Die Autorin
Annika Schneider ist Redakteurin bei Übermedien. Als freie Medienjournalistin hat sie vorher als Moderatorin und Autorin beim Deutschlandfunk und WDR gearbeitet. Außerdem war sie Kolumnistin beim MDR-Altpapier.
Über die Sendung „Die 100 – was Deutschland bewegt“, die am Montagabend zur besten Sendezeit um 21.15 Uhr im Ersten lief, ließe sich viel diskutieren. „Ist die AfD eigentlich ein Problem?“, lautete die Leitfrage, zu der sich 100 Menschen „aus der Bevölkerung“ in einem großen Studio positionieren sollten – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes auf einer riesigen Skala auf dem Studioboden.
Eignet sich eine so komplexe Frage für ein TV-Format mit Unterhaltungselementen, in dem kaum jemand länger als zwei Sätze zu Wort kommt? War es klug von der ARD, das Thema eine knappe Woche vor den Brandenburger Landtagswahlen zu platzieren und sich damit dem Vorwurf der Anti-AfD-Propaganda auszusetzen? War die titelgebende Frage die richtige oder verharmlost sie die Gefahr, die von einer in Teilen rechtsextremen Partei ausgeht?
Über all das spricht gerade so gut wie niemand. Diskutiert wird stattdessen über einen völlig unbelegten Vorwurf, den unter anderem die AfD und das Wutportal „Nius“ in die Welt gesetzt haben: Die ARD habe für die Ausgabe über die AfD einen oder mehrere Laienschauspieler bezahlt. In einem oft geteilten Post auf X hieß es beispielsweise:
„Die ARD setzt bezahlte Komparsen ein und verkauft es als ungefilterte Meinung der Bürger.“
„Die 100“ ist ein Experiment, das letztes Jahr schon bei WDR und NDR lief und nun zum ersten Mal im ARD-Hauptprogramm zu sehen war. Darin verteilen sich 100 Menschen unter Anleitung von Moderator Ingo Zamperoni in einem großen Studio, je nach Haltung zur Titelfrage auf verschiedenen Seiten des Spielfelds. Zwei Journalisten, Anna Planken und Tobias Krell (alias „Checker Tobi“), liefern dann Pro- und Contra-Argumente, untermalt mit allerlei technischen Spielereien. Zwischendurch kommen immer wieder Teilnehmende zu Wort und erklären, ob sie sich von den Argumenten überzeugen lassen oder nicht, ob sie ihre Position auf der Skala anpassen oder nicht.
Vor allem ein Mann steht nun im Fokus: Michael Schleiermacher kommt in der Sendung als Letztes zu Wort. Er sagt dort, dass er in der Sendung seine Meinung geändert habe und die AfD nun für einen Wolf im Schafspelz halte: „Man weiß nicht, was sie vorhat.“
Es gibt keinen einzigen Beleg dafür, dass der 54-Jährige für dieses Statement bezahlt wurde. Er selbst weist den Vorwurf gegenüber Übermedien entschieden zurück: Eine Gage habe er für seinen Auftritt bei „Die 100“ nicht bekommen, nur die Zugfahrt und eine Hotelübernachtung seien übernommen worden – entsprechende Belege liegen Übermedien vor. „Wir haben kein Drehbuch und keinen Text bekommen“, stellt er klar. Auch der NDR dementiert auf Anfrage: Es seien keine Darstellerinnen oder Darsteller eingesetzt worden.
Richtig ist: Schleiermacher ist Laienschauspieler und Hobby-Komparse, in seinem Instagram-Profil bezeichnet er sich als „Komparse, Kleindarsteller, Protagonist“. Laut ARD-Bauchbinde ist er Bürokaufmann. Er arbeite inzwischen wegen einer Erwerbsminderung in Teilzeit in einem Rezeptionsjob, sagt er im Gespräch mit Übermedien. Als reines Hobby bewerbe er sich in seiner Freizeit für TV-Sendungen, er war auch schon bei der „Vox“-Show „First Dates“ dabei und im „Tatort“ zu sehen.
