Manchmal bekommt Pierre M. Krause Nachrichten von Gunter auf sein Handy. Eigentlich andauernd. Es ist ein zwiespältiges Verhältnis, das die beiden verbindet: Einerseits hat dieser Gunter es geschafft, sich binnen kürzester Zeit unentbehrlich zu machen im Hause Krause, andererseits sieht dieser Gunter immer nur sich. Und das kann schon mal nerven, ist Empathie für Pierre M. Krause, den freundlichen Mann aus dem Fernsehen, doch ein hohes Gut.
„Gunter erfordert Ihre Aufmerksamkeit“, schreibt Gunter, wie immer in der dritten Person. Oder: „Gunter hat ein Problem.“ Ständig ist irgendwas. „Gunter ist eher ein Patient“, sagt Krause. Mitten im Gespräch kommt plötzlich die Nachricht, dass das rechte Rad von Gunter irgendwo feststeckt. Einem Menschen würde man so viel Egozentrik wohl nicht lange durchgehen lassen, aber Gunter ist kein Mensch, er ist ein Staubsaugerroboter. Krause hat ihn Gunter getauft, „weil er saugt auch drunter“.
Pierre M. Krause streut immer wieder solche kleinen Pointen ins Gespräch ein, zu denen man sich unweigerlich einen Tusch hinzudenkt. Damit passt er ganz gut nach Köln, wo er an diesem Tag Anfang März gerade in einer sehr expressiv ausstaffierten Hotellobby sitzt.
Von seinem Wohnort Karlsruhe und damit von Gunter trennen ihn etwa 300 Kilometer. Hätte Gunter Gefühle, könnte es Einsamkeit sein, die ihn in dieser Fernbeziehung plagt und zu seinen fordernden Nachrichten animiert, denn Pierre M. Krause ist andauernd unterwegs. Fernsehen wird in Deutschland an vielen Orten gemacht, in Köln, Berlin, Hamburg, vielleicht noch München – aber definitiv nicht in Karlsruhe. Was einer der Gründe ist, warum Krause dort nicht weg möchte, und nicht der unwichtigste.
Krause trifft Kessler zu Karneval in Köln
Diesmal ist Krause nach Köln gekommen, um eine neue Folge seines SWR-Formats „Kurzstrecke“ zu drehen. Wobei man den Sender eigentlich nicht dazuschreiben müsste, denn alle Krause-Formate sind SWR-Formate. Mit seinen 45 Jahren ist er schon ein SWR-Urgestein – und zum Glück sieht man das dem Sender mehr an als als dem Sendergesicht.
„Gute Unterhaltung“ heißt seine neue Talkshow, die am Montag gestartet ist. Der Titel fasst in zwei Worten zusammen, was Krause als seine Verpflichtung begreift – im wörtlichen wie im übertragenen Sinne, im linearen Fernsehen genauso wie in den vorrangig für Mediathek und Youtube gedrehten „Kurzstrecken“. Für ihn macht das längst keinen Unterschied mehr.
Hier in Köln ist der Schauspieler und Komiker Michael Kessler Krauses Gast. Es gibt bessere Tage für einen Besuch als den Karnevalsdienstag, an dem die ganze Stadt nach vergossenen Flüssigkeiten riecht, und es gibt auch bedeutend bessere Zeiten für heiteres Geplauder als diese. In der Woche zuvor hat die russische Armee den Krieg in der Ukraine begonnen.
Gegen die Fernsehbilder von dort wirkt alles gerade läppisch. Hätte man den Dreh absagen müssen? Vielleicht. Putin hätte das nicht beeindruckt. Und die alte Branchenweisheit „The Show Must Go On“ ist in unsicheren Zeiten womöglich tröstlicher denn je – fürs Publikum wie für die Macher. Auch ihm sei gerade nicht so nach lustig, sagt Krause. „Aber Humor ist ja auch immer ein Ventil, das dafür sorgt, dass nichts explodiert.“
In der „Kurzstrecke“ begleitet Krause Prominente bei alltäglichen Verrichtungen. Er war schon mit Deutschrapper Marteria beim Tätowieren, mit „Tagesthemen“-Moderator Ingo Zamperoni was trinken an der Tankstelle und mit Komikerin Carolin Kebekus auf der Kegelbahn.
