SRF-Talkshow mit Folgen

Wie Roger Schawinski und die „Welt“ eine Sex-Arbeiterin bloßstellen

Die Sache mit dem doppelten Espresso war keine gute Idee. An diesem Vormittag zittern Klara Johanna Lakomy schon so die Hände – beziehungsweise: Salomé Balthus. Das ist der Künstlername, unter dem sie öffentlich auftritt.

Balthus ist Prostituierte, studierte Philosophin und die Tochter des Musikers Reinhard Lakomy, der vor allem in der DDR populär war. Eine Mischung, auf die Medien schnell anspringen: Ob „Deutschlandfunk Kultur“ , „Zeit Online“ oder „Der Freitag“ – die Geschichte von der Luxus-Sexarbeiterin mit Hirn und eigener Agentur haben sich schon viele gerne erzählen lassen.

Die „Welt“ gab Balthus dann im August vorigen Jahres sogar eine eigene Online-Kolumne. Titel: „Das Kanarienvögelchen“. Balthus sollte dort über Sex und Feminismus schreiben, was sie auch tat, doch am Montagmorgen hat sie die „Welt“ vor die Tür gesetzt, offenbar ohne vorher mit ihr zu sprechen. Nun will Balthus ihre Sicht auf die Dinge erzählen.

Vorige Woche war Balthus im öffentlichen-rechtlichen Schweizer Fernsehen SRF eingeladen, in der Talkshow „Schawinski“ des Journalisten und einstigen Sat.1-Geschäftsführers Roger Schawinski. Keine fünf der 30 Sendeminuten sind vergangen, da konfrontiert Schawinski seine Gästin mit einem Einspieler. Zu sehen ist „Emma“-Herausgeberin Alice Schwarzer, die (wiederum in einer Talkshow) erklärt, eine „überwältigende Mehrheit“ von Frauen, die sich angeblich freiwillig prostituierten, habe in der Kindheit sexuellen Missbrauch erfahren. Und direkt danach haut Schawinski eine unverhohlene Frage raus:

„Ist das bei Ihnen auch der Fall gewesen?“

Wer sich die Sendung ansieht, sieht auch, wie überfahren und überfordert Balthus von der Situation ist. Sie lacht nervös, ringt um Fassung, schluckt. Schawinski aber setzt nach: „Würden Sie es mir gestehen, wenn es so wäre?“ Balthus erklärt sich, Schawinski insistiert weiter: „Sie sagen, Sie können sich nicht daran erinnern.“ Erst nach Balthus‘ klarem Satz „Es ist nicht der Fall“ geht er zum nächsten Thema über: Studentinnenjob Prostitution.

Es war ein Übergriff vor laufenden Kameras: Mal eben nach sexuellem Missbrauch in der Kindheit befragt zu werden. Zumal Schawinski kurz zuvor erst mit Balthus über ihren Vater gesprochen hatte, der auch für seine Kinder-Musicals bekannt ist, und den Schawinski raunend beschrieb. Er sei ja „auch kein Kind von Traurigkeit“ gewesen, wenn man ihn so anschaue – was immer das bedeuten sollte. Schawinski ließ es offen, aber es hallte nach.

„Ich möchte nicht das Lebenswerk meiner Eltern beschädigen“

„Ich wusste, dass es um meine Arbeit und auch um meine Familie gehen sollte“, sagt Balthus heute. Sie sei aber völlig verblüfft gewesen, „dass Schawinski mich so etwas direkt fragt“. Schließlich habe es auch keinerlei Anlass für den Verdacht eines Missbrauchs gegeben – außer eben Alice Schwarzers Zitat.

Stattdessen schwinge ein typisches Vorurteil mit: Wenn die Tochter Prostituierte sei, habe die Erziehung wohl versagt. Balthus‘ Eltern sind beide Musiker. Ihr Vater ist vor sechs Jahren an Krebs gestorben, ihre Mutter ist weiterhin im Geschäft. „Ich möchte nicht das Lebenswerk meiner Eltern beschädigen.“

Salomé Balthus Foto: Uwe Hauth

Die Sendung war abgedreht. Doch Balthus hatte dazu noch einiges zu sagen. Also entschloss sie sich, in ihrer „Welt“-Kolumne über die Sendung zu schreiben. Am Montagabend sollte „Schawinski“ ausgestrahlt werden, bereits am Samstag gab sie ihren Text in der Redaktion ab. Ihre betreuende Redakteurin, Hannah Lühmann, die sie als Autorin angeworben hatte, war im Urlaub. Daher übernahm Oliver Michalsky, Chefredakteur von „Welt Digital“.

