Am Mittwoch berät das Plenum des Deutschen Presserates darüber, ob die Anti-Diskriminierungsrichtlinie im Pressekodex noch zeitgemäß ist, und das Merkwürdigste daran ist der Anlass: die Silvesternacht von Köln.
Richtlinie 12.1
Berichterstattung über Straftaten
In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht.
Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte.
Nichts, was bei der Berichterstattung über die massenhaften Übergriffe auf Frauen in jener Nacht schiefgelaufen sein mag, hat mit dieser Richtlinie 12.1 zu tun, die empfiehlt, „die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten“ nur dann zu erwähnen, wenn es ein „begründbarer Sachbezug besteht“. Die Medien mögen zu spät und zu klein über die Ereignisse berichtet haben. Aber sie haben den Verdacht, dass es sich um Täter aus Nordafrika oder dem arabischen Raum handelt, keineswegs verschwiegen.
Zum Beispiel die Kölner Zeitungen, die berichteten, bevor das Thema bundesweit Schlagzeilen machte. Der „Express“ schreibt unter der Überschrift „Sexuelle Übergriffe am Kölner Hbf: Was wir bisher über die Täter wissen“ am 2. Januar mittags:
Ein Beamter verriet EXPRESS, dass es sich bei den Tätern um eine Gruppe junger Nordafrikaner handelt, die in der Vergangenheit bereits durch Taschendiebstähle und Drogenhandel in der Nähe des Hauptbahnhofs aufgefallen sind.
Kurz darauf veröffentlicht der „Kölner Stadt-Anzeiger“ einen Bericht „Polizei Köln geht von 40 verschiedenen Tätern aus“. Darin heißt es:
Opfer und Zeugen sprachen der Polizei gegenüber von Männern nordafrikanischen Aussehens.
Am nächsten Tag, Sonntag, 3. Januar, berichtet der „Express“ darüber, dass nach den sexuellen Übergriffen eine Tätergruppe in den Fokus rücke:
Bereits vor zwei Jahren berichtete EXPRESS erstmals über die Nordafrikaner, die am Weltjugendtagsweg und unterhalb der Philharmonie als Marihuana-Dealer auffielen.
Die Nachrichtenagentur dpa berichtet am 2. und 3. Januar zunächst nur klein und ohne Hinweise auf Herkunft oder Aussehen der Täter. Sie schreibt von einer Gruppe von „2 bis 20 Personen“, die Frauen „umzingelt und angefasst“ hätten.
Am Montag, 4. Januar, informiert der Kölner Polizeipräsident Albers die Öffentlichkeit über das wahre Ausmaß der Vorfälle. dpa meldet nun:
Am Silvesterabend hätten sich auf dem Bahnhofsvorplatz etwa 1000 Männer versammelt, die „dem Aussehen nach aus dem arabischen oder nordafrikanischen Raum“ stammen.
In einem Korrespondentenbericht am selben Abend heißt es:
Bei den Tätern solle es sich dem Polizeipräsidenten zufolge um Männer handeln, die „dem Aussehen nach aus dem arabischen oder nordafrikanischen Raum“ stammen, so hätten es Zeugen übereinstimmend beschrieben. Die Männer sollen zwischen 15 und 35 Jahre alt sein. Konkreteres weiß die Polizei am Montag nach eigenen Angaben nicht.
Selbst die linke „taz“, die am selben Tag berichtet, unterschlägt dabei nicht die Hinweise auf die vermutete Herkunft der Täter:
In der Silvesternacht waren mehr als tausend Männer, etliche „arabischer und nordafrikanischer Herkunft“, teils schwer alkoholisiert auf dem Bahnhofsvorplatz zusammengekommen. (…)
Zwei der Verdächtigen sind nach Vernehmungen in Untersuchungshaft – der Tatvorwurf lautet aber: Taschendiebstahl. Die Kölner Polizei sagte, die festgenommenen Männer stammten aus Asylunterkünften außerhalb Kölns und hätten sich erst seit Kurzem in Deutschland befunden.
Am Dienstag endlich ist das Thema groß in den überregionalen gedruckten Zeitungen – immer mit dem Hinweis darauf, dass es sich um Nordafrikaner oder Araber handeln soll.
Die Wahrnehmung, dass die Medien in ihrer Berichten über die Silvesternacht in Köln die Herkunft der Täter verschwiegen hätten, wegen des Pressekodex oder warum auch immer, ist falsch. Wenn man optimistisch annimmt, dass Journalisten sich bei ihrer Arbeit am Pressekodex orientieren, dann müssen sie entschieden haben, dass es den geforderten „begründbaren Sachbezug“ gibt.
Nun gibt es Kritiker, die den Medien unterstellen, sie hätten am liebsten gar nicht über die Vorfälle berichtet, weil es sich eben um Taten von Ausländern handelte. Dadurch sei auch die verzögerte Berichterstattung zu erklären. Auch wenn man das glaubt (ich tue es nicht), hat das nichts mit dem Pressekodex zu tun. An keiner Stelle fordert oder suggeriert der, dass über Straftaten nicht berichtet werden soll, weil Minderheiten daran beteiligt waren.
Warum also fordern viele, auch viele leitende Journalisten, dass die Richtlinie 12.1 abgeschafft werden soll? Die „Bild“-Chefredakteurin Tanit Koch formuliert es im „Medium Magazin“ so: Die Richtlinie
„steht für ungerechtfertigte Selbstzensur und belegt, wie unmündig Leser in den Augen des Presserates ist. Schlimmer noch: Ihre Anwendung schürt das Misstrauen gegenüber der journalistischen Arbeit – Menschen merken, wenn ihnen relevante Informationen vorenthalten werden.“
Fangen wir hinten an: Die Richtlinie will den Menschen gar keine „relevanten Informationen“ vorenthalten. Wenn die Religion, Nationalität, Sexualität von Verdächtigen eine Rolle spielt, darf sie selbstverständlich genannt werden. Aber wenn es zu einer gewöhnlichen Straftat kommt, und der Täter ist zufällig schwarz / Moslem / schwul / Sinto, ohne dass das eine irgendetwas mit dem anderen zu tun hat, dann ist die Information gerade nicht relevant – kann aber Vorurteile befördern.
Das Problem an der Art, wie die Diskussion gerade geführt wird, ist schon die Annahme, dass die Nationalität oder ethnische Herkunft eines Verdächtigen quasi immer relevant ist. Als würde sie erklären, warum jemand eine Straftat begeht.
Qualitätsdebatte
„In der gegenwärtigen Kritik am Pressekodex offenbart sich ein grundsätzliches Missverständnis seiner Funktion: Es handelt sich nicht um eine Sammlung fixer, unbedingt einzuhaltender und vollkommen eindeutig ausbuchstabierter Gebote, sondern um entschiedene Empfehlungen und Anstöße zur medienethischen Reflexion, um dann von Fall zu Fall entscheiden. Diese Diskussion ist selbst ein Wert an sich. Der Pressekodex zielt nicht auf die Bevormundung des Publikums, sondern auf die Qualitätsdebatte im Journalismus.
Der Hinweis, dass die Nennung der Nationalität oder Religiösität einen begründeten Sachbezug braucht, ist eine solche Empfehlung – und nun muss man in den Redaktionen beginnen abzuwägen: Was ist ein begründeter Sachbezug? Wie kann man Diskriminierung und eine haltlose Verdachtsberichterstattung vermeiden? Inwiefern begründen umlaufende Gerüchte die Notwendigkeit einer klärenden Stellungnahme? Und welche Folgen hat die eigene Berichterstattung? Diese Abwägungsarbeit in einem Feld von widersprüchlichen Anforderungen ist ein Qualitätsmerkmal von gutem Journalismus; man sollte sie nicht diskreditieren.“
Bernhard Pörksen, Universität Tübingen
Dass es oft keine einfache Abwägung ist, wann eine solche Information relevant ist bzw. ein „begründbarer Sachebezug besteht“, dass das immer eine Abwägungsfrage ist und oft ein Grauzone: das ist wahr. Keine Formulierung im Pressekodex kann Journalisten diese Abwägung abnehmen. Die Richtlinie 12.1 ermahnt Journalisten, sie zumindest vorzunehmen.
Frau Koch sagt, der deutsche Presserat halte die Leser für „unmündig“. Wenn das zuträfe, wäre das ein erstaunlich weit verbreitetes Phänomen. Ähnliche Formulierungen wie in Richtlinie 12.1 finden sich unter anderem in den Ethik-Kodizes zahlreicher europäischer Länder und der amerikanischen Nachrichtenagentur Reuters. Und das wiederum könnte daran liegen, dass es gar nicht um Unmündigkeit geht, sondern um eine allgemeine menschliche Eigenschaft. Wir neigen dazu, einzelne Erfahrungen zu verallgemeinern, entwickeln Vorurteile und Stereotype. Nicht aus Unmündigkeit, sondern weil das menschliche Gehirn Sinn aus der Welt macht, indem es nach Mustern sucht.
Je weniger persönliche, unmittelbare Erfahrungen wir mit einer bestimmten Gruppe haben, umso größer kann die Gefahr sein, dass wir uns ein festgefügtes, allgemeines Urteil über die Mitglieder dieser Gruppe auf der Grundlage von Einzelfällen bilden.
Eine Handvoll Meldungen über Straftaten, die jeweils ein, sagen wir, Marokkaner begangen haben soll, kann unter bestimmten Voraussetzungen unser Urteil darüber, wie sehr das Volk der Marokkaner zur Kriminalität neigt, nachhaltig prägen. Die womöglich proportional viel größere Zahl von Straftaten, die von Deutschen ohne Migrationshintergrund begangen wird, fällt uns dagegen gar nicht auf, weil die Herkunft hier nicht erwähnt oder betont wird.
Dass Menschen Stereotype bilden, lässt sich nicht verhindern. Aber es lässt sich immerhin, durch eine Richtlinie wie 12.1, vielleicht ein Problembewusstsein bei Journalisten schaffen, dass sie mit ihrer Berichterstattung die Bildung und Verfestigung bestimmter Stereotypen fördern können.
Die Leute seien nicht so „dumm“, von einzelnen schwarzen Schafen auf ganze Bevölkerungsgruppen zu schließen, sagen die Kritiker der Richtlinie. Aber was sollen die Leser denn sonst mit dieser Information anfangen, als sich ihren Teil denken? Wenn die Angabe des ethnischen Hintergrundes eines Täters so wichtig ist, dass eine Nachricht ohne ihn gar nicht die ganze „Wahrheit“ wäre – warum soll der Leser dann keine Rückschlüsse ziehen: Aha! Wieder ein Marokkaner / Schwuler / Schwatter! Wusst‘ ich’s doch!
Wenn aus einer großen Gruppe von Nordafrikanern, wie in Köln, massenhaft Frauen belästigt und überfallen werden, dann gibt es da offenbar ein Problem, und dann muss darüber berichtet werden, auch um herauszufinden, worin es besteht und was man dagegen tun kann. Wenn ein Asylbewerber irgendwo ein Mädchen vergewaltigt – dann ist das womöglich eine Tat, die nichts damit zu tun hat, dass er Asylbewerber / Araber / Moslem ist. Durch die Nennung seiner Herkunft wirkt es aber so. Und jeder einzelne Fall dient Fremdenfeinden als Beleg dafür, dass Asylbewerber / Araber / Muslime so sind.
Die Richtlinie 12.1 hat ihren Ursprung in den frühen siebziger Jahren. Damals beschwerte sich der Deutsch-Amerikanische Club, dass in deutschen Presseberichten über amerikanische Soldaten nach deren Hautfarbe unterschieden wurde. Es ging darum, dass dadurch, dass bei Zwischenfällen darauf hingewiesen wurde, dass Schwarze beteiligt waren, in der deutschen Bevölkerung Vorurteile gegen Schwarze geschürt wurden. Deshalb empfahl der Presserat fortan, „bei der Berichterstattung über Zwischenfälle mit US-Soldaten darauf zu verzichten, die Rassenzugehörigkeit der Beteiligten ohne zwingend sachbezogenen Anlass zu erwähnen.“
War das auch falsch? Hätte die Bevölkerung nicht einen Anspruch darauf gehabt, zu erfahren, welche Hautfarbe ein unangenehmer GI hatte? War das schon eine große Vertuschungsaktion, um der ahnungslosen weißen deutschen Bevölkerung vorzugaukeln, dass von schwarzen Männern keine Gefahr ausgehe?
Die große Zahl von Flüchtlingen schafft eine besondere Situation in Deutschland. Sie fordert in besonderem Maße eine verantwortungsvolle Berichterstattung: Die auf Missstände und Probleme hinweist, die damit zusammenhängen, dass so viele Fremde ins Land kommen. Die aber auch ihren Beitrag dazu leistet, keine falschen Zusammenhänge zu suggerieren zwischen Herkunft und Kriminalität, keine Stereotype fördert.
Diese besondere Situation ist kein Anlass, die Richtlinie 12.1 abzuschaffen, sondern genau für solche Situationen ist sie da. Damit die Journalisten einmal kurz innehalten und reflektieren.
Bleibt noch das Argument, dass es nicht ginge, dass die Menschen im Internet Informationen finden, die ihnen ihre Zeitungen vorenthalten. Tatsächlich ändert das Internet hier die Machtverhältnisse dramatisch. Aber seriöse Medien entscheiden sich auch sonst bewusst dafür, Dinge nicht zu veröffentlichen, obwohl man sie im Internet findet: Unverpixelte Bilder, mörderische Videos, unbestätigte Gerüchte, private Informationen. Dass Menschen auf anderen Wegen erfahren, was nicht in der Zeitung steht, ist nicht neu und ist kein Grund, es in die Zeitung zu schreiben.
Medien wählen aus und lassen weg, was irrelevant ist, was die Öffentlichkeit nichts angeht, was ethischen Ansprüchen widerspricht. Man kann das, wie „Bild“-Chefredakteurin Tanit Koch, „Selbstzensur“ nennen. Der übliche Ausdruck dafür ist: Journalismus.
