Kirchentag

AfD, Broder und Tichy verleumden Margot Käßmann als Rassistin

Vor ein paar Tagen hat die AfD, ganz christlich, eine heilige Hetzjagd auf die Theologin Margot Käßmann eingeläutet. Unterstützt wird die Partei dabei von vielen ihrer Fans, von rechten Blogs und Foren, so genannten Journalisten wie Henryk M. Broder („Die Welt“) oder Roland Tichy, und natürlich von so unvermeidlichen Personen wie der ehemaligen CDU-Politikerin Erika Steinbach.

Grund für die Wut, die sich nun vielerorts ins Internet erbricht, ist eine Äußerung Käßmanns auf dem Evangelischen Kirchentag vorige Woche in Berlin. In einer Bibelarbeit war die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland auch auf die AfD eingegangen: Dass diese Partei eine „Erhöhung der Geburtenrate der einheimischen Bevölkerung“ fordere, so Käßmann, entspreche dem „kleinen Arierparagraphen der Nazis: Zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern – da weiß man, woher der braune Wind wirklich weht.“

Käßmann hat also die Forderung der AfD nach mehr deutschen Kindern ohne Migrationshintergrund mit der Ideologie der Nazis verglichen. Der Evangelische Pressedienst (epd) hat das so auch gemeldet, am Donnerstag. Käßmann habe „scharfe Kritik“ an der AfD geübt, so epd: „Einige familienpolitische Passagen im AfD-Grundsatzprogramm erinnerten sie an den ,so genannten kleinen Arierparagraphen der Nationalsozialisten: zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern‘.“

Die AfD hat daraufhin vorgeführt, wie man ein Zitat durch Weglassen so entstellt, dass aus der Theologin, die sich gegen Rassismus und Deutschtümelei ausspricht, ihrerseits eine Art Rassistin wird, die alle Deutschen und all ihre deutschen Kinder diskreditiert. Angeheizt wurde diese Kampagne gegen Margot Käßmann am Samstag mit diesem Eintrag auf der Facebook-Seite der AfD:

Im Eintrag steht das korrekte, aber verkürzte Zitat, ohne den für das Verständnis wichtigen Bezug. Und fürs plakative Schaubild hat die AfD einfach mal ein Zitat erfunden: „Margot Käßmann: Wo Deutsche Kinder bekommen, da weht ein ‚brauner Wind‘.“ Die AfD insinuiert damit, Käßmann hätte alle Deutschen, die Kinder bekommen, als Nazis beschimpft. Womit sich natürlich prima Wahlkampf machen lässt.

„Zeit, das Personal auszutauschen – in der Kirche wie in der Politik“, schäumt AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen auf Facebook. Auch er behauptet: „Diese Frau beleidigt einfach mal so Millionen Deutsche als Nazis“, es sei „kaum zu fassen“. „Sie beleidigt damit Sie, liebe Leser (jedenfalls sehr viele von Ihnen), sie beleidigt mich, meine Eltern, meine Kinder, meine Enkel – und zwar all dies einzig und allein aufgrund der Tatsache, dass wir Deutsche sind und deutsche Vorfahren haben“, schreibt der sehr beleidigte Herr Meuthen.

Wäre die AfD eine aufrichtige Partei, müsste sie eingestehen, dass Käßmann das nicht gesagt hat und sich ihre Worte auch nicht so interpretieren lassen. Käßmann selbst hat die Falschdarstellung, die in Sozialen Netzwerken rasch ihre Runde machte, inzwischen auch als „lächerlich und absurd“ bezeichnet. Denn: „Dann gehörte ich ja selbst auch dazu.“ Nicht mal an dieser Stelle fällt all jenen auf, die ihr das unterstellen, wie unsinnig das wäre.

Doch wieso sollte die AfD das auch richtig darstellen, wenn sie so ergebene Kampagnen-Helfer hat. Einer der besten ist Henryk M. Broder, der einen an Ignoranz kaum zu überbietenden Beitrag dazu liefert.