„Ich dachte, sie bringen den Text am Dienstag nach der Ausstrahlung“, sagt Balthus. Doch online ging er bereits sonntags. So eilig hatte man es bei der „Welt“ mit der Veröffentlichung, dass Balthus noch darauf hinweisen musste, dass Schawinski mit „i“ und nicht mit „y“ geschrieben werde, wie es erst in der Überschrift stand. Aber zum Verhängnis wurde ihr dann ein Fehler, den sie selbst gemacht hatte, denn Balthus schildert die Sache mit dem Einspieler und Schawinskis Frage in ihrer Kolumne so:

„Und kaum, dass man diese Aussage richtig verarbeiten könnte, auch ihre Absurdität erkennen, stoppt der Clip, und Schawinski stellt mir seine nächste Frage: ,Hat ihr Vater Sie als Kind sexuell missbraucht?“

Das ist der angebliche Grund, weshalb der Kolumnistin nun gekündigt und die Kolumne gelöscht wurde. Weil dieses Zitat so nicht gefallen ist. Der Moderator fragte nicht explizit nach dem berühmten Vater als Täter. Er schuf aber den Kontext, indem er ihn vorher ausführlich thematisierte, sein Foto zeigte, nach ihm fragte – und so kam es bei Balthus an: Erst fragt er nach meinem Vater, dann nach sexuellem Missbrauch.

„Ich wollte niemanden täuschen“, sagt Balthus. „Das war eine Talkshow! Sich da mit Absicht ein Zitat auszudenken, wäre grotesk.“ Sie habe die Sendung nicht noch einmal sehen können und deshalb aus dem Gedächtnis zitiert. Sie sei sich so sicher gewesen, „dass Schawinski das genau so gefragt hat“.

Doch bei der „Welt“ wollten sie von ihrer Autorin nicht einmal diese Erklärung hören. Am Montag erwachte Balthus durch einen Anruf des Schweizer Boulevardblatts „Blick“. Ein Journalist erkundigte sich, ob sie etwas zu ihrem Rauswurf bei der „Welt“ sagen wolle. Die Kolumne war da schon offline, was Balthus nicht wusste, sagt sie. In ihren Mails fand sie dann die Kündigung.

Vorausgegangen war laut persoenlich.com eine Beschwerde Schawinskis bei „Welt“-Chefredakteur Ulf Poschardt. Er sehe in dem falschen Zitat eine „arge Verunglimpfung meiner Person und meiner Integrität als Journalist“, soll sich Schawinski mokiert haben. Ein Sprecher des Axel-Springer-Verlags, zu dem die „Welt“ gehört, erklärt auf Anfrage, mit dem unterstellten Zusammenhang zum Vater sei eine zentrale Passage der Kolumne unzutreffend gewesen:

„Dies können wir nicht tolerieren, denn so ein Vorgehen entspricht nicht unseren journalistischen Leitlinien. Deswegen haben wir den irreparablen Text gelöscht und die Kolumnistentätigkeit von Frau Balthus, einer freien Mitarbeiterin, für beendet erklärt.“

Bei Schawinski habe man sich entschuldigt, so der Sprecher. Alle anderen Kolumnen blieben abrufbar. „Wir bleiben mit Frau Balthus im Gespräch.“

Don Alphonso als ungebetener Job-Vermittler

Tatsächlich hielt Balthus Kontakt zu einem Mitarbeiter der „Welt“, allerdings keinem der Verantwortlichen, sondern zu einem freien Autor: Rainer Meyer, als Blogger unter dem Namen Don Alphonso bekannt. Bereits im Januar habe er ihr angeboten, als Co-Autorin bei seinem „Welt“-Blog „Stützen der Gesellschaft“ einzusteigen, erzählt Balthus. Sie lehnte aber ab, auch weil sie mit den politisch weit rechten Positionen Meyers und seinem Frauenbild wenig anzufangen wisse. Dennoch schrieben sie sich regelmäßig. „Ulkig“ ist der Begriff, mit dem Balthus ihren Eindruck von Don Alphonso beschreibt.

Nun bot dieser ihr Hilfe an. Zunächst habe er behauptet, er könne ein gutes Wort für sie einlegen, damit sie ihre Kolumne zurückbekomme. Kurz darauf habe er erneut den Plan aufgewärmt, dass sie Co-Autorin bei ihm werden solle. Sie habe das abermals und mehrfach abgelehnt, sagt Balthus, und zeigt eins ihrer Antwort-Schreiben an Meyer. Es lautet, ganz klar und deutlich: „Nein.“

Don Alphonso aber twitterte am Mittwochnachmittag:

Kurz darauf bestätigte ein Verlagssprecher gegenüber Übermedien die angebliche neue Kooperation. Dabei habe sie niemand von der „Welt“ gefragt, sagt Balthus. Am Donnerstagmittag dann ruderte Don Alphonso bei Twitter zurück – nachdem er viel Zeit damit verbracht hatte, Leuten zu widersprechen, die sich über den Umgang der „Welt“ mit ihrer Autorin empörten.

Der Ironie, dass hier ältere weiße Männer über eine junge Frau entscheiden wollen, ohne mit ihr zu reden, ist sich Balthus bewusst. Eine Zusammenarbeit mit der „Welt“ kommt für sie ohnehin nicht mehr in Frage. Sie sagt aber: „Die ,Welt’ war so mutig, mir eine Kolumne zu geben. Natürlich kann sie sie mir auch wieder entziehen.“

Weiterschreiben will sie in jedem Fall, in ihrem Blog oder auch anderswo. Aber der Schock, im Fernsehen gefragt worden zu sein, ob sie nicht eventuell missbraucht wurde, sitzt tief. Ihr zittern die Hände, sie spricht schnell und nervös, und wenn sie von ihrem verstorbenen Vater erzählt, steigen ihr Tränen in die Augen.