Offenlegung
Ich bin zu der Plenumsdiskussion des Presserates am Mittwoch gemeinsam mit den Chefredakteuren Sven Gösmann (dpa), Uwe Vetterick („Sächsische Zeitung“) und Peter Pauls („Kölner Stadt-Anzeiger“) sowie dem Medienpsychologen Frank Schwab als „sachverständiger Gast“ geladen.
Konsequent wäre es, wenn die Medien, die eine Änderung der Richtlinie fordern, immer die Herkunft des Verdächtigen bzw. Täters nennen würden. Immer. Also auch jeden Deutschen als solchen zu benennen. Nur damit würde die „ungerechtfertigte Selbstzensur“ verhindert und der Leser „mündig“ gemacht. Mit allem anderen würde man genau das befördern, was die bestehende Richtlinie eigentlich verhindern will.
So sieht also die Lösung aus… man kehrt alles unter den Teppich, und beim nächsten mal macht man es GENAUSO, und kann sagen : Wir haben alles richtig gemacht, schaut her…hier stehts ;)
Das Problem ist nur… der Teppich hat schon lange keine Bodenhaftung mehr bei dem ganzen Müll darunter…
@ Stefan Fries
Eine naheliegende Alternative, die mir auch schon des öfteren durch den Kopf ging, wenn es um dieses Thema ging. Nur komme ich zu der Schlussfolgerung, das diese Alternative nichts verändern würde.
Benennt man einen Täter pauschal als deutsch, würden erhebliche Lesermengen wieder einfordern, dass hier präziser ausgeführt werden müsste, ob hier trotz deutscher Staatsbürgerschaft ein Migrationshintergrund vorliegt. Präzisiert man das, geht die Diskussion in die bisherige Richtung, in welchem Fall es tatsächlich notwendig ist, auf derartige Hintergründe hinzuweisen.
Ein anderer Ansatz wäre mehr Transparenz (bei Bedarf), d.h. es sollte einfach möglich sein, bei umstrittenen Meldungen eine Erklärung zu bekommen, weshalb die Wurzeln eines Täters erwähnt wurden oder eben nicht. Hätte man auch als Konsument von Nachrichten und Information öfter die Gelegenheit, einmal nachzuvollziehen, welche Erwägungen vorgenommen wurden, um sich für oder gegen eine derartige Benennung zu entscheiden, wäre das eine andere Diskussionsgrundlage.
Der (für mich) interessanteste Aspekt in diesem Artikel ist eigentlich der Ansatz, dass die Klausel im Pressekodex eine „Ermahnung“ an den Journalisten darstellt, eine Abwägung vorzunehmen, wobei er in seinen Freiheiten der Beurteilung, wann ein begründeter Sachbezug vorliegt keine Regeln im Pressekodex vorgegeben bekommt.
@JUB 68
Dann würde tatsächlich deutlich, dass diesen Nachfragen rassistische Einstellungen zugrunde liegen.
Wichtig scheint mir noch der Aspekt, dass die Erwähnung der Nationalität alle individuellen Tatmotive negiert. Als wäre eine Tat damit erklärt, dass „der Ausländer an sich“ eben gern kriminell sei. Wenn das die Erklärung und Entschuldigung ist, kann er also gar nicht mehr haftbar gemacht werden?!
„Dr. Daniele Ganser über den richtigen Umgang mit Massenmedien“
–> https://www.youtube.com/watch?v=Sd_Mu1WjKus
Der Presserat ist also der Meinung (laut Frau Koch) das die Leser „unmündig“ sind, sehr interessant… also ich würde ja behaupten, das aufgrund der digitalen Revolution immer mehr Menschen mündig werden, und sich nicht mehr für Dumm verkaufen lassen.
Die Realsatire in den Medien wird von Woche zu Woche immer besser, ich fühle mich fantastisch unterhalten… die sitzen da, drücken Ihre Knöpfe und Schalter, und nichts passiert…und aus der Kognitiven Dissonanz und Panik herraus kann man dann die Leserschaft dann schonmal gerne als Unmündig bezeichnen, das wirds wohl sein ;)
@Knopperz: Ich fürchte, Sie haben Frau Koch missverstanden. Sie kritisiert den Presserat und unterstellt ihm, er halte das Publikum für unmündig.
Ich sehe es gerade, Kaffeetasse ist noch nicht leer… bin noch nicht 100% aufnahmefähig heute Morgen :-)
Wie passt es eigentlich in den Pressekodex (12.1), das man im Falle eines Familiendramas bei Ausländern fast immer die Bezeichnung „Ehrenmord“ wählt, und bei einer Deutschen Familie in den meisten Fällen nur von „Tragödien“ berichtet wird? Ist euch das mal aufgefallen? ;)
@Knopperz
Das liegt vielleicht daran, dass es unterschiedliche Sachen sind. Das, was Sie „Tragödien“ nennen, wird in der Regel „Familiendrama“ genannt und hat einen typischen Ablauf: Frau und Mann haben Krach, Frau will Mann verlassen, Mann tötet Frau, vielleicht noch die Kinder, vielleicht noch sich selbst.
„Ehrenmorde“ sind fast nur in Familien mit Migrationshintergrund und starker kultureller Prägung zu finden. Opfer sind fast nur junge Frauen, Täter sind Männer – Verwandte der Frau. Oft wird die Tat im Auftrag ausgeführt und mit dem Lebenswandel der Frau gerechtfertigt.
Wobei man beide Formulierungen lieber vermeiden sollte, wie ich finde. „Ehrenmord“ ist keine juristische Kategorie, Mord ist Mord. Und Ehre ist so ein vager Begriff, dass er damit erst recht nicht zusammengebracht werden kann. Unter hinter den „Tragödien“ stecken eben auch Mord oder Totschlag.
@9: Richtig und auch in manchen der „Tragögien“ zwischen Männern oder zwischen Mann und Frau, könnte man von einer Problematik der Ehre sprechen, im säkularen Gefilden, spicht man(n) dann auch von Kastrationsangst und Ödipuskomplexen.
Es fällt erstaunlicherweise nur wenigen die Widersprüchlichkeit der Forderung nach ausnahmsloser Nennung der ethnischen/nationalen Herkunft bei Straftätern auf. In der Tat führt diese nämlich nicht zu der suggerierten Gleichbehandlung bzw. Nicht-Bevorzugung von Ausländern, sondern im Gegenteil zu einer Ungleichbehandlung. Denn die Herkunft „urdeutscher“ pigment- und akzentfreier Täter (und wohl auch ethnisch/religiös „unauffälliger“ Mitteleuropäer/Nordamerikaner) würde eben gerade nicht benannt. Und selbst wenn man dies tun würde, verdeutlicht dies nur die Absurdität der Forderung insgesamt – und würde die Bildung von Ressentiments trotzdem nicht verhindern: Denn die Nennung von ethnischen/religiösen Merkmalen bedeutet für eine Minderheit zwangsläufig etwas ganz anderes als für die jeweilige Mehrheit. Ganz schlicht, weil Minderheitenmerkmale exponieren während Mehrheitsmerkmale nivellieren.
Ehre ist kein vager Begriff… Ehre ist sogar laut Grundgesetz Notwehrfähig (unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit versteht sich).
„Geschützt werden grundsätzlich alle individualen Rechtsgüter. Dies bedeutet, dass nicht nur die körperliche Unversehrtheit im Rahmen einer Körperverletzung oder das Eigentum geschützt wird, sondern auch die Ehre oder das Recht am eigenen Bild. Damit kann grundsätzlich auch Notwehr gegen Beleidigungen oder unerwünschte Bildaufnahmen ausgeübt werden. „
Zur Abwägung benötigt man Informationen.
Die Filterung der zur Abwägung notwendigen Informationen allein den heutigen Journalisten und Juristen zu überlassen halte ich für einen der Systemfehler.
Die Ergebnisse des gegenwärtigen Filtersystem sind allgemein bekannt.
Dem Artikel stimme ich bei jeder einzelnen Aussage zu. Gerade das Innehalten und Reflektieren vermisse ich bei der aktuellen Berichterstattung sehr. Mein Eindruck ist ja, dass Vorfälle mit Flüchtenden/Migranten als Tätern deutlich eher prominent in überregionalen Medien erwähnt werden, als dies bei vergleichbaren Vorfällen mit deutschen Tätern der Fall ist. (Gibt es dazu eigentlich halbwegs brauchbare Untersuchungen die dem zustimmen oder widersprechen?)
Man sollte auch immer hinterfragen, ob das Merkmal „Flüchtling“ wirklich so homogen und wichtig ist, dass man damit Taten erklären kann und es somit immer in Medienberichten erwähnt werden sollte. Wenn man dies bejaht, dann könnte man auch mit gleicher Berechtigung fragen, ob dies für das Merkmal „Ossi“ nicht in gleicher Weise gelten würde. Und spätestens dann sollte man sich sehr gut überlegen, wo dies hinführen würde…
Ich find das eine sehr interessante Diskussion. Im Endeffekt geht es ja darum, wie Menschen ihren Alltag wahrnehmen und welche Informationen sie in die Konstruktion eines kohärenten „Wahrnehmungsflusses“ einbeziehen.
Journalisten sind durch ihre sensible Position in der Lage, diese Konstruktion zu beeinflussen. Ihre Berichterstattung gibt notwendigerweise nur einen Ausschnitt der Realität wieder – geht ja auch gar nicht anders. Deswegen ist es auch so wichtig, zu überlegen, welche Informationen man gibt oder nicht. Das ist weniger ein mutwilliges Vorenthalten von Tatsachen oder ein Verschleiern der Realität als Resultat der Überlegung, was Menschen mit Informationen machen, die in einem Text angegeben werden. Die Tatsache, dass so viele Menschen die Herkunft eines Verdächtigen für berichtenswert halten, selbst wenn kein unmittelbarer begründbarer Sachbezug besteht, ist ein Hinweis darauf, wie sie „Normalität“ (im Sinne eines „normalen“ deutschen/weißen/heterosexuellen Verdächtigen) in Abgrenzung zu „Abweichungen“ (andere Herkunft, Hautfarbe, sexuelle Orientierung, Religion) konstruieren. Und das offenbart wiederum ein sehr eingeschränktes und m. E. unzeitgemäßes Bild deutscher Normalität.
Und ja, ich wäre auch neugierig, was passieren würde, wenn alle nur noch schrieben: „Der deutsche weiße hetereosexuelle Steuerhinterzieher Uli Hoeneß …“
Im wirklichen Leben ist es doch so – wenn die Nationalität und/ oder die Herkunft in einem Bericht verschwiegen wird – dann sind es automatisch Ausländer/ Asylanten/ Ossis/Außerirdische… – je nach persönlichem Geschmack, denn wenn sie es nicht wären könnte man es ja schreiben.
Auch wenn Sie alles so wunderschön im Beitrag beschrieben haben – die Unterschlagung/ Verfälschung von Informationen wird landläufig als Zensur angesehen und und untergräbt die ohnehin kaum noch vorhandene Glaubwürdigkeit der Medien immer weiter.
Das Kartell des Verschweigens hat prima funktioniert bis das Internet und die sozialen Medien wie Twitter, Facebook und dergleichen kamen. Und jetzt? Auch wenn der Wahrheitsgehalt der meisten Meldungen dort noch geringer als die des regulierten (fein ausgedrückt) Journalismus ist, wird diesen doch eher geglaubt.
Also weg mit diesem und anderen Regulierungsparagraphen und macht den Journalisten endlich wieder zu dem was er sicher gerne sein möchte, ein frei entscheidender Journalist der selbständig entscheidet was, und wie, und in welcher Form er berichtet.
@8: Klar, auch in hiesigem Recht ist „Ehre“ mehr oder weniger als etwas Schützenwertes verbrieft (Persönlichkeitsrecht, Würde des Menschen usw.). Man sollte das nicht unterschätzen oder glauben, dass das ein mittelalterliches Dingsbums ist. Der Unterschied ist nur, dass in säkularisierten Gesellschaften dieses Recht eben in einem Rechtsraum der Trennung zwischen Staat und Kirche differenziert geregelt ist und eben nicht mehr in Familien-, Stammes- und Clanstrukturen über Selbstjustiz eingeholt wird.
Apropos Clanstrukturen, Dietmar Dath hat sehr schön die Rückkehr dieser in Blick auf die rechten Wir-sind-das-Volksrufer beschrieben:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/clausnitz-zeigt-dass-tribalismus-alltag-wird-14084630.html
Also nichts da mit „wir hier im aufgeklärten Westen und die Araber da in ihrem Mittelater“.
Da wird mein Problem mit Ihrem Berufsstand für mich deutlich:
Ich schätze freie, offene Berichterstattung. Denn diese informiert mich und gibt mir die Möglichkeit mir selber eine Meinung zu bilden.
Was ich nicht möchte ist eine Meinung aufgezwungen zu bekommen.
Ich möchte nicht sagen, dass Sie sich keine Gedanken machen sollten, was Sie schreiben. Aber ich möchte anmerken, dass sobald Sie sich zu viele Gedanken machen dazu tendieren werden subjektiv zu werden („bei meinem letzten Artikel gab es die und die Leserbriefe … irgendwie hatten die Leser ja Recht bzw. war das von mir so nicht gemeint …“).
Das ist Ihr Recht wie jeder andere Mensch auch seine Meinung äußern darf. Das gehört dann aber in eine Kolumne etc. und fällt nicht mehr unter „Berichterstattung“. Ich habe leider den Eindruck, dass seit einigen Jahren immer mehr Meinung verbreitet und weniger berichtet wird. Diese Entwicklung lehne ich ab.
Was mich an dieser Thematik am meisten stört: Der Journalist erhöht sich gegenüber seinem Leser und spricht diesem auch noch die Kompetenz ab, selber Schlüsse zu ziehen. Das ist Bevormundung.
