Bayerischer Verdienstorden

Ehre, wem Ächtung gebührt

Normalerweise würdigen Gerichte oder der Presserat das „publizistische Wirken“ von „Bild“-Vizechefin Tanja May und „Bunte“-Chefredakteur Robert Pölzer. Nun wurden sie von Markus Söder für ihre Arbeit mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.
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Anfang des Jahres war der bayerische Ministerpräsident Markus Söder zu Gast im „Promi Deep Talk“ von „Bild“. Der stellvertretenden Chefredakteurin Tanja May erzählte er ausführlich von seinem Glauben, vom frühen Tod seiner Mutter und auch davon, dass er kein Freund von Lob sei, das über ihm ausgeschüttet werde. Er setzte an: „Als ich den Bayerischen Verdienstorden bekommen habe, damals, da geht man so einen langen Gang vor, Sie waren ja schon ein paar Mal dabei …“

„Ich hab ihn aber noch nie gekriegt“, warf May ein und lachte.

„Okay, ich höre den Ehrenwunsch heraus“, notierte Söder.

Als Söder in dieser Woche den Bayerischen Verdienstorden 2025 verlieh, im Antiquarium der Münchner Residenz, da war Tanja May wieder dabei, aber diesmal hat sie ihn auch gekriegt. Der Bayerische Ministerpräsident ehrte die Boulevardjournalistin gemeinsam mit 62 anderen Menschen „für hervorragende Verdienste um den Freistaat Bayern und das bayerische Volk“.

Ausgezeichnet wurden unter anderem eine Frauenaktivistin, die sich für Opfer weiblicher Genitalverstümmelung einsetzt, ein Senner, der auf seiner Alm Führungen für Schulklassen gibt, eine Frau, die seit über 60 Jahren ihre schwerstbehinderte Tochter pflegt, Fußballtrainer, die Sänger Michael Holm und Jürgen Drews, die sogenannten Kessler-Zwillinge – und eben Tanja May.

5 Kommentare

  1. Ein weiterer Tropfen in mein Fass „Warum ich keinen Unterschied sehe zwischen Großjournalisten und Politikern“.

    Krieg ich jetzt den Bachmann-Preis?

  2. #1 Nö, weil das Fass unsachlich pauschalisierend benannt ist.
    May und Pölzer stehen nicht für Journalismus (was ist „Großjournalismus“?) und schon gar nicht stellvertretend für den gesamten Journalismus und Markus Söder glücklicherweise auch nicht stellvertretend für „die Politiker“.

    Ansonsten: Wie schafft man es nur, solche absurd unwahren Laudatios zu schreiben?

  3. Ausbeinen kann man auch nur mit Armen. Und gar Händen. Schon mal drüber nachgedacht?

    Ein besinnliches Wochenende wünscht herzlich
    Ihr KK

  4. Würde mich nicht wundern, wenn sich einige aufrechte und wirklich verdiente Frauen und Männer dazu durchringen, ihre by. Verdienstorden zurückzugeben. Sicherlich gibt es weitere Fälle in denen die Vergabe dieses Ordens berechtigt in Frage gestellt werden kann, aber sichtbarer als bei den beiden beschrieben Personen kann der Missbrauch und damit die Entwertung einer solchen Auszeichnung nicht mehr gemacht werden.
    Anton Sahlender, Journalist

  5. Bah, danke für die Anti-Laudatio.

    Was anderes: Der Ausriß aus der Bunten wird mir nicht angezeigt und der Alt-Text sagt mir nicht, was der Inhalt ist. Das solltet ihr verbessern.

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