44 Kommentare

  1. Da bin ich jetzt doch mal auf eine Stellungnahme von Don Alphonso gespannt. Er scheint sie als Kollegin offensichtlich sehr geschätzt zu haben. Die Interpretation von Frau Wiedemeier ist an der Stelle wirklich maximal negativ an der Grenze zur Karikatur („älterer weißer Mann will über Frau entscheiden“).

  2. Eine Juliane Wiedemeier schreibt über ältere weiße Männer, toll!

    Und außerdem: „Aber der Schock, im Fernsehen gefragt worden zu sein, ob sie nicht eventuell missbraucht wurde, sitzt tief. Ihr zittern die Hände, sie spricht schnell und nervös, und wenn sie von ihrem verstorbenen Vater erzählt, steigen ihr Tränen in die Augen.“

    Preisverdächtiger Stil, würd‘ ich sagen. Auweia.

  3. Höchstwahrscheinlich ältere weiße Männer nölen an Text von Redakteurin herum, der den Umgang von älteren weißen Männern mit Frau kritisiert. Das ist maximal positiv an der Grenze zur Ironie. Auweia!

  4. Ältere weiße Frau stellt unbelegte Theorie über Prostituierte in der Raum und wird unkritisch als Tatsache von auch nicht jungem weißen Mann zitiert. Yäy, Gleichberechtigung!

  5. @Nr. 5 Thankmar
    „…an der Grenze zur Ironie.“

    Genau, packen wir den ergreifenden Text und die nöligen Kommentare dazu einfach an die Grenze der Ironie. Bin ich mit einverstanden. Mehr kann man da auch nicht rausholen.
    Und ich Schussel hatte es erst so gelesen: (Männliche) Redaktion ist nicht einverstanden mit weiblicher Mitarbeiterin, weil sie öffentlich scheiße zitiert hatte, aber hey, man muss schon zweimal lesen.

  6. Hab von dieser Sache zuerst gestern Morgen bei Bildblog in den Linktipps „6vor9“ gelesen. Der dort verlinkte Artikel war allerdings fast schon erstaunlich nüchtern und nichtssagend gehalten. Jedenfalls wenn man sich das Video der Sendung ansieht – das war ja wirklich komplett daneben von diesem Schawinski. Und dass sie dann offenbar bei der „Welt“ gefeuert wird, weil sie ihn nicht wörtlich, sondern nunja mehr oder weniger sinngemäß zitiert hat – oh Mann. Wenn man die Sendung sieht kann man jedenfalls kaum einen Zweifel haben, dass er das Zitat von Alice Schwarzer in dieser Weise auf ihre Eltern und damit ihren Vater bezogen hat. In gewisser Weise hat sie das schlicht paraphrasiert. Schön, dass das hier auch so klar herausgearbeitet wurde. Allerdings muss ich schon sagen, dass mich diese ständige Referenz der „alten weißen Männer“ langsam etwas anödet. Ich will wirklich nicht leugnen, dass das auch ein reales Symptom ist, allerdings reicht meine Fantasie locker aus, mir vorzustellen, dass sowas auch von einer jungen besonders motivierten und „einfühlsamen“ Talkmasterin hätte kommen können.

  7. Nun, ich habe das Interview gesehen. Die fragliche Szene war bei ca. 4:30, danach hat sie dem Moderator über 20 Minuten lang schöne Augen gemacht, ihn fleißig angelächelt, versuchte mit ihm zu flirten und danach ist sie im Studio mit ihm plaudernd sitzengeblieben.

    Das soll eine Missbrauchszene gewesen sein?

    Der Moderator verwies völlig zurecht mit Hilfe des Alice Schwarzer Einschnitts darauf, dass Prostituierte häufiger als der statist. Durchschnitt in der Kindheit sexuellen Missbrauch erfahren haben.
    „Ist das bei Ihnen auch der Fall gewesen?“ [sie kichert, greift Schwarzers Feststellung nicht auf] und Sekunden später stellt der Moderator fest: „Ach, das ist nicht der Fall gewesen, okay“. Nächstes Thema.

    Das soll eine eine Missbrauchszene gewesen sein?

    Der Moderator war flink, aber sehr freundlich, wo sie stockte, hat er sie mit wohlwollendem Lächeln ausgeholfen. Aus den Einspielungen konnte sie ja praktisch nichts herausgreifen und zusammenhängend kommentieren.

    Es war dumm von ihr überhaupt in eine schnellgetaktete Talkshow zu gehen.
    Es war noch dämlicher zu glauben, sie könnte so einfach einem sehr erfahrenen Mann einen Skandal anhängen.
    Das allerdämlichste war ohne Studiomitschnitt in einer Zeitung etwas unterzubringen zu wollen, mit einem alkoholbedingten Blackout zwischen Interview und Niederschrift. Selbstüberschätzung ohne Ende.