Wieso haben Sie kein Vertrauen in die Mehrheit Ihrer Leser mit der vollständigen Wahrheit umzugehen? Ich stimme Ihnen zu, dass in den meisten Fällen die Herkunft eines Täters nebensächlich ist. Weder Sie noch ich können aber abschließend beurteilen, ob sich dieser Umstand nicht ändern wird oder in einem anderen Zusammenhang hilfreich sein kann. In dem Moment wo Sie diese Information aber haben und sie mir vorenthalten (Sie werden vermutlich angeben die Information, sofern sie an Relevanz gewinnt, umgehend nachzuliefern) rauben Sie mir die Möglichkeit mir ein vollständiges Bild machen zu können, da mir nur gefilterte Informationen vorliegen.
Und am Ende soll ich Ihnen dann auch noch glauben, dass Statistiken tatsächlich keine Auffälligkeiten aufweisen…
Wenn wir Ihnen und Ihrer Berichterstattung vertrauen sollen, dann vertrauen Sie bitte auch Ihren Lesern.
@Sven:
Aber gehört zur „vollständigen Wahrheit“ nicht auch, ob ein Täter arbeitslos ist oder einen guten Job hat, aus kleinen Verhältnissen kommt oder aus bestem Elternhaus, schwul ist oder heterosexuell, schwarz oder weiß, in Therapie, vorbestraft, groß oder klein, Moslem oder Christ, sehr gläubig oder nicht so?
Sie meinen, Sie haben ein „vollständiges Bild“, wenn Sie wissen, dass ein Täter aus Marokko kommt?
Dankedankedanke.
Mal wieder.
Bei der Bild (bzw. Springer) steht man ja grundsätzlich vor dem Problem, das komplexe Thema, das die Redaktion durchaus verstanden hat, möglichst blö… einfach für die eigene Leserschaft aufzubereiten, am besten sogar mit einer einzeiligen Lösung für alle Probleme.
Und wenn die Leser das Weglassen der Nationalität als „Zensur“ auffassen (unabhängig von der Relevanz bzgl. einer Straftat), dann muss Bild diese Position vertreten, denn sonst bricht der Umsatz ein.
Mich wundert das Wort „Selbstzensur“, dann die impliziert ja, dass man selbst damit einfach aufhören könnte, denn man muss sich nicht an diesen Kodex halten, wenn man nicht will.
In der Vergangenheit hat man ja auch nicht selten auf die „Selbstzensur“ resp. den Pressekodex geschissen.
Insofern ist die Aussage, dass der Presserat den Leser für „unmündig“ hält natürlich so zu verstehen, dass Springer seine Leser für unmündig hält, indem man sich nur selektiv an den Pressekodex hält, aber behauptet, es immer tun zu müssen. (Ist das ein Strohmann?)
Springer will sich doch mal wieder als Mehrtürer (meh…) inszenieren, da braucht man doch eine kanlligere Headline wie:
„Der Kodex ist für’n Podex!“
oder
„Weniger Richtlinien – Mehr (Presse-)Freiheit!“
Albrecht Pachl
Friedberg
neben dem Aspekt, daß die Nennung der kulturellen, ethnischen, etc. Herkunft einer Täterin, den Eindruck erweckt, daß diese die Tat teilweise bedingt hat und damit einen Verdacht gegen alle Mitglieder dieser Gruppe nährt – weshalb es durchaus sinnvoll ist, die Herkunft nicht zu nennen -, gibt es aber auch einen Aspekt, der nicht auf die Tat und die Täterin zielt, sondern auf Staat und Politik.
Wenn Asylbewerber klar erkennbare und verwerfliche Straftaten begehen, dann mag das nur mit dem jeweiligen Individuum zu tun haben. Für die Öffentlichkeit ist aber der Hintergrund relevant, weil es begründeter Anlaß ist, über Asylregeln nachzudenken (ich sage nachdenken, nicht sofort panisch ändern). Hier also die Frage: Welche Verhaltensweisen eines Schutzsuchenden sollen zum Ausschluß aus dem Asylverfahren führen? Oder soll gar keine solchen Ausschlußkriterien geben? Das sind politische Fragen, die in einer pluralistischen Demokratie offen zu diskutieren sind. Und dazu ist es eben relevant, ob es nur 1 oder 2 Arschlöcher unter den Asylbewerbern gibt – dann kümmern wir uns um andere wichtige Dinge – oder ob es Zehntausende sind, dann sollte man die obigen Fragen besprechen.
Im jeweiligen Einzelfall soll dann von mir aus die Herkunft nicht berichtet werden. Sicherheitsbehörden müssen aber entsprechende Zahlen sammeln und von sich aus veröffentlichen.
Und in Köln ist doch die wichtigste Frage: Warum konnten in Ddorf und Köln – zumindest nach Presseberichten – über Jahre kriminelle Strukturen und Banden sich bilden? Hat es da vermeidbare Fehleinschätzungen bei Polizei und Innenministerium gegeben? Wenn ja, sind in NRW bestimmte Amtsträger für ihren Posten ungeeignet und müssen abgelöst werden?
Die Öffentlichkeit kann aber nur von diesen Banden, die wohl in diesem Fall von Einwanderern gebildet wurden, erfahren, wenn deren Straftaten auch diesen zugeordnet werden. Dabei geht es nicht darum, alle Einwanderer zu verdächtigen, sondern die zuständigen staatlichen Stellen in Dtl. der Inkompetenz zu verdächtigen. Und das ist gerechtfertigt, denn in einer Demokratie müssen sich die staatlichen Stellen der Kritik stellen.
A. Pachl
@16 >> Das Kartell des Verschweigens hat prima funktioniert bis das Internet und die sozialen Medien wie Twitter, Facebook und dergleichen kamen. Und jetzt? Auch wenn der Wahrheitsgehalt der meisten Meldungen dort noch geringer als die des regulierten (fein ausgedrückt) Journalismus ist, wird diesen doch eher geglaubt.
Ich glaube Menschen haben einen inhärenten Kompass zur Wahrheitsfindung, sofern nur genügend Informationen vorliegen. Das hat mit glauben nicht viel zu tun, das ist eine Meta-Ebene in der eigenen Erkenntnis…man könnte es auch persönliche Überzeugung nennen.
Allerdings sollte man dabei auch bedenken, das wir mit unseren kleinen Affen Köpfen / Hirnen nicht alles wissen können, dazu sind wir physikalisch überhaupt nicht in der Lage…und genau damit haben viele Menschen ein Problem ;)
Stefan Niggemeier: „Aber gehört zur „vollständigen Wahrheit“ nicht auch, ob ein Täter arbeitslos ist oder einen guten Job hat, aus kleinen Verhältnissen kommt oder aus bestem Elternhaus, schwul ist oder heterosexuell, schwarz oder weiß, in Therapie, vorbestraft, groß oder klein, Moslem oder Christ, sehr gläubig oder nicht so? “
Diese Informationen werden meist nicht mitgeliefert. Konsequenz weiter gedacht, war das „Neue Deutschland“ (zentrales DDR-Partei (SED)-Organ) journalistisch gesehen, bestens, nahe ideal.
Dass die Nationalität nicht genannt wird bzw. dass darüber diskutiert wird, ist ein Zeichen dafür, dass mit der freien Presse in Deutschland vieles im Argen liegt.
Wenn ich lese, der Täter war ein Marokkaner, dann sagt mir das nichts, wie die meisten Tatsachenmitteilungen, wie Höneß ist wegen Steuerhinterziehung verurteilt worden. Auch ein Deutscher wäre der Täter, sagt nichts aus. Wobei die Presse durchaus unterscheiden könnte, ob Deutscher nach Personalausweis oder von der Nationalität her.
Aber viele nichts bzw. wenig aussagekräftige Mitteilungen sagen dann doch in ihrer Gesamtheit was aus. Die Nationalität ist dabei nicht das Wesentliche. Die wichtigsten Tatsachen werden nicht genannt, durchgehend, so gut wie immer verschwiegen, aus welchen Gründen auch immer.
Der Presse geht es ums Geschäft, ums Geld, wie allen anderen gesellschaftlichen Bereichen in Ländern mit westlichen Werten.
Verweigerung von Information ist gang und gebe. Verrat von Betriebsgeheimnissen – aussagekräftige Tatsachen – wird sogar bestraft. Direkte und indirekte Lügen erhält man täglich in Form von Werbebroschüren. Vielleicht viel gefährlicher als die Nennung der Nationalität von Tätern in der Presse.
Insofern ist die Diskussion über die Nennung bzw. Nichtnennung der Nationalität eines Täters ein Zeichen dafür, dass die Presse den erwarteten Aufgaben nicht gerecht wird, nicht gerecht werden kann.
@Stefan N.:
Ein guter Punkt.
Demnach darf ich annehmen, dass Sie sich auch daran stören, wenn bei Missbrauchsfällen begangen durch katholische Geistliche Ort und Person (Kirche/Geistlicher) hervorgehoben wird (als wäre das Vergehen nicht schon schlimm genug).
Mein Punkt wäre, dass es hier auch auf die Umstände ankommt.
In früheren Zeiten hat man bestimmte Vorfälle in der katholischen Kirchen für unmöglich gehalten (gut, manche waren weniger überrascht als andere, aber Sie wissen was ich meine). Hier hätte man also zu Beginn sich rein auf die Tat konzentrieren sollen.
Aus heutiger Sicht, in den vergangenen Jahren gab es ja zahlreiche Ermittlungen, kann man durchaus behaupten, dass die katholische Kirche ein Problem hat. Das Problem mag je nach Vergleichswert gering erscheinen, es bleibt aber ein Problem. Weder wir als Gesellschaft noch die Institution selber sollten ein Interesse daran haben dieses Problem kleinzureden – aber auch nicht aufzubauschen. Nutzen wir diese Energie lieber um diese Probleme einfach zu lösen.
Gleiches kann man in meinen Augen auch auf die jüngsten Vorfälle in Köln anwenden. Niemand wird ernsthaft glauben, dass die Mehrheit der geflüchteten Menschen Kriminelle und so wenig Mensch sind, dass sie solch ein Unrecht anderen Menschen antun können. Obgleich sollte man aber auch nicht ernsthaft annehmen, dass das alles schon irgendwie problemlos zu schaffen sei und wir überhaupt keine Probleme bekommen, die wir zuvor so nicht kannten.
Um es klar zu sagen: In den aktuellen Zeit würde ich es mir wünschen, wenn Herkunft und evtl. auch Religion klar benannt werden würden. Ähnlich wie ansonsten berichtet wird, ob ein Täter als in der Gesellschaft integriert galt („Doch noch nicht unser Uli! Dass der zu so etwas fähig ist hätte ich nie für möglich gehalten! Wie er sich doch immer beim Dorffest engagiert hatte… er war der erste der anderen half“) oder als Einzelgänger verschrien war („Den hat man auch nie gesehen! Immer nur vor dem Computer. War klar…“).
Ich kann Ihnen kein stichhaltiges Argument nennen, weshalb es diese Information bedarf. Ich kann nur Gründe anführen weshalb das bewusste(!) zurückhalten von Informationen dazu führt, dass ich mich Bevormundet fühle und letztendlich Journalisten genauso wenig ernst nehmen kann, wie sie scheinbar mich.
@SN
Das was Sie (oder duzt man sich hier?) in dem Kommentar ansprechen halte ich für den wichtigsten Aspekt an dieser Diskussion (und finde es daher schade, dass er nur in den Kommentaren genannt wird und nicht prominenter im Artikel diskutiert wird).
Warum glauben so viele Menschen, die vollständige Wahrheit besteht in der Nationalität oder in der Hautfarbe? Denn ähnliche Diskussion bezüglich dem Verschweigen ob ein Täter z. B. Hartz 4 Empfänger/homosexuell/reich/ossi etc. ist gibt es MMn nicht. Warum nicht?
Ist das schon Rassismus? (ernst gemeinte Frage, ich weiß es nämlich nicht und es interessiert mich)
Im Pressekodex ist es ja auch allgemein formuliert, in der Diskussion geht es aber nur um die Rasse/Herkunft.
Und müsste man, um sich dem Vorwurf des Verschweigens nicht auszusetzen einen Stammbaum des Täters, seine letzten 3 Steuererklärungen, seine sexuellen Vorlieben und am besten sein Tagebuch veröffentlichen? Auch wenn er „nur“ ein Handy gestohlen hat? Oder erst ab sexuellen Übergriffen?
Um weitere Missverständnisse zu vermeiden: Stefan Niggemeier ist ja nicht pauschal GEGEN die Nennung der Herkunft. Sie ist auch laut Pressekodex dann „zulässig“ (nach eigener Regel), wenn ein Bezug zur Tat besteht.
Leider hat fast niemand der Kommentatoren hier, die für die pauschale Nennung eintreten, begründet, welche relevante Information damit geliefert wird. Mich würde das wirklich mal interessieren. Denn, wie Stefan sagt, viele andere Details werden auch nicht genannt. Wieso ist bei einem Diebstahl von Schuhen die Herkunft interessanter als die Schuhgröße des Diebs?
@ICHBINICH: Die Frage, warum Menschen sich wann bei den Eigenschaften und Merkmalen von Straftätern vollständig informiert fühlen, ist natürlich mehr als berechtigt (und könnte die ein oder andere ungute Antwort zur Folge haben). Die Frage, warum bei Hartz IV-Bezug, sexueller Orientierung oder dem Wohnort kaum der Vorwurf des „Verschweigens“ zu hören ist, ist allerdings relativ einfach zu beantworten: Weil man das den Tätern nicht ansieht bzw. dies (abgesehen vom Wohnort) von der Polizei nicht ermittelt wird (anders als die Hautfarbe und ethnische Merkmale ist die Nationalität natürlich auch nicht so offenkundig – wird aber meist von der Polizei festgestellt).
Als die Artikel kamen, stand die Herkunft der mutmaßlichen Täter drin, wie im Artikel sehr schön ausgeführt ist. Es ist ja so, dass die Berichterstattung weitgehend sinnfrei gewesen wäre, wenn die Herkunft der mutmaßlichen Täter verschwiegen worden wäre. Ihre Nennung war im Sinne der Presserichtlinie also geboten.