Im Blog „Achse des Guten“ zitiert auch Broder Käßmann unvollständig, um dann seinerseits zu einem Nazi-Vergleich anzuheben:

Was will uns Frau Käßmann damit sagen? Vermutlich das: Man wird als Nazi geboren. Alles, was dazu nötig ist, sind zwei deutsche Eltern und vier deutsche Großeltern. Das ist Rassismus pur, die Fortsetzung der Nürnberger Gesetze, diesmal nur andersrum. Brauchte man früher zwei jüdische Eltern und vier jüdische Großeltern, um als „Volljude“ eingestuft zu werden, wird jeder, der zwei deutsche Eltern und vier deutsche Großeltern hat, automatisch zum Vollnazi.

Käßmann betreibt also, laut Broder, die umgekehrte „Fortsetzung der Nürnberger Gesetze“ – diesen Sprung muss man erst mal hinbekommen. Zumal Broder sich auf einen epd-Artikel bezieht, der auf der Internetseite der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers steht. Broder ignoriert kurzerhand, dass auch dort die Sache mit dem Arierparagraphen erwähnt ist. Das steht da. Und stand da auch immer so. Aber Broder zitiert es nicht. Er höhnt sogar noch, sollte Käßmann gegen Falschdarstellungen ihrer Rede vorgehen, solle sie mit der Homepage der Landeskirche anfangen.

Broder ist mit seiner dreisten Verleumdung nicht allein, was einen zwingend beunruhigen sollte. Auch der rechtskonservative Roland Tichy, einst Chefredakteur der „Wirtschaftswoche“, schließt sich der Hetze in seinem Blog an, indem er die Verdrehungen weiter ins Absurde steigert.

Tichy fragt allen Ernstes, ob die „gewesene evangelische Bischöfin Margot Käßmann jetzt indirekt einen ,Nicht-Arier-Nachweis'“ verlange:

Nur wer den umgekehrten Abstammungsnachweis der historischen, echten Nazis führen kann, ist heute kein neuer Brauner? Gibt es jetzt ‚Ganz-Braune‘, also die mit zwei bio-deutschen Eltern und vier deutschen Großeltern? ‚Viertel-Braune‘, wenn wenigstens ein guter Nichtdeutscher dabei war?

Käßmann lege das „zumindest nahe“, schreibt Tichy. Auch er reißt das Zitat aus dem Zusammenhang. Mehr noch: Tichy unterstellt, Käßmann sei es, die „an ihren eigenen Worten nachträglich herumdeutelt“. Sie habe zunächst gar nicht vom Arierparagraphen gesprochen, sondern „erst am Sonntag“ versucht, „im Nachhinein ihre Darstellung zu korrigieren und den Kontext beschönigend darzustellen“ – was nachweislich falsch ist: Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) meldete das am Donnerstag um 9:30 Uhr, epd um 10:33 Uhr, beide inklusive Arierparagraph.

Absurderweise glaubt Tichy obendrein, das alles sei „ein klarer Fall von Fake-News“, da die AfD ja „die deutschen Großeltern nicht im Programm habe“, von denen Käßmann spricht. Das Bild von den „zwei deutschen Eltern“ und „vier deutschen Großeltern“ hat Käßmann aber nicht selbst erfunden, es stammt aus, genau: der AfD. Im April schrieb Ralph Weber, Landtagsabgeordneter der AfD in Mecklenburg-Vorpommern, auf Facebook:

Wir müssen und werden dafür sorgen, dass unsere Heimat auch in 30 Jahren noch von deutscher Kultur, deutschen Traditionen, unserer deutschen Sprache und einer deutschen Leitkultur geprägt und geformt wird. Wir „Biodeutsche“ mit zwei deutschen Eltern und vier deutschen Großeltern müssen hierfür sorgen: Dies sind wir unserer Heimat, unseren Kindern und zugleich unseren Vorfahren schuldig.

Weber hat seinen Eintrag nachträglich an ein paar Stellen geändert. Ursprünglich, zum Beispiel, schloss er damals mit den einschlägigen Worten:

Deutschland den Deutschen und alles für unser geliebtes Deutschland!

