Höcke, Hofer und die Hitlergrüße
Ein Foto. Ein eindeutiges Foto. Sieht doch so aus, oder? Endlich der Beweis, wie weit rechts dieser Norbert Hofer also steht (oder sitzt), der Mann, der kürzlich Bundespräsident der Republik Österreich werden wollte. Nachdem Hofer die Wahl knapp verloren hatte, titelte die Boulevardzeitung „B.Z.“:
Norbert Hofer, der stellvertretende Obmann der FPÖ, sitzt also da, auf einem Hocker, bei seiner Wahlparty im Wiener Prater, und macht – ja, was denn?
Was die „B.Z.“ meint, was Norbert Hofer da macht, der „Rechtspopulist“, der „Rechtsaußen“, wie sie ihn auf dem Titel nennt, ist klar: einen Hitlergruß. Das soll man in diesem Foto erkennen, auch wenn es nirgends ausdrücklich steht. Die Schlagzeile aber legt es mehr als nahe; sie ist an den Titel eines satirischen Hitler-Romans angelehnt: Aus „Er ist wieder da“ wurde „Er ist wieder weg“.
Das Problem ist bloß: Wenn Norbert Hofer tatsächlich am Wahlabend im Prater gesessen und dem Volk den, sagen wir mal: Hofergruß gezeigt hätte, mit voller Absicht – dann hätte das einen Aufschrei gegeben, geben müssen, und eine Strafanzeige obendrein. Denn ein Hitlergruß ist auch in Österreich verboten. Bisher aber ist nichts davon bekannt, dass sich Hofer wegen dieser Geste juristisch verantworten müsste. Es gab auch keinen großen Aufschrei. (Höchstens einen winzigen in der österreichischen Presse – aber nicht wegen der Geste, sondern wegen des Hitler-Vergleichs der „B.Z.“.)
War es womöglich gar kein Hitlergruß? Vielleicht eine Montage?
Das dachte eine Leserin der „B.Z.“ und schrieb einen wütenden Leserbrief: „Damen und Herren, SO BITTE NICHT!“, zeigefingerte sie und verlangte eine Stellungnahme zur „verhetzenden Foto-Montage gegen einen ausländischen Politiker“. Sie wolle sich im nächsten Urlaub nicht schämen müssen.
„B.Z.“-Chefredakteur Peter Huth flapste zurück:
DAME!
Ton unverschämt. Trotzdem Antwort: Keine Fotomontage. Anfrage erledigt, Schämen nicht nötig.
Also keine Montage. Sagt Herr Huth. Was dann?
Zum Glück gibt es in diesem Internet ja Videos. Auch von dem Abend, an dem das Foto entstand. In dem Moment, in dem der Fotograf abdrückte, wurde bei Hofers Wahlparty gerade „The Sound Of Silence“ gesungen, ein Song des Folk-Duos Simon & Garfunkel, und Hofer sang mit, auf einem Hocker sitzend, weil ihm das Stehen schwerfällt. Und dann, an einer Stelle, hebt er den Arm, um:
Video: Daniel Weber
So sieht es schon weniger martialisch aus als auf dem Foto. Eigenartig, okay. Wieso Hofer, zur Musik fuchtelnd, für einen flinken Augenblick den rechten Arm ausstreckt, ist vielleicht rätselhaft – aber ist es ein Hitlergruß?
Aufgenommen wurde das Foto von der Nachrichtenagentur AFP. Im Bildtext dazu steht:
Austrian Freedom Party (FPOe) presidential candidate Norbert Hofer (C) reacts during the Austrian presidential elections run-off at Prater Alm Bar, in Vienna, Austria, on May 22, 2016.
Er „reagiert“ also. Die Agentur vertreibt das Foto demnach nicht als dokumentarischen Beleg dafür, dass sich ein Politiker vor aller Augen mit einem Hitlergruß strafbar gemacht hat, sondern als ganz normales Foto, auf dem Hofer irgendwas macht. Vielleicht winken. Mehr Information bietet der Bildtext nicht. Aber wieso wählt man dieses Bild aus und vertreibt es?