Es besteht aber der (durch die Verzögerung gestützte) Verdacht, dass man genau deshalb die Berichterstattung ausfallen oder auf kleiner Flamme kochen lassen wollte. Durch die grob geschönten Polizeiberichte des Neujahrstages ist die politische Tendenz zu einer solchen Lösung erwiesen und der Verdacht, dass ein Teil der Medien einer solchen Tendenz folgt, ist nicht unbegründet.
Das Problem ist also tatsächlich nicht die Presserichtlinie, sondern der Geist, der hinter ihr steckt: Wer Minderheiten grundsätzlich vor Stigmatisierung schützen will, läuft eben Gefahr, sie auch dann in Schutz zu nehmen, wenn am Stigma etwas dran ist.
Wer die Probe aufs Exempel machen will, kann sich ja einmal überlegen, wie eine Berichterstattung aussehen müsste, die die Sachsen wirksam vor der „Stigmatisisierung“ schützen würde, besonders empfindlich („sensibel“ wäre nicht das richtige Wort) auf die Anwesenheit von Andersfarbigen oder -Gläubigen zu reagieren. In diesem Fall zweifelt übrigens niemand daran, dass eine solche statistisch und historisch begründete Tendenzaussage NICHT bedeutet, dass jeder Sachse ein Rassist ist. Katja Kipping muss also nicht befürchten, in Berlin von der Antifa als Rassistin verprügelt zu werden, wenn sie aus Dresden anreist (Warum ist das so?).
Die Behauptung, dass Sachsen besonders viel Wert auf Homogenität der Bevölkerung legen und auf Fremde schnell allergisch reagieren, ist übrigens eine in der Sozialwissenschaft bekannte Tatsache, die nichts mit der DDR zu tun hat. Schon im Kaiserreich war Sachsen (wie Hessen übrigens) bei der Entsendung antisemitischer Abgeordneter in den Reichstag überrepräsentiert.
Ein vorzüglicher Beitrag. Die Richtlinie 12.1 im Pressecodex ist gut und sollte unbedingt bleiben. Mit der Abschaffung würde der Presserat Wasser auf die Mühlen von Pegida&Co spülen. Denn Leute in Teilen Sachsens ängstigen sich vor Ausländern und lehnen sie ab – nicht, weil sie arg viele kennen, sondern weil über Jahre über die Medien der Eindruck vermittelt wurde, alle Fremden sind gefährlich. Doch welches Medien-Phänomen* dahinter steckt, ist nicht auf Anhieb erkennbar. Das Problem verbirgt sich in der Masse der Beiträge. Da muss man Zeile für Zeile tausende Beiträge (quantitative Inhaltsanalyse) auszählen und bewerten. Das erschreckende Ergebnis: 75 % und mehr an Äußerungen über Ausländer stehen bei Medien in einem negativen Kontext. Meist sind sie kriminell! Wie kommt denn das zustande? Dass BILD Spitzenreiter ist, muss nicht verwundern (auch nicht die Äußerung der Chefredakteurin dazu). Jetzt müsste Zeile für Zeile zurückgeblättert werden, um festzustellen, an welchen Stellen ein Bezug zu Ausländern hergestellt wurde und warum. Da zeigen sich oft über Jahre immer wiederkehrende negative Angewohnheiten der Journalisten (sind eben auch nur Menschen). Der Presserat sagt deshalb völlig zu Recht: Liebe Journalisten prüft bitte gründlich den Kontext. Das erwarte ich als mündiger Leser ebenfalls. Ich möchte ein Qualitätsprodukt von Journalisten. Im Übrigen: Das Problem ließe sich auch lösen (ja, relativieren), wenn Journalisten mehr über Ausländer positiv berichten würden. Eine solche Art der Berichterstattung benötigt allerdings Zeit und (heute verdammt viel) Mut. Wir sollten sie dabei unterstützen. Kritisches bleibt immer salonfähig.
*Natürlich gibt es daneben noch andere Gründe.
Dass nach der Kölner Silvesternacht die Herkunft der Täter immer genannt wurde, stimmt nicht, auf Zeit.de war am 4. Januar nur von „Männern“ die Rede.
Der Pressekodex 12.1 ist politische Einflussnahme seitens der Medien und sollte ersatzlos entsorgt werden. Mich interessiert als Leser nicht, ob Medien rechte Tendenzen in der Gesellschaft bekämpfen wollen oder nicht, mich interessiert ein möglichst unverfälschter Blick auf die Tatsachen. Journalisten sind keine Politiker, basta! Wenn Menschen mit Migrationshintergrund und Asylwerber verstärkt Straftaten begehen, dann ist das kein Problem, das verschwiegen werden sollte. Wie verblendet kann man nur sein, zu glauben, dass ein Verschweigen hier irgendetwas lösen würde?
@#30 Reinhard Bohse
Als Ergänzung dieser guten Presserichtlinie schlage ich vor, dass es Journalisten eher vermeiden sollten, bei einem Mord im Ausland die dortige Regierung zu verdächtigen, dass sie die Mörder deckt. Ich denke dabei beispielsweise an die Ermordung von Staatsanwälten in Argentinien. Es ist nämlich eindeutig erwiesen, dass deutsche Journalisten eine solchen Verdacht bei der Ermordung eines deutschen Staatsanwaltes nur sehr selten so äußern wie in diesem Fall:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/terrorismus-wer-schont-die-moerder-von-siegfried-buback-1739011.html
Durch diese Praxis wird das Ausland im Vergleich zu Deutschland eindeutig zu negativ dargestellt bzw. Deutschland zu positiv.
Es gibt keinerlei Grund 12.1 zu streichen, gerade wenn man das Statement von Pörksen berücksichtigt und sich zu Herzen nimmt.
Da könnte nach meiner Einschätzung aber auch das Übermedien-Autorenteam noch zulegen, mir scheint auch die Auslegung unten in der Tendenz zu streng und und monokausal. Es geht nicht nur um die Nennung einzelner Fakten zur Person, sondern stets auch die ganze Meldung. Auch Meldungen mit Angaben zum Beispiel zur Nationalität und / oder Herkunft können nicht-diskriminierend sein, sie können sogar im lokalen Bereich bei nicht so spektakulärer Krimininalität wichtig sein, gerade weil sie Gerüchte entkräften.
Mal schauen, ob dies der dritte unveröffentlichte Post in Folge wird, die beiden andern gesperrten waren ja eigentlich nicht schärfer. Bin ich damit schon Troll?
Ein guter und notwendiger Artikel. Die Überschrift weist in eine gesellschaftliche Richtung, die uns besorgen muss.
Überall wird an Grenzen gezündelt, die bis dato tabu waren. Grenzschüsse der AfD, der neue Rechte Elsässer hat in seinem Magazin Compact letzten Sommer die Grenzsoldaten zu Ungehorsam und Grenzschließung gegen die Flüchtlinge aufgefordert, weil die Regierung keine Legitimation mehr hätte. Nach Köln gab es in Süddeutschland einen guten Aufruf „Männer gegen Gewalt“, wo der Schwerpunkt in der Positionierung gewalttätige Männer und nicht Ausländer lag. Wenig Unterschriften, wenige Männer und auch Proteste von Männern, die meinten, man müsse nun die Diskussion auf gewalttätige Frauen und geschundene Männer legen, der Gleichberechtigung wegen. Der Zeitgeist ist nicht mehr emanzipatorisch und versucht, das Rad insgesamt zurück zu drehen und wir müssen an jeder Stelle dagegen protestieren, auch wenn es viele Stellen sind.
Ich weiß, wie mein Hirn funktioniert und deshalb muss es vor chauvinistisch-rassistischer Manipulation geschützt werden. Die Freiheit der Information dagegen ist die Blubberblase der Dummheit und deshalb muss die Richtlinie im Pressecodex erhalten bleiben.
@Herzkönig:
Einverstanden. Und was, wenn Asylbewerber nicht verstärkt Straftaten begehen, sondern nur so viele, wie andere Menschen auch? Oder anders gefragt: Wie schließen Sie aus den zwei, elf, siebzehn Berichten über straffällig gewordene Asylbewerber, die Sie in der Zeitung lesen, auf eine besondere Neigung von Asylbewerbern zu Straftaten? Denken Sie sich bei jedem einzelnen: „Ha, Asylbewerber wieder“? Und denken Sie bei jedem Artikel über einen Deutschen, der eine Straftat begangen hat, auch: „Ha, Deutscher, die neigen echt dazu“?
In den Kommentaren und in der Diskussion in der Bevölkerung gibt es zwei Standpunkte:
1.) „Ich will alles wissen“. Schon der gesunde Menschenverstand macht klar, dass dieser Anspruch nicht zu erfüllen ist.
2.) „Ich will alles Relevante wissen“. Genau dies verlangt der Pressekodex.
Gute Journalismus ist, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, wie es SN zum Ende ja sagt.
Seriöse Medienkritik, professionell oder als Konsument, kann sich nur mit Punkt 2 befassen. Da gibt es, auf allen Feldern der Berichterstattung, genügend Themen.
Beschäftigung mit Pkt. 1 ist Zeitverschwendung. Bzw. eine andere Diskussion, über Rassismus und andere Vorurteile.
Denn: mit „Ich will alles wissen“ ist ja meist gemeint: Ich will alles wissen, was meine Vorurteile bestätigt.
Stefan Niggemeier,
Ihr „einverstanden“ auf die Herzkönigfrage ist schon ein Glatteisunfall.
Diese Frage ist demagogisch, weil sie nicht der durchschnittlichen Realtität entspricht. Die Frage erzwingt wie ein trotziges Kind immer wieder die Beschäftigung mit kriminellen Ausländern. Man will einfach nicht aufgeben. Das Thema muss auf den Tisch gebracht werden. Dem muss man sich verweigern. Überall wo Ausländerkriminalität als durchschnittlich und unauffällig veröffentlicht wird, hagelt es im Moment Proteste.
Herzkönig, die Frage ist eine scheinsachliche.
http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/fluechtlinge/Buch-widerlegt-Vorteil-von-Fluechtlingskriminalitaet,ulfkuech100.html
„Hätte die Bevölkerung nicht einen Anspruch darauf gehabt, zu erfahren, welche Hautfarbe ein unangenehmer GI hatte? War das schon eine große Vertuschungsaktion, um der ahnungslosen weißen deutschen Bevölkerung vorzugaukeln, dass von schwarzen Männern keine Gefahr ausgehe?“
In diesem Absatz sind zwei Dinge zusammengeworfen, die getrennt werden müssen: der Einzelfall und sein statistisches Aggregat.
Welchen Nutzen hat es zu wissen, welche Hautfarbe *ein* Täter hatte? Keinen. Aber dieser Vorwurf trifft die gesamte Nachricht: Warum überhaupt ein einzelnes Verbrechen berichten? Es befriedigt die Neu- und Sensationsgier, sonst nichts. Je spektakulärer und singulärer ein Verbrechen ist, desto bedeutungsloser ist es eigentlich. Das wird immer konträr zum Selbstverständnis des Journalisten als Geschichtenerzähler stehen.
Nur in der Gesamtschau sind Verbrechen politisch und persönlich relevant: wie wahrscheinlich sind bestimmte Verbrechensarten? Um wieviel größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß ein mir Unbekannter ein Verbrecher ist, wenn er schwarz ist?
Bleibt nur noch zu entscheiden, wer für die Statistik zuständig ist. Allein das Amt? Oder ist es nicht unvermeidlich, daß jeder Mensch sich aus der Sammlung von Anekdoten, die er so hört, einen eigenen Eindruck vom Gesamtbild verschafft, auch wenn dieser notorisch unzuverlässig ist? Es ist müßig, die Einzelfallnachricht so gestalten zu wollen, daß sie möglichst diese gefühlte Statistik nicht verzerren möge. Dazu müßte der Autor im Voraus wissen, in welche Richtung das Gefühl den Leser trügen wird, was erstens unmöglich und zweitens für jeden Leser anders ist.
Um also die ursprünglich aufgeworfene Frage zu beantworten: Wenn schwarze GIs anteilig anderthalb mal häufiger Verbrechen begehen als weiße GIs, dann sollte das in der Tat jeder wissen, der GIs begegnet, um sich ein möglichst akkurates Vorurteil bilden zu können. Idealerweise als Statstik, hilfsweise als Ansammlung halbwegs repräsentativer Anekdoten.
@Twex: Aber exakt darum geht es doch in dem Artikel da oben. Um die Vermischung von Einzelfall und statistischem Aggregat.
Jochen Kruse, Sie posten: „Beschäftigung mit Pkt. 1 – 1.) „Ich will alles wissen“. Schon der gesunde Menschenverstand macht klar, dass dieser Anspruch nicht zu erfüllen ist. – ist Zeitverschwendung.“
Man beschäftigt sich aber mit Pkt. 1, staatlich bei den Pressekammern, staatsanwaltlich auf Grundlage vieler Paragraphen.
Es fehlt bei Ihnen noch ein diskussionswürdiger Punkt:
3. Wie gehe ich mit denen um, die alles mitteilen?
Hat sich denn schon mal jemand beschwert, wenn ein Schwede, Kanadier oder Australier als Täter genannt wird? Ist es diskriminierend, einen Täter Berliner oder Saarländer zu nennen? Aber warum tun wir uns mit Türken, Algeriern oder Marokkanern so schwer? Und die Sache mit dem Sachbezug legt doch jeder Tendenzbetrieb aus wie er mag. Ich möchte jedenfalls als zahlender Kunde bei mehreren Zeitungen und TV-Sendern immer wissen, wo ein Täter herkommt.
@Wilfried Willutzki:
Warum? Und hätten Sie, Anfang der 70er, auch darauf bestanden, dass man Ihnen sagt, ob der amerikanische Soldat, der in Deutschland sich irgendeiner Straftat verdächtig gemacht hat, schwarz ist?
Ich möchte immer wissen, welchen Fußballverein er unterstützt.
@ Stefan Niggemeier
Habe ich was von Rassen gesagt? Herkunft will ich wissen.
