Holger ruft an (10)

Über Übermedien: Das war das Jahr 2020

Wie ist es eigentlich plötzlich Arbeitgeber zu sein? Und den einzigen Angestellten dann fast nur in Videokonferenzen zu sehen? Und wie war überhaupt die Arbeit in der Redaktion während der Pandemie organisiert?

Holger Klein fragt – und Stefan Niggemeier und Boris Rosenkranz antworten in der großen Übermedien-Jahresendabrechnung.

Ins Jahr gestartet mit knapp 4.000 Übonnent*innen, steht Übermedien heute bei gut 5.000. „Unser Geschäftsmodell hat sich als großer Glücksfall herausgestellt“, sagt Niggemeier. Dabei war der Plan ja ursprünglich nur, sich unabhängig zu machen von Verlagen, Sendern oder Werbung – und abhängig von den Leser*innen. Die haben Übermedien durch das Jahr 2020 getragen. Danke!

Seit Kurzem sind es ja auch nur noch die Abonennt*innen, die kommentieren dürfen auf dieser Seite. Ein Schritt, der allen schwer gefallen ist. Hat er sich gelohnt? Und wie haben sich die Diskussionen unter den Beiträgen dadurch verändert?

Niggemeier und Rosenkranz reden auch über den Text, an dem am längsten gearbeitet wurde in diesem Jahr: den Beitrag über die Hohenzollern und die Medien von der Kollegin Anne Haeming, der eine komplexe Materie behandelte und viele Schleifen zwischen der Redaktion und dem Anwalt drehte.

Steingart, Reichelt, Buhrow

Und es geht um die großen und mittelgroßen Debatten des Medienjahres: zum Beispiel um das Schiff von Gabor Steingart. Niggemeier: „Wir haben ziemlich viel, vielleicht auch zu viel Gabor-Steingart-Content produziert in diesem Jahr.“

Um die aktuelle Dokumentation von Amazon über die „Bild“-Redaktion und ihren Chefredakteur. „Der PR-Effekt geht leider auf“, fürchtet Niggemeier

Und um das Einknicken von Tom Buhrow nachdem ein Kinderchor im WDR von Omas und Umweltsäuen gesungen hat. Der Ärger um die Satire hatte zwar schon 2019 begonnen, schwappte aber bedenklich rüber ins Jahr 2020. „Da hat das Jahr schon angefangen, so eine Schieflage zu kriegen“, sagt Boris Rosenkranz.

Wir hätten also wissen können, was für ein Jahr da auf uns zukommt.

(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)

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20 Kommentare

  1. Hey ihr drei,
    könnt ihr nochmal über den Tonschnitt gucken? Boris‘ Spur kommt immer stark verzögert. Dadurch redet dann der nächste Sprecher immer schon über den letzten Teil des Satzes.

    Ich schiebe es mal auf Weihnachten, oder es ist die Rache von Jürn

    Schöne Weihnachten!

  2. Glückwunsch, 5 jahre und 5000. Einer davon, seit zweieinhalb jahren, bin ich.
    Ändern könnte man vielleicht noch etwas in den kommentaren. Denn der winzige club der künstlich dauerempörten, die sich über gefühlte meter den einen vornehmen, den sie vorsorglich zum vogelfreien rechtsaussen des tages erklären, wobei die jäger dann im übermässigen erlegungseifer schnell und oft komplett vom thema des artikels abkommen, ist übermässig hegemonial geworden. Die letzten tage habe ich es selber ausprobiert, wie es sich anfühlt den pseudobraunen fuchs geben zu sollen und den eindruck gewonnen, dass die überschüssige energie der hetzmeute niemandem nützt als ihrem eigenen selbstbild als rachsüchtige propheten des guten und wahren. Weltbildspiesser eben. Der vorschlag wäre, die anzahl und die länge der kommentare einzugrenzen, um die aufgesetzte dauerempörungsorgie einzuhegen. Jeder zu jedem thema zb nur 2 kommentare und unter 1000 zeichen höchstlänge. Dann kommen auch mal andere zu wort, haben überhaupt lust und mut dazu, bzw nimmt man sie beim lesen der kommentare überhaupt wieder wahr. und die aufgeregten müssten sich wieder auf twitter zurückziehen. Ich war die letzten tage da auch nicht brav und viel zu lang und häufig hier unterwegs, als selbstexperiment im urlaub, aber ich glaube eine gewisse befriedung durch beschneidung des schlimmsten wildwuchses würde übermedien etwas mehr coolness auch in den kommentaren verschaffen.