Es scheint, vor allem in Deutschland, eine Obsession zu geben. Sie heißt: Finde den Hitlergruß! Besonders eifrig wird nach ihm gesucht, wenn es um konservative oder rechte Politiker geht. Kürzlich erst, noch vor Hofer, machte die „tageszeitung“ (taz) mit einem Foto des AfD-Politikers Björn Höcke auf, das auch ihn zeigt, wie er scheinbar einen Hitlergruß macht:
Im Bildtext, der erscheint, wenn man mit der Maus über das Foto fährt, schreibt die taz, typisch ironisch:
Mann hebt den rechten Arm vor einer rot-weißen Fahne
Ursprünglich trug der Text eine andere Überschrift, die offenbar geändert wurde. Sie lautete „Hitlergruß im christlichen Abendland“, was auch daran liegen mag, dass im Text beschrieben wird, wie ein „junger Mann mit Kapuze“ in einem nicht benannten Youtube-Video einen Hitlergruß macht. Es ist nicht Höcke. Aber die (erste) Überschrift, das Bild, der Infotext dazu – eindeutiger kann man die Betrachter eines Fotos nicht in eine Richtung lenken.
(Im Bildtext der Nachrichtenagentur AP, die das Foto vertreibt, heißt es übrigens: „Bjoern Hoecke waves during a rally of nationalist Alternative for Germany“ – er winkt also.)
Auch die „Junge Welt“ hat das Foto verwendet. Sie erkennt darauf ein Winken, allerdings ein „Winken mit verdächtiger Armsteife“. Und die „Welt“ hat das Foto benutzt, um damit einen Video-Teaser zu bebildern. Zu einem Video, in dem diese Szene überhaupt nicht vorkommt.
Und es sind ja nicht nur Höcke und Hofer. Es finden sich zahlreich Fotos, auf denen es so scheint, als mache der jeweilige Politiker den bösen Gruß. Das nehmen manche offenbar als Beleg, zumindest als Indiz dafür, dass die Person wirklich ganz, ganz böse ist – oder kurz gesagt: ein Nazi. Manchmal werden solche Fotos einfach so zu einem Text gestellt. Symbolisch.
Martin Schulz etwa hat offenbar das Kunststück vollbracht, trotz Hitlergruß ein anerkannter Sozialdemokrat und Präsident des EU-Parlaments zu werden. Oder was zeigt dieses dpa-Bild, das gerne in rechten Publikationen benutzt wird, zum Beispiel in der Wochenzeitung „Junge Freiheit“?
Oder Angela Merkel, deren vermeintlicher Gruß, aufgenommen (offenbar im Jahr 2010) von der Agentur AP, in herkömmlichen Medien verwendet sowie in rechten wie linken Blogs rumgereicht wird.
Manchen dienen solche Fotos als Vorlage für Witze, etwa dem Komiker Dieter Hallervorden, der tatsächlich meinte, auf einem Gruppenfoto vom G7-Gipfel etwas erkannt zu haben. Palimpalim. Oder erinnert sich noch jemand an die Aufregung um ein Foto, auf dem Bettina Wulff, noch als Gattin des Bundespräsidentin, zu sehen war? Sie stand neben ihrem Mann auf einer Treppe, adrett gekleidet, und reckte den rechten Arm in die Höhe. Der Bundespräsident stand daneben und winkte augenscheinlich. Das Foto kursiert im Internet, noch heute, und es wurde damals gerätselt, ob es sich um eine Fotomontage handle. Wulff wollte das sogar zunächst gerichtlich klären lassen, weil er sich beleidigt fühlte, ließ aber dann davon ab.
Doch kehren wir zurück zu den aktuellen Beispielen, Hofer und Höcke, die weniger als Witz eingesetzt werden, sondern als politisches Symbolbild, das einer uneindeutigen Geste eine vermeintliche Eindeutigkeit verleiht, eben weil man nur einen Moment einer Bewegung sieht, als Standbild.
Sieht man hingegen das Video, wird man nicht mehr so eindeutig sagen können, dass es sich bei Hofer um einen Hitlergruß handelt. Andererseits: Wäre es nicht auch denkbar, dass Politiker solche Gesten nur rasch andeuten, als eine Art Code, sozusagen ein Signal an bestimmte Wählerschichten?
Der Ökonomie-Professor und Kommunikationstrainer Walter Ötsch hat neulich in der Wochenzeitung „Falter“ analysiert, wie Hofer, der seinerseits Kommunikationstrainer war, öffentlich auftritt. Ötsch beobachtet die FPÖ schon lange, kennt sich aus mit den Codes, die eine Partei wie diese nutzt.
Hofer beherrsche das „Ambivalenz-Spiel mit belasteten Symbolen sehr gut“, sagt Ötsch und verweist auf die Kornblume, die Hofer bei öffentlichen Anlässen am Revers trage. „Die Kornblume war das Erkennungszeichen der illegalen Nazis in den dreißiger Jahren in Österreich.“
Dass auch die Geste bei der Wahlparty ein Zeichen war, bezweifelt Ötsch. Abgesehen davon, dass die Szene sehr kurz sei, müsse man beachten, dass Hofer gehbehindert ist: „Er kann nicht lange stehen und muss sitzen; er macht eine Geste und hat immer Probleme, die Balance zu wahren“, so Ötsch.