Mit welchem Recht verschweigt mir ein Medium, das ich für Informationen bezahle, Dinge, von denen es annimmt, dass ich damit nicht umgehen könnte? Ich will von meiner Tageszeitung nicht erzogen, sondern detailreich informiert werden. „Ich weiß was, aber sag es Euch nicht“, ist kindisch. War übrigens bei Lubitsch genauso, bis fast alle zurückgerudert sind.
@ Stefan Niggemeier
Dazu: was hielten die Medien davon, wenn die von ihnen bezahlte Nachrichtenagentur gegen ihren Willen Nachrichtendetails verschweigen würde? Gab es nicht bei entsetzlichem Bildmaterial die Anforderung an die Agentur: Schickt uns alles, wir entscheiden schon richtig, was wir dem Leser zumuten? Medien als Erziehungsanstalt.
Reicht denn bei Herkunft die Stadt oder muss es auch der Ortsteil sein?
P.S.: Mit dem Namen Lubitsch können Sie offenbar tatsächlich nicht umgehen. ;-)
@Wilfried Willutzki
Im Übrigen ist es unvermeidbar Aufgabe von Journalisten, auszuwählen, was sie berichten. Sonst könnten Sie auch selbst Pressemitteilungen abonnieren, Polizeiberichte lesen, mit Polizisten sprechen, an den Tatort fahren, mit Augenzeugen sprechen, den Prozess besuchen. Und zwar alles in vollem Umfang, in voller Länge. Journalisten nehmen Ihnen genau diese Aufgabe ab, und sie sind es, die aufgrund ihrer Sachkenntnis entscheiden, welche Sätze aus einem längeren Interview mit einem Polizisten veröffentlicht werden, welche Details aus dem Bericht, welche Fragen des Richters. Warum überlassen Sie es Journalisten in all diesen Details, selbst die Ausschnitte auszuwählen, die sie für relevant halten, gestehen ihnen das im Fall der Herkunft des Täters oder Tatverdächtigen aber nicht zu?
Nach der Argumentation des Autors müsste man dann konsequent alle möglicherweise diskriminierende Attribute weglassen. Wie würde er denn die heutige Pressemeldung des Polizeipräsidiums Ludwigsburg v. 8.3. formulieren, wonach 3 arabische junge Männer zwei behinderte Mädchen sexuell im Whirlpool belästigten? Vielleicht so: “ 3 Menschen haben 2 Menschen sexuell belästigt. “ Nein, ich will alle Infos auf den Tisch und mir selber meine Meinung bilden. Die Medien, die mir das konsequent vorenthalten, werde ich nicht mehr konsumieren.
@STEFAN FRIES
Weil ich die Herkunft für ein wichtiges oder auch nur interessantes Detail halte. Scheint anderen Lesern und Journalisten auch so zu gehen.
Und sorry für Lubitz, war ein Aussetzer.
@Wilfried Willutzki: Warum finden Sie Herkunft wichtig und Rasse nicht? Was, wenn das anderen anders geht? Dürfen Zeitungen denen einfach die Wahrheit vorenthalten?
@Wernus: Und Sie meinen, mit der Formulierung „3 arabische junge Männer haben zwei behinderte Mädchen belästigt“ haben Sie „alle Infos“? Damit wissen Sie alles über die Verdächtigen? Oder nur alles, was Sie glauben, wissen zu müssen?
1. Irgendwo bringt ein Mensch, der einer bestimmten Religion und gewissen Raumschaft angehört, deren Hardliner sein Verhalten predigen, seine Schwester aus Gründen der Familienehre um, weil sie einen Menschen liebt, der einer anderen Religion und Raumschaft zugehörig ist, nämlich der seines Gastlands.
2. Irgendwo steckt ein Mann einer Einheimischen seines Gastlands den Finger unverlangt ins Geschlechtsteil; der Mann entstammt zufällig einem Land oder jener in 1. genannten einreisenden Raumschaft, in welcher seit Jahrhunderten andere Wertschätzungsformen Frauen gegenüber bei nicht geringen Bevölkerungskreisen traditionell Anwendung finden.
3. Geschehnisse, wie sie in Punkt 1. und Punkt 2. aufgeführt sind, häufen sich auffällig, seit Bewohner jener differierenden Länder/Glaubenskontexte/Raumschaften deutlich vermehrt in dieses Gastland einreisen – häufen sich gar in zeitlich nahen Abständen, wenn auch räumlich „nur irgendwo“ in jenem sie aufnehmenden Land.
4. Die Nacht von Köln, bei der kein ernstzunehmendes Medium vermeiden konnte, Ross und Reiter zu nennen über eine Häufung gewisser Taten jener Männer dieser einreisenden Länder/Glaubenskontexte/Raumschaften – kein mündiger Mediennutzer hat sie vergessen.
5. Es kann nicht angehen, dass trotz 1./2./3. und 4. Menschen egal welcher Couleur vor die Hunde gehen. Aber es ist auch bar jeder Vernunft, dass Entwicklungstendenzen ausgeklammert werden – wenn sich auch nur im Geringsten andeutet, dass es evtl. schreckliche Auswirkungen und kaum rückkehrbare Entwicklungen nach sich ziehen könnte, wenn man eher weg- als hinschaut, zumal zu Hunderttausenden einreisende Menschen anderer Länder/Glaubenskontexte/Raumschaften eine gewisse Aufmerksamkeit empfehlen. Welcher Staat, der etwas auf sich hält, würde das nicht tun?
6. Zwischen AfD, Pegida und Shariah MÜSSEN mündige und vor allem ZEITGEMÄSSE Medien und Mediennutzer stehen. Die das bewährte Wertesystem ihres eigenen Lands und Staatenbündnisses notfalls auch verteidigen. Hier – und nicht nur am Hindukush.
Erst Diskussions-, dann gern Willkommenskultur.
SN: “ Damit wissen Sie alles über die Verdächtigen? Oder nur alles, was Sie glauben, wissen zu müssen?“
Die meisten Berichte über Verdächtige in der Presse sagen nichts bzw. äußerst wenig und lediglich einseitig etwas über die Verdächtigen aus. Die Nennung der Nationalität ist genaus so sinnlos wie sinnvoll, was die Presseberichte über kriminelle Handlungen betrifft.
Die Gerichtsberichtersattung und die Urteile sagen ebenfalls nichts über die Täter aus.
Niemand kann alles wissen, und alles wissen wollen.
Niemand kann ordentlich begründen, weshalb er etwas wissen muss. Die meisten möchten es einfach wissen.
@A. Hochhaus: So viel Pathos. Aber gut.
Wer will denn das? Wer will Entwicklungstendenzen ausklammern?
@Stefan Niggemeier:
… es besteht zumindest die Möglichkeit, dass Zusammenhänge/Entwicklungen übersehen werden. Wenn auch in einer der rühmlichen Absicht, nicht noch mehr Vorurteile zu schüren. Pathos? – wohl eher PC …
@24
„Wobei die Presse durchaus unterscheiden könnte, ob Deutscher nach Personalausweis oder von der Nationalität her.“
Wer einen deutschen Pesonalausweis besitzt ist auch deutscher Nationalität. das ist alles recht einfach. Außer man ist Rassist ud glaubt nur ein selbsterfunder „Arier“ mit Kalkgesicht könnte deutscher Nationalität sein.
@Wilfried Willutzki
Mir fehlt immer noch eine Begründung. WARUM ist denn die Herkunft ein wichtiges oder auch nur interessantes Detail? WARUM?
Und anderen Kommentatoren sei nochmal gesagt: Niemand will, dass die Herkunft nicht genannt wird, wenn sie einen Bezug zur Tat hat. Deswegen werden auch Entwicklungstendenzen nicht verschwiegen. Es geht um den Einzelfall. Und angesichts der Tatsache, dass es viele Fälle sexueller Gewalt von Deutschen gibt, die nichts mit der Herkunft/Nationalität des Täters zu tun haben, fragt sich, wieso die Herkunft/Nationalität z.B. bei Arabern Ursache sein soll.
Schnellinger: „Wer einen deutschen Pesonalausweis besitzt ist auch deutscher Nationalität. Das ist alles recht einfach. Außer man ist Rassist und glaubt nur ein selbsterfunder „Arier“ mit Kalkgesicht könnte deutscher Nationalität zu sein.“
Lieber Schellinger, Sie haben das Nazidenken noch nicht überwunden. Als Türke oder Russe oder Deutscher etc. möchten viele Türke, Russe, Deutsche bleiben, auch wenn diese Menschen Bürger eines anderen Staates sind.
Sie setzen Nationalität gleich Rassismus. Möchte z.B. ein Türke in Deutschland mit deutscher Staatsangehörigkeit Türke bleiben, dann ist er für Sie ein Rassist. Unglaublich!
Sie verlangen, dass die Menschen ihre Identität, ihre Wurzeln aufgeben zu Gunsten von uns Deutschen, und den deutschen „Ariern“.
Wer einen deutschen Pesonalausweis besitzt ist auch deutscher Nationalität. das ist alles recht einfach. Außer man ist Rassist ud glaubt nur ein selbsterfunder „Arier“ mit Kalkgesicht könnte deutscher Nati
@Stefan Fries:
Diese Begründung wird nicht kommen, weil es sie nicht gibt. Keine Tat der Welt findet ihre Erklärung in der Herkunft, nur ganz wenige haben einen unmittelbaren Bezug.
Das ist für ihre Nennung aber auch gar nicht erforderlich und das kann man auch nur als Problem ansehen, wenn man küchenpsychologisch und frei von jeder Medienwirkungsforschung davon ausgeht, dass jede Herkunftsnennung Ressentiments schürt und die Leser in die Fremdenfeindlichkeit treibt. So nach dem Motto 7 Tat-Nachrichten mit Herkunftsangabe machen einen Fremdenfeind.
Der gute und erhaltenswerte 12.1 des Pressekodex ist da viel weiter, ihm geht es um den berichteten Vorgang (nicht die Tat), ihm geht es um einen „begründbareren“ (nicht zwingend SN oder BR oder beide überzeugenden) Sachbezug und ihm geht es darum, dass der Betroffene nicht diskriminiert werden, wobei auch beachtet werden soll, dass mit einer Berichterstattung Vorurteile gegenüber Minderheiten geschürt werden könnten (nicht zwingend werden).
Bei so einer Nachricht
„Südliches Anhalt –
In der Stadt Südliches Anhalt hat ein 17-Jähriger am Freitag seine Mutter mit einem Messer bedroht. Wie Polizei am Samstag in Dessau-Roßlau mitteilte, sei es zu einem Streit in der aus Syrien stammenden Familie gekommen. Als die Beamten eintrafen, habe der Jugendliche auch sie mit einem Messer bedroht. Laut Polizei stand er dabei offenbar unter Drogeneinfluss. Bei seiner Festnahme verletzte er zwei Beamte. Der Jugendliche wurde in ein psychatrisches Krankenhaus eingewiesen. Gegen ihn wurden Ermittlungsverfahren wegen Bedrohung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet. (mz)“
ist das aber anders als SN/BR meinen, sicher nicht der Fall. Sie hilft vielmehr gegen den ganzen fremdenfeindlichen Dreck, der bei AfD und anderen kolportiert wird.
Ein Schuh und ein Fall für 12.1 wird aus derlei Meldungen, wenn sie als solche diskriminieren und abwerten, wenn ein Medium durch Auswahl diskriminiert, also Taten durch Bürger bestimmter Herkunft in den Vordergrund stellt und / oder deren positive Nachrichten verschweigt, all so was und nochmal viel mehr.
Was hier aber propagiert wird, Herkunftsangaben müssen grundsätzlich vermieden werden und auch sonst ganz wenig sagen, auch zum Leben, zur Arbeitslosigkeit, bitteren Rahmenbedingungen des Lebens (dann kommt die Privatsphäre … h), führt nur in die andere Richtung. Dann haben sie Leute genug von 12.1.
@KriMeKri:
Hm? Wer propagiert denn das? Im Gegenteil, genau darum geht es doch, sich genau und differenziert anzusehen, was Menschen dazu treibt, Straftaten zu begehen. Anstatt zu glauben (und den Glauben zu befördern), dass die Herkunft oder Nationalität alles erklärt.
@SN:
da sind wir doch beisammen und ich weiß Ihre Motive ohnehin zu schätzen. Aber ich verstehe Sie schon so, dass Sie Herkunftsangaben für grds. problematisch und zu vermeiden halten. Was ist denn Ihrer Meinung das Problem aus der zitierten Meldung, die bei „Die üblichen Verdächtigen“ kritisiert wurde? Und: Wie zitiere ich hier eigentlich sichtbar?
Ich finde, das an sich todernste Thema wird immer lustiger abgehandelt. Ich probiers mal von einer anderen Seite.
Was interessiert mich eigentlich, ob der Assi, der mehrere Auto klaut ein deutscher oder polnischer (!) Assi ist? Was interessiert mich, ob die 100 Schläger, die gestern abend ihre Frauen vermöbelt haben, Türken oder Deutsche sind? Was interessiert mich, ob die rechtsradikale Drecksau, die wieder ein Haus abfackelt, Russlanddeutscher, Deutscher, Russe, Türke oder Araber ist?
Die einzige wichtige Frage für Deutschland ist doch die Herkunft der Männer, die deutsche Frauen abwerben. Immer mehr Schwarze aus Afrika locken deutsche Frauen in ihre Arme, weil sie offensichtlich potentere Argumente haben. Reisen diese Weiber nach Kenia oder kommen diese Pigmetierten her, alles befremdlich. Genauso suchen sich deutsche Männer willigere Frauen aus dem asiatischen und russischen Raum. Das ist eine herkunftsorientierte Gefahr.
Alles andere an Details reicht mir am Ende eines Jahres in einer Gesamtstatistik, die ausführlich Auskunft gibt , wer wo was gemacht hat. Und wenn in meiner Gegend plötzlich eine albanische Mafiagruppe enttarnt wird oder ein deutscher Pädophilenring ausgehoben wird, dann ok. Ansonsten schaltet das Gehirn ein, warum plötzlich die Herkunft so im Fokus steht und nicht zum Beispiel die sexuelle Orientierung. Vielleicht ist die Verschwulisierung der Familie (neue Rechte, Jürgen Elsässer) das viel größere Problem und ihr merkt die Gefahr gar nicht ??? :):)
Entschuldigung,
ich habe bei meinen Beispielen die Schweizer und die Franzosen vergessen, die in meinem Grenzbereich wohnen und auch latent kriminell erscheinen.
