Wie Jeff Bezos bei der „Washington Post“ das Licht ausknipst

Jeff Bezos ist nicht nur der Gründer von Amazon und einer der reichsten Männer der Welt, sondern seit 2013 auch der Besitzer der traditionsreichen „Washington Post“, deren Ruf er in den letzten Monaten im Schnelldurchlauf vollständig ruiniert hat.
So kassierte er im Winter 2024 kurz vor der Präsidentschaftswahl das „Endorsement“ der Zeitung für die demokratische Kandidatin Kamala Harris. Angeblich, um den Eindruck mangelnder Objektivität zu vermeiden. In seiner Begründung berief er sich auf das gut eingeübte Lied vom Vertrauensverlust der Medien. Die traurige Wahrheit („hard truth“) sei, dass Menschen eine Zeitung wie die „Washington Post“ für parteiisch hielten. Der Verzicht auf eine offene Wahlempfehlung könnte dabei helfen, das Vertrauen wieder zurückzuerlangen.
Typo: „das Vertrauen wieder zurückerlangen.“
-> zurückzuerlangen
Danke für den Hinweis. Ist korrigiert.
Guter, einordnender Kommentar – danke!
Es zeigt sich mal wieder, dass es Milliardäre eigentlich gar nicht geben dürfte. Denn die nutzen ihre Macht immer nach eigenem Willen. Wozu hätten sie die Macht sonst?
Was mir dabei immer noch im Ohr klingt, ist die Klage, dass alle Journalist:innen so links-grün seien!
Ja, aber die Medien gehören Menschen, die idR eher nicht linksgrün sind.
Und auch bei den ÖRR werden die Chefposten anders besetzt.
Zudem geht es überall ums Verkaufen. Auch die, die eigentlich nicht von wirtschaftlichen Interessen getrieben sein sollten, müssen sich letztlich über Zu-schauer/hörer-zahlen legitimieren.
Und natürlich ist für alle, die rechts von sich nur noch eine Wand haben, jeder andere irgendwie links.
Wir haben ein echtes Problem mit Döpfner/Springer, Murdoch, Berlusconi und wie sie alle heissen. Und nun noch die Tech-Oligarchen ( vor einigen Monaten habe ich schon mal gemutmaßt, was sich da im Silicon Valley zusammenbraut und wurde dafür noch belächelt ), die die social media korrumpieren und nun auch noch die klassischen Medien spoilen!
Dabei reicht das Problem, das da Kapitalismus heisst, ja eigentlich schon.
Die Aufmerksamkeitsalgorithmen haben ganz pragmatisch herausgefunden, dass Negatives zu längerem Verweilen verleitet.
Die Presse weiss, dass Gewalt und Kriminalität sich besser verkauft und wenn dann noch Xenophobie getriggert wird, kommt bei der Mehrheit der confirmation bias dazu.
Schwurbel-Themen und umstrittene „Experten“ verkaufen sich gut, also rein in die Talkshows.
Und insgesamt führt der Kurs volle Lotte gegen die Wand.
Und nu?