Auch der Journalist Toralf Staud, der viel über Rechte berichtet, sagt, es wirke nicht wie eine kalkulierte Aktion. „Ich kann es nicht ausschließen, aber ich wäre vorsichtig, da zu spekulieren“, so Staud. Und sowieso: Braucht ein Hofer, der ohnehin viele rechte Wähler mobilisiert, solche zusätzlichen Mittel?
Den Fall des AfD-Politikers sehen Ötsch und Staud allerdings anders. Staud sagt, Höcke beherrsche es gut, Andeutungen zu machen; er gefalle sich darin. „Höcke bemüht sich jedenfalls nicht, nicht wie Hitler zu wirken – und das hat ein Geschmäckle, so Staud. Und Ötsch sagt:
Björn Höcke weiß genau, was er tut. Er spielt meines Erachtens bewusst mit dem Hitlergruß. Er führt ihn nicht zur Gänze aus, sodass er es abstreiten kann, deutet das aber zweimal soweit an, dass die Zuseher wissen, was gemeint ist. Mit solcher Symbolik ambivalent zu spielen, gehört zu den bekannten Mustern von dem, was ich Demagogie nenne.
Ötsch und Staud beziehen sich auf Videos von einem Auftritt Höckes, die wir ihnen gezeigt haben. Am 18. Mai 2016 sprach Höcke bei einer Kundgebung in Erfurt – dort entstand das Foto. Es ist nicht ganz sicher, ob es vor der Rede geschossen wurde oder in dieser Situation hier, also im Anschluss:
Videos: Youtube / AfD-Landtags-TV und Schütt Wolfgang
Zunächst ist es dasselbe: Ein kurzer Moment wird mit Bedeutung aufgeladen. Der Unterschied zu Hofer ist dennoch deutlich.
Hofer tritt in der Regel ruhiger auf als Höcke, nicht so wuchtig. Er bewegt sich langsam, bedacht. Höcke holt gerne mal aus, unterstreicht, auch während seiner Reden, Worte mit knackigen Gesten. Mag also sein, dass er, wie es auch Ötsch und Staud annehmen, bewusst damit spielt, alte Bewegungsmuster anzudeuten, weil das bei strammen Wählern gut ankommt.
Zumal Politiker ja wissen, wie jede Person, die in der Öffentlichkeit steht, dass ihr Auftreten eine bestimmte Wirkung haben kann. Vor allem, wenn man winkt. Und vor allem auf Fotos. „Öffentliches Winken“, sagt Staud, „ist immer heikel, das gibt häufig unvorteilhafte Bilder. Aber man kann das üben: ein Winken, das nicht problematisch wirken kann, und professionelle Politiker überlegen sich das.“
Die grundsätzliche Frage ist aber doch, in Bezug auf die Fotos, wieso sie überhaupt veröffentlicht werden, was sie aussagen – und vor allem: Was es bringt, sie einzusetzen. Es ist ja nicht so, dass die Fotos und das, was auf ihnen zu sehen ist, ernsthaft thematisiert würden. Dabei würde es sich lohnen, sich Höckes Gesten genauer anzusehen. Aber die Fotos sind eben nur Symbolbilder, die eine Gesinnung illustrieren sollen.
Es ist eben so einfach, so plastisch, jemanden als Nazi hinzustellen. Zu einfach. Toralf Staud hat schon vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass man „etwas tiefer in die deutsche Geschichte und jene der völkischen Bewegung eintauchen“ muss, um das „Denken, Reden und Handeln von Björn Höcke“ zu verstehen. Das trifft durchaus auch auf Hofer zu: Ihn einen Nazi zu nennen oder ihn als solchen abzubilden, trifft ihn allenfalls an der Oberfläche.
Ähnlich ist es mit jenen Momentaufnahmen, um die es hier geht: Sie aus dem Zusammenhang zu reißen und in Umlauf zu bringen, gerne andeutungsreich kommentiert, ist zwar hübsch plakativ – aber führt es irgendwo hin?