Ergänzung:
Ich denke natürlich an Polizeinachrichten und Mitteilungen, die täglich in der Presse stehen.
Wenn es – wie bei uns passiert – um einen brutalen Mord geht, der sich um Ehre und Vergewaltigung dreht, über den sehr breit und differenziert berichtet wird, mit Herkunft, Alter, Verwandschaftsbeziehungen und Motiven und der Prozess fortwährend beobachtet und begleitet wird durch die Presse, ist das was ganz anderes.
na, wir denken offenbar alles an was ganze anderes, daher einfach mal google, „enkeltrick“ bei news, erster treffer, wie isses denn hiermit aus der Thüringer Allgemeine, Mediengruppe Thüringen GmbH.
http://ilmenau.thueringer-allgemeine.de/web/lokal/leben/blaulicht/detail/-/specific/Enkeltrick-brachte-10000-Euro-Polizei-sucht-Zeugen-und-Hinweise-zu-Taeter-1672443583
„Ohrdruf (Landkreis Gotha). Um 10 000 Euro wurde eine 74-Jährige am Wochenende durch einen Enkeltrickbetrug gebracht. Die Frau erhielt einen Anruf vom vermeintlichen Enkel, der sich für ein Autokauf Geld borgen wolle. Die ältere Frau übergab später einem Boten, der angeblich vom Enkel geschickt wurde, das Geld. Der Bote war circa 40 Jahre alt, 160 Zentimeter klein, schlank, hatte ein südländisches Aussehen. Bekleidet war er mit einer „ Russenmütze“ mit Ohrenklappen und Fellbesatz. Zwei weitere ältere Personen im Stadtgebiet wurden mit solchen Anrufen zum Zahlen von mehreren Tausend Euro gebeten.
Der 74-jährige Mann und eine 71-jährige Frau bemerkten jedoch, dass es sich nicht um den Enkel handelte und beendeten das Telefongespräch. Zu einem Schaden kam es hier nicht.
Um Hinweise bittet die Polizei Gotha unter & (03621) 78 11 24“
Ganz offene Frage: Seht Ihr das als Einzelmeldung als Diskriminierung an? Anlass für Kritik und Rüge?
Geist des Artikels von Stefan Niggemeier wie der Regelung im Pressekodex ist doch, dass die Nennung gerechtfertigt ist, wenn sie in einem Bezug zur Tat steht. Ich weiß nicht, warum viele Kommentatoren hier diese Differenzierung nicht sehen. Ob das auch für Fahndungen gilt, wäre separat zu diskutieren. Ich fände es hier kontraproduktiv.
@stefan fries:
nö, da steht weiter was von vorgang, nicht von tat. und fahndungsmeldungen ohne täterbeschreibungen sind vermutlich recht sinnlos. aber dennoch lieber weglassen? verstehe ich sie richtig?
Soweit ich mich erinnere, wurde in unserer Zeitung der Enkeltrick höchstens mit Altersangabe und Geschlecht (jüngere Frau, älterer Mann) gemeldet – aber zur Warnung der Trick und das Verhalten der Trickbetrüger ausführlich beschrieben.
Es ging um die Warnung der Bevölkerung und der Aufruf, bei diesem Auftreten und Verhalten sofort die Polizei anzurufen.
Es geht also ohne @ Krimekri
na, sicher geht es ohne, es wäre auch ohne Angabe des Geschlechts und des Alters gegangen. Die Frage ist: muss es „ohne“ sein? ist jedes „mit“ eine Diskriminierung? Hier mal ohne Fahnung und damit in der Bewertung einfacher, aus der Berliner Zeitung, die ich sehr schätze, von gestern:
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/polizei/polizei-stoppt-drogenlieferung-fuer-den-goerlitzer-park-23687186
„Bei fünf Wohnungsdurchsuchungen in Gesundbrunnen, Wedding, Kreuzberg und im Märkischen Viertel in Reinickendorf beschlagnahmten Fahnder rund 23 Kilogramm Marihuana und mehrere Tausend Euro mutmaßlichen Handelserlös. „Nach unseren Erkenntnissen waren diese Drogen hauptsächlich für den Verkauf im Görlitzer Park bestimmt“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.
Die Fahnder nahmen sechs Männer aus Guinea und Guinea Bissau fest. Die Bande bunkerte die Drogen und das Geld in einer Wohnung in der Grüntaler Straße. Von dort aus verteilten die Mitglieder das Rauschgift im Kilobereich an Zwischenhändler und diese wieder an Kleindealer.“
Wieder eine ganz offene Frage: Ist die Angabe von Guinea und Guinea-Bissau eine Diskriminierung in Euren Augen?
Die fast 70 Kommentare hier (plus den Artikel) kann man runterkochen, bis nur noch eine Sache übrig bleibt –> Angst
Angst erfüllt den Zweck des Selbstschutzes, aber gibt es in dieser Welt überhaupt noch etwas vor dem man tatsächlich Angst haben müsste?
Wir haben alle genug zu Essen/Trinken, ein Dach über den Kopf…wir befinden uns an der Spitze der Nahrungskette, haben keine natürlichen Feinde mehr (bis auf den Mensch selber), und Angst vor dem Tod? Mal ehrlich, warum sollte man vor etwas Angst haben, das sich nicht verhindern lässt?
Wenn der Moment kommt, wird keiner irgendeinen Einfluss darauf haben. Die Umstände spielen da überhaupt keine Rolle mehr, das ist nunmal leider so.
100% Sicherheit und Kontrolle gibt es nicht, das ist auch eine Illusion an die der Mensch gerne glaubt.
Der ganze Materialismus an den wir uns so verzweifelt klammern ist im Moment des Todes nichts mehr wert, alles wandert zurück in den Kreislauf. Ist es also Sinnvoll, seine ganze Energie diesem Materialismus zu unterwerfen? Gibt es nicht vielleicht Dinge die viel wichtiger sind?
Ist euch mal aufgefallen, das die Medien hauptsächlich mit den Emotionen der Menschen arbeiten, und uns über diese Emotionen steuern?
Willy Meurer hat zum Materialsmus mal ein interessanten Satz gesagt :
„Wer so arm ist, daß er auf dem Boden schlafen muß, hat den Vorteil, daß er nie aus einem weichen Bett fallen kann.“
Ja, es ist eine Diskriminierung in meinen Augen. Es putscht eine Meinung hoch, die irrationalerweise denkt, Ausländer- oder gar Flüchtlingskriminalität würde steigen. Es intensiviert Feindbilder aufgrund von Stereotypen. Es ist eine unnötige Information, die in keinem Sinn zur Tat steht.
Man – auch ich – kann sich dem auf die Dauer intellektuell nicht entziehen und beginnt – wertneutral – in Nationalitäten zu denken, wo es nicht angebracht ist. Nicht wertneutral steigert es die Ausländerfeindlichkeit.
Denke ich.
@71 Wenn ich das schon lese… Cannabis und die Bezeichnung „RAUSCHGIFT“ :)
Erzähl das mal nem Holländer, oder nen Amerikaner… die lachen sich kaputt.
Goggle : Anti Pot Doctors
@71: Die von Ihnen gewählten Zitate sind grenzwertig. Vor allem benutzt der Autor für mein Geschmack auch eine etwas zu liderliche Sprache, um das ganze aufregender zu gestalten.
Nochmal: Wenn es in Beziehung zur Tat steht ist das okay. Wenn es sich etwa um internationale Netzwerke und Akteure handelt, dem Nachvollziehen von Strukturen und Verbindungen, aber nicht wenn es um Personen geht. Stellen Sie sich nicht dümmer an, als Sie sind. Sie und Ihre Kollegen sollten zu ihren Ressentiments stehen, das macht es leichter und würde die Diskussion abkürzen.
@kasimir
Danke für die Antwort. Mir ist die Berliner Zeitung jetzt nicht als grundsätzlich fremdenfeindlichkeitsbefördernd aufgefallen. Ich hab den Eindruck einen recht ausgewogenen Blick auf Berlin und Deutschland zu bekommen. Sie schildert auch Leid und Probleme der Migranten, überhaupt von Randgruppen, sie schildert Leid und Probleme der Deutschen – wie auch von Deutschen verübte Kriminialität.
Wieder eine ehrliche Frage an Kasimir und alle: Spielt das, wenn Ihr es denn auch so empfindet, für Euch eine Rolle? Bei der Beurteilung, ob die Meldung oben diskrimierend ist, weil sie Feindbilder aufgrund von Stereotypen intensiviert?
Ich bin entzückt! In diesem Artikel wird – sehr seriös, ohne billige Polemik – der Versuch unternommen, zwischen Informationen zu unterscheiden, die für ein Thema relevant bzw. nicht relevant sind. Genau das ist die Aufgabe von Journalismus.
Natürlich ist es im Detail so einfach nicht: Wenn ich einen Artikel schreibe, der sich mit der – steigenden, sinkenden, gleichbleibenden – Zahl von Hochzeiten zwischen Angehörigen verschiedener Bevölkerungsgruppen befasst, dann werde ich nicht umhin kommen, diese Gruppen zu benennen. Wenn jedoch in einem Supermarkt Schokoriegel geklaut wurden, dann bin ich – dem Presserat sei Dank! – zumindest in der Beweispflicht, dass dies sinnvoll ist, wenn ich die Nationalität der Diebe erwähnen möchte.
Mir fiele zum Thema noch manches ein, aber ich will die Geduld der LeserInnen nicht überstrapazieren. Deshalb einfach nur noch mal: danke, Stefan Niggemeier!
Bettina Gaus
@KriMekri
Ich wollte die Berliner Zeitung nicht einordnen.
Deine Frage: (ich weiß nicht ganz genau, was du mit „das“ meinst)
Ja, ich spüre es – psychischer Druck baut sich auf, Richtung: schon wieder. Ich werde beruflich auf Grund solcher Meldungen dann mit größeren Vorurteilen und Diskussionen konfrontiert, es baut sich bei Leuten eine aggressive Abwehrhaltung mit Einstellungen auf, die in meiner Stadt mit der Kriminalstatistik nicht übereinstimmen und dann reale Konsequenzen für die Bäh-Ausländer haben. z.B. Vermietung.
Für mich positives Beispiel: Letzten Sommer gab es der südlichen Rheinschiene entlang eine monatelange Einbruchserie. Mehrere Dörfer hintereinander, jeder Tag ein neues Dorf mit mehreren Häusern aufggebrochen. Wurde täglich gemeldet. Am Ende wurde eine französische Bande gefasst, die aus Frankreich kommend schnell zuschlug und wieder verschwand. Nur einmal wurde erwähnt, dass diese Bande aus Franzosen mit Migrationshintergrund bulgarisch-rumänisch bestand. Das war so wenig, dass man dies schnell wieder vergessen konnte. Ich fand diese Berichterstattung sehr entspannend. Die Nationalität war nur interessant, weil es ein grenzübergreifendes Unternehmen war.
@78: Falls der Fall der Wahrheit entspricht, dann ist die Nennung durchaus relevant, weil eben bei grenzüberschreitenden Taten eine andere Rechtssprechung greifen muss, genau und nur das sollten dann Leser daraus lesen, und nicht: „Ha! Wieder Ausländer! Wusst ichs doch!“ Sehen Sie, so einfach kann Differenzierung funktionieren, leicht zu entscheiden ist sie aber nicht.
@78, 79:
Das ist wirklich interessant, ich kann bei dem Beispiel keine höhere Rechtfertigung erkennen, eine bulgarisch-rumänische Herkunft der aus Frankreich operierenden Täter zu nennen. Mit der Rechtsprechung, die greifen muss, hat das sicher nichts zu tun, denn die Täter werden natürlich nach ausschließlich nach deutschen Recht verurteilt und Einbrüche sind auch in Rumänien, Bulgarien und Frankreich strafbar, es gibt keinerlei kulturelle Unterschiede.
Ob das bei Guinea / Guinea Bissau und Marihuana in der Berliner Zeitung anders ist, weiss ich nicht, ich will es nicht auschließen, vielleicht ist Dope dort legal, berichtet hat die Berliner Zeitung dazu allerdings nichts. Dennoch war mein erster Impuls auch dort eher entspannt, von einer tendenziösen Falschbeschreibung durch ausnahmsweise Nennung der afrikanischen Nationalität in einem eigentlich von Finnen-Mafia-Dealern kontrollierten Drogenumschlagspark kann man eigentlich nicht ausgehen, wenn man mal selbst da vorbeigelaufen ist.
Und, nur dass das nicht in Vergessenheit gerät, eine riesige Cannabis-Plantage, mitten in Berlin:
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/polizei/grosseinsatz-in-ganz-berlin-polizei-hebt-riesige-cannabis-plantage-aus-22682664
mit zwei Deutschen als Hauptätern, 5 Ukrainer auch dabei. Den Wunsch, die Welt mit nur ganz ausnahmsweisen Angaben zur Herkunft zu einer besseren zu machen, in allen Ehren. Ich befürchte aber, dass das eher nach hinten losgeht. Und ich habe keinen Zweifel, dass die Rolle solcher Meldungen hier eher überschätzt wird.
@80
Es ist richtig: die einmalige Nennung des Migrationshintergrunds sehe ich auch als Verletzung des Pressecodex, weil alle Franzosen waren, was sonst bei der Berichterstattung durchgängig durchgehalten wurde – meiner Erinnerung nach.
@80: Hä? Ja eben. Von kulturellen Unterschieden spreche ich ja auch gar nicht, schieben Sie mir jetzt nichts in die Schuhe, was Sie die ganze Zeit tun. Es geht um eine angemessene Differenzierung, die keine Pauschalisierung neutralisieren kann und darf.