Annika Schneider ist Redakteurin bei Übermedien. Als freie Medienjournalistin hat sie vorher als Moderatorin und Autorin beim Deutschlandfunk und WDR gearbeitet. Außerdem war sie Kolumnistin beim MDR-Altpapier.
Genau das wird nun als Enthüllung verkauft – oder genauer: als vermeintlicher Beleg dafür, dass Schleiermacher auch bei „Die 100“ nur geschauspielert habe. Der NDR sagt dazu: Man schließe keine Menschen aus, die als Privatperson teilnehmen, „auch nicht aufgrund von Nebentätigkeiten im darstellenden Bereich“.
Das ist nachvollziehbar, schließlich haben auch Hobby-Komparsen eine politische Meinung. Und dass sich Schleiermacher auf eine Sendung wie „Die 100“ bewirbt, ist erst einmal nicht überraschend: Die wenigsten Menschen haben vermutlich Lust, extra für eine TV-Sendung nach Göttingen zu reisen, Stunden bei einer Aufzeichnung zu verbringen, sich vor der Kamera zu äußern. Ihm hingegen macht das Spaß.
Ein Skandal wäre das Ganze also nur dann, wenn er als Schauspieler gebucht worden wäre, um dann einen vorgegebenen Text zu sprechen oder eine bestimmte Position in die Sendung zu bringen. Beides weist Schleiermacher entschieden von sich, er habe seine eigene Meinung geäußert und lasse sich die auch von niemandem nehmen. Umso atemberaubender ist der Erfolg, den die AfD und andere mit ihrer Skandalisierung des Ganzen erzielen – auch, weil sie das Märchen von den gekauften AfD-Gegnern geschickt und breit streuten.
Es twitterten dazu am Tag nach der Sendung unter anderem die AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel und der Rechtsextremist Martin Sellner, die AfD-Fraktion im baden-württembergischen Landtag gab sogar extra eine Presseerklärung heraus, in der die Begriffe „Hetzformat“, „DDR-Propaganda“, „Umerziehung“ und „Gleichschaltung“ auftauchen. Auch „Nius“ schlachtete die Sendung in gleich mehreren Beiträgen aus, die „Berliner Zeitung“ mischte unter der Überschrift „Massive Täuschung bei ARD-Sendung“ ordentlich mit – verkaufte also schon in der Überschrift einen unbelegten Vorwurf als Tatsache. Mit den tatsächlichen Fakten hatte all das wenig bis gar nichts zu tun.
Das Narrativ der „gekauften Teilnehmenden“ war allerdings auch in seriöseren Medien erstaunlich erfolgreich. Zwar ordneten die meisten Redaktionen die Fakten mehr oder wenig umfassend ein, zitierten pflichtschuldig das Dementi des NDR. In den Überschriften und Vorspännen blieb der Verdacht dann aber doch hängen.
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ fand offenbar nichts dabei, ein „Weidel“-Zitat mitsamt der unbelegten Behauptung direkt in die Überschrift zu packen:
„‘Ein Laienschauspieler als angeblicher Ex-AfD-Wähler‘“
Der Vorspann der „Süddeutschen Zeitung“ endet mit einer raunenden Frage, die suggeriert, Schleiermacher sei wirklich in seiner Rolle als Kleindarsteller am Set gewesen:
„Wieso war ein Komparse dabei?“
Selbst im „Spiegel“, der die AfD-Vorwürfe eigentlich gründlich recherchiert und entlarvt hatte, reichte es im Vorspann nur für eine vage Frage:
„Kritiker erheben nun schwere Vorwürfe gegen die Öffentlich-Rechtlichen. Zu Recht?“
Womit wir wieder am Anfang wären: Über die Sendung selbst spricht niemand mehr. Zum Beispiel darüber, dass auch die meisten Teilnehmenden, die die AfD für weniger problematisch halten, in der Debatte die klare Position vertraten, dass die AfD rassistisch ist und Menschen ausgrenzt.
Die Rechtspopulisten haben es also mal wieder geschafft, die Agenda zu bestimmen. Und sie machen munter weiter: Immer neue Namen tauchen auf, von Menschen, die in der Sendung dabei waren, angeblich aber keine „normalen“ Bürger sind – weil sie politisch aktiv sind oder schon einmal geschauspielert haben. Zu keinem dieser Menschen gibt es Hinweise oder Belege, dass sie Geld für eine bestimmte Meinungsäußerung bekommen haben.
