantinnen und Praktikanten (ohne Schülerpraktika) im Einsatz, dies berücksichtigt alle geplanten Einsätze bis Ende des Jahres. Davon entfallen auf die freiwilligen Praktika 53, auf die Pflichtpraktika 25. Aufgrund der strengen coronabedingten Kontaktbeschränkungen war es bis in das Jahr 2022 hinein nicht möglich, Praktikantinnen und Praktikanten im rbb einzusetzen. Seit dem Wegfall der Beschränkungen steigt die Anzahl nun wieder an, wir haben daher noch nicht den Stand von Vor-Corona erreicht.

Der rbb vergütet Pflichtpraktika nicht. Diese sind vom Mindestlohngesetz ausgenommen, d.h. es besteht kein Anspruch auf Vergütung. Freiwillige Praktika zur Orientierung, die länger als 12 Wochen dauern, vergütet der rbb mit dem Mindestlohn. Für den ÖPNV stellt der rbb den Praktikant*innen auf Wunsch Bescheinigungen aus, damit sie vergünstigte Tickets nutzen können.

Wieso hat sich Ihr Unternehmen für diese Vergütung entschieden? Woran wird diese bemessen?

In erster Linie erreichen uns Bewerbungen für Pflichtpraktika oder freiwillige – meist studienbegleitende Praktika – mit einer Dauer von maximal 12 Wochen. In beiden Fällen hat der Gesetzgeber Ausnahmen vom Mindestlohngesetz vorgesehen, da in diesen Fällen die Ausbildung im Vordergrund steht. Studierende aller Fachrichtungen und Hintergründe sind herzlich zur Bewerbung beim rbb eingeladen. Praktika, die über den genannten Rahmen hinaus gehen, vergütet der rbb selbstverständlich mit dem gesetzlich vorgegebenen Mindestlohn.

Gibt es die Möglichkeit, die Vergütung des Praktikums individuell zu vereinbaren? Z.B. wenn für das Praktikum ein Wohnortwechsel nötig ist, schon bestimmte Vorkenntnisse vorhanden sind, etc.

Nein, diese Möglichkeit gibt es nicht.

Sieht Ihr Unternehmen ein Problem darin, wenn journalistische Praktika schlecht bis gar nicht bezahlt werden?

Der rbb prüft und diskutiert regelmäßig intern die Möglichkeiten der Vergütungen für Praktika.

Saarländischer Rundfunk

Der Saarländische Rundfunk vergibt jährlich zwei bis vier Plätze für Jahres-Pflichtpraktika in einem journalistischen Studiengang. Diese werden mit 1.165 Euro monatlich vergütet. Jährlich werden rund 40 studienbegleitende, in der Regel vierwöchige Redaktionshospitanzen und Hochschul-Pflichtpraktika im journalistischen Bereich ermöglicht, für die keine Vergütung gezahlt wird. Hinzu kommen einzelne Orientierungspraktika (etwa 15 im laufenden Jahr), in der Regel zweiwöchig, für die Zeit zwischen Schulabschluss und Studium und etwa zehn verpflichtende Schülerbetriebspraktika. Für diese wird ebenfalls keine Vergütung gezahlt. Individuelle Vereinbarungen zur Vergütung sind nicht vorgesehen. Maßgebliches Kriterium hinsichtlich der Bezahlung ist, ob das journalistische Praktikum der Orientierung beziehungsweise dem Sammeln erster Erfahrungen dient, oder ob die Einbindung in die redaktionellen Abläufe mit bereits eigenen Leistungen im Vordergrund steht. Ihre letzte Frage lässt sich in dieser Allgemeinheit nicht beantworten. Solange der Ausbildungscharakter gewahrt bleibt und Praktika nicht dazu dienen, regulär bezahlte Arbeitskräfte zu ersetzen, sind gegebenenfalls auch deutliche Vergütungsunterschiede gerechtfertigt. Wir achten jedenfalls darauf, dass der jeweilige Ausbildungszweck im Vordergrund steht und keinesfalls reguläre Beschäftigungsmöglichkeiten durch Praktika verdrängt werden.

Südwestdeutscher Rundfunk

Wie viele journalistische Praktikant*innen sind jährlich in Ihrem Unternehmen beschäftigt? Wie viele davon sind freiwillige, Orientierungs- oder/und Pflichtpraktika?