    Die 18. Minute ist noch köstlicher.
    Der Moderator zitiert sie: „ich will kein Respekt. Ich will den Ressentiment, den Hass aller, die von sich selbst sagen, sie seien normal“.
    Sie grinst die ganze Zeit und quittiert das Zitat mit einem breiten Lächeln : „Ja, ich muss sagen, ich fühle mich sehr wohl dabei, Herr Schawinski“.

    Stunden später ist der Lack ab: Sie besäuft sich am Züricher Flughafen derart, dass sie den Flug verpasst.

  8. Den Spin in diesem Artikel kommentiere ich einmal nicht, der zentrale Sachverhalt wirkt ja solide recherchiert und ist für sich genommen staunenswert genug. Hier nur ein ergänzender Hinweis auf einen skandalösen rbb-Beitrag, dessen Aufarbeitung man in einem Medium namens „Übermedien“ eigtl. auch erwarten würde:

    Im Inforadio/rbb hat die Radio-Kolumnistin Reneé Zucker, bissig „über das Geklüngel in den Medien“ kommentierend, gleich zwei Lügen nacheinander behauptet:
    https://mediathek.rbb-online.de/radio/Hundert-Sekunden-Leben/Salom%C3%A9-Balthus-bei-Schawinski-Medien-/Inforadio/Audio?bcastId=32100968&documentId=61915512

    Erstens gibt sie Schwarzer falsch wieder („alle“, 0:45 min), zweitens gibt sie auch noch Schawinski falsch wieder (Stichwort „Vater“, 0:52 min). Das muss man erstmal fertigbringen, Kernaussagen so zu verfälschen. Zu diesem Zeitpunkt war die TV-Sendung von Schawinski längst abrufbar.

    Nachdem Renée Zucker erst einmal diese Fakenews verbreitet hat, stellt sie triumphierend fest, dass Balthus‘ Falsch-Zitat (Stichwort „Vater“) von ihrer eigenen erfundenen Aussage kaum abweiche. Sarkastisch: „Tatsächlich, ein eklatanter Unterschied!“

    Auf dieser lügenbasierten Polemik beruht der komplette Radiokommentar von Renée Zucker. Das ist noch einmal genau analog zu der Situation, die laut Oliver Michalsky bei Salome Balthus‘ gelöschtem WELT-Artikel vorlag.

    Und Salome Balthus?
    Hat die sie unterstützende Fakenews-Polemik von Renée Zucker stolz getwittert:
    https://twitter.com/Salome_herself/status/1116369000240427008

    Der Radiokommentar von Zucker wurde auf der rbb-Seite nicht korrigiert, geschweige denn, dass man sich dafür entschuldigt hätte.

  9. „Die Sache mit dem doppelten Espresso war keine gute Idee.“

    Ist schon ein armes Hascherl, dachte ich mir bei diesem Einstiegssatz.
    Die bösen, bösen Leute von der Welt sollen doch bitte keine journalistischen Standards anlegen, diese herzensgute Frau, bei den folgenden.

    „Mokieren“ heißt übrigens, etwas spöttisch zu kritisieren. Aber das macht auch keinen Unterschied mehr.

  10. Na wenn der Vorfall nicht mal sehr gut aufzeigt, was das kryptische Wort „Privillegien“ in der Realität bedeutet.
    Muss man sich mal vorstellen: Da reicht ein Gespräch unter den „Chefs“ und die Frau muss gehen. (Ohne ihren Standpunkt gehört zu haben?!) Wegen eines wörtlich falschen aber inhaltlich absolut korrekten Zitats. (Ehrlich Frage, da ich kein Journalist bin: Wie wäre hier der richtige Umgang? Ich tippe auf eine transparente Korrektur des Artikels. Bestenfalls vom Chefredakteur selbst, der sich mit einem knappen Zitat hinter seine Mitarbeiterin stellt.)
    Und dann kommt noch St. Meier öffentlichkeitswirksam um die Ecke und bietet die Hälfte seines Gewandes an … Samma, merkt ihr’s noch?
    Hatte keiner bei euch in der Redaktion die Eier, dem Poschard mal zu sagen, dass das scheiße war?

    Und in den übermedien Kommentaren hat man erstmal nichts besseres zu tun, als die Autorin dieses Artikels hier anzugreifen, weil sie es gewagt hat, Privillegien weißer alter Männer zu kritisieren … nicht mal zu kritisieren, sie einfach nur aufzuschreiben.
    Man stelle sich mal vor, Tanit Koch hätte während ihrer Bildzeitungs-Chefredaktion z. B. FJ Wagner rausgeschmissen, weil der ein wörtlich falsches, aber inhaltlich korrektes Zitat gebracht hat, auf dashin sich Sandra Maischberger bei ihr beschwert hätte wegen „Verunglimpfung“.
    Ist das überhaupt vorstellbar? Wenn Sie bei dem Gedanken schmunzeln, gratulation, das sind diese „Privillegien“ von denen man immer hört.

