Am Montag kam die Meldung: „Vice“ ist pleite. Der Konzern dahinter, Vice Media, hat in den USA Insolvenz angemeldet – nach einer fast 30-jährigen Erfolgsgeschichte: vom kleinen Punk-Magazin aus Kanada hin zum weltweit operierenden Unternehmen. Die typischen Themen: Sex, Drogen, Gewalt. In Ecken dieser Welt, in die sich andere Medien kaum hintrauten, war „Vice“ immer schon zu Hause. Respektlos, laut, gerne grenzüberschreitend.
Ist das jetzt alles vorbei?
„Es ist nicht das Ende von ‚Vice‘“, sagt Felix Dachsel im Gespräch mit unserem Podcast-Host Holger Klein. Dachsel war bis zum Herbst 2022 Chefredakteur der deutschsprachigen Ausgaben von „Vice“. Natürlich gehe es dem Magazin nicht gut, natürlich gebe es Finanzierungsprobleme, sagt er. Aber nun „Grabreden“ zu halten, sei falsch. Die Marke sei nach wie vor stark.
Im Podcast erzählt Dachsel von der Geschichte des Magazins, von der Bedrohung, dass andere Medien den speziellen „Vice“-Style adaptiert haben, von der Schwierigkeit, heutzutage überhaupt noch zu provozieren, und von den Umwälzungen auf dem Medienmarkt, die zur Krise des Magazins führten.
Hören Sie die ganze Folge „Holger ruft an“ mit Felix Dachsel hier:
(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)
Der Gesprächspartner
Felix Dachsel war von 2019 bis 2022 Chefredakteur der deutschsprachigen Ausgaben von „Vice“, nachdem er bereits ein Jahr lang die Ausgabe für Deutschland geleitet hatte. Zuvor war Dachsel Redakteur bei der „taz“ und bei der „Zeit“. Seit Ende 2022 ist er stellvertretender Leiter des Reporter-Ressorts beim „Spiegel“.
Interessanter Beitrag, aber an diesen domestizierten Punkbegriff werde ich mich nie gewöhnen.