Freiwillige Journalistische/Redaktionelle Praktika (u. a. auch Orientierungspraktika für Schulabgänger:innen, Studierende und Quereinsteiger:innen):

2021: 93 freiwillige Journalistische/Redaktionelle Praktika

2022: 159 freiwillige Journalistische/Redaktionelle Praktika

2023 (Stand 15.11.22): 81 freiwillige Journalistische/Redaktionelle Praktika

Pflichtpraktika (inkl. nicht-journalistische Pflichtpraktika bspw. Bereich Technik, Verwaltung)

2021: 138 Pflichtpraktika

2022: 172 Pflichtpraktika

2023 (Stand 15.11.22): 84 Pflichtpraktika

Alle Praktikant:innen, unabhängig von der Praktikumsart – ausgenommen BOGY/BORS-Praktika (einwöchiges verpflichtendes Schulpraktikum an Gymnasien und Realschulen in Baden-Württemberg) -, erhalten im SWR einen Unterhaltszuschuss von 500€/Monat (brutto) bei 39 Stunden/Woche. Praktikant:innen erhalten weiterhin den vergünstigten Mitarbeiter:innen-Preis in der SWR-Kantine. Unsere Dienstvereinbarung über die Gewährung von Reisekostenvergütung findet bei Reisen zwischen den SWR-Standorten Anwendung.

Wieso hat sich Ihr Unternehmen für diese Vergütung entschieden? Woran wird diese bemessen?

Bei unseren journalistischen Praktika soll jedem, insbesondere auch Personen ohne Vorkenntnisse, ein Einblick in das journalistische Arbeiten ermöglicht werden. Das praktische Lernen und Erleben und das sich Ausprobieren stehen im Vordergrund. Gleichzeitig ist der SWR eine durch Beitragsgelder finanzierte öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt. Daher hat sich der SWR für alle Pflichtpraktika und freiwillige Praktika unter drei Monaten für die oben genannte Vergütung entschieden.

Gibt es die Möglichkeit, die Vergütung des Praktikums individuell zu vereinbaren? Z.B. wenn für das Praktikum ein Wohnortwechsel nötig ist, schon bestimmte Vorkenntnisse vorhanden sind, etc.

Bei Bacheloranden- und Masterandenvereinbarungen hat der SWR eine grundsätzliche Honorierung von ebenfalls 500€/Monat (brutto). Allerdings obliegt es den Fachbereichen, eine höhere Honorierung individuell mit den Studierenden zu vereinbaren.

Sieht Ihr Unternehmen ein Problem darin, wenn journalistische Praktika schlecht bis gar nicht bezahlt werden?

Bei einem Praktikum steht das praktische Lernen im Vordergrund, jeweils auch abhängig von den Vorkenntnissen und individuellen Fähigkeiten. Das bedeutet auch, dass es jeweils eine individuelle Betreuung braucht, die mit einem gewissen Aufwand verbunden ist. Um möglichst allen interessierten Personen, unabhängig von ihrem Hintergrund und ihren finanziellen Möglichkeiten einen Zugang zu unseren Praktika zu ermöglichen, halten wir eine Vergütung ab dem ersten Praktikumstag für geboten.

Westdeutscher Rundfunk

Wie viele journalistische Praktikant*innen sind jährlich in Ihrem Unternehmen beschäftigt? Wie viele davon sind freiwillige, Orientierungs- oder/und Pflichtpraktika?

Die letzten beiden Jahre waren aufgrund der Corona-Pandemie nicht repräsentativ, daher beziehen wir uns auf Daten aus 2019: Der WDR hatten in 2019 rund 190 journalistische Praktikant:innen. Hiervon waren 115 Pflichtpraktika, die anderen waren freiwillig.

Der WDR zahlt jeder / jedem studentischen Praktikant:in, die mindestens vier Wochen beim WDR ist, eine monatliche Vergütung in Höhe von 450,- Euro. Nicht-monetäre Vergütungsbestandteile gibt es für Praktikant:innen beim WDR nicht.

Wieso hat sich Ihr Unternehmen für diese Vergütung entschieden? Woran wird diese bemessen?

Die Vergütung wurde vom WDR-Bildungsausschuss festgelegt und bereits einige Male (zuletzt im vergangenen Jahr) leicht erhöht. Der WDR hat seine Praktikums-Vergütung schon mehrfach mit den Vergütungen anderer ARD-Landesrundfunkanstalten und dem ZDF verglichen, um sicherzustellen, dass sie im Rahmen der üblichen Vergütungen bleibt.