Michael Kessler hat nun sein Fahrrad mitgebracht, für Krause hat die Produktionsfirma eins geliehen, gemeinsam wollen sie zur Fahrradinspektion – der Frühling kommt. Die Räder werden geschoben, damit das kleine Drehteam, sechs Leute, auch Schritt halten kann. Und weil Pierre M. Krause keinen Helm dabei hat. Mindestens so leichtsinnig wie Fahren ohne Helm im Straßenverkehr ist Fahren ohne Helm im Fernsehen, weil das Reaktionen provoziert, auf die Krause und sein Team gut verzichten können.
Plötzlich großes Hallo: Krause und Kessler treffen einen gemeinsamen Bekannten und Kollegen, Markus Barth, der – noch größeres Hallo – an diesem Tag 45. Geburtstag hat. Krause und Kessler versichern, dass er viel jünger aussehe und raten ihm, sich später noch ordentlich zu betrinken. Unklar, wie gut sich die drei kennen und ob sie sich mögen. Ihr Geplänkel auf dem Bürgersteig wirkt wie eine Mischung aus dem üblichen Branchen-Smalltalk und einer Parodie davon. „Wenn du mal in Berlin bist, ruf an“, witzelt Krause zum Abschied.
Pierre M. Krause ist gut genug auf Michael Kessler vorbereitet, um zu wissen, dass der für die ZDF-Dokureihe „Ziemlich beste Nachbarn“ 2019 in Russland war. „Ich hatte alle Vorurteile, die man so hat als Kind des Kalten Krieges“, sagt Kessler. Und: „Ich habe sehr, sehr herzliche Menschen kennengelernt.“ Natürlich sagt er auch noch ein bisschen mehr, aber es ist wirklich schwer, einem Gespräch zu folgen, wenn man damit beschäftigt ist, weder im Weg rumzustehen noch aus Versehen ins Bild zu laufen. Aber egal. Der Elefant im Raum ist benannt. Und die Geste zählt.
„Wir machen da keinen Grimme-Preis“
Seit 2020 geht Pierre M. Krause mit je einem Gast auf Kurzstrecke, schon über 60 Mal – man tut ihm nicht unrecht, wenn man ihn einen Corona-Profiteur nennt. Das Format passt perfekt in die Zeit von Kontaktbeschränkungen: zwei Protagonisten, ein kleines Drehteam und viel frische Luft. Getestet wird natürlich auch vor jedem Dreh.
„Wir machen da keinen Grimme-Preis“, sagt Krause über das Format, „aber der Gast und ich haben im besten Fall gemeinsam die Freude, die uns gewogene Zuschauer beim Gucken auch haben werden.“ Die Einladung zur „Kurzstrecke“ ist stets begleitet von einem Versprechen: Hier wird nicht gebohrt. „Wenn eine Antwort nicht zufriedenstellend ist, ich aber das Gefühl habe, durch eine Nachfrage eher zu nerven, dann ist es halt so, wie es ist.“ Vielleicht ist das schon das ganze Geheimnis, warum das Format so ungekünstelt und entspannt wirkt.
Die „Kurzstrecke“ ist das Gegenstück zu „Krause kommt“ – und die Sparversion davon. In „Krause kommt“ quartiert sich Pierre M. Krause zwei Nächte lang bei einem prominenten Gast ein und verbringt sehr viel Zeit mit ihm – nicht nur etwa vier Stunden wie mit Michael Kessler.
„Krause kommt“ strenge ihn sehr an, weil er ununterbrochen auf Sendung sein müsse, sagt Krause. „Es ist ja kein Interview, sondern ein Gespräch, das sich entwickeln muss.“ Und wenn es mal ins Stocken gerät, ist er gefordert, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. „Dann greift die Professionalität. Dann muss ich halt versuchen, einen Funken Unterhaltsamkeit reinzubringen, dann kann es auch mal kurz albern werden.“
So sehr er das Format grundsätzlich mag: Ein Vergnügen ist „Krause kommt“ für Krause nicht immer. Er habe nicht zuletzt durch diese Sendung auch prominente Menschen kennengelernt, „die auf Rotlicht sympathisch sind und sonst eher nicht so“. Namen nennt der freundliche Mann aus dem Fernsehen selbstverständlich nicht.
Pierre M. Krause selbst braucht kein Rotlicht, um sympathisch zu wirken. Er ist genauso wie im Fernsehen, auch wenn gerade keine Kamera auf ihn gerichtet ist: jungenhaft, schlagfertig, charmant. Das klingt erstmal gut, bedeutet aber auch: Es gibt keine Kunstfigur, hinter der er sich verstecken kann.