Staud kritisiert solche „manipulativen Standfotos“. Dieses Schwarz-Weiß-Denken gehe ihm auf den Senkel, sagt er. „Die AfD kriegst du nicht mit dem Nazi-Vorwurf.“ An der Partei sei sicher vieles problematisch, sie schüre Rassismus. Und Höcke vertrete sicherlich völkische Ideen – „aber um ein Nazi zu sein, genügt das noch nicht.“ Medien müssten jetzt eher lernen, „sich sehr präzise mit Erscheinungen am rechten Rand zu beschäftigen.“
Der Sinn solcher Bilder schnurrt also am Ende auf ein paar Gags mit Hitlerbart zusammen, und nur manche davon sind gelungen. Die Fotos in nachrichtlichen Zusammenhängen einzusetzen, wie es hier geschehen ist, ist nicht journalistisch, sondern populistisch. Und es verleiht jenen Auftrieb, die ohnehin glauben, die Presse sei eine „Lügenpresse“, die Fakten verkürzt, wie es ihr passt: also auch Anhängern von FPÖ und AfD.
Die taz hatte ja im Bildtext zum Höcke-Foto geschrieben, der Mann hebe den Arm vor einer „weiß-roten Fahne“. Stimmt. Und die historische Anspielung liegt auf der Hand. Dabei war das die weiß-rote Flagge Berlins. Der Bär darauf war auf dem Foto bloß nicht zu erkennen. Wobei man doch auch mal fragen könnte, was der da eigentlich so mit dem rechten Arm macht.
Nachtrag, 15:30 Uhr. Wie die „Thüringer Allgemeine“ und die taz berichten, geht Björn Höcke juristisch gegen die kommentierte Verwendung des Fotos vor. So soll unter anderem Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) eine Unterlassungserklärung abgeben und Schmerzensgeld zahlen, da er das Foto auf Twitter – entsprechend kommentiert – weiterverbreitet hatte. Höcke soll sich dadurch in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt sehen, Ramelow findet den Vorwurf „absurd“.
Auch die taz sollte eine Unterlassungserklärung abgeben. Das war auch der Grund, weshalb die Überschrift auf taz.de geändert wurde. Die Zeitung schreibt, sie habe die Unterlassungserklärung aber nicht unterschrieben. Eine Einstweilige Verfügung, die Höcke beantragt habe, sei vom Landgericht Erfurt nicht erlassen worden.
Nachtrag, 22.6.2016. Das Landgericht Erfurt hat entschieden, dass die „taz“ das Foto von Björn Höcke weiter verbreiten darf. Das berichtet unter anderem der MDR. Das Foto in Verbindung mit der ursprünglichen, später von der „taz“ geänderten Überschrift zu zeigen, wurde allerdings vom Gericht untersagt. Hält sich die Zeitung nicht daran, droht ein Bußgeld in Höhe von 250.000 Euro. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Nachtrag, 29.8.2016. Die taz berichtet in ihrem Hausblog, Björn Höcke habe „seinen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen die taz zurückgenommen“.
Bei dem „Bildtext, der erscheint, wenn man mit der Maus über das Foto fährt“ handelt es sich nicht primär um ein Browser-Feature zum Verstecken von ironischen Botschaften, sondern um den Alternativtext, der eine Alternative zum Bild sein soll. Also immer dann den wesentlichen Inhalt des Bildes in Textform zur Verfügung stellt, wenn das Bild selber aus welchen Gründen auch immer nicht wahrgenommen werden kann. Der Alternativtext „Mann hebt den rechten Arm vor einer rot-weißen Fahne“ ist vor diesem Hintergrund recht vorbildlich. Siehe zum Beispiel http://www.barrierefreies-webdesign.de/knowhow/redakteure/treffende-alternativtexte-finden.html
Was natürlich nichts an der berechtigten Frage ändert, warum die taz ausgerechnet dieses Bild ausgewählt hat.
Dieser Artikel ist wieder einer jener Gründe, warum ich, gegen Ende des Monats von Freunden darauf hingewiesen, dass es entwürdigend sei, achtlos hingeworfene, halbgerauchte Kippen von mit ihren Handtelefonen beschäftigten Jugendlichen auf zu sammeln, stolz zu antworten mich nicht schäme:
Jawoll ich darbe.
Aber der Monatsbeitrag vom ÜberMedien war wichtiger.
@Oblomow #1.
Da wurde Ihr Leserbrief auf den zitierbaren Teil gekürzt, und es sind alle (fünf bis zehn) Kommentare gelöscht worden. Soll ich dafür weiterhin darben?
@1 und zu 2:
Tut mir leid, habe die falsche Kommentarliste erwischt, meine Kritik ist falsch. Das betrifft einen ganz anderen Artikel.
Ich finde in dem Fall betrachtet der Artikel aber auch nicht differenziert genug, warum er überhaupt diese Geste macht.