Gibt es die Möglichkeit, die Vergütung des Praktikums individuell zu vereinbaren? Z.B. wenn für das Praktikum ein Wohnortwechsel nötig ist, schon bestimmte Vorkenntnisse vorhanden sind, etc.

Nein, Praktikumsvergütungen werden im WDR nicht individuell angepasst.

Sieht Ihr Unternehmen ein Problem darin, wenn journalistische Praktika schlecht bis gar nicht bezahlt werden?

Der WDR hält es für nicht angemessen, wenn längere Praktika nicht vergütet werden, also wenn Praktika eine Länge haben, die vermuten lässt, dass es hier weniger um Ausbildung als vielmehr um zusätzliche Kapazitäten geht. Der WDR begrenzt studentische Praktika daher auf eine Länge von max. drei Monaten (bei freiwilligen Praktika) bzw. von sechs Monaten (bei Pflichtpraktika).

ZDF

2022 hat das ZDF insgesamt 510 journalistische Praktika zur Berufsorientierung durchgeführt. Davon waren 125 freiwillige und 385 verpflichtende Praktika. Alle Inlandspraktika werden mit 350 Euro und Praktika in den Auslandsstudios mit 700 Euro pro Monat bezuschusst. Für Praktika in den Auslandsstudios übernimmt das ZDF zusätzlich anfallende Visakosten. Bei dem Unterhaltszuschuss wird nicht zwischen freiwilligen und Pflichtpraktika unterschieden. Um auch wirtschaftlich weniger gut gestellten Personen die Möglichkeit zu eröffnen, erste praktische Erfahrungen zur beruflichen Orientierung im ZDF und insbesondere im journalistischen Bereich zu sammeln, haben wir uns dazu entschlossen, auch freiwillige Praktika zu bezuschussen. Da uns ein festgelegter Gesamtetat zur Verfügung steht und wir damit so vielen jungen Menschen wie möglich ein Praktikum ermöglichen möchten, nehmen wir von einer individuellen Anpassung des Unterhaltszuschusses Abstand.

Axel Springer

Anbei finden Sie eine Übersicht, auch für unsere internationalen Angebote, die Sie ebenfalls gerne mit aufnehmen können. Grundsätzlich unterscheiden wir bei Praktika in Deutschland bei der Vergütung zwischen Pflichtpraktika und freiwilligen Praktika, da hier in der Regel unterschiedliche Erfahrungslevel und Motivationen zugrunde liegen. Freiwillige Praktika vergüten wir in Höhe von 2.079,96 Euro/ Monat, was dem aktuellen gesetzlichen Mindestlohn entspricht. Bei Praktika, die als Pflichtbestandteils des Studium gefordert werden und oftmals erste Berufserfahrungen ermöglichen, haben wir uns an den in der Branche üblichen Vergütungen orientiert und honorieren sie mit 800 Euro im Master- bzw. 650 Euro im Bachelorstudium. Alle Praktikanten profitieren zudem von unserem Free Lunch-Angebot in Höhe von elf Euro am Tag.

„Correctiv“

Wie viele journalistische Praktikant*innen sind jährlich in Ihrem Unternehmen beschäftigt? Wie viele davon sind freiwillige, Orientierungs- oder/und Pflichtpraktika?

Wir haben insgesamt 3-4 Praktikantenstellen in unserer Organisation. Diese sind unterschiedlichen Teams zugeordnet, d.h. wir haben etwa 10 unterschiedliche Praktikant*innen pro Jahr. Die genaue Zahl hängt immer von den Projekten und den Betreuungsmöglichkeiten ab. Grundsätzlich nehmen wir nur Praktikant*innen zur Berufsorientierung und im Rahmen von Ausbildungen an. Insgesamt haben wir etwa 80 Beschäftigte auf etwa 53 Vollzeitstellen.

Wir zahlen eine kleine Summe als Anerkennung. Diese ist für alle Praktikant*innen gleich. Derzeit liegt die Vergütung bei 400 Euro im Monat.

Wieso hat sich Ihr Unternehmen für diese Vergütung entschieden? Woran wird diese bemessen?

Wir wollen jungen Menschen in besonderen Phasen ihres Lebens die Chance geben, in unsere Arbeit reinzuschnuppern und sich journalistisch auszuprobieren – entweder im Rahmen der Berufsorientierung oder im Rahmen einer journalistischen Ausbildung. Praktikumsstellen bei uns werden deswegen sehr ausgewählt und zeitlich stark begrenzt vergeben. Sie besetzen in unserer Redaktion keine offenen Arbeitsplätze und sollen keine vollwertigen Arbeitskräfte ersetzen. Wir haben uns daher entschieden, keinen Lohn zu zahlen, der dies implizieren würde.