  11. Porsche-Ulf? Ich dachte, er könnte nicht noch peinlicher werden. Die Entlassung ist so absurd, wie bei Pfandbon-Emmely seinerzeit. Andere gewinnen Golfturniere, die es nicht gibt.

  12. Ein Sprecher des Axel-Springer-Verlags, zu dem die „Welt“ gehört:

    „Dies können wir nicht tolerieren, denn so ein Vorgehen entspricht nicht unseren journalistischen Leitlinien. (…)“

    Bedeutet das nun, dass ab sofort in vielen Publikationen des Verlages weiße Seiten erscheinen und Verantwortliche gefeuert werden? Denn Artikel, in denen falsch zitiert wird oder Aussagen, ja ganze Geschichten, komplett erfunden oder aus dem Zusammenhang gerissen wurden, findet man in den Publikationen dieses, der Wahrheit plötzlich so sehr zugeneigten Verlages, ja immer wieder. Julian Reichelt sitzt bestimmt schon auf gepackten Koffern.

  13. @#11:
    Natürlich ist der Vorgang mit umgekehrten Geschlechtern vorstellbar, erstens, weil Sie das eben getan haben, und zweitens, weil freie Mitarbeiter (m/w/d) keine Angestellten sind. Keine Ahnung, ob fj Wagner das war/ist.
    Das Zitat scheint mir ein Vorwand zu sein.

  14. „… da konfrontiert Schawinski seine Gästin mit einem Einspieler“: Das ist aber geschlechterungerechte Sprache. Besser wäre „mit einer Einspielerin“.

  15. @Julia, 10: Selbst wenn es bei Prostituierten irgendeine eine statistische Signifikanz in Bezug auf familiären Missbrauch gibt, ist eine solche Frage (ohne Absprache oder persönlichen Anlass) völlig daneben. Zumal Herr Schawinski es ja nicht bei dieser ersten Frage belassen hat, sondern ihr eine rhetorische Falle gestellt hat, indem er nachsetzte und fragte: „Würden Sie es mir gestehen, wenn es so wäre?“ und weiter: „Sie sagen, Sie können sich nicht daran erinnern.“ Solche Suggestiv-Manöver entwerten natürlich eine mögliche Antwort, weil schlicht niemand jemals ausschließen kann, dass er oder sie irgendein Ereignis in der Vergangenheit vergessen oder verdrängt hat.

    Und zum Rest: Haben Sie sich noch nie von einer Situation überrumpelt gefühlt? Haben Sie noch nie in einem unangenehmen Gespräch gesteckt, das Verhalten Ihres Gegenübers als unangemessen, unverschämt oder übergriffig empfunden, aber dennoch „gute Miene zum bösen Spiel“ gemacht? Einfach weil sie spontan nicht damit umgehen konnten? Oder sich aus Konvention oder Unsicherheit zurückgehalten haben? Ich war noch nie Gast einer TV-Talkshow, kann mir aber gut vorstellen, dass das, was jeder aus dem Alltag kennt, in so einer Situation um ein Vielfaches extremer wirkt.

  16. Ebenfalls @Julia, 10:
    Abgesehen von all dem, was Hanno schon dazu angemerkt hat: inwiefern ist die Reaktion von Frau Balthus dafür wichtig, wie man die Frage von Herrn Schawinski wertet? Nur weil sie in dem Moment cool reagiert, kann es also kein widerlicher Schlag unter die Gürtellinie gewesen sein? Nur weil er an anderer Stelle nett war, war das keine übergriffige, völlig deplatzierte Frage?

    Ihre „Es war dumm von ihr überhaupt in eine schnellgetaktete Talkshow zu gehen“-Anmerkung erinnert mich doch sehr stark an die altbekannte „Sie ist doch selber Schuld, wenn sie sich so aufreizend anzieht“-Argumentation. Sie machen hier das Opfer zur Täterin und entlasten den Täter.

  17. Der angemessene Umgang mit der Sache wäre gewesen, das ungenaue Zitat einfach transparent zu korrigieren. Warum die Kolumne, wie vom „Welt“-Sprecher behauptet, dadurch „irreparabel“ gewesen sein soll, erschließt sich mir nicht. Ich bezweifle, dass es hier um die Sache geht.
    Frau Balthus hat Herrn Schawinskis Frage nach eigenen Missbrauchserfahrungen in ihrer Kindheit irrtümlich auf ihren Vater bezogen. Das war ein Fehler, der aber nachvollziehbar ist: Schließlich drehte sich das Gespräch vorher vor allem um Balthus` Vater. Warum kommt Schawinski vom Thema „Ihr Vater“ unvermittelt auf das Thema „eigene sexuelle Missbrauchserfahrungen“? Ist das Zufall?