„Ich dachte immer: Es reicht doch nicht, ich zu sein. Das ist doch keine Leistung“, sagt er. „Dass es offenbar doch eine ist, musste ich erst lernen.“ Es führe dazu, dass er etwa in „Krause kommt“ viel mehr von sich preisgebe, als ihm eigentlich lieb sei, weil er nicht erwarten könne, dass sein Gegenüber sich öffne, wenn er es selbst nicht auch ein bisschen tue.
16 Jahre und über 600 Folgen lang hatte Pierre M. Krause eine eigene Late Night Show im SWR, die wechselnde Namen trug, aber naheliegenderweise zuletzt „Die Pierre M. Krause Show“ hieß – bis der Sender sie im vergangenen Sommer sehr unsentimental und kurzfristig absetzte. Hat ihn das gekränkt?
„Ich überlege gerade, ob ‚gekränkt‘ das richtige Wort ist, weil ich mich ja ein bisschen auch an den Zustand gewöhnt hatte, nicht wertgeschätzt zu werden.“ Als er den bemitleidenden Blick seines Gegenübers bemerkt, schiebt er nach: „Das klingt trauriger, als es ist, aber das schönzureden wäre auch falsch.“ Krause überlegt wirklich noch einen Moment, und dann: „Ich war traurig, sagen wir es so.“
Traurig auch deshalb, weil er sich in der Show auch hinter der Kamera ausleben konnte: als Autor und im Schnitt für die Einspieler, „meine Lieblingslieblingsbeschäftigung“. Der SWR hat ihm seine Homebase genommen – und gemeint ist nicht das Büro in Baden-Baden, das der Sender ihm gestellt hat. Krause sagt einen Satz, der für einen 45-Jährigen ungemein abgeklärt klingt: „Scheitern ist Teil der Abmachung in diesem Geschäft.“ Kann es sein, dass Fernsehjahre wie Hundejahre zählen?
Nun also ein neuer Anlauf mit „Gute Unterhaltung“. Zwei Sendungen sind zum Zeitpunkt des Gesprächs schon aufgezeichnet. „Die erste war gut, die zweite war besser, und die dritte wird noch besser werden als die zweite.“ Krause sagt, er glaube daran, dass ein neues Format „sich erst finden muss“ und hofft, dass der SWR ihm diese Zeit gibt.
Derzeit erlebt er ungeahnte Aufmerksamkeit durch den Sender, was ihn freut, aber auch ein wenig befremdet. „Niemand hat sich für die Late Night stark gemacht, denn die gab’s ja schon immer, und du kriegst als Senderverantwortlicher nur ein Krönchen, wenn du erfolgreich etwas Neues machst oder einen Preis gewinnst.“ Er müsse lernen, damit umzugehen und das Beste draus zu machen, sagt Krause. „Ich kann mich natürlich auch jeden Tag über diese Denke ärgern, aber das bringt ja niemandem etwas – zumal ich ja Unterhaltung mache.“
Menschen, die um jeden Preis berühmt werden wollen, sollten sich unbedingt mal mit Pierre M. Krause unterhalten. Es hätte das Zeug, sie zu kurieren. Krause erzählt, dass ihm schon mehrfach, erst neulich wieder, ziemlich unmissverständlich klar gemacht wurde, er sei in der ARD, sprich fürs Erste, „nicht mehrheitsfähig“. Ein Satz – und eine Karriere jenseits des Regionalfernsehens ist vom Tisch. Bye-bye, Hauptprogramm!
Wo der Proporz regiert, braucht es keine Argumente mehr. Kein Wunder, dass Krauses Verhältnis zu seinem Haussender merklich abgekühlt ist. Er selbst spricht lieber von „pragmatisiert“ und findet einen anschaulichen Vergleich: Es sei wie eine Beziehung, „in der man sich so gut kennt, dass man inzwischen auch voreinander aufs Klo geht. Und man hat halt noch die Kinder. Also schon Liebe, aber eine sehr pragmatische Form davon.“
„Sehr lukrative und attraktive Angebote“
Alle Krause-Formate sind SWR-Formate? Für den Moment stimmt das, muss aber nicht so bleiben. Krause ist ein derart überzeugter Verfechter des öffentlich-rechtlichen Systems, dass er ihm niemals leichtfertig von der Fahne gehen würde. Aber er hat auch seinen Stolz.
