Was in der Pandemie auch wichtig ist, sind Daten: Wie viele Menschen sind erkrankt, genesen, geimpft? Wie verteilen sie sich auf Deutschland? Es ist essentiell, das zu wissen. Und damit sich nicht alle Bürger*innen durch Berge von Zahlen wühlen müssen, machen Datenjournalist*innen sie anschaulich in Diagrammen und Landkarten. Sie stoßen dabei aber immer wieder auf Probleme und kritisieren vor allem das Robert Koch Institut (RKI).
Auf Anfrage von Übermedien wies das RKI die Vorwürfe kürzlich vehement von sich: „Wir haben nicht die Aufgabe und Kapazitäten, Datenjournalist:innen entsprechend zu schulen“, schrieb uns die Pressestelle. Was einige Datenjournalist*innen nichtsonett finden. Aber wie kommt es zu den Verstimmungen? Was läuft schief? Und wieso geht das nun schon so lange so?
Holger Klein ruft diese Woche bei Elena Erdmann an. Sie ist Datenjournalistin bei „Zeit Online“ und befasst sich seit anderthalb Jahren täglich mit Daten zu Corona. Dass die immer wieder in falschen Formaten oder auch gar nicht herausgegeben werden, ärgert Erdmann und ihre Kolleg*innen.
Wie Datenjournalist*innen arbeiten, was sie dafür benötigen und was sich in Behörden ändern müsste, darüber redet Erdmann hier im Podcast:
(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)
Die Gesprächspartnerin
Elena Erdmann ist Wissenschafts- und Datenjournalistin bei „Zeit Online“. Sie hat in Dortmund Mathematik und Informatik studiert und ist Mitgründerin der Datenjournalismus-Initiative Journocode, deren Ziel es ist, Redaktionen das notwendige Know-How zu vermitteln, das sie im digitalen und datengetriebenen Zeitalter brauchen.
…und warum heißt das Robert-Koch-Institut hier „Robert Koch Institut“? Und nicht wenigstens „Robert Koch-Institut“. Weil Sprache der Indifferenz anheimfällt – es sei denn, es geht um Moralisierung.
Hauptsache, niemand verwechselt Apostroph und einfaches Ausführungszeichen.
@Mycroft:
Weder das „Deppenleerzeichen“ (bzw. Deppen Leerzeichen) in Komposita noch der falsche Apostroph sind ein Drama, wenn Onkel Heinz sowas in einer E-Mail verwendet.
Deppenleerzeichen auf einer professionellen Medienseite und falsche Apostrophe auf professionellen Wahlplakaten finde ich extrem ärgerlich. Da werden Standards preisgegeben. Tiefpunkt: Die in Sandstein gemeißelte Inschrift „Humboldt Forum“ an der Ostfassade des Berliner Humboldtforums (a.k.a Stadtschloss).
@ #3: Ach, ich war auch mal so und bin froh, nicht mehr so zu sein. Wie viel Magenschmerzen man sich sparen kann.
Ich bin in der „Unternehmenskommunikation“ tätig (schreibe Texte für ne Tech-Firma) und wir haben uns sogar nun aktiv für mehr Wort-Freiheit entschieden, einfach wegen der vielen Anglizismen und schwer einzudeutschenden Begriffe („(…) die Firmware upzudaten (…)“? „Ein Firmware-Update zu machen“? Die Firmware zu updaten“? „Die Endgeräte-Software zu aktualisieren“?).
Mir ist irgendwann bewusst geworden, dass nur Leute, wie ich selbst auf diesen Rechtschreibungskram achten. Die Leute, die ich tatsächlich targete achten – oh Wunder – auf die enthaltenen Informationen. Über den Bereich „Inhalte“ will man sich dann auch eher nicht auskotzen, weil da gibt’s kein Regelwerk, auf das man sich berufen kann. Da trennt sich dann schnell die Spreu vom Weizen. Spätestens, wenn man sich über die Moral anderer auskotzt.
@anderer Max:
„Leute, die auf Rechtschreibkram achten“ sind nach meiner Erfahrung hauptsächlich Lehrer und Journalisten.
Heißt das dann nicht, dass Journalisten und Lehrer eher nicht auf Inhalte und Moral achten? Oder ist Ihre Zielgruppe nur sehr speziell.
Ansonsten ist Sprache sowieso ein Haufen kontraintuitiver und unlogischer Regeln und Ausnahmen. Informationen übermittelt man am besten mit Bildern und Zeichnungen.
…und warum heißt das Robert-Koch-Institut hier „Robert Koch Institut“? Und nicht wenigstens „Robert Koch-Institut“. Weil Sprache der Indifferenz anheimfällt – es sei denn, es geht um Moralisierung.
Hauptsache, niemand verwechselt Apostroph und einfaches Ausführungszeichen.
@Mycroft:
Weder das „Deppenleerzeichen“ (bzw. Deppen Leerzeichen) in Komposita noch der falsche Apostroph sind ein Drama, wenn Onkel Heinz sowas in einer E-Mail verwendet.
Deppenleerzeichen auf einer professionellen Medienseite und falsche Apostrophe auf professionellen Wahlplakaten finde ich extrem ärgerlich. Da werden Standards preisgegeben. Tiefpunkt: Die in Sandstein gemeißelte Inschrift „Humboldt Forum“ an der Ostfassade des Berliner Humboldtforums (a.k.a Stadtschloss).
Warum es hier nicht nur um Geschmacksfragen geht, sondern um Verständlichkeit und Klarheit, steht u.a. hier: https://deppenleerzeichen.de/wie-kommt-es-zum-deppen-leerzeichen/
Mir wurde das in einem Forum mal angekreidet.
@ #3: Ach, ich war auch mal so und bin froh, nicht mehr so zu sein. Wie viel Magenschmerzen man sich sparen kann.
Ich bin in der „Unternehmenskommunikation“ tätig (schreibe Texte für ne Tech-Firma) und wir haben uns sogar nun aktiv für mehr Wort-Freiheit entschieden, einfach wegen der vielen Anglizismen und schwer einzudeutschenden Begriffe („(…) die Firmware upzudaten (…)“? „Ein Firmware-Update zu machen“? Die Firmware zu updaten“? „Die Endgeräte-Software zu aktualisieren“?).
Mir ist irgendwann bewusst geworden, dass nur Leute, wie ich selbst auf diesen Rechtschreibungskram achten. Die Leute, die ich tatsächlich targete achten – oh Wunder – auf die enthaltenen Informationen. Über den Bereich „Inhalte“ will man sich dann auch eher nicht auskotzen, weil da gibt’s kein Regelwerk, auf das man sich berufen kann. Da trennt sich dann schnell die Spreu vom Weizen. Spätestens, wenn man sich über die Moral anderer auskotzt.
@anderer Max:
„Leute, die auf Rechtschreibkram achten“ sind nach meiner Erfahrung hauptsächlich Lehrer und Journalisten.
Heißt das dann nicht, dass Journalisten und Lehrer eher nicht auf Inhalte und Moral achten? Oder ist Ihre Zielgruppe nur sehr speziell.
Ansonsten ist Sprache sowieso ein Haufen kontraintuitiver und unlogischer Regeln und Ausnahmen. Informationen übermittelt man am besten mit Bildern und Zeichnungen.