    @ Julia, 10
    Zitat:“ Es war dumm von ihr überhaupt in eine schnellgetaktete [???]Talkshow zu gehen. Es war noch dämlicher zu glauben, sie könnte so einfach einem sehr erfahrenen Mann einen Skandal anhängen.“

    Genau, von „sehr erfahrenen Männern“ sollte man sich einfach jede Unverschämtheit gefallen lassen, stimmt`s? Und sich gegen eine unverschämte, übergriffige und dabei fernliegende Frage zu wehren, heißt bei Ihnen „jemandem einen Skandal anhängen“, soso. Lassen Sie die Maßstäbe, nach denen Sie das Verhalten anderer beurteilen, auch für sich selbst gelten? Falls ja, dann wünsche ich Ihnen, dass Sie „sehr erfahrenen Männern“ nie allzu nahe kommen.
    Welcher „Lack ab“ sein soll, wenn man sich betrinkt und deshalb ein Flugzeug verpasst, verstehe ich ebenfalls nicht.

  18. Diese Frage hätte Herr Schawinski mal Katja Riemann stellen sollen, ich schätze, er wäre dann ein Fall für die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses gewesen.

  19. Wenn es stimmt, was hier geschrieben wird – nämlich dass Schawinski lediglich danach gefragt hatte, ob sie in Ihrer Kindheit sexuellen Missbraucht erfahren hätte – scheint mir die Reaktion der WELT durchaus vertretbar. ‚Erfahrung sexuellen Missbrauchs‘ mit ‚Vergewaltigung durch den Vater‘ gleichzusetzen scheint mir – vorsichtig ausgedrückt – interessant. Insbesondere auch hinsichtlich ihrer Reaktion, die diese (nun wahrlich nicht sonderlich unerwartbare) Frage bei ihr getriggert hat. Dadurch entsteht eigentlich erst Anlass zu weiteren entsprechenden Mutmassungen. Dazu kommt dann noch, dass sie ihre Kolumnen bereits seit einem längeren Zeitraum mit Fantasy-Erzählungen relotiusiert hat. Allerdings muss die WELT nun auch die notorischen Trump-Hater, die bis heute immer wieder längst widerlegte Lügen über Trump raushauen, schassen, wenn sie glaubwürdig bleiben will.

  20. Der letzte Absatz hätte nicht sein müssen.
    Was interessant ist, warum ihre Kolumne abgesetzt wurde, an dem „fehlerhaften“ Zitat kanns nicht liegen, dann hätte die WELT weitaus weniger Texte.
    Was ebenso unschön ist: der fehlende Aufschrei von Journalisten oder sonstigen „Influencern“ die bei jeder Empörung dabei sind.

  21. Nur so als Frage: hätte Frau Balthus nicht im Nachhinein die Zustimmung zur Ausstrahlung der Sendung zurückziehen können?

  22. @Frank Reichelt
    …was er längst verdient hätte, da er nicht nur schon unzählige Gäste fies, arrogant und selbstverliebt „zerlegt“ hat, sondern auch unzählige Zuschauer vergrault die eben jenen interessanten Menschen gerne zugehört hätten, statt Schawis öden Plattitüden.

  23. @19
    Danke! Ich werde versuchen, mir diese selbstherrliche Heulsuse Schawinski, die einfach zu erfahren und toll ist, als dass sie noch so etwas wie Selbstreflexion oder gar Einfühlungsvermögen bräuchte, nur noch in dieser Weise vorzustellen. Wenigstens in der Fantasie soll es gerecht zugehen. (Ulf Poschardtdtdt, der leider noch viel unterirdischer und symptomatischer für die selbstreferenzielle Seite unnötiger Medien ist, nehme ich gleich mit in das Bild hinein.)
    Aaaaber: Leider hat es mit Macht und nicht mit Geschlecht zu tun, wenn Leute sich so widerlich verhalten. Sie alle sind anfällig, und wenn in der Umgebung kein Rückgrat vorhanden ist, können sie machen, was sie wollen. Moral ist eine Frage der Persönlichkeitsentwicklung…

  24. Was das Ganze überhaupt noch mit Journalismus zu tun haben soll, ist mir schleierhaft!
    Jeder kocht sein eigenes Dreck- und Diffamierungssüppchen, um die eigene Person zu profilieren!
    Da war die junge Dame leider etwas zu naiv und gutgläubig!? Und ist promt unter die professionellen Räder der selbsternannten Machtelite geraten!

  25. Ich muss gestehen, ich bin etwas hin- und hergerissen. Dass sie wegen dieses Zitatfehlers gefeuert wird und vor allem wie, ist eine Farce. Springer ist eben weiterhin ein Old-Boys-Club.

    Aber ihre Reaktion auf diese Frage, sowohl in der Sendung als auch danach… seltsam. Klar, die Frage war auch seltsam und ohne Absprache unhöflich. Sie kann sich danach auch ärgern, über Schawinski und über sich selbst, weil sie nicht einfach mit „nein“ oder irgendwie schlagfertig geantwortet hat, aber genau das macht sie nicht.

  26. Was noch nicht genügend herausgestellt wurde: wie tendenziös bereits die Titelzeile daherkommt. Wie Roger Schawinski und die „Welt“ eine Sex-Arbeiterin bloßstellen.