Aus Sicht der NDR-Redaktion ist es gar kein Problem, dass einzelne Teilnehmende sich auch politisch engagieren. Es gehe schließlich darum, eine gute Mischung aus der Bevölkerung abzubilden, sagt Julia Saldenholz, eine der zuständigen NDR-Redakteurinnen, im Gespräch mit Übermedien. Problematisch wäre das nur, wenn Teilnehmende nicht als Privatperson, sondern im Auftrag bei „Die 100“ mitmachen würden. Um das zu verhindern, erfahren die Studiogäste das Thema der Debatte ihr zufolge erst am Sendetag. So lasse sich auch die Gefahr eindämmen, dass Parteien oder Verbände Interessenvertreter einschleusen: „Wir wollen normale Leute, die ihre persönliche Meinung sagen.“
In der Sendung kommt unter anderem eine ehemalige Landtagsabgeordnete der „Linken“ zu Wort, die in der Bauchbinde auch entsprechend benannt ist, auch ein Gemeinderatsmitglied und der Vorsitzende des Ortsvereins einer Partei. Dass unter Menschen, die sich mit ihrer Meinung freiwillig ins Fernsehen begeben, überproportional viele politisch Aktive sind, ist aber naheliegend und nicht per se skandalös.
Der Mann, den die Kampagne nun am härtesten trifft, ist Michael Schleiermacher. Seit der Ausstrahlung habe er schon über hundert Hassnachrichten bekommen, sagt er gegenüber Übermedien. Einige dieser Nachrichten liegen uns vor, darunter Beleidigungen und direkte Bedrohungen. Es könne gut sein, dass er sein Komparsen-Hobby nun aufgeben müsse, weil er nicht mehr gebucht werde, befürchtet er.
Einschüchtern lässt er sich davon nicht: „Ich habe meine Meinung und stehe dazu.“ Ihn ärgert aber, dass nun über ihn geschrieben wird, er sei Ex-AfD-Wähler. Schon wegen seiner Beeinträchtigung sei die Partei für ihn unwählbar. Geändert habe er in der Sendung nur seine Meinung dazu, wie gefährlich die Partei sei.
Für WDR und NDR könnte sich wiederum die Frage stellen, ob sie die Attacken von rechts hätten vermeiden können. Hätte die Redaktion einen Mann, der auch in anderen Formaten schon dabei war, nur aus diesem Grund ausschließen sollen? Und alle politisch engagierten Bewerber gleich mit? Oder hätte die Regie die Debatte dahingehend beeinflussen sollen, dass zum Schluss auf jeden Fall jemand zu Wort kommt, der noch nie mit einer Meinung öffentlich in Erscheinung getreten ist?
Die Antwort lautet: Natürlich nicht. Es wäre fatal, wenn sich Redaktionen in Zukunft den kruden Krawalllogiken rechtsextremer Akteure unterwerfen würden. Wahrscheinlich ist, dass Rechtspopulisten in jedem Fall etwas gefunden hätten, um die Sendung anzugreifen und sich die Kampagne gar nicht verhindern ließ. Was sich durchaus hätte verhindern lassen: Dass diverse Medien mit ihrer Berichterstattung dabei so bereitwillig mitziehen.
Drei Ausgaben von „Die 100“ sind in der aktuellen Staffel noch geplant. Eine Sendung ist schon aufgezeichnet, zwei weitere folgen im November in Köln-Bocklemünd. Die Bewerbungen sind offen.
Noch so ein tolles Beispiel für die ideologische Verblendung der deutschen Medien – sie übernehmen einfach AFD-Propaganda ungeprüft.
Immerhin haben die noch den Anstand, nicht von Brandmauern zu faseln.
was mich irrtiert, ist nicht das die üblichen verdächtigen ihr süpplein kochen, sondern die tatsache, dass die ach so hart und genau recherchierenden qualitätsmedien immer wieder drauf reinfallen. herrschaftszeiten, muss das denn ewig so weitergehen??