Ich habe noch nie erlebt, dass jemand während man etwas feiert, die Hand so anhebt.
Und auch der kurze Moment, die Hand so zu heben kann Absicht sein um sich nicht strafbar zu machen.
Es ist schon recht oberflächlich, sich lediglich auf Toralf Staud zu berufen, Björn Höcke in der Tradition der „Konservativen Revolution“ zu verorten und zu meinen, damit sei er gänzlich vom Nazi-Denken abgegrenzt. Es gab in der Weimarer Republik Trennendes, aber auch viel Verbindendes zwischen den Strömungen.
Die Macher von Übermedien scheinen in jüngster Zeit sehr besorgt darum, dass die Medien die AfD korrekt behandeln mögen. Das ist okay, kann man als „Medienjournalist“ so sehen. Dass man dabei auch von der AfD Applaus erntet, dafür kann man dann ja nichts.
Dennoch bin ich den etablierten Medien dankbar dafür, den Fokus auf das zu legen, was innerhalb der Partei geschieht:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/antisemitische-thesen-von-afd-abgeordneten-gedeon-14268327.html
Als ich noch bei einer Lokalzeitung arbeitete musste ich öfter auf schöne Fotos von Tanzveranstaltungen verzichten, weil jemand in der Bewegung einen „Hitlergruß“ vollführte. Vielleicht sollte diese – zugegebenermaßen etwas paranoid erscheinende – Veröffentlichungspolitik auch im Überregionalen zur Regel werden. (Nur halb ernst gemeint.)
Na, was Gauleiter und r-Stratege Höcke da im Video nach seiner Hetzrede macht, sieht schon sehr verdächtig aus.
Sorry Jungs, aber ich seh das völlig anders.
Auch nur im entferntesten zu glauben, und das begrifflich zu verorten, es handle sich bei diesem (europaweitem) Phänomen um irgendwas, wo ein ausgestreckter rechter Arm irgendwas erklärte.
Und sich an der Grenze von Verschwörungstheorien darin zu verlieren, ob das irgendwas bedeutet.
Das finde ich müßig.
Und begrüße deshalb nachhaltig diesen und andere Versuche in Genauigkeit.
Demokratie ist wenn es wehtut.
Die RotGrün versiffte Lügenpresse sollte sich besseres ausdenken, als wedelnde Arme. Zumal das auch völlig unproduktiv ist. Also selbst eine gewisse pädagogische Absicht zugestanden ( was ich nicht tue):
Es bringt ja nix!
@6 Theo: Naja, Übermedien beschäftigt sich ja auch mit – der Titel verrät es – Medien und hier speziell mit dem Umgang der Medien mit einer Partei. Wir sind ja nicht bei Überpolitiker.
10, Raoul:
Stimmt. Ist mir leider beim Lesen nicht in den Sinn gekommen.
Hofer wäre auch sehr ungeschickt irgendwelche Nazigrüße in der Öffentlichkeit zu pflegen. Gerade weil sein Parteichef Strache wegen dem Kühnen-Gruß (bzw. wie er sagte „Ich habe 3 Bier bestellt), der nichtverbotenen in rechtsradikalen beliebten Variante des Hitlergrußes, vor ein paar Jahren in Erklärungsnöte gekommen ist. Und er ja genau vom öffentlichen Naziimage der Partei weg will (natürlich nur Image – inhaltlich ist er natürlich stramm im Dritten Lager verwurzelt und sieht sich ja als Deutscher, eine Position, die selbst in der FPÖ seit den 90ern eine Minderheitenmeinung ist).
Naja, lieber ein Fast-Präsident in zweideutiger Pose, als eine (deutsche) Präsidentengattin (Bettina Wulff vor ein paar Jahren).
Da es mir heute mal wieder aufgefallen ist:
Die Fingerhaltung von Trump ist auf sehr vielen Fotos auch sehr zweideutig. Bin mal gespannt, wann darauf einer anspringt.
… aber das ist bestimmt auch nur Böhmermann.
Schulz und Merkel halten den Arm waagerecht – darin einen Hitlergruß zu sehen, erfordert Phantasie.
Höcke sucht bewusst die Provokation („ausschwitzen“, „Lebensräume“, „afrikanischer Verbreitungstyp“, „nicht nur eine tausendjährige Vergangenheit sondern auch ein tausendjährige Zukunft“, …).
Wer nicht wahrnehmen will, wie Höcke nationalsozialistisches Gedankengut mittels Wortwahl und Gesten in die Mitte der Gesellschaft tragen will, hilft ihm genau dabei.