Gibt es die Möglichkeit, die Vergütung des Praktikums individuell zu vereinbaren? Z.B. wenn für das Praktikum ein Wohnortwechsel nötig ist, schon bestimmte Vorkenntnisse vorhanden sind, etc.

Nein. Wir behandeln alle Praktikant*innen gleich.

Sieht Ihr Unternehmen ein Problem darin, wenn journalistische Praktika schlecht bis gar nicht bezahlt werden?

Um Diversität in Redaktionen zu stärken, sollten Praktika ermöglicht werden. Dazu gehört auf der einen Seite eine Vergütung. Aber vor allem die Chance auf eine Stelle. Da es um Berufsorientierung geht, sind die Hürden für Anfänger*innen niedrig zu halten. Mehr Geld führt nicht unbedingt zu mehr Praktikumsplätzen – sondern eher zum Gegenteil, zu weniger Angeboten, die kleine Redaktionen realisieren können. Da wir nur im Rahmen einer Ausbildung oder einer Berufsorientierung Praktika anbieten, gehen wir davon aus, dass der Lebensunterhalt zusätzlich anders gesichert ist. Wenn junge Menschen jedoch bei uns Geld verdienen müssen zum eigenen Unterhalt, bieten wir gegebenenfalls andere Stellen an, wie etwa Werksstudierendenstellen oder Fellowships, die besser bezahlt sind. Auch hier können sie Erfahrungen sammeln – und auch so stärken wir Diversität in der Redaktion. Es geht nicht nur um Praktikumsstellen. Die bezahlten Positionen bieten wir vor allem Jugendlichen und jungen Erwachsenen an, die anders keinen Einstieg in den Beruf finden.

FAZ

Wie viele journalistische Praktikant*innen sind jährlich in Ihrem Unternehmen beschäftigt? Wie viele davon sind freiwillige, Orientierungs- oder/und Pflichtpraktika?

In den Jahren vor der Pandemie hatten wir gut 100 Hospitantinnen und Hospitanten pro Jahr im Haus. In den Jahren 2020, 2021 und 2022 ist die Zahl – vor allem aufgrund der Einschränkungen in Folge der Corona-Pandemie – etwa um 30 % gesunken. Der überwiegende Teil davon sind freiwillige Hospitanzen.

Die F.A.Z. zahlt Praktikanten eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 400 Euro. Gegebenenfalls werden zusätzlich Zeilen- bzw. Bildhonorare gezahlt, wenn während der Hospitanz redaktionelle Artikel oder Bilder in unseren Produkten veröffentlicht werden. Darüber hinaus erhalten Praktikanten/Hospitanten einen Fahrtkostenzuschuss und derzeit die Möglichkeit, vergünstigt im Wohnheim der F.A.Z. zu wohnen.

Wieso hat sich Ihr Unternehmen für diese Vergütung entschieden? Woran wird diese bemessen?

Wir orientieren uns hier an der branchenüblichen Vergütung für Praktika/Hospitanzen.

Gibt es die Möglichkeit, die Vergütung des Praktikums individuell zu vereinbaren? Z.B. wenn für das Praktikum ein Wohnortwechsel nötig ist, schon bestimmte Vorkenntnisse vorhanden sind, etc.

Nein, wir verfolgen hier eine einheitliche Regelung.

Sieht Ihr Unternehmen ein Problem darin, wenn journalistische Praktika schlecht bis gar nicht bezahlt werden?

Grundsätzlich verstehen wir Hospitanzen in erster Linie als Möglichkeit, den Beruf des Journalisten kennenzulernen und redaktionelle Erfahrungen zu sammeln, und weniger als Erwerbstätigkeit. Es kommt – im Journalismus allgemein und auch bei uns im Haus – nicht selten vor, dass Mitarbeiter nach Hospitanzen übernommen werden. Insofern könnte ein Praktikum wegweisend für einen Volontariatsplatz sein.

Madsack Mediengruppe

Da unsere journalistischen Praktikantinnen und Praktikanten nicht vollständig zentral betreut werden, gelten die folgenden Daten für etwa ein Drittel unserer Standorte. 2022 haben wir an diesen Standorten bis heute 70 Praktikantinnen und Praktikanten beschäftigt. Davon sind 25 Orientierungspraktika, 23 freiwillige studienbegleitende Praktika sowie 22 Pflichtpraktika, zuzüglich 30 Schülerpraktika.

