Topf voll Gold

Jetzt enthüllt! Prinz Harry feiert 50. Hochzeit

Prinz Harry hat eine neue Freundin. Meghan heißt sie, wie das britische Königshaus vor einer Woche offiziell bekanntgab.

Einen Tag vorher gab „Das goldene Blatt“ offiziell bekannt:

Chelsy ist Harrys Ex-Freundin. Das heißt entweder im Hause Windsor gibt’s vor dem Fest noch ein paar sehr unangenehme Gespräche oder „Das goldene Blatt“ hat ein bisschen zu tief in die Glaskugel geschaut.

Wäre nicht das erste Mal.

„Das goldene Blatt“ 2013-2016

Nur fürs Protokoll: In Wahrheit hat Prinz Harry weder Cressida noch Chelsy noch eine der abgebildeten Wachsfiguren geheiratet, und von den mindestens 16 angekündigten Babys ist bis heute kein einziges auf die Welt gekommen.

„Das goldene Blatt“ perfektioniert die Kunst der Realitätsverweigerung seit über vier Jahrzehnten. Weil deutsche Promis lästigerweise dazu neigen, sich gegen Angriffe auf ihre Privatsphäre zu wehren, hat sich die Redaktion auf den europäischen Hochadel spezialisiert und sich (wie viele andere Knallblätter) einen eigenen Kosmos geschaffen, in dem es keine Rolle spielt, was in der tatsächlichen Welt passiert. In dem journalistische Prinzipien nur zum Schein existieren, nur imitiert werden, um die Lügen besser verkaufen zu können. In dem wahr ist, was die Redaktion für wahr befindet.

Beispiele gibt es tausende, aber bleiben wir beim britischen Königshaus. So behauptet „Das goldene Blatt“ seit Jahren unermüdlich:

„Das goldene Blatt“ 2011-2016

Die beiden sind bis heute verheiratet.

Zwischen Traumhochzeit und Scheidungsschock hat die Redaktion aber noch einiges mehr im Setzkasten. Ein kleiner Ausschnitt:

„Das goldene Blatt“ 2012-2016

(Von den Artikeln über William und Kate fangen wir lieber gar nicht erst an.)

In einem „Factsheet“ für potenzielle Anzeigenkunden wirbt das Blatt übrigens mit dem Slogan:

DAS GOLDENE BLATT – optimistisch, positiv, wahrhaftig.

4 Kommentare

  1. Hier ist immer viel darüber zu lesen, dass die deutsche Yellow Press Sachen schreibt, die wirklich überhaupt nicht stimmen. Ich finde das aber zum Beispiel im Themenkreis „Europäischer Hochadel“ nicht ganz so schlimm. Dafür werden die doch bezahlt, dass sie als Projektionsfläche für was auch immer dienen. Ich würde dazu mal die steile These in den Raum werfen, dass es den Kundinnen und Kunden von „Goldenes Blatt“ und Co auch ziemlich egal ist, ob die behaupteten Tatsachen der Wahrheit entsprechen. Wenn 50 mal geschrieben wird, dass Harry heiratet und dann tut er es nie, dann fällt das doch den Leserinnen auch auf – Und scheinbar ist es ihnen egal. Das einzige „Opfer“ in der Sache wäre dann noch Harry – Aber dem ist es ja vielleicht auch egal.

  2. Das kenne ich alles schon laaaaaaaaaaange. Was ich nicht kenne, ist ein Vergleich zu der Boulevardpresse anderer Länder. Weil ich gehört habe, dass Deutschland besonders wahnhaft sei in diesem Sektor.

    Wenn das nicht geht, interessierten mich eher die Sexualpraktiken von Stefan Niggemeier.

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