Viel Rauch um Rauch: Philip Morris macht Medien süchtig
Das wünscht man sich üblicherweise nicht als Unternehmen: ein Porträt in einer Wirtschaftszeitung über die neue Chefin, das durchzogen ist von einem Ton des Mitleids – dass die sich diesen Job antut! Einen Text, der notiert, dass „jeder Verständnis hätte“, wenn sie sich nach ihren früheren Stellen zurücksehnte. Und der zwischen den Zeilen die Frage andeutet, wie viel Lust an der Selbstgeißelung man wohl mitbringen muss, um in dieser Branche arbeiten zu wollen.

Bei Philip Morris werden sie dennoch glücklich gewesen sein über den Artikel, den das „Handelsblatt“ Anfang März über die deutsche Geschäftsführerin Veronika Rost brachte. Denn die scheinbare Unmöglichkeit ihrer Aufgabe, die sich in der Überschrift „Tabak-Managerin will Kunden das Qualmen abgewöhnen“ andeutet, ist ein wesentlicher Teil der Geschichte, die der Konzern seit einigen Jahren über sich erzählt. Und die ganzen vermeintlichen Widersprüche, die darin enthalten sind, machen die Geschichte für viele Journalisten zu einer guten Geschichte – und unwiderstehlich.
Das beginnt schon mit dem Detail, dass Veronika Rost nach eigener Aussage keine Raucherin ist. Oder wie es das „Handelsblatt“ gleich zu Beginn seines Portraits formuliert:
„Veronika Rost raucht nicht, hat nie geraucht und wird wohl auch nicht mehr damit anfangen. Sie weiß also nicht genau, was sie verkauft, hat ihr Produkt nie am eigenen Leib erlebt.“
Das Pathos regelt der Autor gleich danach noch ein bisschen nach oben, wenn er Raucher beschreibt, die
„im schlimmsten Fall so süchtig [sind], dass Gollums Suche nach dem Ring, der sie in J.R.R. Tolkiens ‚Herr der Ringe‘ alle eint, wie die Vertriebstour eines Händlers für Modeschmuck wirkt.
Für nicht wenige Menschen verkörpert Veronika Rost wohl nahezu Sauron, den finsteren Herrscher aus Tolkiens Fantasy-Epos.“
Naja, vielleicht aber auch für nicht viele.
Die PR-Strategie von Philip Morris
Weltweit wird Ra…
Dies scheint der richtige Artikel zu sein, um den Film „Thank you for Smoking“ an’s Herz zu legen.
Hab selbst ca 25 Jahre geraucht aber seit knapp über einem Jahr endlich rauchfrei.
Hab also schon Grund genug Tabakkonzerne zu verachten.
Und dass die früher viel gelogen haben um ihre Sargnägel an den Mensch zu bringen ist auch absolut verachtenswert. Aber was die da jetzt abziehen setzt den ganzen noch die Krone auf. Sich als Heilsbringer gegen das Rauchen zu inszenieren ist sowas von absurd und bösartig, dass wird nur noch von dem nächsten Punkt getoppt: Die Vermüllung unserer Umwelt und Verschwendung von Ressourcen durch diese Einmal-Vapes.
Aber es sind ja solch interessante Interview Partner…. ich kotz im Strahl