Die AfD steht auch insgesamt dafür, dass mehr urdeutsche Kindlein das Licht der Welt erblicken. „Bekanntlich treten wir für eine höhere Geburtenrate unter deutschen Eltern ein“, schreibt Meuthen auf Facebook. Im Wahlprogramm der AfD heißt es außerdem unter der Überschrift „Deutschland nicht abschaffen“, der „Erhalt des eigenen Staatsvolks“ sei „vorrangige Aufgabe der Politik und jeder Regierung“, und „Maßnahmen zur mittelfristigen Erhöhung der Geburtenrate der einheimischen Bevölkerung“ seien deshalb „unverzichtbar, auch um unsere Sozialversicherungssysteme zu stabilisieren“.

Das ist die Passage, die Käßmann kritisiert: Die Sozialversicherungssysteme sollen, laut AfD, nicht einfach durch Kinder erhalten werden, gleich welcher Herkunft, sondern durch deutsche Kinder mit deutschen Großeltern.

Die Kampagne gegen Margot Käßmann ist auf vielen Ebenen infam. Nicht nur, weil das, was sie gesagt hat, entstellt wiedergegeben und mutwillig uminterpretiert wird – auch aus einem weiteren Grund: Vor einigen Jahren wurde Käßmann von der Polizei erwischt, wie sie betrunken eine rote Ampel überfuhr. Die AfD und ihre Freunde kramen das nun hervor.

Die AfD zeigt auf Facebook eine schielende Eule mit einer halbleeren Weinflasche; der Eintrag selbst beginnt mit den Worten: „Hat sie nicht mehr alle Weingläser im Schrank?“; in einem weiteren Eintrag ätzt die AfD: „Don’t drink and speak“, im Hintergrund ist offenbar ein Weinkorken zu sehen und verschüttete Flüssigkeit; die Berliner AfD-Vorsitzende Beatrix von Storch wählte den Hashtag „#Vollsuff“; und Henryk M. Broder kläfft, was Käßmann gesagt habe, sei „noch tollkühner als besoffen eine rote Ampel zu überfahren.“

In der Tat: Es ist, wie Meuthen schreibt, „kaum zu fassen“, wie Käßmann hier von Rechten mit Schmutz beworfen und als Rassistin dargestellt wird. Sich einen Vergleich mit der Ideologie der Nazis zu verbitten, ihn vehement zu dementieren – das hätte die AfD machen können. Macht sie aber nicht. Stattdessen leistet sie so, mit den Verdrehungen und Verleumdungen, eben jenem Eindruck Vorschub, wes Geistes Kind sie ist – mit freundlicher Unterstützung unter anderem eines „Welt“-Journalisten.

Margot Käßmann hat angekündigt, sie erwäge rechtliche Schritte wegen der falschen Darstellung ihrer Rede. Dem epd sagte sie, es gebe Inhalte, die einfach gelöscht werden sollten. „Manche Inhalte sollte man demnach aber auch rechtlich verfolgen.“ Das wolle sie sich in diesem Fall überlegen. Die AfD nutzt das nun dazu, die nächste Runde der Kampagne zu eröffnen. Jetzt fordert also die, die vermeintlich Millionen Deutsche als Nazis verunglimpft hat, auch noch Zensur!

+++Einer geht noch rein: Käßmann fordert Zensur!+++"Zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern: Da weiß man, woher…

Posted by AfD on Sonntag, 28. Mai 2017

 

Nachtrag, 31.5.2017. Wir haben die Reaktionen auf Margot Käßmanns Bibelarbeit in einer Chronologie zusammengefasst und dokumentieren ihre Rede als Tonmitschnitt und Transkript.

218 Kommentare

  1. Als Anmerkung: Nur weil ein AfD Abgeordneter explizit von vier Großeltern und zwei Eltern schrub, ist das noch nicht der offizielle Standpunkt der AfD. Wenn ich das richtig interpretiere steht das nun nicht im AfD Programm.

  2. Mit „offiziellen Standpunkten“ ist das ja eh so eine Sache – und das nicht nur in der AfD. Ob es aber wenigstens ein Standpunkt ist, den man so größtenteils in der AfD teilt und auch so formulieren würde, das kann man ja nun ganz gut herausfinden: Indem man sich einfach anschaut, wie die Repräsentanten der AFD mit dieser Äußerung Käßmanns umgehen. Man hat sich nicht inhaltlich von den Äußerungen des Landesabgeordneten distanziert, sondern verdreht die Aussagen von Leuten, die das kritisieren ins Irre. Das kann man ja nun wirklich nur noch als volle inhaltliche Zustimmung zu der Äußerung des Landesabgeordneten auf facebook verstehen.