Und wenn die Täter ihren Wohnsitz nicht in Deutschland haben, dann erfolgt natürlich ein anderer behördlicher Gang in den Ermittlungen. Und ja, die Erwähnung des Migrationshintergrunds ist irrelevant, sehr wohl aber dass die Täter aus Frankreich waren. Sie verzetteln sich gerade irgendwie oder ich komme bei der ganzen Krimir-und-Kasimir-Monologe durcheinander.
ich wollte es nur nochmal verdeutlichen, weil ich glaubte, krimekri hat mich falsch verstanden.
STE“Und ja, die Erwähnung des Migrationshintergrunds ist irrelevant, sehr wohl aber dass die Täter aus Frankreich waren.“
so ist es richtig,
ja, wir kommen alle durcheinander ;-) Krimir-und-Kasimir-Monologe :-)
Wieso ist denn wichtig, ob die Täter Franzosen waren? Verstehe ich eigentlich nicht. Welch anderer behördlicher Gang? Würde das auch für Autodiebstähle in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg gelten, die aus Nachbarstaaten heraus von dortigen Staatsbürgern begangen werden?
Meine Erfahrungen: Die Menschen verhalten sich gegenüber den Mitmenschen und den Behörden (Justiz, Polizisten etc.) sehr unterschiedlich.
In Ländern mit entwickelter Kleinkorruption, wie z.B. Russland, anders als in Deutschland, wo die rechtstaatlich geschützte Korruption auf höherer Ebene vorherrscht.
In Russland werden Vergehen nur zugegeben, wenn diese von den Behörden bewiesen werden können. Jedes Kind lernt z.B. schon als Baby, den Polizisten nur das zu gestehen, was diese beweisen können. Damit werden zu harte Strafen vermieden. Bei uns entspricht das dem Aussageverweigerungsrecht gegenüber der Polizei und der Einschaltung eines Anwalts gegenüber dem Staatsanwalt und dem Gericht. Selbst schweigt man. Das nutzen aber nur die ausgefuchsten, die gebildeten Deutschen ohne Migrationshintergrund.
Gibt bei den polizeilichen Vernehmungen bei uns in Deutschland ein Deutscher ohne Migrationshintergrund nur das zu, was ihm bewiesen werden kann, dann geht die Polizei zu recht davon aus, dass dieser Krimineller kein Anfänger ist.
Anders ist es aber bei den Rußländern, weil dort jeder nur das zugibt, was ihm die Polizei, das Gericht beweisen kann. Das eben wegen der alltäglichen Korruption und den harten willkürlichen Strafen im Falle des Erwischens in Russland.
Insofern ist die Kenntnis des Herkunftslandes schon von Bedeutung für die Justiz bei der Bewertung der Schwere, des subjektiven Faktors, der Wiederholungsgefahr etc. krimineller Handlungen bzw., ob das auch tatsächlich kriminelle Handlungen sind.
Ob der dumme Michel das alles aber wissen darf, dass entscheiden die Journalisten, die Volkserzieher im Auftrag der Herrschenden. Wissen kann auch schaden wegen der Niedrigkeit des Volksempfindens, wie z.B. das Lynchen von Sexualstraftätern in der Nachbarschaft. Das wissen bleibt deswegen geheim gegenüber dem kriminell veranlagten Volk. Man schützt damit das Volk vor individuellen kriminellen Handlungen
Im Kollektiv darf man aber sogar morden, Am liebsten im Ausland.
Krimekri, ich muss jetzt aufhören, weil es jetzt in eine absurde Ebene abgleitet.
Natürlich hat uns alle interessiert, wer diese Bande war. Diesen Pressekodex gibt es aber wegen Stigmatisierungen, die Menschengruppen in Diskriminierung mit schlimmen Folgen führen kann. Wenn man in einer Gesamtgruppe immer nur bestimmten Teilen bestimmte Handlungen öffentlich zuordnet und anderen nicht, wird es schief. Es schafft ein öffentliches Bewusstsein. Wenn ein Freund von mir, Roma und ausgebildeter Schauspieler, seit 25 Jahren im öffentlich-rechtlichen nur Verbrecherrollen bekommt, ist das eine Variante der Konsequenzen, und frag jetzt nicht nach Henne und Ein. Es gibt genügend weitere Beispiele. Und wir befinden uns in einer politischen Situation, wo die Stimmung aufgeheizt ist und gerade dann soll der Pressekodex fallen – hallo?
Du kannst denken – ich kann denken.
Punkt.
@84: Andere behördliche Gänge in den Ermittlungen bedeuten eventuell längere Verfahren (auch wenn es sich innerhalb der EU-Grenzen bezieht), was auch die Ansprüche der Geschädigten berührt. Ich bin kein Experte. Nichts anderes würde die Nennung rechtfertigen. Es geht allein um rechtliche Abwägungen und Folgen und nicht um Menschen aus Fleisch und Blut mit einer Identität.
@85: Der Quatsch in diesem Kommentar zeigt wieder, wie schnell alles durcheinandergerät und man plötzlich wieder Personengruppen pauschal mit irgendwas identifiziert und stigmatisiert.
@88: STE verwechselt Differenzierung mit Stigmatisierung. Deswegen die Vehemenz gegen Differenzierung.
Kasimir, so ist es. Und auch ich bin ja für den Pressekodex und für die Beibehaltung von 12.1. und für ein paar Differenzierungen und etwas mehr Gelassenheit.
Für mich ist keine der Meldungen in unserer Diskussion ein wirkliches Problem, nicht wegen des Hinweises auf Guinea, Guinea-Bissau, Syrien, die Ukraine, die deutschen Haupttäter, die Franzosen, deren osteuropäische Wurzeln. Nirgendwo wurden in diesen Meldungen und deren Zeitungen Ressentiments geschürt und Ressentiments werden leider in vielen Medien geschürt.
Dagegen muss man kämpfen und ich verzichte jetzt auf einen passenden Link zur B.Z. oder anderen Kandidaten. Hier ist Ziffer 12.1 unverzichtbar, darüber hinaus, mit dieser Hoffnung auf durch Verzicht auf bloße Herkunftsangaben in Einzelmeldungen entstehende tolerantere Menschen wäre er mir suspekt.
@Schälike: Ähm, nein, sicher nicht. Da Sie mich missverstehen wollen, lohnt auch keine Diskussion.
STE „Der Quatsch in diesem Kommentar … “ ist natürlich eine herrliche Einleitung zu einer sachlichen Diskussion.
Mit meinem Quatsch versuchte ich vorsichtigt darauf hinzuwesien, dass der Pressekodex nicht das Problem ist.
Das Ganze ist viel ernster als hier diskutiert wird.
@87, STE:
Die vermeintliche Verfahrensdauer soll relevant sein bei der Frage, ob man die Nationialität mutmaßlicher Täter, in diesem Fall Franzosen, nennen darf?
Schmerzt ein Satz wie „Da haben Sie einen Punkt, konsequenterweise müsste ich auch gegen die Nennung der Nationalität der franzöischen Täter sein“ so sehr?
Oder geht es darum, dass wir keine relevant frankophoben Strömungen in der Gesellschaft haben? Das wäre aber auch ein gefährliches Argument …
@93: Ach du liebe Güte. Nein. Sie verstehen mich falsch. Mir geht es nicht um die Nennung als eine Form zur Identifizierung einer Person aus Fleisch und Blut, sondern allein um die Klärung von Rechtslagen und Rechtsgütern, indem Fall handelt es sich z.B. um Raubgut welches in Deutschland gestohlen und sehr wahrscheinlich über die Grenze nach Frankreich gebracht worden ist; mehr nicht und nicht da mit „DER Franzose! HA!“. Wieso ist das so schwer zu verstehen?
@Schälike: Ich halte allerdings nichts davon, einen „Rußländer“ als Täter anders behandeln zu müssen, weil er aus Russland kommt. Das ist doch Quatsch. Oder ich hab Sie falsch verstanden, dann entschuldige ich mich.
@Krimekri: Insofern muss ich mich also korrigieren und präzisieren: Nicht die Nennung der Nationalität ist entscheidend, sondern die der Wege… oder so. Sie sehen, alles nciht so einfach.
@96, STE:
ok, dann also „aus Frankreich operierender Täter unbekannter Nationialität“ oder „aus Frankreich operierender Täter ohne damit Angaben zur Nationalität machen zu wollen“.
Bin gespannt, was SN von der Diskussion im Presserat berichtet … In der Schweiz scheint man jedenfalls auch stärker auf das Große & Ganze zu achten. Dann kann und muss einem Punkt wie diesem
„Besondere Aufmerksamkeit erhielt seine Aussage, dass 40% der Berichte über Migrantinnen und Migranten im Kontext einer kriminellen Handlung stehen. “
http://www.bakom.admin.ch/dokumentation/Newsletter/01315/03615/03620/index.html?lang=de
intensive Aufmerksamkeit schenken. Wie der Frage, ob und wie in welchen Medien Kriminalität bestimmter Gruppen statistisch überrepräsentiert und sonstwie überzeichnet dargestellt wird.
Das ist alles spannend und berechtigt, macht aber auch mehr Arbeit als Erregungsdebatten über einzelne Medienmeldungen, die in ihrer Konstruktion genau so funktionieren, wie der Vorwurf, den man den Medien zu ihrer Berichterstattung macht.
Wie gesagt, es muss schon relevant für die Tat und Öffentlichkeit sein, für die Strafverfolgungsbehörden und die Geschädigten ist es das eben in diesem Fall, die wollen wissen wo das Zeug gelandet ist und wer und wie Recht gesprochen werden kann.
Vor etwa ein oder zwei Stunden hat der Presserat die Beratungen abgeschlossen. Die Richtlinie bleibt bestehen, man müsse nur mehr Hilfestellung bei der jeweiligen Entscheidung geben.
@95: Wieso anders behandeln? Davon habe ich nichts gepostet.
Auch Deutsche ohne Migrationshintergrund werden von der Justiz sehr unterschiedlich behandelt trotz formal gleicher Tatsachen. Aus diesem Grunde sind ja auch Richter nicht durch Computer ersetzbar, obwohl es diese faschistische Tendenzen und Wünsache gibt.
In jedem Stafprozeß wird auch moralisch gewertet. Ein rechtzeitiges Geständnis gilt z.B. als strafmildernd bzw. es wird gar nicht bestraft. Allerdings nicht immer und nicht bei jedem.
Ein „hartes“ Verhalten von Rußländern gegenbüber den Ermittlungsbehörden würde ich anders – milder – bewerten als bei Deutschen ohne Migrationshintergund.
Es geht auch um die Resozialisierung, Vermeidung einer Wiederholung. Wird ein Straftäter unverhätnismäßig hart bestraft, werden diesem unlautere Motive unberechtigt vorgeworfen, so kann aus einen Ersttäter ein hoch krimineller Mensch von der Justiz erzeugt werden. Diese Hürden sind bei den Russländern anders als bei Deutschen mit Migrationshintergrund.
In dieser Hinsicht hat die Kenntnis das Herkunftslandes schon Bedeutung.
Ob das der deutsche Michel aber wissen muss, wo der Straftäter herkommt, welche andere Erfahrungen und Lebensumstände gegenüber einem Deutschen ohne Migrationshintergrunder dieser besitzt, weiß ich nicht. Das wissen die Journalisten, die sind doch unsere Erzieher.
Ich poste nicht theoretisch, sondern aus Erfahrung u.a. als Gerichts- und Polizeidolmetscher für Russisch. Mein Kopf ist voll von sehr konkreten Geschichten und Ungereimheiten, wenn die Herkunft von der Justiz nicht berücksichtigt wird.
@ ROLF SCHÄLIKE: Sie wollen also, dass „Russländer“ — normalerweise Russen genannt — bei bestimmten Taten milder bestraft werden als Deutsche weil sie anders erzogen wurden. Würden Sie das bei Arabern auch so sehen? Oder gilt das dort nicht?
Und dass Sie Journalisten als „Erzieher“ bezeichnen spricht für sich.
Stefan Niggemeier war gerade in den Tagesthemen in dem Einspielfilm mit anderen am Tisch sitzend zu sehen. Leider gab er keine Statement in die Kamera.
@101 ICHBINICH
In Russland gibt es die „россияне“ (rossijane =Russländer), davon 80,64 % „русские“ (russkije=Russen). Die anderen ca. 30 Millionen verteilen sich unter ca. 100 Nationalitäten (Völkern).
Siehe dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_V%C3%B6lker_in_Russland
Die meisten dieser 30 Millionen möchten nicht als Russen bezeichnet werden, was die Nazis durchgehend tun, aber eben nicht nur die Nazis.
________________
Auch Deutsche ohne Migrationshintegrund werden in Abhängigkeit von ihrer Erziehung unterschiedlich bestraft.
_______________
Die Antwort auf die Frage mit der Arabern ergibt sich automatisch, wobei Araber in den verschiedenen Ländern sich sehr unterscheiden, wie eben auch die Europäer, sind.
Dass Journalisten sich als Erzieher sehen, habe ich in diesem Blog erfahren. War mir so nicht beusst. Ich muss sagen, die Mainstream-Journalisten sind tatsächlich Erzieher, weil abhängig vom System, in dem immer mehr Lebensbereiche kommerzialisiert werden. Die Beeinflussung der Menschen erfolgt über die Medien. Beienflussung und Erziehung liegen sehr nahe beieinander.
@schälike: Schön und gut, Sie schreiben, Sie wissen nicht ob es in eine öffentliche berichterstattung gehört, ich sage: nein gehört es nicht. Die beurteilung mildender umstände sollte man den richtern überlassen, was nicht sagt dass ihre theorie stimmig ist oder nicht.
@103 STE „Die beurteilung mildender umstände sollte man den richtern überlassen, was nicht sagt, dass ihre theorie stimmig ist oder nicht.“
Da habe ich tatsächlich eine andere Meinnung (eine Thorie ist es nicht) als Sie, basierdend auf meinen Lebenserfahrungen in zwei Dikaturen (DDR, UdSSR). Sich allein auf Gercihte zu verlassen, ist mehr als fragwürdig. Sehen wir auch heute, z.B. in der Türkei mit dem Gerichtsbeschlusus, die Zeitung „Zaman“ einer staatlichen Kontrolle zu unzterziehen. Fehlurteile in den USA sind ja auch hinlänglich bekannt.
