Das Hamburger Landgericht hat heute das Urteil im Prozess um erfundene Interviews in der „Freizeitwoche“ verkündet: 50.000 Euro Geldentschädigung muss die Zeitschrift an Schauspielerin Sandra Bullock zahlen.
Sechs angebliche „Exklusiv-Interviews“ mit Sandra Bullock hatte die „Freizeitwoche“ seit 2005 veröffentlicht, doch keines davon habe je stattgefunden, erklärte Bullock. Und sie ist nicht die einzige: Auch die Sprecher anderer Prominenter teilten uns mit, dass die „Freizeitwoche“-Interviews mit ihren Klienten frei erfunden seien. Insgesamt hat die Zeitschrift in zehn Jahren über 300 verblüffend intime Interviews mit Hollywoodstars veröffentlicht. Bullock ist aber bisher die einzige, die juristisch dagegen vorgegangen ist.
Wir haben den Bauer-Verlag um eine Stellungnahme gebeten, doch er möchte sich erst äußern, wenn das begründete Urteil vorliegt. Wann genau das sein wird, ist noch unklar. Sowohl die Verlage als auch Sandra Bullock haben die Möglichkeit, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.
Es ist für einen ausländischen Journalisten (Briten vielleicht ausgenommen), selbst wenn ein großes, bekanntes Medium hinter ihm steht, fast unmöglich, ein Exklusivinterview mit einem A- oder auch nur B+-Promi in den USA zu bekommen. Mir ist es in vielen Jahren in New York vielleicht einmal im Jahr gelungen, trotz guter Kontakte. Die Agenten geben lieber amerikanischen Regionalzeitungen den Vortritt. Dass diese Frauenzeitschriften, diese Wurstblätter, ständig echte Prominente vor die Flinte bekommen haben sollen, war von Anfang an komplett unglaubwürdig. Das hätte man auch in Hamburg merken MÜSSEN.
Es ist, als ob ein Austauschschüler in Deutschland seiner Schülerzeitung in Wisconsin oder Kansas jede Woche ein Interview mit Merkel, Steinmeier, Seehofer und Lindner serviert, dann auch noch mit Jogi Löw und allem „Rammstein“-Bandmitgliedern – und keiner merkt etwas.
Ich werde beim Zeitungslesen in Deutschland den Verdacht nicht los, dass die deutschen Journalisten ihre Leser für unbedarft und nicht ganz erwachsen halten. Bei der Yellow Press halten sie sie offenbar für komplett bekloppt.
Das wir das noch erleben dürfen. Das Urteil wird hoffentlich andere dazu bewegen, ihre Rechte zu wahren (und dabei ein wenig zu verdienen) und den Blattmachern so weh tun, dass sie es einfach lassen.
Es ist für einen ausländischen Journalisten (Briten vielleicht ausgenommen), selbst wenn ein großes, bekanntes Medium hinter ihm steht, fast unmöglich, ein Exklusivinterview mit einem A- oder auch nur B+-Promi in den USA zu bekommen. Mir ist es in vielen Jahren in New York vielleicht einmal im Jahr gelungen, trotz guter Kontakte. Die Agenten geben lieber amerikanischen Regionalzeitungen den Vortritt. Dass diese Frauenzeitschriften, diese Wurstblätter, ständig echte Prominente vor die Flinte bekommen haben sollen, war von Anfang an komplett unglaubwürdig. Das hätte man auch in Hamburg merken MÜSSEN.
Es ist, als ob ein Austauschschüler in Deutschland seiner Schülerzeitung in Wisconsin oder Kansas jede Woche ein Interview mit Merkel, Steinmeier, Seehofer und Lindner serviert, dann auch noch mit Jogi Löw und allem „Rammstein“-Bandmitgliedern – und keiner merkt etwas.
Ich werde beim Zeitungslesen in Deutschland den Verdacht nicht los, dass die deutschen Journalisten ihre Leser für unbedarft und nicht ganz erwachsen halten. Bei der Yellow Press halten sie sie offenbar für komplett bekloppt.
Das wir das noch erleben dürfen. Das Urteil wird hoffentlich andere dazu bewegen, ihre Rechte zu wahren (und dabei ein wenig zu verdienen) und den Blattmachern so weh tun, dass sie es einfach lassen.
Man wird ja noch träumen dürfen.