  3. Der Sinn von Käßmanns Aussage ist natürlich offensichtlich.
    Aber das ist leider ein unschönes Tun, wenn Aussagen von Abgeordneten (dazu ohne Amt) mit der Parteilinie gleichgesetzt werden. Das sind sie schlicht nicht.

    Bei allem Hass gegen die AfD, aber die Aussage, dass der Text so eben nicht im Programm steht ist doch korrekt?!

    Natürlich läuft das was im Parteiprogramm steht auf ungefähr das gleiche hinaus, aber eben nicht wortwörtlich.

  4. @ jmk
    Genau wegen solcher Kommentare könnte man – verdammt noch mal – die Contenance verlieren und Leute wie Dich ungespitzt durchs DSL-Glasfasernetz ziehen.
    Ja, Du interpretierst richtig. Es steht nicht in einem der zahlreichen Wahl-, Grundsatz- oder Sonderprogramme der AfD und sämtlicher Flügel und Unterorganisationen drin. Etwas „verblümter“ drückt sich Poggenburg in der Magdeburger Erklärung aus.
    Fakt ist, dass NIEMAND der fölckischen Professor Dr. Weber aus der AfD geworfen hat für seinen Beitrag. Wenigstens hat sich im April die Uni Greifswald aus der Affäre gezogen, indem sie seine Worte als nicht angemessen für einen Professor beurteilte, aber er sei ja beurlaubt wegen der Parlamentsarbeit im Schweriner Landtag.
    Vor dem Biodeutsch-Schwachsinn stehen noch die Sätze, dass Rückreisen die Einreisen übersteigen müssen, damit der „Große Austausch“ nicht statt findet.
    „Der Große Austausch“ ist die große Chimäre, die Angst machend an die Wand gemalt wird seit dem Jahr 1992.. oder so.

  5. Weshalb eigentlich diese Verharmlosung von Rechtsextremen als Rechtskonservative?
    Die Methoden der Rechtsextremen sind seit über 60 Jahren bestens bekannt. Sie wollen andere Menschen auf besonders ekelhafte Weise zerstören.

  6. @JMK
    Nicht lange her, da versteckte sich Frau Petry (AfD) hinter genau dieser Formulierung. Sie meinte, die Forderung nach einer Flüchtlings-Obergrenze käme auch aus der SPD. Wenn das stimmt, stimmt es auch, was oben steht: Dass das Bild aus der AfD kommt. Mit dem Unterschied, dass das Bild den Text des Programms mit Inhalt füllt.
    Ansonsten: Jup. Sie haben gewonnen. Es gibt genug Tichy-Broder-Zettel-JF-Leser, dass sich diese Art immer weiter verbreiten wird. In der Echokammer gedeiht es, wenn es nach draußen dringt, trifft es immer wieder den Nerv eines neuen Opfers.

  7. @petra Ristow
    Thema verfehlt. Schade.

    @Daniel
    Danke. Das Beispiel fiel mir vorhin nicht ein.
    Beides sind in dem Wortlaut nicht Bestandteil des Parteiprogramms. Dass man das so interpretieren kann ist unzweifelhaft.

    Btw. zweimal Falsch gibt kein Richtig

  8. Ich weiss nicht wer was wo, wie gesagt haben soll, da ich aber (nicht nur mit Vergnügen) mir die Mühe gemacht habe die Wahlprogramme (sofern vorhanden) aller grösseren Parteien zu lesen: Im Programm will man die Geburtenrate des „Staatsvolks“ anheben, womit alle deutscge Staatsbürger, auch Migranten eingeschlossen sind. Was die Entstellung des politischen Gegners durch kontextarme Kleinstzitate betrifft: Eine Unart die in den letzten Jahren in allen politischen Lagern um sich greift (mehr Empörung=mehr Shares/likes=mehr Reichweite).