Es gehe ihm darum, gutes Fernsehen zu machen, gute Inhalte, sagt er. „Und das ist unter den aktuellen Strukturen, zumindest nach meinem Empfinden, nicht immer einfach.“ Das klingt fast, als wäre er schon auf dem Absprung. „Natürlich gucke ich hier und da mal“, sagt Pierre M. Krause. Und es gebe Angebote, „sehr lukrative und attraktive, die kommen alle aus dem Privatfernsehbereich“. Es ist eine recht unverhohlene Drohung – die womöglich niemanden beeindruckt. „Aber jetzt bleibe ich erst mal, weil es ja schön ist, was ich gerade mache.“ Ein bisschen SM ist in dieser Beziehung schon auch mit im Spiel.
Im April übernimmt eine gewisse Barbara Schöneberger die seit Urzeiten vom SWR fürs Erste produzierte Samstagabendshow „Verstehen Sie Spaß?“. Pierre M. Krause nennt es „die richtige Entscheidung“, „Verstehen Sie Spaß?“ sei eine „traditionelle Sendung“. Man könnte auch sagen: ein biederes Relikt aus Käseigel-Zeiten.
Aber wie gesagt: Krause ist ein freundlicher Mann. Unter bestimmten Umständen, das gibt er auf Nachfrage offen zu, hätte auch er sich vorstellen können, „Verstehen Sie Spaß?“ zu moderieren, aber es ist ziemlich klar, dass diese Umstände so schnell nicht eintreffen werden, denn in diesem unwahrscheinlichen Fall müsste man „noch mal ein bisschen tiefer ans Konzept ran“. Wenn dazu niemand bereit sei, mache er weiter, was er gut finde und sich auch selbst anschauen würde. „Etwas anderes zu machen, was ich vielleicht nicht so gut fände, nur damit es mehr Leute gucken, ergibt für mich keinen Sinn.“
Es gibt an dieser Stelle zwei Möglichkeiten: Man kann sich über Krauses Klarheit und Konsequenz zu freuen – oder betrauern, dass einer, der immer wieder als Erneuerer des deutschen Unterhaltungsfernsehens gehandelt wird, sich mit dessen (zumindest bei den Öffentlich-Rechtlichen) kläglichem Status Quo arrangiert hat. Es geht auch beides.
In der Zwischenzeit sind Pierre M. Krause und Michael Kessler an der Fahrradwerkstatt angekommen, Köln ist ja recht überschaubar. „Sonderanfertigung?“, fragt Krause seinen Gast, als der sich die FFP2-Maske über die stattliche Nase zieht.
Drinnen stellt sich heraus, dass Kessler den vorderen Mantel laienhaft montiert hat, was die Hand eines Fachmanns natürlich umgehend behebt. Krause entdeckt eine Gerätschaft, die er als „Wimpernzange von Olivia Jones“ bezeichnet, und Kessler zufolge hat der Kollege „einen Riesen-Ständer“. Gemeint ist natürlich der an Krauses von der Produktionsfirma geliehenem Hollandrad. Nun ja. Wie war das noch mal? „Wir machen da keinen Grimme-Preis, aber der Gast und ich haben im besten Fall gemeinsam die Freude, die uns gewogene Zuschauer beim Gucken auch haben werden.“ Passt schon.
Am Abend steigt Pierre M. Krause in den ICE nach Hause. Gut zwei Stunden später ist er in Karlsruhe. Bei Gunter. Bei aller Freude an seinem Beruf definiere er sich nicht mehr darüber, hat Krause in der expressiv ausstaffierten Hotellobby gesagt. „Wenn heute jemand meine Sendung absetzt, wird mich das emotional nicht mehr so berühren, weil ich es schon einmal erlebt habe.“ Seine Leidenschaft für gutes Fernsehen sei indes ungebrochen, „aber ich ziehe mich auch gerne zurück und habe ein Privatleben.“ Hätte Gunter Gefühle, würde ihn sicher freuen, das zu hören.
Der Autor
David Denk, geboren 1981 in Düsseldorf, war Volontär, Redakteur und Ressortleiter bei der „taz“ und Redakteur im Medienressort der „Süddeutschen Zeitung“. Nach einem Intermezzo in der Produktionsbranche arbeitet er nun als freier Journalist, unter anderem für radioeins vom rbb.
5 Kommentare
Sehr schönes Portrait, merci!
