Seit knapp drei Wochen erscheint der „Tagesspiegel“ im neuen, kleineren Format – ein Relaunch, für den der Verlag viel Geld ausgegeben hat. Und die „taz“ soll es mittelfristig unter der Woche nur noch digital geben, dafür stellte sie kürzlich eine neue gedruckte Wochenendausgabe vor.
Wieso das denn jetzt? Hieß es nicht schon vor Jahren, Print sei tot? Warum investieren Medienunternehmen überhaupt noch ins Papier?
„Wir wissen, dass Print noch genug Geld bringt, dass es sich lohnt, diese geduckten Blätter am Leben zu erhalten. Wir reden hier noch nicht von künstlicher Beatmung“, sagt der Medienwissenschafler Stephan Weichert im Übermedien-Podcast – auch wenn er das nicht auf alle Printmedien bezieht. Ob der „Tagesspiegel“ den richtigen Schritt getan hat? Da will sich Weichert nicht festlegen. Die Neuausrichtung der „taz“ sei aus seiner Sicht „mutig“ und „eine Wette“. Sie zeige auch, „dass in den Köpfen der Geschäftsführung und der Chefredaktion der Wandel stattfindet“.
Kann man junge Zielgruppen so erreichen? Und was wollen die eigentlich? Immerhin sehnen sie sich nach Momenten der Entspannung – ohne Smartphone, sagt Weichert. Der richtige Moment für eine gedruckte Zeitung? Und hat eigentlich jemand an die steigenden Papierpreise in Folge des Krieges und der Energiekrise gedacht? Darüber sprechen Holger Klein und Stephan Weichert diese Woche im Podcast.
Die neue Folge „Holger ruft an…“ hören Sie hier:
Der Gesprächspartner
Stephan Weichert ist Medienwissenschaftler und Gründer des Online-Magazins „Vocer“, das sich mit der Veränderung des Journalismus durch die Digitalisierung beschäftigt. 2021 hat er das „VOCER Institut für Digitale Resilienz“ mitgegründet, ein Thinktank für Nachhaltigkeit in der digitalen Transformation.
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