Vergütet werden die Praktika in Vollzeit gestaffelt nach der Dauer des Praktikums:

bis zu zwei Wochen (z. B. Schülerpraktika): ohne Vergütung
vier bis zwölf Wochen: 240,00 € brutto pro Monat
mehr als zwölf Wochen: 750,00 € brutto pro Monat (bei Pflichtpraktika, andernfalls bei mehr als zwölf Wochen Mindestlohn)

Die Vergütung kann je nach Bedarf, zum Beispiel bei Vorkenntnissen oder weiten Arbeitswegen, individuell erhöht werden. Zu den nicht-monetären Leistungen zählen je nach Standort beispielsweise Vergünstigungen in der Kantine, kostenlose Heiß- und Kaltgetränke sowie frisches kostenloses Obst. Bei einem Praktikum von sechs Monaten erhalten die journalistischen Praktikantinnen und Praktikanten zudem eine Vergünstigung eines ÖPNV-Tickets. Uns ist wichtig, junge Talente im Journalismus zu fördern und angemessen zu bezahlen. Endsprechend haben wir die genannten Vergütungen (Schülerpraktika ausgenommen) angesetzt.

Es handelt sich konkret um folgende Redaktionen:

Hannoversche Allgemeine Zeitung
Neue Presse
Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND)
Göttinger Tageblatt
Schaumburger Nachrichten
Peiner Allgemeine Zeitung
Märkische Allgemeine Zeitung
Hauptstadtbüro RND

RTL

RTL Deutschland bietet in verschiedenen Bereichen journalistische Praktika an, um Interessent:innen die Möglichkeit zu geben, die journalistische Praxis und die Abläufe in einem Medienunternehmen besser kennenzulernen und ihren beruflichen Erfahrungsschatz zu erweitern. Es gibt sowohl die Möglichkeit, ein freiwilliges als auch ein Pflichtpraktikum im journalistischen Bereich zu absolvieren. Dabei legen wir großen Wert darauf, dass die Praktikant:innen in die Arbeitsabläufe integriert werden, eigenständige Aufgaben übernehmen sowie kreative Gestaltungsspielräume erhalten. Im Rahmen der Zusammenführung von RTL Deutschland und Gruner + Jahr sind wir derzeit noch dabei, die verschiedenen Prozess- und Vergütungsmodelle für Praktikant:innen in den unterschiedlichen Bereichen anzugleichen und zu vereinheitlichen. Wir legen selbstverständlich großen Wert darauf, dass die Vergütung angemessen ist und sich unsere Praktikant:innen wohl bei uns fühlen. Darüber hinaus erhalten Praktikant:innen natürlich auch eine Reihe von Benefits wie beispielsweise (digitale) Sportangebote, die Nutzung der betriebseigenen Kantine, flexible Arbeitszeiten, Mobile Office-Möglichkeit sowie ein motiviertes, modernes und wertschätzendes Arbeitsumfeld.

„Der Spiegel“

Wie viele journalistische Praktikant*innen sind jährlich in Ihrem Unternehmen beschäftigt? Wie viele davon sind freiwillige, Orientierungs- oder/und Pflichtpraktika?

Wir bilden im Jahr 2022 beim SPIEGEL 53 Praktikant:innen in den Redaktionen aus. In der SPIEGEL TV-Gruppe sind es 16. Nicht mitgezählt sind Studierende der Henri-Nannen-Schule, deren Ausbildungsvergütung den Einsatz beim SPIEGEL umfasst.

Praktika werden beim SPIEGEL gestaffelt nach Dauer vergütet: In den ersten beiden Monaten 520 Euro, 800 Euro ab dem dritten bzw. vierten Monat (DER SPIEGEL bzw. SPIEGEL TV), und bei (seltenen) längeren freiwilligen Praktika ab dem vierten Monat etwas über 2000 Euro (alle Zahlen ab 2023). Praktikant:innen können in der Kantine günstig essen.

Wieso hat sich Ihr Unternehmen für diese Vergütung entschieden? Woran wird diese bemessen?

Wir möchten neben der Ausbildungsleistung auch einen Beitrag zu den Mehrkosten leisten, die durch Ortswechsel, Verpflegung in einer unbekannten Stadt und höheres Preisniveau im städtischen Umfeld entstehen können. Zusätzlich sollen Praktikant:innen eine Anerkennung für den Beitrag an Arbeitsleistung, Ideen, Kreativität erhalten, den sie einbringen – den schätzen wir höher ein, je länger das Praktikum andauert. Mit der Grenze von 520 Euro in den ersten Monaten wird ein unerwünschter Wechsel in der Versicherungspflicht ausgeschlossen.

