Helmut Markwort liest das Böse in Saskia Eskens Gesicht

Ich glaube, niemanden verachtet Helmut Markwort so sehr wie Saskia Esken. Der frühere „Focus“-Chefredakteur lässt kaum eine Gelegenheit aus, sich an der ehemaligen SPD-Vorsitzenden abzuarbeiten. Neulich teilte er sogar dem Deutschen Presserat in großer Ausführlichkeit mit, was für eine furchtbare Politikerin sie ist.
Okay, das war womöglich meine Schuld.
Ich habe mich nämlich bei dem Selbstkontroll-Gremium über eine von Markworts Kolumnen beschwert. Seit vielen Jahren schreibt er ein „Tagebuch“, das immer auf der letzten Seite des gedruckten „Focus“ erscheint. Ende Januar wetterte er darin gegen Forderungen der SPD, die Erbschaftsteuer zu erhöhen. „Die Erbschaftsteuer mit ihrem Zwang zu Aufteilung und Verkäufen hat schon manche Familie zerstört und viele Unternehmen in ihrer Existenz beschädigt“, schr…
Ich les gleich weiter aber damit ich es nicht vergesse: In ihrer „Existenz beschädigt“? Was soll das bedeuten? War „bedroht“ zu folgenlos? Oder aus beim FOCUS? Wann ist man in seiner Existenz beschädigt und nicht etwa nur beschädigt? Warum ist so Journalismus immer so?
Markwort hat schon seit Ewigkeiten ein Faible für solche Theorien. Ebermann und Trampert haben ihn mal satirisch aufs Korn genommen, als er nachweisen wollte, dass Kriminalität in der Hirnstruktur angelegt sei, und versucht hat, die Geschichte der RAF aus einer Hirnoperation Ulrike Meinhofs zu erklären. Das muss fast 20 Jahre her sein…