Bunte

Lügenfresse: Gesichtsreporter decken auf!

Seit einiger Zeit hört man häufiger von „Roboterjournalismus“: Computerprogrammen, die anstelle menschlicher Redakteure Artikel schreiben. Diskutiert wird das meist anhand von Sportberichten oder Unternehmensmeldungen. Dabei sind in der Online-Redaktion der „Bunte“ größere Teile der so genannten People-Berichterstattung längst automatisiert.

Was ist mit ihrem Gesicht passiert

Nachtrag, 16.12.2016. Dieser Beitrag hat gewirkt. Nun, endlich, ist auch Stefan Niggemeier im Beauty-Ressort von „Bunte“ angekommen. Lesen Sie hier die ganze Replik.

Teaser auf der "Bunte"-Startseite
Teaser auf der „Bunte“-Startseite Screenshot: bunte.de

14 Kommentare

  1. @ZET, # 1: Na, die Betroffenen haben in die Bunte geschaut und dann sind die Züge deren Gesichter entgleist ;-)

  2. @2: Lass das bitte nicht die Macher der Bunten lesen. Aus sogar mehreren entgleisten Zügen kann man garantiert eine äußerst dramatische Story basteln!

  3. @3 DAARIN:
    Etwa so?
    „Mehr Züge entgleist: Was ist mit ihren Gesichtern passiert?“

    Klingt fast schon nach Postillon News-Ticker :)

  4. Frage: Waren das Überschriften auf dem Portal, in den Sozialen Medien oder sonstwo?
    Denn nicht überall stammen BUNTE-Überschriften von BUNTE-Leuten.

  5. Warum sollte man daran etwas ändern, solange es genug Idioten gibt, die dennoch draufklicken oder gar die Printversion käuflich erstehen ?
    Billiger kann man Clickbaits doch gar nicht erstellen. Bei allem anderen muss sich der „Redakteur“ bestimmt die Frage gefallen lassen, warum er vom Erfolgsrezept abweicht.
    Man muss nicht immer fragen, warum es von Film X Teil Y gibt, solange die Leute in die Kinos rennen und Karten dafür kaufen.

  6. Ich nehme mal an, der Artikel wäre mit dem am Ende erwähnten unbegrenzten Zugang noch weiter gegangen, oder war da tatsächlich nur der 5-Zeiler zu Beginn und dann viele Beispiele? Aktuell ist es (für mich) schlecht erkennbar, ob das wirklich das Ende sein soll.

    Nur so als Tipp. :-)

  7. Ja, die Automatisierung der Arbeitskraft kostet Arbeitsplätze! Oder war das jetzt gar nicht die treibende Intention hinter diesem als Journalismus verkleideten Suchmaschinenergebnis? Wenn nicht, warum eigentlich nicht? Wenn doch, warum diese Umwege? Weiß doch jeder, dass Journalismus mittlerweile immer häufiger aus prekären Lebensbedingungen heraus stattfindet und wenn es nicht in Medien für Medienmacher endlich mal umfassend thematisiert wird, wo dann?
    Und keine Sorge, liebe Journalisten, die meisten Menschen halten uns Unterschichtler nicht für dummen, ungebildeten Pöbel, der kaum einen fehlerfreien Satz aufs Papier bringt. Das machen meist nur jene, die sich selbst zur Elite zählen. Oder anders ausgedrückt: Steht man erst einmal auf der falschen Seite (in dem Fall unten), kann man aufgrund des ruinierten Rufs ganz ungeniert sagen, was man wirklich denkt und wenn man denkt, dass der Ruf des Journalismus durch Automatisierung ruiniert wird, könnte man auch zu dem Ergebnis kommen, dass sich guter Journalismus dadurch auszeichnet, dass er die Hintergründe aufzeigt…

  8. @Schreibkraft #8

    jetzt glaube ich auch, dass es Kommentar-Bots gibt. Also nach deiner Pauschalkritik, die so wunderbar Ontopic war…. NOT!

  9. @Sascha Pallenberg #9

    Stimmt, die von Medienkritikern oft angemahnte Problematik schlecht recherchierter Artikel (und dem in Medienkreisen oft gemunkelten Wertverfalls journalistischer Arbeit) lässt sich nur Kraft des menschlichen Intellekts so treffend erklären wie z.B. in #7: „Warum sollte man daran etwas ändern, solange es genug Idioten gibt, die dennoch draufklicken oder gar die Printversion käuflich erstehen ?“

    Denn natürlich sind es nicht die Vermögensungleichverteilung, eine gesamtgesellschaftliche „Geiz ist geil“-Mentalität“ und die Automatisierung von Arbeitsprozessen, die Roboterjournalismus (als Fortentwicklung der ungeprüften Agenturmeldung) fördern, sondern der dumme Pöbel der das liest. Und diesen Umstand mit lakonischer Ironie (alle weiteren Kommentare) hinzunehmen, anstatt die Mechanismen und Gründe zu hinterfragen, bekommt ganz sicher auch nur der menschliche Verstand hin.
    Bei einem Wählerpotential von 20% für eine rechte Partei, die von „Lügenpresse“-Rufen und Verlust- bzw. Zukunftsängsten zusammengehalten wird, eine adäquate Reaktion, die garantiert, dass alles weiter seinen gewohnten Gang geht.

    Als Kommentar-Bot, die ja bekannt dafür sind, sich sozialer und gesellschaftlicher Fehlentwicklungen anzunehmen, möchte ich natürlich auch, dass Sie sich wohl fühlen und zu Ihrer Beruhigung ausdrücklich betonen, dass ich zudem postfaktisch argumentiere. Denn alles was ich erwähnte, wurde noch niemals irgendwo von Fachleuten thematisiert und wenn doch, waren wir vielleicht gerade damit beschäftigt, uns auf medienkritischen Seiten über die dummen Leser des Bunte-Roboterjournalismus lustig zu machen oder damit – wie ich – auf medienkritischen Seiten über Leute zu spotten, die über Leser des Bunte-Roberterjournalismus spotten. Egal, Hauptsache wir haben uns auf dem Weg zu einem internationalen politischen Umbruch, an dem alle, nur nicht wir selbst die Schuld tragen, köstlich amüsiert.

  10. Also ich muss zugeben, dass ich die Replik der ‚Bunten‘ eigentlich recht sympathisch finde.
    Hatte eher was beleidigt-bissiges erwartet. Chapeau, Lügenpresse!

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