Gibt es die Möglichkeit, die Vergütung des Praktikums individuell zu vereinbaren? Z.B. wenn für das Praktikum ein Wohnortwechsel nötig ist, schon bestimmte Vorkenntnisse vorhanden sind, etc.

Nein, wir vergüten einheitlich, um über Zeit und zwischen Abteilungen Gerechtigkeit sicherstellen zu können. Praktika beim SPIEGEL dauern in der Regel längstens drei Monate. Dort, wo auch das Unternehmen von Vorerfahrungen profitieren möchte, suchen wir Möglichkeiten einer Anstellung.

Sieht Ihr Unternehmen ein Problem darin, wenn journalistische Praktika schlecht bis gar nicht bezahlt werden?

Wir in der SPIEGEL-Gruppe haben den für uns richtigen Weg gewählt. Der lässt sich andererseits nicht verallgemeinern: Praktika sind für den Einstieg ins Berufsleben ein wichtiges und hilfreiches Sprungbrett. Zum Praktikum gehört es dazu, dass die Praktikant:innen deutlich mehr profitieren sollen, als das ausbildende Unternehmen, und dass für dieses zusätzlicher Aufwand entsteht. Daher können auch unbezahlte Praktika wertvoll und fair sein. Sie können aber auch problematisch sein: etwa dann, wenn durch hohes Preisniveau am Standort der Firmenzentrale und zu niedrige Vergütung eine Chancengleichheit nicht entstehen kann, oder wenn Hilfs- und Zuarbeiten als niedrig vergütete Praktika getarnt würden.

„taz“

Wir haben in der taz pro Jahr etwa 100 bis max. 120 Praktikant*innen in der Redaktion. Wir erheben nicht, welche davon Pflichtpraktika sind. Die Praktikant*innen bekommen unterschiedlich viel Geld; die Ressorts bestimmen selbst, wie viel sie zahlen. Derzeit sind es nach meinem Stand zwischen 200 und 400 Euro. Dazu kommt das relativ stark von der taz subventionierte Essen in der taz-Kantine. Diese Art Bezahlung gibt es schon recht lange, aber ihre Ursprünge kenne ich nicht. Wir haben außerdem Praktikums-Stipendien der taz Panter-Stiftung. Diese sind speziell für Leute ohne Studienplatz und ohne sonstige finanzielle Bezüge, ggf auch ohne bisherige Erfahrungen im/mit Journalismus. Diese Praktikant*innen bekommen soviel wie Volos und werden auch anderweitig besonders unterstützt. Derzeit sind es zwei Stipendien/Jahr. Individuelle Vereinbarungen sind erst einmal nicht vorgesehen. Bei Zimmer-/Wohnungssuchen unterstützen wir viele Praktis, manchmal kommen sie bei jemandem aus der taz auch (vorübergehend) privat unter. Die Bezahlung der Praktikant*innen ist immer mal wieder Gegenstand taz-interner Debatten. Zuletzt wurde unter Ressortleitungen Anfang des Jahres darüber gesprochen, die Bezahlung anzuheben, was einige Ressorts – je nach Etat-Lage – auch umgesetzt haben.

Übermedien

Wie viele journalistische Praktikant*innen sind jährlich in Ihrem Unternehmen beschäftigt? Wie viele davon sind freiwillige, Orientierungs- oder/und Pflichtpraktika?

Übermedien beschäftigt zwei bis drei Praktikant:innen im Jahr. Überwiegend sind es Pflichtpraktika.

Praktikant:innen bei Übermedien erhalten eine Vergütung von 500 Euro im Monat.

Wieso hat sich Ihr Unternehmen für diese Vergütung entschieden? Woran wird diese bemessen?

500 Euro sind das, was wir derzeit für Praktikant:innen aufbringen können.

Gibt es die Möglichkeit, die Vergütung des Praktikums individuell zu vereinbaren? Z.B. wenn für das Praktikum ein Wohnortwechsel nötig ist, schon bestimmte Vorkenntnisse vorhanden sind, etc.

Ja.

Sieht Ihr Unternehmen ein Problem darin, wenn journalistische Praktika schlecht bis gar nicht bezahlt werden?

Wir finden, dass auch Praktika entlohnt werden sollten. Deshalb zahlen wir.