Wieso ist das so? (31)

Machen Straßenmagazine Journalismus oder Sozialarbeit?

Wer das Hamburger Straßenmagazin „Hinz&Kunzt“ kauft, unterstützt Obdachlose und Armutsbetroffene – und die sechsköpfige Redaktion, die das Heft erstellt. Wir wollten im Interview wissen: Ist das Journalismus oder Aktivismus?
Verkäufer mit Ausgabe des Strassenmagazins Hinz&Kunzt
Bei vielen Verkäufern des Hamburger Straßenmagazins „Hinz&Kunzt“ können Kunden inzwischen auch digital per Handy zahlenFoto: Imago/Breuel-Bild

In und um Hamburg bieten 500 Obdachlose und ehemalige Obdachlose das Straßenmagazin „Hinz&Kunzt“ an. An jedem Heft verdienen sie 1,40 Euro, die Hälfte des Kaufpreises. Das Projekt bringe Armutsbetroffenen nicht nur Geld, sagt „Hinz&Kunzt“-Redakteur Benjamin Buchholz. Es gehe auch darum, Menschen an der Gesellschaft teilhaben zu lassen.

Das 1993 zum ersten Mal erschienene Magazin hat inzwischen jeden Monat eine Auflage von 45.000 Stück. Arbeiten in der Redaktion Aktivisten oder Journalisten? Warum kommen die Artikel nicht von Obdachlosen selbst? Und wer darf das Heft überhaupt verkaufen?


Herr Buchholz, wenn Sie in anderen Städten unterwegs sind und Ihnen wird am Bahnhof ein Straßenmagazin zum Kauf angeboten: Kaufen Sie das oder gehen Sie weiter?

Ich kaufe das, weil ich den Blick von lokalen Straßenmagazinen auf die Stadt immer interessant finde.

Die meisten Leute würden wahrscheinlich einfach weitergehen. Woran gehen sie da eigentlich vorbei?

In erster Linie gehen sie an dem Menschen vorbei, der das Magazin anbietet. Und damit auch an der gesellschaftlichen Integration von armen Menschen, die Straßenmagazine ermöglichen.

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