Die Fälle Mollath und Kachelmann sowie viele andere geben nicht die Sicherheit, Gerichten zu vertrauen. Unfälle sind es keinesfalls. Gerade im Äußerungsrecht ergehen Verbote auf Basis kommerzieller Interessen von Anwälten und Versicherungen.
Die deutsche Justiz ist nicht vorbereitet, die Anwälte und Richter sind nicht ausreichend gebildet und erfahren im Umgang mit den neuen Herausforderungen, welche Menschen aus anderen Ländern mit sich bringen. Auch die Gesetze hinken dem realen Leben hinterher. Die Politiker sind relativ ratlos, in den Grundsätzen zerstritten.
Was heißt z.B. Integration? Ist das gesetzlich definiert? An wen muss sich wer anpassen? Wer muss sich wem unterordnen? Müssen das alle die Juristen in Robe entscheiden?
@104 Rolf Schälike
Integration ist Schwachsinn… wir gehören alle zur selben Spezies, da muss man nicht Integriert werden, da wir bereits alle dazugehören.
Und es gibt auch keine Völkerspezifische Heimat… die Heimat des Menschen ist der Planet Erde, und die Heimat ist da wo das Herz ist.
Komisch, das die globalisierung hier im Internet wunderbar klappt, aber die Leute sich in der wirklichen Welt die Köpfe einschlagen ;)
@105 KNOPPERZ Ich gehe noch weiter. Integration ist ein falscher Ansatz, es sind faschistische Ziele unter den neuen Bedingungen der rechtsstaatlichen Globaliosierung nach von den Mächtigen definierten westlichen Werten.
Auch den Zwang zum Erlernen der deutschen Sprache, um in Deutschland bleiben zu dürfen, halte ich für mehr als fragwürdig.
Ich weiß aber nicht, ob die Politiker, das auch so sehen. Ob Merkel u.a.
von Integration und der Pflicht, deutsc h zu lernen sprechen, um über Wahlen weiter an der Macht zu bleiben.
Der Druck seitens stark manipulierter Menschen, die früheren Fehler der Politik, verbunden mit erheblichen Systemfehlern, lassen wahrscheilich es nicht zu, faschisisch-nationalistische Politikl zu betreiben.
Das mit den „wir gehören alle zur selben Spezies“ ist mir ein zu einfache Ansatz. Hört sich an nach einer Predigt. Mit Predigen kommt man nicht viel weiter.
@R.Schälike: Und was ist dann Ihr Vorschlag? Steinigung, Einführung des Thing, rette sich wer kann, Selbstjustiz, Befragung des Orakel?
@107 STE Sie verwechseln wieder etwas.
Ich verstehe Sie so, dass sie idiotischer Weise meinen, ich bin für die Bestrafung durch Steinigung, die Einführung von Thing, Chaos, Sebstjustiz, Orakel.
Tatsächlich geht es doch darum, wie wird bei uns geurteilt und gehandelt, wenn in Deutschland gesteinigt, nach Thing verhandelt wird, sich jeder sebst zu retten versuchen muss, die Selbstjustiz herrsht und Orakel als Ausweg gilt.
Zum großen Teil sind das Straftaten, z.T. werden diese schon jetzt auch von Deutschen ohne Migrationshintergrund praktiziert, wie das, rette sich wer kann in Form des hoch entwickelten Egoismus, das Orakeln sowie die Selbstjustiz auf rechtstaatlichem Wege über die falsche Abwägung von Persönlichkeitsrechten bei den Pressekammern. Die Banken betreiben ebenfalls ausgiebig rechtsstaatliche Selbstjustiz.
Das Thema ist doch, wie verhält man sich gegenüber Tätern. Berücksichtigt man deren Herkunft oder nicht. Ich meine man sollte berücksichtigen, wie ein Täter zu seinen strafbaren Handlungen kommt. Das tut man heute schon. Das Herkunftsland und die soziale Umgebung haben in dieser Beziehung Bedeutung. Höneß erhielt z.B. eine vergleichbar geringe Strafe zur Freude seiner Fans ohne Migrationshintergrund. Man sollte auch überdenken, was alles als Straftat zu betreachten ist. Einige Paragraphen des StGB würde ich ersatzlos streichen, wie z.B. Beleidigung.
@R.Schälike: Nein, ich sorge mich um Ihr Verständnis von Recht und Realität und ich versuche ihr Rechtsbegriff zu verstehen. Die Think-Idee fänd ich gar nicht so schlecht, wenn man sie erweitert zu einer Räte-Demokratie, aber da würde man mir wieder RAF und Dutschke um die Ohren hauen. Nun, teilweise kann ich mit Ihrer Einordnung sogar was anfangen. Über diesen Fußballmanager oder was der war, hab ich auch so meine Meinung, die aber auch zum Teil von Ressentiments begleitet ist (ich kann Fußball nicht leiden). Sie haben noch immer nicht erklärt, was Sie stattdessen glauben, wer oder was richtiger wäre, als unser derzeitiges demokratisches Prinzip. Ich bin mit vielen nicht einverstanden, aber dennoch klage und jammere ich nicht andauernd, sondern versuche erstmal zu verstehen und wenn etwas ganz furchtbar ist, versuche ich mögliche Anworten zu finden. Zum Thema dann gebogen: Ich halte die Freiwilligkeit des Pressekodex für sehr erwachsen und demokratisch, jammere aber jetzt nicht dass daraus jeder macht was er will, sondern hoffe auf Lernprozesse, ebenso ein Charakterzug von Demokratie.
@109 STE Wieder verlassen Sie die Sachlichkeit, indem Sie suggerieren ich klage und jammere andauernd. Ich möchte mich auf diese Ebene der Disskussion nicht begeben, weil ich weder andauernd jammere noch klage, auch nicht bei Gericht.
Sie schlagen vor, dass man versuchen soll zu verstehen. Das tue ich, spezielle, was die Äußerungsrechtsprechung betrifft nun schon seit mehr als 10 Jahren durch Beobachtung und Berichterstattung über die Verhandlungen bei den s.g. Pressekammern und -senaten in Hamburg (durchgehend). Berlin (telweise), Köln (sporadisch), München (sehr selten).
Dann schlagen Sie vor, Antworten zu versuchen. Das tue ich auch. Erwarten Sie allerdings nicht, dass ich als Einzelner endgültige Antworten liefere. Zumal die Anworten sehr eng verbuinden snd mit den Interessen aller Spieler.
Durch über mehr als 200 Verfahren, in welche ich wegen meinen öffentlich gemachten Beobachtungen über mich in den 10 Jahren ergehen lassen musste, von denen ich über 120 gewann, sind in Deutschland Heute meine zeitlichen, fnanziellen Ressourcen ganz schön strapaziert worden. Auf Grund dieser realen Erfahrung – natürlich auch anderer, so als Häftling in der DDR-Stasi-UHA Dresden, als Physiker und Ingenier in der DDR, als Geschäftmann in der DDR und nach 1985 in Hamburg, als Dolmetscher auf höchster Ebene in der DDR und als Hamburger, als Gerichtsdolmetsacher, Weltreisender etc. – und meine Bildung sowie Ausbildung ziehe ich natürlich gewisse Schlüsse und habe Vorschläge.
Insgesamt gesehen sehe ich in dem, was jetzt in Deutschland passiert, eine Systemkrise, wie 1989 in der DDR. Egal was die an der Macht sitzenden machen, sie machen es falsch, weil eben ein Systemfehler zu beheben ist, den das System selkbst nicht beheben kann.
Im Unterscheid zur DDR haben wir aber die Möglichkeit über ein danach nachzudenken und zu diskutieren.
Mein Thema sind dabei Anwaltszwang, fliegender Gerichtsstand, Richter auf Lebenszeit, Befangenheit von Richtern, Kommerzialisierung des Rechtssystems und der Religion „Geld“ auch in der Rechtsprechung.
Das alles ginge aber über das Thema dieses Blogs hinaus.
@106 Rolf Schälike
Das mit der Sprache ist eben das Problem, wir haben Autos die selber fahren, wir fliegen zum Mond und bald zum Mars, wir können Atome spalten, und Lebewesen klonen… aber wir schaffen es nicht zuverlässige Geräte zu entwickeln, die der Sprachübergreifenden Kommunikation dienen. Übersetz mal einen kompletten Satz im Goggle Translater (egal welche Sprache), da sträuben sich dir die Nackenhaare…
Kommunikation findet nur 10% auf der Verbalen Ebene statt… 50% ist Nonverbal (Mimik / Gestik), 30% Paraverbal (Tonfall, Stimmlage, Ausdruck)…und die letzten 10% sind Extraverbal (Kleidung, Aussehen)… dennoch legen wir so einen großen Wert auf die 10% Verbale Kommunikation.
Aber vielleicht sind diese Sprachbarrieren von „oben“ ja auch gewünscht… das würde zumindest perfekt in das Teile-und-Herrsche Prinzip passen. Mensch, jetzt hast du meine Verschwörerische Ader geweckt :-D
Und das ist keine Predigt, das ist gesunder Hausverstand. Warum muss man immer alles kompliziert machen?
@111 KNOPPERZ Die Sprache ist das Problem. Das stimmt.
Allerdings wird die Beutung der Sprache überbewertet, das Glauben in die Sprache wird missbraucht. Viel wichtiger als die Sprache sind die Taten.
Die Kommunikation hat enorme, entscheidende Bedeutung . Aber auch da weniger die Form, als die Inhalte, die Geschwindigket, die Zuverlässigkeit etc.
Heute hat in der Politik und der Manipulation der Massen allerdings die Form mehr Bedeutugn. Die Inhalte werden vertuscht.
Beginnt mit solchen Begriffen, wie der „Schutz der Menschenwürde“ mit dem Milluionen im Ausland umgebracht, ihrer Existenz und Heimat beraubt werden. In der DDR ware es die „Interessen der Arbeiterklasse“, die die Partei (SED) und der Staat zu vertreten vorgab.
Oft meinen die Politiker das ehrlich. Das sind die dummen bzw. schwach gebildeten Poilitiker.
Lobbyisten und Konzerne steuern diese Welt… Politiker sind nur die Bauern im Schachspiel. Und wir?
Wir sind das Spielbrett auf dem die Figuren herrumtrampeln und Ihre tollkühnen Machtfantasien ausleben.
Politiker kann ich schon lange nicht mehr ernst nehmen ;)
@113 KNOPPETZ Trotzdem trifft jeder von uns täglich Entscheidungen, wie z.B., nenne ich den Namen und die Herkunft eines Täters oder nicht, klage ich gegen Beleidigugen, Verleumdung oder nicht, wähle ich oder wähle ich nicht, kaufe ich Unnötiges oder nicht, bilde ich mich weiter oder genieße ich einfach meine Existenz, bin ich auf den Nachbarn neidisch oder nicht … usw., usf.
Da trifft jeder seine eigenen Entscheidungen, falls erlaubt bzw. nicht bekämpft und erfolgreich verboten.
Hast du schonmal von dem Literarischen Begriff des „Schönen Wilden“ gehört?
Das sind Menschen, die Wissen, das sie eins mit der Natur sind, und das sie aus dieser Identität mit der Natur und den Naturgesetzen niemanden benötigen der Ihnen etwas „erlaubt“ ;-)
Immer mehr Menschen werden souverän im Geiste, und hier liegt die eigentliche Gefahr für die mächtigen.
Hier mal ein Beispiel für die Überforderung der Justiz mit unseren formalen üblichen Maßstäben, Rechtsstreite zwiischen Deutschen ohne Migrationshintergrund und gläubigen Muslimen zu lösen.
http://bit.ly/1UTBvBu Ist zwar die BILD, aber trotztdem. SN, ich bitte um Entschuldigung.
@115 KNOPPERZ Der Mensch ist auch Natur, ein Teil der Natur und unterliegt den Naturgesetzen. Die vielen Menschen kann man mit einem Wald vergleichen. Die Natur steht über dem Menschen, obwohl er diese beienflusst. Aber nicht nur der Mensch beeinflusst die Natur auf der Erde und im Weltall.
Insofern ist es eine Frage, was mit „souverän“ gemeint ist. Die innere Ausgeglichenheit? Da haben Sie recht, die Mächtigen fürchten die Verweigerung nach immer mehr, immer schneller, immer höher, … . Die Mächtigen unterdrücken die Menschen allerdings nicht nur, sie machen die Menschen aus souverän, verhindern das gegenseitige Schlachten etc.
Lange Rede, kurzer Sinn. Es ist alles nicht so einfach.
Peinliches, billiges Linkdropping und Werbung für die eigene Website.
Arbeitslos und Spaß dabei – © Vicky Vomit
@Anderer Max
Ist es ein Kriterium, ob Max etwas „peinlich“ oder „billig“ findet?
Und dazu dann noch eigene Hetze gegen Arbeitslose: Die Welt ist bunt und anders, als Max denkt. Du meine Güte, mach dich mal ein wenig lockerer.
Zu 1: Jeder zieht sich den Schuh an, der ihm passt.
Zu 2: Vicky Vomit als „Hetze gegen Arbeitslose“ zu bezeichnen … Is‘ klar Siggi. Mal wieder ein Strohmann?
Ohne subjektive Adjektive:
Ihr betreibt Linkdropping.
Ihr nutzt die Prominenz dieses Kommentarbereichs, um eure eigene Website zu promoten.
Wie man das findet, sollte man für sich selbst entscheiden.
Ich finde es billig und peinlich.
Beispiele für Situationen, in denen es durchaus Sinn macht, die Nationalität des Straftäters zu nennen:
– Bei Brandstiftungen in Flüchtlingsunterkünften
– Verwendung des H.-Grußes
– Singen der der ersten Strophe des Deutschlandliedes
etc.
Oder vertue ich mich?