Promille für Prozente: Wolfgang Kubicki, das Alkohorakel der FDP
Wie vermittelt man als Politiker Journalisten, dass man irgendeinen Unsinn, den man ihnen erzählt, wirklich glaubt? Man verwettet seinen halben Weinkeller drauf.
Das ist die Wolfgang-Kubicki-Methode, und sie funktioniert beim stellvertretenden FDP-Vorsitzenden erstaunlicherweise seit Jahrzehnten.
Neulich zum Beispiel, im Interview mit der „Neuen Zürcher Zeitung“, das wie folgt begann:
Herr Kubicki, die Freien Demokraten sind sehr gerupft herausgekommen aus der Koalition mit SPD und Grünen. Wie hoch wetten Sie auf den Wiedereinzug der FDP in den Bundestag?
Wenn Sie dagegenhalten, meinen halben Weinkeller.
Ernsthaft?
Ich will Sie nicht überfordern. Also wenn wir bei weniger als neun Prozent landen, dann bekommen Sie von mir eine Kiste hervorragenden Rotwein. Ganz ohne Gegeneinsatz. Aber das wird nicht passieren.
Dem „Zeit“-Politikredakteur Paul Middelhoff machte Kubicki am Telefon kein ganz so gutes Angebot. Um „eine schöne Flasche Rotwein“ wette Kubicki, schrieb Middelhoff, dass die Liberalen bei der Bundestagswahl am 23. Februar bei „über neun Prozent“ landen würden. Der Journalist zögerte, weil er eine Flasche, „die ein geübter Weintrinker wie Kubicki für ‚schön‘ befindet, möglicherweise gar nicht bezahlen kann“, ging aber auf die Wette dennoch ein und beendete seine Kolumne sogar mit dem Hinweis:
Lieber Herr Kubicki, falls Sie diese Zeilen lesen: Ich schicke Ihrem Büro gerne schon einmal die Adresse der ZEIT-Redaktion, für die Flasche Wein.
Zuverlässiger Geschichtenlieferant
Dafür lieben Journalisten Wolfgang Kubicki: Er liefert ihnen zuverlässig guten Wein nach Hause lustige Geschichten, mit denen sie ihre …
Na dann: Prost.
Wunderbar!