Das ist ein typisches Portrait, wie es der Spiegel oder die SZ macht (Herr Denk kommt ja daher). Ganz schön und klassisch geschrieben, aber für mich kein Übermedien-Text. Waren diese Reportagen nicht mal in der Kritik, wenn zB Marc Hujer mit Lindner Porsche fährt oder mit Söder Tennis spielt? Und die leicht szenische Darstellung? Hat das nicht auch Übermedien kritisiert? Wie auch immer: Ich müsste es ja nicht (zu Ende) lesen, aber ich würde die Übermediengelder lieber für Medienkritik verwenden. Zwar wird in dem Stück auch der SWR und ihr Verhältnis zu P. M. Krause thematisiert, aber das ist in Form des Portraits nicht mein Fall.
Wenn Pierre M. Krause wirklich „nicht mehrheitsfähig“ sei, schätze ich mich glücklich in der Minderheit.
Auch ich würde die Übermediengelder lieber für Medienkritik verwenden, genauso wie Jens. Warum wird hier nichts geschrieben über die Regeln der Bundespressekonferenz zu Mitgliedschaft und Ausschluss und ob das mit der Pressefreiheit vereinbar ist?
Liebe Leute, jetzt beruhigt Euch mal wieder. Ich lese einen solchen Text zwischendurch auch mal gern. Es ist doch interessant, wie weit sich Pierre M. Krause eigentlich nach vorne wagt und wir stellen fest, da ist nicht mehr viel, was ihn beim SWR hält. Auch eine Form der Medienkritik. Und wer den SWR ein bisschen kennt, der weiß, ein Amt ist regelrecht modern dagegen. Im Prinzip hat Krause schon Harald-Schmidt-Status erreicht, dem ab einem bestimmten Zeitpunkt wirklich völlig egal war, auf welchem Sender er seine LateNight macht. Und irgendwann, als es dann im Bezahlfernsehen keiner mehr sehen wollte, dann war es eben vorbei. Ähnlich ist es bei Krause inzwischen doch auch. Vermutlich funktioniert das, was er macht überhall und erst recht über andere Kanäle, die nicht Fernsehen heißen. Also: Übermedien muss nicht immer so beißend kritisch sein, sondern darf auch mal leichter daher kommen. Das ist hier gut umgesetzt.
Sehr schönes Portrait, merci!
Das ist ein typisches Portrait, wie es der Spiegel oder die SZ macht (Herr Denk kommt ja daher). Ganz schön und klassisch geschrieben, aber für mich kein Übermedien-Text. Waren diese Reportagen nicht mal in der Kritik, wenn zB Marc Hujer mit Lindner Porsche fährt oder mit Söder Tennis spielt? Und die leicht szenische Darstellung? Hat das nicht auch Übermedien kritisiert? Wie auch immer: Ich müsste es ja nicht (zu Ende) lesen, aber ich würde die Übermediengelder lieber für Medienkritik verwenden. Zwar wird in dem Stück auch der SWR und ihr Verhältnis zu P. M. Krause thematisiert, aber das ist in Form des Portraits nicht mein Fall.
Wenn Pierre M. Krause wirklich „nicht mehrheitsfähig“ sei, schätze ich mich glücklich in der Minderheit.
Auch ich würde die Übermediengelder lieber für Medienkritik verwenden, genauso wie Jens. Warum wird hier nichts geschrieben über die Regeln der Bundespressekonferenz zu Mitgliedschaft und Ausschluss und ob das mit der Pressefreiheit vereinbar ist?
Liebe Leute, jetzt beruhigt Euch mal wieder. Ich lese einen solchen Text zwischendurch auch mal gern. Es ist doch interessant, wie weit sich Pierre M. Krause eigentlich nach vorne wagt und wir stellen fest, da ist nicht mehr viel, was ihn beim SWR hält. Auch eine Form der Medienkritik. Und wer den SWR ein bisschen kennt, der weiß, ein Amt ist regelrecht modern dagegen. Im Prinzip hat Krause schon Harald-Schmidt-Status erreicht, dem ab einem bestimmten Zeitpunkt wirklich völlig egal war, auf welchem Sender er seine LateNight macht. Und irgendwann, als es dann im Bezahlfernsehen keiner mehr sehen wollte, dann war es eben vorbei. Ähnlich ist es bei Krause inzwischen doch auch. Vermutlich funktioniert das, was er macht überhall und erst recht über andere Kanäle, die nicht Fernsehen heißen. Also: Übermedien muss nicht immer so beißend kritisch sein, sondern darf auch mal leichter daher kommen. Das ist hier gut umgesetzt.