    Das klingt, als ob Re­vol­ver­schnau­ze Schawinski im Bahnhofsviertel seinen Kameramann draufhalten lässt, wenn Lakomy aus dem LIDL kommt: „Wie ist das Leben als Sexarbeiterin?“ Aber genau das ist ihr USP, damit bloggt sie, damit geht sie in die Show. Darauf ist sie vorbereitet, da kann sie nicht bloßgestellt werden.

    Aber „Wie Roger Schawinski einer Sexarbeiterin unpassende Fragen stellt“ ist halt nicht so knallig.

  27. Liebe Übermedien,

    herzlichen Dank für diesen Artikel. Ich war geradezu geschockt, als ich vom Umgang mit Frau Balthus erfahren habe. Da wird man mitten im Fernsehen gefragt, ob der Vater, um den man noch trauert, sich an dir vergangen hat, aber das ist dann nicht die Schweinerei, sondern dass man für Balthus verständliche Aufregung keinerlei Verständnis zeigt. Statt auf die Ausstrahlung zu warten, wird sofort ihr emotionaler Text veröffentlicht, weil der natürlich Klicks generiert, wo ist da die journalistische Expertise? Achja, geht ja um die Welt, was frage ich eigentlich. Denn statt den Text zu berichtigen, kündigen wir jetzt einfach der Geschädigten. Denn sie hätte ja in ihrer Aufregung besser aufpassen müssen, schließlich ist sie die einzige Verantwortliche, wenn sie beleidigt und an der Nase durch die Manage geführt wird. Rücksicht gibt’s nur für denjenigen, der Pietätlosigkeit beweist.

    Frau Balthus ist viel zu professionell, sie hätte sich nie auf diese Typen bei der Welt einlassen sollen.

  28. Wer mit dieser Zunft arbeitet, wo bekanntlich die volle, uneingeschränkte Freiheit gebraucht (leider vielmals deutlich missbraucht) wird, muss man sich nicht wundern, wenn man dann selber in diese Grube fällt.

  29. Hach das Klärchen, sie war so kurz davor…
    Hatte es eigentlich schon geschafft, doch dann reißt sie mal wieder alles mit dem Arsch ein.
    Jetzt bleibt ihr nur noch der Weg der Hengamehs, Sibels und sonstigen priviligierten und emotional instabilen Damen mit Geltungsdrang.

    Eigentlich Schade.

    Dennoch möchte ich hier noch einen Aspekt einbringen, der bisher nirgendwo erwähnt wurde:

    unter dem von ihr (Klara) auf Twitter gesendeten dm-Verlauf fehlt unter der letzten, der entscheidenden Nachricht rein zufällig die Zeitangabe.
    Auf die Frage, ob die Nachricht erst nach seiner Ankündigung der weiteren Zusammenarbeit gesendet wurde, antwortet der Rainer leider nicht. Angeblich möchte er nicht nachtreten und keine Schlammschlacht.

    Tja. Warte gespannt auf weiteres Popcorn. Denke, sie wird liefern.

  30. „Meinen Rückflug habe ich übrigens verpasst, weil ich mich auf dem Züricher Flughafen zielstrebig betrunken habe. Eindeutig ein Symptom für ein Missbrauchs-Trauma. Aber nicht gerade durch meinen Vater, sondern durch Schawinskis Late-Night-Show.““

    Das klingt für mich nach einem in seiner Eitelkeit gekränkten Menschen mit ausgeprägten narzisstischen Zügen.
    Und so eine emotionale Instabilität, solch einen Abwehrmechanismus, entwickelt jemand nicht ohne Grund.

    Das erklärt vielleicht auch den versuchten Skandal und die (konstruierte?) öffentliche Demütigung („lass uns Freunde bleiben“) an und von S. und M..

    Oder wie jemand passend auf Twitter schrieb: „Ja, tut mir leid. Aber ich bin ein Skorpion und Skorpione stechen nun mal..“

  31. @6 Mycroft 11. April 2019 um 22:26 Uhr
    Hervorragender Hinweis. He says, she says, it is.
    Dieser komische Vogel aus der Gattung der Rosinenpicker ist tiefstverletzt, wenn ein Zitat von ihm nur sinnentsprechend ist.

  32. Ich meinte da Frau Schwarzer, deren sexnegativer Feminismus in dem Fall sogar noch puritanischer ist als die eigentlichen Puritaner. Und hier eben als Stichwortgeberin für eine Mann-unterdrückt-Frau-Geschichte dient.
    Hat sie so wohl nicht geplant, aber das kommt davon, dass man Quatsch erzählt.