  3. Wieso gibt’s eigentlich dieses Jahr keinen Adventskalender? Früher war wirklich mehr Lametta.

  4. Hab das gar nicht mitbekommen, dass nur noch Abonnenten kommentieren dürfen.
    Ist das der Grund, warum z.B. LLL nicht mehr schreibt?
    Schade…

    PS: der mit Empörung gestartete und sich im weiteren nur noch empörend äußernde Abonnent, der über die Dauerempörten meckert.
    Köstlich.
    Satire?

  5. #7 so lange du vor aufgeregter empörung keinen herzanfall bekommst, wirst du damit leben können. und kannst vielleicht sogar zugeben, dass mein vorschlag klopapierollenlange kommentare zahlenmässig u n d in der ausdehnung zu beschränken, schon in unserem fall etwas gutes haben würde: wenn jeder nur noch 2 kommentare pro beitrag frei hätte, könnte ich dir jetzt nicht mehr antworten. Du mir allerdings auch nicht. Fänd ich beides gut. Könnten wir die zeit schon nutzen, um ein buch zu lesen oder mal wieder sex zu haben. Oder die welt zu retten.

  6. @Gianno
    Nur mal so gefragt: an welchem Satz liest du Empörung bei mir oder anderen, die du ansprechen wolltest?

    Und verstehst du, dass ich darin Empörung lese, wenn du dich ellenlang darüber beschwerst, dass hier Leute als Vogelfrei deklariert werden sollen?

    Ich frage nur, um zu sehen, ob wir mit dem Wort Empörung das gleiche meinen?

  7. #9 hier bist natürlich noch nicht so empört. Aber falls du die ereignisse um meine kommentare rund um den artikel zum zdf mitgekriegt hast, dann solltest du wissen, was ich meine. Und wenn manche leute ihre selbstgerechtigkeit kürzer fassen und seltener äussern könnten, wäre dies ein besserer ort. Ich schliesse mich da selber nicht aus, habe aber die letzten tage, da urlaub, mal ausprobieren wollen, was passiert, wenn einer sich munter wehrt. Naja, hast du ja gesehen. Da kriege ich noch mehr respekt vor jemand wie henryk m. broder, der macht das seit über 40 jahren mit und ist immer noch vor allem ziemlich gutgelaunt. Mir hat es nach drei tagen gereicht. Empört habe ich mich nicht mehr als ein torero sich über den stier aufregt, dem er noch mal das rote tuch hinhält. Die meinungsspiesser haben sehr berechenbare pavlovsche hirnreflexe. Stichwort und zack. Und deshalb sollte @niggi ihnen mal die arena verkleinern. Ernstgemeint. Ich kommentiere hier sonst alle 3 monate. Wegen diesen leuten. Und normale , unpolemische trauen sich wegen diesen spiesserrüpel kaum mehr her. Ungut für alle.

  8. Witzig, exakt ein Kommentator erregt sich und sprüht vor Geifer.
    Und exakt dieser tut dies, weil sich bestimmte „Meinungsspiesser“ hier angeblich ausschweifend empörten.
    Der einzige Dauerempörte, den ich hier seit Tagen sehe.
    Und als Positiv-Beispiel für seine Haltung nennt er ausgerechnet Broder.

    Broder, der sich einmal in einem Essay unglaublich darüber aufregte, dass lauter Menschen mit ihrem Laptop aus Cafes heraus arbeiteten. Broder erregte sich zunehmend, während er dies aufschrieb, höchstwahrscheinlich in einem Cafe sitzend, sehr wahrscheinlich auf einem Laptop tippend.

    Ja, Gianno, der passt zu dir.
    Bigott, verbohrt und unbelehrbar.

    Liebe Übernehmen,

    euch so schöne Feiertage, wie es eben geht und einen guten Rutsch.

  9. Gianno, Sorry, aber deine Selbstwahrnehmung ist echt ein wenig verschoben.
    Tatsächlich sah dein Verhalten dergestallt aus, dass du in typischer Manier rum geheult hast, mit Vorwürfen um dich gehauen hast und einfach nur gemeckert hast. Das ganze in Opfermanier.