AfD und Nius hätten so oder so was gefunden. Nur bedauerlich, daß weder das Konzept und Inhalt der Sendung noch erst recht nicht das fanatisierte Haß- und Drohszenario Thema sind.
Die Sendung ist schon lange im Fokus der Kritiker des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Auch die ersten beiden Ausgaben wurden mit falschen Vorwürfen überzogen und aus dem Zusammenhang gerissenen Ausschnitten diskreditiert.
Damals behauptete z.B. der inzwischen einseitige „ÖRR Blog“, es sei ein SPD-Politiker zu Wort gekommen, ohne das kenntlich zu machen. Dem Publikum seien politisch einseitige Infos unterbreitet worden. Wahr war: Die Politische Aktivität des Mannes wurde in der Sendung offen besprochen. Dass außerdem auch ein CDU-Politiker zu Gast war, verschwieg der „ÖRR Blog“. Es wurden immer nur Ausschnitte verbreitet. Ohne Zusammenhang. Wer die falschen Behauptungen korrigierte und widerlegte, wurde geblockt.
Für mich scheint klar: „Kritiker“ des örR randalieren besonders gern gegen diese Sendung, eben weil sie extrem offen und mit vielen Blickwinkeln auf Themen schaut. Ausschnitte daraus lassen sich besonders gut missbrauchen als angebliche Belege für eine behauptete Schlagseite, die in Wahrheit die Empörungsaktivisten haben. Bitter. Verräterisch. Wahnsinn.
(Beispiele für schon früher bösartig konstruierte Vorwürfe gegen die Sendung:
https://x.com/radiomachen/status/1729281647193858145?s=46&t=Dn3-p83zh7wh8Lk8XUJSIw
https://x.com/radiomachen/status/1729265263164727753?s=46&t=Dn3-p83zh7wh8Lk8XUJSIw )
Da die sogAfD nicht behaupten kann, dass die Sendung nur Negatives über die Partei gebracht hat, musste man eben irgendetwas finden, das man dagegen anführen kann. Nun hat es leider einen der 100 getroffen.
Bleibt zu hoffen, dass der Mob bald von ihm ablässt. Grundsätzlich fand ich die Sendung ziemlich gelungen. Erschreckend, für wie viele Leute die Einspieler vollkommen neu waren.
Wundern tut mich daran wenig bis nichts. Auch seriösere Medien als Nius und Berliner Zeitung buhlen um Aufmerksamkeit. Und die lässt sich am besten mit Konflikten erzielen. Es gibt kaum eine Schlagzeile ohne so ein raunendes „Ist da was?“. Für die meisten Medien gilt „Trouble is my business“. Verantwortlichkeit sieht anders aus.
Ich wundere mich über so manche Leute im Bekanntenkreis, die ich früher für eigentlich ganz vernünftig hielt und die heute das Reichelt-Geschwafel und ähnliches Zeug aus der Gosse lesen und sogar weiterverbreiten. Dass die AfD das gleich aufgreift, dürfte keinen verwundern. Aber das eigentlich seriöse Medien um des schnellen Klicks wegen auch noch auf den Zug aufspringen, ist eine Schande. Der Vorsprung im zivilisatorischen Diskurs, wenn wir gegenüber den United States of MAGA noch haben (wir sprechen uns in den Iden des Friedrich Merz wieder), war auch schon einmal größer.
Vollständigerweise sollte hier aber auch darauf hingewiesen werden, dass an der Sendung noch eine zweite Person teilgenommen hat, die bei derselben Schauspielagentur wie Schleiermacher unter Vertrag ist, was den Verdacht der Täuschung zusätzlich nährt.
Doch, der Sender hätte diese Leute ausschließen sollen. Die Ausschlachtung war nämlich erwartbar, und somit war auch erwartbar, dass es einfach sein wird, am Thema vorbei zu diskutieren. Natürlich hätten AfD/Nius was anderes gefunden, aber das wäre vermutlich nicht so handfest gewesen. Die Sendung hätte auch ohne die Zwei funktioniert und vermutlich auch besser.
# TK
Woher wissen Sie denn, wer bei wem „unter Vertrag“ steht?