  33. Unter anderem da ich selber an dem Shitstorm gegen Raphael Thelen mitgewirkt habe und die Dynamik, die sich entwickelt hat, doch sehr bedenklich finde, habe ich viel darüber nachgedacht, warum das so passiert ist. Ich selber habe, bereits während ich den ein oder anderen unfreundlichen Tweet schrieb, gedacht, „Mensch, der hat doch damals aber auch diese lange Reportagereise in den Osten gemacht und ist jedenfalls überhaupt keiner, der nur AfDler portraitiert“. Aber in der aufgeheizten Atmosphäre schien das dann irgendwie nebensächlich. Thelen war nur noch der Blödmann, der auf sehr unangemessene Weise seine Rumtrinkerei verteidigte.
    Ich glaube, dass sich die umfassende Kritik, auch an dem zugrundeliegenden Artikel, nicht entwickelt hätte, wenn der Ankündigungstweet anders formuliert gewesen wäre. Der Shitstorm beruht also gewissermaßen auf einem Zufall.
    Zwar finde ich nach wie vor, dass Thelen sich für jemanden, der mit Schreiben sein Geld verdient, erstaunlich ungeschickt verhalten hat. Zum Beispiel finde ich es ärgerlich und merkwürdig, sich so darauf zu versteifen, dass „Fairness“ in der Darstellung so wichtig sei. Allein sprachlich. Was soll das sein? Ich würde denken, fair ist es, wenn objektiv berichtet wird, wenn sich der Berichtende dabei seiner Subjektivität bewusst ist, etc. Das sollte doch aber eine Selbstverständlichkeit sein. Dass Leute sauer auf solche Formulierungen reagieren, weil sie da etwas hineininterpretieren, das gar nicht gemeint ist, kann ich nachvollziehen.
    In die aufgeregte Diskussion um das Rumtrinken mischte sich dann die Kritik am Genre „Nazi-Versteh-Reportage“ als solcher. Viele Leute, die den öffentlichen Umgang mit der AfD sowieso als problematisch ansehen, nutzten die Möglichkeit, ihrem generellen Unmut darüber Luft zu machen. Und da spätestens da wurde es sehr undifferenziert.
    Ich glaube, dass die wenigsten Kritiker*innen Thelen für einen Rechten halten. Der Vorwurf geht primär in die Richtung „Normalisierung“ und Appeasement. Die große Wut, die mit ihm einhergeht, kommt nicht daher, dass jemand denkt, Thelen sei ein Nazi, sondern daher, dass eben auch unreflektiertes öffentliches Reden mit Nazis durch Nicht-Nazis für politisch sehr gefährlich gehalten wird. Die AfD nutzt die Mittel der Demokratie, um die Demokratie abzuschaffen. Wir können sie in der demokratischen Praxis daher nicht so behandeln, wie die anderen Teilnehmenden im demokratischen Prozess. Wer mit Rechten redet, sollte daher sehr gut begründen, warum sie oder er das tut. Denn es birgt eben immer die Gefahr von Normalisierung und Verharmlosung und es gibt sehr viele andere Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit Rechtspopulisums als das individuelle Langzeitportrait. Ich finde es im Grundsatz überhaupt nicht schlimm, wenn Journalistinnen mit Götz Kubischek ums Lagerfeuer sitzen und darüber berichten oder auch Homestories über Frauke Petry sehr interessant. Aber die Berichtenden sollten sich schon fragen lassen, welchen politischen Sinn solche Geschichten haben.
    Für mich hat Thelen keine befriedigende Antwort auf diese Frage geleistet. Er sagt, wir müssen die Rechten verstehen, um zu wissen, wie wir mit ihnen umgehen sollten. Das stimmt. Aber die Frage, was wir diesbezüglich aus seinem Text lernen können, beantwortet er, für meinen Geschmack, nicht hinreichend. Dass viele Rechts-populist*innen das Mittel der Provokation nutzen und, dass Teile der Medienlandschaft eine unrühmliche Rolle dabei spielen, ist doch, bei aller Liebe, nicht neu.
    Im Ergebnis denke ich, dass Thelen, zwar auch aufgrund eigener ungeschickter Kommunikation, einen Haufen unverdienter undifferenzierter Wut abbekommen hat, der eher Akteur*innen wie Maischberger, Lanz, Plasberg oder auch Steinbeis, Leo, Zorn gilt. Dass ich dabei mitgewirkt habe, tut mir leid. Eine vertiefte Auseinandersetzung zum öffentlichen Umgang mit Rechtspopulist*innen halte ich weiterhin für notwendig.

  34. oh, sorry, der kommentar war zum artikel über thelen gemeint. das ist mir jetzt peinlich, ich traue mich jetzt nicht, ihn nochmal zu posten, da er ja eh schon so unangenehm lang ist.

  35. „… sondern zu einem freien Autoren“

    Oh, Leute, Autor sollte man schon deklinieren können in einem solchen Portal. Lernt mal „gemischte Beugung“.

  36. „Der Ironie, dass hier ältere weiße Männer über eine junge Frau entscheiden wollen, ohne mit ihr zu reden, ist sich Balthus bewusst. “

    Ich finde es sehr schade, dass solch rassistische Entgleisungen bei Übermedien Platz finden.

  37. „politisch weit rechten Positionen Meyers und seinem Frauenbild wenig anzufangen wisse.“

    Wie stellt sich seine weit rechte Position dar und was für eine Frauenbild hat er denn?

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