Warum die Überhöhung von „Klar“ durch Fans und Gegner absurd ist

Jetzt diskutieren alle wieder ganz aufgeregt über „Klar“, das Reportagemagazin mit der jungen ARD-Vorzeigekonservativen Julia Ruhs, das seit April von BR und NDR produziert wird. Heute haben die Sender bekannt gegeben, dass die Reihe fortgesetzt werden soll – aber nicht mehr in jeder Folge mit Ruhs als Moderatorin. Ist die Aufregung gerechtfertigt?
Das größte Problem an „Klar“ ist, wie die Sendung wahrgenommen wird. Das klingt paradox, sollte man doch eigentlich denken, dass die Wahrnehmung einer Sendung aufs Engste mit der Sendung selbst verknüpft ist. Im Fall von „Klar“ aber tun sich dazwischen Abgründe auf.
Übertriebene Reaktionen von beiden Seiten
Die wütenden Proteste von links gegen das vermeintlich rechtspopulistische Magazin waren ebenso maßlos übertrieben wie die rechte Überhöhung zum einsamen Leu…
Dass eine Sendung mit der Sendung verknüpft sein soll, das ist doch wohl wiedermal ironisch- oder? Das sollen Journalisten doch nicht, hatte ich bei „Übermedien“ gelernt. Könnte es nicht durchaus sein, der Vorgang bestätigt die Macht der des Cancel-Culture-Netzwerke mit den Protagonisten wie Reschke, Böhmermann, v.d.Tann, Restle…
Sehr gute und abgewogene Einschätzung! Danke
„Es besteht das Risiko, dass durch die Emotionalisierung auch Vorurteile geschürt werden. Aber gleichzeitig ist es doch auch legitim, die Perspektive dieses Vaters und anderer Opfer, diese Trauer, diese Fassungslosigkeit in den Mittelpunkt zu stellen.“
Legitim wäre das nur dann, wenn dazu klar gemacht wird, dass das hirnlose Herumschrauben an der Migrationspolitik diese Probleme nicht lösen, sondern eher verschlimmern würde. Zu implizieren, dass der Migrationshintergrund des Täters irgendeine Relevanz für die Tat hätte, ist nicht nur faktisch falsch, sondern schlicht rassistisch. Und Rassismus ist niemals legitim in einem Rechtsstaat.
Ich habe die Sendung nicht gesehen und werde es auch nicht nachholen, da ich diesen ganzen einseitigen Politmagazinen nicht viel abgewinnen kann, egal ob Monitor oder das Ding hier. Aber nach den bisherigen Schilderungen zu „Klar“ (inkl. dieser) habe ich meine Zweifel, dass die Sendung mit der nötigen Differenziertheit an diesen Sachverhalt rangegangen ist. Dabei wäre doch genau so ein Format, das auch Leute aus der eher rechten Ecke anlockt, gut geeignet, um mal über die wirklichen Ursachen von Kriminalität aufzuklären.