  9. Es ist genau umgekehrt, wie Sie behaupten. Nicht die AfD verleumdet Frau Käßmann. Frau Käßmann und die Kirchen verleumden die AfD unentwegt auf unsäglichste Weise. Die AfD ist eine völlig demokratische und verfassungskonforme Partei (Hans-Georg Maaßen, Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz). Dennoch unterstellen die Kirchen der AfD wiederholt eine Nähe zum verbrecherischen NS-Regime. So demonstrierten die Kirchen gegen die AfD unter dem unsäglichen Motto „Unser Kreuz hat keine Haken“. Ausgerechnet die Amtskirchen, die sich stets Diktaturen jeder Art unterwerfen, sei es den Nazis, sei es der DDR, verleumden eine völlig demokratische und verfassungskonforme Partei. Bischöfe diffamieren die AfD als unchristlich, dabei tritt gerade die AfD für christliche Werte, z.B. für den Schutz des ungeborenen Lebens, die Förderung der Familie etc. ein.
    Und Frau Käßmann, die selbst Terroristen mit Liebe begegnen will, wie sie sagt, hetzt auf übelste Weise gegen eine demokratische und verfassungskonforme Partei. Zu sagen, der Wunsch, dass Deutsche mehr Kinder bekommen sollen, erinnere sie an den Arierparagraphen der Nazis, ist an Schäbigkeit nicht zu überbieten. Denn beim Arierparagraphen ging es um die Entrechtung von Nicht-Ariern. Der Wunsch, dass Deutsche mehr Kinder bekommen sollen, hat doch mit den Verbrechen der Nationalsozialisten gar nichts zu tun. Es stimmt zwar, dass die AfD die Aussage von Frau Käßmann verkürzt wiedergegeben hat. Die komplette Aussage macht es jedoch nicht besser, eher noch schlimmer. Denn Frau Käßmann sagt, nicht einmal Neonazis hätten ein so schlimmes Familienbild wie die AfD. Sie behauptet also, die AfD sei noch schlimmer als Neonazis. Wenn man schon genau sein will, dann hätte sie auch nicht das Familienbild der AfD anprangern dürfen. Denn im Programm finden sich die Aussagen, auf die sie sich bezieht, überhaupt nicht. Sie bezieht sich lediglich auf die Aussage eines relativ unbedeutenden Abgeordneten, der in der AfD umstritten ist. Die Position eines einzelnen Mitglieds der AfD insgesamt zuzuschreiben, ist schlicht Verleumdung.
    Sie schreiben abwertend von „so genannten Journalisten“ wie Tichy oder Broder. Ich finde, das ist eine Unverschämtheit. Tichy und Broder sind herausragende, preisgekrönte Journalisten. Broder z.B. hat verdientermaßen den Börne-Preis bekommen. Und Frau Steinbach ist eine hoch respektable konservative Abgeordnete, die ihren Überzeugungen treu geblieben ist und nicht ihr Fähnchen in den Wind hängt. Fazit: Übermedien sollte den eigenen Ansprüchen besser gerecht werden.

  10. Dieser, und einige andere Artikel, führen lang und breit aus, dass Frau Käßmanns Äußerung durch Verkürzung und Verdrehung verfälscht wurde und ihr dadurch etwas unterstellt wird, was sie so gar nicht gesagt hat. So weit verstehe ich es. Aber kann mir bitte jemand erklären, was Frau Käßmann dann mit dem Satz: „Dass diese Partei eine Erhöhung der Geburtenrate der einheimischen Bevölkerung fordert, entspricht dem „kleinen Arierparagraphen der Nazis: Zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern – da weiß man, woher der braune Wind wirklich weht.“ wirklich sagen wollte?

  11. Wenn Käßmann die AfD für die Forderung nach mehr deutschen Kindern gleich mit den Nazis vergleicht, dann ist das ja ebenso ein klares „aus dem Zusammenhang“ reißen der tatsächlichen AfD-Position. Es macht doch einen Unterschied, ob man mehr deutsche Kinder will, weil man den demographischen Wandel für ein Problem hält und eine endlos weitergehende Massenzuwanderung mit allen damit verbundenen Integrationsproblemen nicht für die Lösung hält, oder ob man gleich jeden Nicht-Deutschen bzw. Nicht-Arier als unwertes Leben deklariert und auszulöschen versucht. Im AfD-Programm stehen auch zahlreiche Bekenntnisse zu Freiheit, Demokratie, Rechtsstaat und Frieden – trotzdem reißt Käßmann diesen Punkt aus dem Zusammenhang (dieses Programms) und schlägt mit der Nazi-Keule um sich. Ich finde schon allein die Faulheit dieser Vorgehensweise kritikwürdig. Wer sich so verhält, der braucht nicht bestürzt zu tun, wenn andere dann vergleichbar unsachlich antworten.

