Die Presse hat in den letzten Jahren so viele offensichtliche Schiffbrüche von Relotius bis Hingst erlitten und so viel berechtigte Kritik u.a. von Meyer, Krüger und Wernicke kassiert, dass die versammelte Wut auf ein neues Verlegerpaar in der Branche nur erstaunen kann.
Wollen die ‚Unbelangbaren‘ unter sich bleiben oder wollen sie nicht an die Abhängigkeit vom Verleger erinnert werden, dass sie den Neuen nicht einmal 100 Tage einräumen, bevor sie sie verreissen?
„offensichtlich“, „berechtigt“ und eine Passivkonstruktion in einem Satz!
Danach eine als rhetorische Frage getarnte Unterstellung.
Noch mehr Pudding anne Wand geht nicht mehr!
Find’s sehr amüsant, dass dieses Comic nun der Audruck von „versammelter Wut“ sein soll ^^
„Find’s sehr amüsant, dass dieses Comic nun der Audruck von „versammelter Wut“ sein soll ^^“
Manchmal habe ich das Gefühl, dass Andreas Müller der Ausdruck von versammelter Wut sein könnte^^.
„Keine einzige Zeitung berichtet positiv“
Zitat oder Faktensimulation?
Vor dem Manifest habe ich die beiden für normale, gut situierte Deutsche gehalten, die sich einfach eine neue Aufgabe geben wollen. Aufgrund des Manifestes wurden allein in den Artikeln auf Salonkolumnisten und Übermedien einige ziemlich komische Dinge über die beiden geschrieben, dass ich die Zuschreibung der Normalität zurückziehen will.
Am wichtigsten gefiel mir, abseits der politischen Dimension, folgender Kritik-Punkt: jedes journalistische Erzeugnis wird gegengelesen und ggf. revidiert. Beim Manifest der beiden lässt sich sehr gut erkennen, dass dies nicht stattgefunden hat. Wenn man das in Betracht zieht, sind mir die ersten 100 Tage von den beiden erst mal vollkommen egal. Ich kann mir auch eine Möbelfabrik kaufen, aber wenn ich eben keine Ahnung habe, wie man Möbel herstellt, dann brauche ich mich über substanzielle Kritik nicht wundern.
„Ich kann mir auch eine Möbelfabrik kaufen“
Ebenso gut wie eine Zeitung, wenn Sie das Geld haben.
„brauche ich mich über substanzielle Kritik nicht wundern“
Wen interessiert schon die Kritik der Konkurrenz an einer Möbelfabrik? Sie ist jedenfalls selten eine Nachricht. Und 100 Tage sind kein Zeitraum für den Erfolg des Kaufs einer Möbelfabrik.
Ebenso wenig für den Kauf eines Verlages.
Ich glaube, es gibt zwei Gründe für die Aufregung:
1.) Die beiden sind nicht vom Fach und damit nicht „standesgemäß“, Konkurrenz sowieso, also drauf. Außerdem zeigen sie (in so nicht gewollter Öffentlichkeit) wie weit es mit der vielbeschworenen Trennung von Verleger und redaktioneller Freiheit am Ende wirklich her ist.
2.) Das Manifest (an dem ich durchaus auch ein paar ernste Kritikpunkte habe) kündigt etwas sehr beunruhigendes an:
Sie wollen etwas anders machen, als bisher! :-)
Zwar wollen alle in der Branche ständig angeblich etwas anders machen aber man kennt sich und weiss deshalb auch, was man von solchen Angündigungen zu halten hat.
Die hier kennt man aber noch nicht.
Man weiss nicht genau wascsie anders machen wollen aber es könnte ernst gemeint und damit nichts Gutes sein. So etwas ist jedenfalls schon mal ganz grundsätzlich verdächtig.
In der deutschen Presselandschaft orientiert man sich gewöhhnlich an dem einen Leithammel und die Herde hat hinterherzutrotten, was sie mit (un-)schöner Regelmäßigkeit dann ja auch tatsächlich so gut wie immer tut.
Ich bin jedenfalls Mal gespannt, was noch kommt. :-)
@7: Wen interessiert schon die Kritik an einem Verlag?
@ Anderer Max #10
„Wen interessiert schon die Kritik an einem Verlag?“
Journalisten? Wäre doch eine Erklärung für die frühe Aufregung.
In der Zwischenzeit gibt es aber auch ein paar gute Gründe für allgemeines Interesse.
Man muss sich immer sagen: Ziel des Schweins ist es nicht, den Ringkampf zu gewinnen. Es liebt nur den Schlamm.
Es wäre schön, wenn die wohlwollende Besprechung einer Unternehmensbeteiligung des Verlegers ein Tabubruch wäre, eigenwirtschaftliche Interessen redaktionell ein wenig zu befördern.
Ist es aber leider nicht.
Das machte beispielsweise schon der Tagesspiegel, wenn er seinen einträglichen Veranstaltungs- und Konferenzbereich promotet und Konkurrenten niederschrieb. Das machte beispielsweise die BILD-Zeitung, wenn sie z.B. die gesetzliche Rentenversicherung niederschrieb und gleichzeitig in Zusammenarbeit mit der Allianz ihre Volks-Rente promotete.
Über das Geschäftsgebaren der Branchen-Neulinge mögen sich viele aufregen. Richtig so! Aber bitte nicht solche, die mehr oder weniger ähnlich eigenwirtschaftliche Interesse redaktionell promoten.