    Daraufhin kamen extrem genervte Reaktionen, weil das eben so langweilig einfallslos ist.
    Dir wurde dennoch die Chance gegeben, deine Empörung mit Fakten zu untermauern und du hast gemeint, die anderen beim Empören „erwischt“ zu haben.
    Denkst du wirklich, das es eine gute Idee ist, mit so wenig Substanz öffentlich nachvollziehbar nicht wirklich gut da zu stehen und dich dabei auch noch als Checker zu gerieren?
    Ist das das Bild, das du gerne von dir sehen würdest?

  10. #14, der liebe Gianno schreibt in unzähligen Foren, unter zahllosen Pseudonymen, immer den gleichen Mist. Meistens weiss er nicht, worüber er schreibt, weil er, vor lauter Kommentieren und Diskutieren, keine Zeit hat, die Artikel zu lesen. Das muss er auch nicht, ihm reicht es, dagegen zu sein.

  11. Danke übermedien!
    Nach Jahren des „lurkens“ haben mich dieses Jahr letztlich die Artikel über die Bildzeitung von Stefan überzeugt, endlich ein Abo zu machen. Das war der Artikel über Reichelt als Opfer seiner eigenen Masche, der über die Kampagne gegen Drosten und auch die Steingart-Buchbesprechung. Dies und die Recherche zu den Hohenzollern waren für mich die „Highlights“ dieses Jahr.
    Gelernt habe ich: Scheiß‘ nicht klug über Schallplatten, es wird schnell peinlich.

    Ich mache hier mal eben noch ganz schamlos Werbung für rivva.
    Der braucht Spenden bzw. Steady Abos um weitermachen zu können.
    Ist nicht allzu teuer, bitte überlegt’s euch!
    Wen habt ihr noch so bei Steady abonniert?

  12. Also, @niggi, falls sie das alles hier überhaupt noch lesen, sie werden zugeben, mein vorschlag hat einiges für sich. Denn wenn i c h auch nicht wie #14, verschwörungstheoretisch fit wie ein knobelbecher argwöhnt, in ‚unzähligen foren‘ meine paranoia ausbreite (wo eigentlich überall meinen sie mich zu sehen, #14?), so ist doch das kollektive unterbewusstsein der besserwissenschaftler in d i e s e n spalten durch meinen einfachen vorschlag, jeder möge nur noch 2 empörungsanfälle von vielleicht 500 zeichen hier bekommen dürfen, so in panik geraten, künftig seine standardmeinung auch mal halten zu müssen, dass ich zuversichtlich bin, @niggi wird wohlwollend über einen teillockdown für penetrante virtue signalflaggenschwenker nachdenken. Da kommen die auch wieder mehr zum lesen. Empfehle zb karl kraus, damit nicht ständig immer wieder neu erklärt werden muss, dass polemik nicht mit dem haltlosen gekläffe der selbstgerechtigkeit zu verwechseln ist. Die hardcoreideologen hier und auch im ör t u n ja praktisch nichts anderes, als ihr feigfeistes überlegenheitsgeheul dem gegner zu unterstellen. Denen biete ich an, mich zumindestens auf twitter weiter zu verfolgen, @lucianocali_2 wäre der werte name, wo ich natürlich nur , stand jetzt, 3623 follower ( alle von russischen trollfarmen gekauft) mit meinen schmalspurhouellebecqiaden amüsiere. Auf ein baldiges wiedersehen im reich des rumopfernden konservativen. Habe fertig.

  13. Also ich würde ja als erstes Kommentare von Leuten nicht mehr zulassen, die im Namen auf irgendwelche Blogleichen verlinken, auf denen absolut nichts mehr los ist.

  14. Hui, sollen wir mal wieder Worte oder Zeichen zählen? Allein für das Angewanze verbraucht Gianno mehr, als andere für ihre gesamten Kommentare.

  15. Dann gebe ich auch noch meinen Senf dazu:
    Wenn man was an der Kommentarfunktion ändern kann, wäre der Lese- und Antwortspaß grösser: ähnlich, wie es beim Heise-Verlag praktiziert wird, würde mir gefallen.
    Und ja: weniger Gabor Steingard, weniger Bunte und Co und was braucht man sich noch über die „Bild“ auslassen? Da bleibts beim Motto „Haut dem Springer auf die Finger“ (=Gerhard Seyfried) – da ist jede Beschäftigung verschwendeter Intellekt. Welt und Döpfner dagegen – sie verdienen es nicht – aber ein Blick dadrauf hilft einzuordnen.

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