  12. Es sind diese böswilligen und breit gestreuten Entstellungen bereits an und für sich zweifelhafter Äußerungen ins Extreme, und zwar auf beiden Seiten derselben Medaille, die immer wieder die Frage aufwerfen: Wo soll das enden?
    Kann es noch ein gutes Ende nehmen oder muss man tatsächlich an ein rechtzeitiges Exil denken?

  13. Ich hab nicht viel für Kirche übrig. Ich kenn auch die Pastorin nicht, sondern nur aus den Medien. Was ich da mitbekommen habe ist die nicht jemand der nicht in der Lage ist Fehler einzugestehen. Ich mein, die hat wohl schon ein Arsch in der Hose. So jemand mögen die Leute natürlich. Weil die Ecken und Kanten hat. Und die kann mit was sie sagt auch Menschen abseits ihrer Schäfchen überzeugen. Das ist natürlich gefährlich für eine Partei, die außer auffallen nichts leistet. Also die sind wohl in diversen Landtagen aber ich hab noch nicht mitbekommen dass die da was für die Menschen gemacht haben. Und wenn die Pastorin die AFD dann nicht gut findet, dann müssen die schnell was dagegen machen. Sonst merken die Wähler dass die spinnen. Nur wenn das so offensichtlich nicht stimmt ist das leider nicht so sehr schlau.

  14. Das ist nicht Euer ernst, oder? Das Zerpflücken und aus dem Kontext reißen von Zitaten ist eine gängigsten manipulativen medialen politischen unsere Zeit. Insbesondere die AfD ist selbst Opfer davon, siehe den Gauland- Boateng-Vorfall, der sich lediglich auf die BEHAUPTUNG zweier Journalisten gestützt hat oder den „Schießbefehl“, aber ihr stürzt Euch auf diesen Facebook-Kommentar der AfD!? Wie lächerlich ist das?

  15. Es wurde etwas in die Welt gebracht. Ohne vorher zu Überlegen was eigendlich gesagt wird. Und dann eine ellenlange Erklährung.
    Alle, oder sehr viele haben nicht verstanden was ich gesagt oder gemeint habe. Ja ist das denn glaubwürdig? Ich rede etwas in die Welt, keiner oder viele verstehen meine Aussage falsch. Ja sind die denn alle Dumm?

  16. Es ist immer das Gleiche…taucht irgendwo ein kritischer AFD-Artikel auf, sind die AFD-Apologeten schnell zur Stelle um mit What-about-isms vom Thema abzulenken.
    Daher hier nochmal der entscheidene Satz zitiert:
    „Sich einen Vergleich mit der Ideologie der Nazis zu verbitten, ihn vehement zu dementieren – das hätte die AfD machen können. Macht sie aber nicht. Stattdessen leistet sie so, mit den Verdrehungen und Verleumdungen, eben jenem Eindruck Vorschub, wes Geistes Kind sie ist“.

  17. Habe das Zitat von Kässmann zunächst auf einer Seite der evangelischen Kirche (ich glaube, es war nicht die, die hier angegeben ist) gelesen – und schwer schlucken müssen. Denn meine Interpretation im ersten Augenblick war genau die der AfD, von Tichy und Broder. Und doch, ihre Worte lassen sich genau so interpretieren. Klare Sprache ist eben nicht jedermanns Sache. Mir kommt da Jenninger in den Sinn.
    Und die aktuelle allgemeine Unfähigkeit zur ernsthaften Debatte äussert sich eben darin, dass man dem Gegner möglichst das Schlechteste unterstellt und seine Worte entsprechend interpretiert, um medial draufhauen zu können. Mein subjektiver Eindruck hierzu ist, dass die AfD hierbei wesentlich öfter Opfer als Täter ist – der berüchtigte „Hexenhammer“ sei hier nur als ein Beispiel genannt.