Ich bin selbst als Komparse tätig. Die Engagements werden für jede Produktion einzeln angefragt und einzeln vergeben, ohne jeglichen Anspruch auf weitere Aufträge. Das kann einer im Jahr, es können auch fünf im Jahr sein und im darauf folgenden Jahr kein einziger. Unter einem „Vertrag“ stelle ich mir etwas anderes vor.
Nun, Rüdiger Suchsland wenigstens versucht sich an einer Bewertung der Sendung, die -seine Meinung- grottenschlecht war.
https://www.telepolis.de/features/ARD-TV-Desaster-Die-100-9885244.html
@ #8: Oh ja, das seriöse Telepolis von heise ….
In den Kommentaren werden schon Feindeslisten ohne jegliche Quellenangaben zusammengestellt: https://www.telepolis.de/forum/Telepolis/Kommentare/ARD-TV-Desaster-Die-100/Liste-mit-Teilnehmern/posting-44439370/show/
Moderation findet da schon lange nicht mehr statt.
Dort blüht die Fantasie und jeder Querfrontler darf jede noch so hirnige Verschwörung als Wahrheit verkünden.
@Dieter B: Irgendeine Art von Vertrag wird es wohl bei jeder Agentur geben, wenn man sich dort registriert, aber das ist letztlich auch Haarspalterei in meinen Augen. Fakt ist, dass mehrere Laienschauspieler derselben Agentur an der Sendung teilgenommen haben.
„Fakt ist, dass mehrere Laienschauspieler derselben Agentur an der Sendung teilgenommen haben.“
Kann ja sein, ist aber mal eine ssssehr weitläufige Sippenhaft.
@ TK: Ja, der „Vertrag“ ist ein altmodisches, blaßblaues Papier mit Durchschlag, auf dem man mit einem Kuli bei jedem Einsatz aufs Neue seine persönlichen Daten, SV-, Steuer- und ggfs. UStIdNr. zu Fuß einträgt und das am Ende des Tages vom Aufnahmeleiter oder der Vermittlungsagentur abgezeichnet wird. „Unter Vertrag stehen“ ist nach meinem Verständnis (als vormaliger Arbeitgeber und GmbH-Geschäftsführer) etwas anderes.
Ich bin mir nicht so sicher, ob wir hierzu schon alles wissen…
Die Neigung der Leitmedien, das Publikum in der politischen Meinungsfindung „anzuleiten“, widerspricht einfach zu oft den Grundsätzen einer objektiven Berichterstattung.
@Nils: Wenn bei diesem Fernsehformat Bewerber aus dem von Ihnen genannten Grund ausgeschlossen werden, dann kann dies als Beeinflussung aufgefasst werden. Tut dem Format auch nicht gut.
@Dieter B: Danke für den „Klartext“.
@ Thinkabout: Die Mühe um die „objektive Berichterstattung“ ist in vielen Redaktionen der Leitmedien unbestritten. Dies gilt auch für „Bild“-Redaktionen – nur vielleicht nicht immer für die, die für die Gestaltung der Titelseite maßgeblich sind. Dass diese Leitmedien sich politisch links oder rechts der Mitte befinden, ist mir allerdings auch klar. Ich denke allerdings, dies ist allgemein bekannt. Mir wurde jedenfalls in der Schule und im Elternhaus beigebracht, dass man, um sich umfassend informieren zu können, mindestens 2 Zeitungen lesen sollte. Der Begriff der „Blase“ wurde vor 40 Jahren nicht benutzt, aber gegeben hats die halt schon immer.
Schäme mich mittlerweile, die Übernahme der Berliner Zeitung durch Verleger-Nobodys seinerzeit als wohltuende Überraschung empfunden zu haben. Einfach nur noch gruselig, was da abgeht….
@ #16:
Dass „Leitmedien“ ihre Kunden in der politischen Meinungsfindung „anleiten“, wäre ja erst mal zu beweisen, bevor man zu dem Schluss kommt, dass diese Praxis „den Grundsätzen einer objektiven Berichterstattung“ widerspräche.
Bei Leitmedien wie NIUS, Welt, BILD etc. würde ich dem zustimmen, da diese auch keinen gesetzlich verankerten Auftrag haben, sondern rein wirtschaftlich agieren (müssen).