Die Presse hat in den letzten Jahren so viele offensichtliche Schiffbrüche von Relotius bis Hingst erlitten und so viel berechtigte Kritik u.a. von Meyer, Krüger und Wernicke kassiert, dass die versammelte Wut auf ein neues Verlegerpaar in der Branche nur erstaunen kann.
Wollen die ‚Unbelangbaren‘ unter sich bleiben oder wollen sie nicht an die Abhängigkeit vom Verleger erinnert werden, dass sie den Neuen nicht einmal 100 Tage einräumen, bevor sie sie verreissen?
„offensichtlich“, „berechtigt“ und eine Passivkonstruktion in einem Satz!
Danach eine als rhetorische Frage getarnte Unterstellung.
Noch mehr Pudding anne Wand geht nicht mehr!
Find’s sehr amüsant, dass dieses Comic nun der Audruck von „versammelter Wut“ sein soll ^^
„Find’s sehr amüsant, dass dieses Comic nun der Audruck von „versammelter Wut“ sein soll ^^“
Manchmal habe ich das Gefühl, dass Andreas Müller der Ausdruck von versammelter Wut sein könnte^^.
„Keine einzige Zeitung berichtet positiv“
Zitat oder Faktensimulation?
Vor dem Manifest habe ich die beiden für normale, gut situierte Deutsche gehalten, die sich einfach eine neue Aufgabe geben wollen. Aufgrund des Manifestes wurden allein in den Artikeln auf Salonkolumnisten und Übermedien einige ziemlich komische Dinge über die beiden geschrieben, dass ich die Zuschreibung der Normalität zurückziehen will.
Am wichtigsten gefiel mir, abseits der politischen Dimension, folgender Kritik-Punkt: jedes journalistische Erzeugnis wird gegengelesen und ggf. revidiert. Beim Manifest der beiden lässt sich sehr gut erkennen, dass dies nicht stattgefunden hat. Wenn man das in Betracht zieht, sind mir die ersten 100 Tage von den beiden erst mal vollkommen egal. Ich kann mir auch eine Möbelfabrik kaufen, aber wenn ich eben keine Ahnung habe, wie man Möbel herstellt, dann brauche ich mich über substanzielle Kritik nicht wundern.
„Ich kann mir auch eine Möbelfabrik kaufen“
Ebenso gut wie eine Zeitung, wenn Sie das Geld haben.
„brauche ich mich über substanzielle Kritik nicht wundern“
Wen interessiert schon die Kritik der Konkurrenz an einer Möbelfabrik? Sie ist jedenfalls selten eine Nachricht. Und 100 Tage sind kein Zeitraum für den Erfolg des Kaufs einer Möbelfabrik.
Ebenso wenig für den Kauf eines Verlages.
Ich glaube, es gibt zwei Gründe für die Aufregung:
1.) Die beiden sind nicht vom Fach und damit nicht „standesgemäß“, Konkurrenz sowieso, also drauf. Außerdem zeigen sie (in so nicht gewollter Öffentlichkeit) wie weit es mit der vielbeschworenen Trennung von Verleger und redaktioneller Freiheit am Ende wirklich her ist.
2.) Das Manifest (an dem ich durchaus auch ein paar ernste Kritikpunkte habe) kündigt etwas sehr beunruhigendes an:
Sie wollen etwas anders machen, als bisher! :-)
Zwar wollen alle in der Branche ständig angeblich etwas anders machen aber man kennt sich und weiss deshalb auch, was man von solchen Angündigungen zu halten hat.
Die hier kennt man aber noch nicht.
Man weiss nicht genau wascsie anders machen wollen aber es könnte ernst gemeint und damit nichts Gutes sein. So etwas ist jedenfalls schon mal ganz grundsätzlich verdächtig.
In der deutschen Presselandschaft orientiert man sich gewöhhnlich an dem einen Leithammel und die Herde hat hinterherzutrotten, was sie mit (un-)schöner Regelmäßigkeit dann ja auch tatsächlich so gut wie immer tut.
Ich bin jedenfalls Mal gespannt, was noch kommt. :-)
@7: Wen interessiert schon die Kritik an einem Verlag?
@ Anderer Max #10
„Wen interessiert schon die Kritik an einem Verlag?“
Journalisten? Wäre doch eine Erklärung für die frühe Aufregung.
In der Zwischenzeit gibt es aber auch ein paar gute Gründe für allgemeines Interesse.
Man muss sich immer sagen: Ziel des Schweins ist es nicht, den Ringkampf zu gewinnen. Es liebt nur den Schlamm.
Es wäre schön, wenn die wohlwollende Besprechung einer Unternehmensbeteiligung des Verlegers ein Tabubruch wäre, eigenwirtschaftliche Interessen redaktionell ein wenig zu befördern.
Ist es aber leider nicht.
Das machte beispielsweise schon der Tagesspiegel, wenn er seinen einträglichen Veranstaltungs- und Konferenzbereich promotet und Konkurrenten niederschrieb. Das machte beispielsweise die BILD-Zeitung, wenn sie z.B. die gesetzliche Rentenversicherung niederschrieb und gleichzeitig in Zusammenarbeit mit der Allianz ihre Volks-Rente promotete.
Über das Geschäftsgebaren der Branchen-Neulinge mögen sich viele aufregen. Richtig so! Aber bitte nicht solche, die mehr oder weniger ähnlich eigenwirtschaftliche Interesse redaktionell promoten.