„Guck mal, wie abstrakt das ist!“

Wie interessiert man Leute für ein Thema wie die „FinCEN-Files“?

Es ist ein einzigartiger Einblick in das Geschäft multinationaler Großbanken mit schutzigem Geld: Mehrere hundert Journalisten aus über 100 Redaktionen in 88 Ländern haben monatelang geheime Dokumente der amerikanischen Finanzaufsicht FinCEN ausgewertet. Es handelt sich um Meldungen der Banken über den Verdachtsfälle von Geldwäsche, die den Rechercheuren von „Buzzfeed News“ zugespielt wurden.

Marcus Engert
Marcus Engert Foto: S. Beetz

Der Aufwand war riesig, die Veröffentlichung spektakulär. Aber das Thema ist extrem komplex und oft abstrakt, viele der üblichen journalistischen Mechanismen, mit denen sich das Interesse des Publikums wecken und halten lassen, funktionieren nicht.

Marcus Engert hat als investigativer Reporter von „Buzzfeed News“ Deutschland an der Recherche und Veröffentlichung mitgewirkt. Im Gespräch erzählt er, wie die Zusammenarbeit der vielen internationalen Journalistinnen und Journalisten funktionierte, und macht sich Gedanken darüber, inwiefern überhaupt die schwierige Aufgabe gelungen ist, Aufmerksamkeit und Verständnis bei den Leserinnen und Lesern zu wecken.

 

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4 Kommentare

  1. Ich war bestimmt einer der wenigen, vielleicht sogar der Einzige, der das „Hörspiel“ komplett angehört hat. Herr Niggemeier hat ein wenig Kritik in seine Fragen eingebaut, aber insgesamt war es mir zu harmlos. Und zu langatmig, wie das gesamte Unternehmen „FinCEN-Files“.
    Sehr anstrengend das Ganze. Kein Wunder, dass kaum einer kommentiert. Ist einfach zu komplex. Da eignen sich doch besser die inkorrekten Äußerungen von Lindner, Merz, Tichy (eigentlich Paetow) zur billigen Empörung und zur wohlfeilen Empörung über die Empörung. Die Welt ist gut und böse, schwarz oder weiß. Dazwischen gibt es nichts. Immerhin: Bei Niggemeier gibt es hin und wieder Grautöne bzw. ein Kesselchen Buntes.

  2. Ich fand den Podcast/ das Gespräch klasse. Die Art der Fragestellung und der Gesprächsführung kenne ich aus dem „kleinen Fernsehballet“ und gefällt mir gut. Deshalb habe ich auch das gesamte Gespräch gehört.
    Es wird auch mehrfach angesprochen, dass es nicht um die Erklärung der „FinCEN-Files“ gehen sollte, sondern wie man so etwas aufarbeitet. Und das ist meines Erachtens sehr gut rübergekommen.

    Des weiteren steht unten rechts beim soundcloud-Banner, das es (derzeit) 792 Plays gab. Es werden also ein paar Leute das gesamte Gespräch gehört haben.

    Ich würde mich in Zukunft über ähnliche Projekte freuen. Nicht ständig, aber für eine Eintagsfliege war es zu gut

  3. Ich war bestimmt einer der wenigen, vielleicht sogar der Einzige, der das „Hörspiel“ komplett angehört hat.

    Hier meldet sich der dritte (oder so). Ich weiß wieder mal, warum ich lieber lese als höre. Generell, unabhängig von den Akteuren.

    Interessant ist das Thema schon. Es kam einiges, das mir bis dahin nicht bewusst war. Engagiert ist Marcus Engert, da kann man nicht meckern.
    Ob dafür 50 min das angemessene Format ist, darüber kann man diskutieren.

    Eine andere Frage ist, warum ein Journalist sich so schwer tut mit der Fragestellung der Headline. Dachte ich doch, gerade das, die Aufbereitung fürs Publikum wäre (neben der Recherche) das Handwerk des Journalismus, das hat er doch studiert.
    Ja, es ist schwierig bis unmöglich, ein komplexes Thema auf einen Punkt zu reduzieren. Aber bitte, dann muss das eben dreiteilen oder anderweitig auf kleinere Topoi runterbrechen.
    Macht Arbeit, aber die kann ihm keiner abnehmen.

  4. Ist ja schön, wenn sich welche die Arbeit machen die Unmenge von Dokumenten durchzugehen.
    Im Hinblick auf die Rechtsstellung der Banken ist Marcus Engert ein wenig übers Ziel hinausgeschossen. Die Banken sind Dienstleister. Die führen die Aufträge aus, solange wie es nicht im kriminelle Sachen geht.
    Sicher bemerken die auch, wenn was zum Himmel stinkt, z.B. massenhaft Überweisungen zu merkwürdigen locations. Aber Banken haben keine hoheitlichen Vollmachten und Pflichten. Die Pflicht erschöpft sich in der korrekten Meldung gegenüber den Behörden. Und das funktioniert offenbar.

    Die bitte nicht als Verriss werten, nur als Hinweis

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