Nachruf

Posthum Wagner

Der Chefbriefeschreiber der „Bild“-Zeitung ist tot: Franz Josef Wagner starb mit 82 Jahren in Berlin. Über ein Leben zwischen Kirche und Kneipe, Banalität und Tiefgang – und den späten Wandel zur Stimme der Vernunft.
Franz Josef Wagner in der Sendung „Markus Lanz“, 2011.
Franz Josef Wagner in der Sendung „Markus Lanz“, 2011.Foto: Imago / Strussfoto

Man konnte Franz Josef Wagner karikieren: Einfach ein paar Sexismen und Verweise auf Alkohol einstreuen, fertig war die holzschnittartige „Post“. Ihn zu imitieren war jedoch eigentlich unmöglich. All die Assoziationen, Volten und Haken, die schiefen (aber gerade deshalb mitunter eindrücklichen) Vergleiche, die originellen Formulierungen, die fröhlichen Kurzschlüsse zwischen Hoch- und Popkultur, zwischen Kirche und Kneipe, zwischen Banalität und Tiefgang – all das entsprang immer einem Hirn aus der Kategorie „Das etwas andere Gehirn“.

2 Kommentare

  1. Der Nachruf verwundert mich, ich hätte ihn so nicht erwartet. Ich kann ihm aber etwas abgewinnen, da er ein anderes Licht auf FJW wirft als das, unter welchem ich seine Texte immer gelesen habe. Chapeau!

  2. Er hat so geschrieben, als würde er delirieren und fiebern. Dabei kamen manchmal fürchterliche, oft aber auch genialische Texte heraus. Seine ungemein originelle Art wird fehlen.

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