  18. Diese Heuchelei! Warum hat sich keiner von Euch wahrheitliebenden Menschen darüber aufgeregt, als Frauke Petry als diejenige verlumdet wurde, die an der Grenze auf die Flüchtlinge schießen wollte. In allen etablierten Medien wurde diese Fake News verbreitet und klebt bis heute an der AfD. Dieses Dopermoral ist unerträglich. Ihr wäret es es gerne, doch ihr seid keine Gutmenschen. Und in der Tiefe des Herzens wisst ihr das. „Die Wahrheit wird euch befreien.“

  19. @ Matthias #13
    Man kann gleichzeitig Opfer und Täter manipulativer Techniken sein, auch die AfD. Übermedien nimmt sich durchaus beide Seiten der Medaille vor und bekommt deshalb auch von mehreren Seiten Vorwürfe zu hören. Deshalb sollten Sie durchaus davon ausgehen, dass dieser Beitrag ernst gemeint ist.
    Und in diesem Beitrag geht es eben nicht primär darum, Frau Käßmanns Vorwurf zu stützen, sondern darum, die offensichtlicher überdrehten Gegenvorwürfe anzuprangern. Beachten Sie dafür diesen Satz aus dem Beitrag:
    „Sich einen Vergleich mit der Ideologie der Nazis zu verbitten, ihn vehement zu dementieren – das hätte die AfD machen können.“
    Die Situation ist durchaus symmetrisch zu Podeswas Aussagen und deren infamer Verleumdung durch gewisse Medien. Ich will gar nicht entscheiden, ob sich Podeswa oder Kässmann initial blöder eingelassen haben. Es gab die Option, sich Podeswas gewagten Vergleich mit der Hexenverfolgung zu verbitten. Es war aber völlig inakzeptabel zu behaupten, er wolle selbst „Hexen verbrennen fürs Klima„. Und so ähnlich ist es auch bei Kässmann.
    So viel Lauterkeit muss man schon aushalten.

    @ Chris #15
    „der berüchtigte Hexenhammer sei hier nur als ein Beispiel genannt“
    Au backe, es geht drunter und drüber: eben nicht!

  20. @14 Matthias: Ist unser ernst. Und es klingt, als würden Sie meinen, so ein „Facebook-Kommentar“ sei nicht von Bedeutung. Sehe ich anders: Es war nicht bloß ein Kommentar, es waren gleich mehrere Postings aus den Reihen der AfD, mit Schaubildern, vielfach geteilt und kommentiert. Die AfD erreicht auf Facebook damit eine beträchtliche Reichweite.

    @17 Chris: Wir befassen uns bei Übermedien natürlich auch damit, wenn Zitate von AfD-Politikern verfälscht wiedergegeben werden, siehe die Sache mit dem „Hexenhammer“ in Baden-Württemberg:

    https://uebermedien.de/15530/hexen-verbrennen-fuers-klima-journalisten-entstellen-afd-rede/

  21. Bei der Zitat-Entstellung schenkt sich doch niemand was. Höcke hat mit dem „Denkmal der Schande“ im Zusammenhang auch unzweifelhaft den Holocaust als Schande bezeichnet, sonst hätte seine Aussage bezüglich einer „180°-Erinnerungswende“ überhaupt keinen Sinn gemacht. Hat das jemanden bei den anderen Parteien und den Medien davon abgehalten, das Zitat zu verdrehen? Scheinheilig…

  22. @Andreas #17: Sie haben recht – im Hexen-Fall wurde schon gar nicht mehr böswillig interpretiert, sondern es wurden schlichtweg Aussagen erfunden. Und Sie haben unrecht, denn natürlich wurden die AfD-Aussagen zur Hexenverfolgung zunächst genutzt, um möglichst platt (und in dem Fall zu durchschaubar) medial draufzuhauen – was der Kern meiner offensichtlich nicht scharf genug formulierten Aussage im zweiten Abschnitt war. Unterstellt man dem Gegner das denkbar Schlechteste, dann führt das eben zu solchen Übertreibungen, Polemisierungen, Verleumdungen. Auf beiden Seiten.

    @Boris #20:
    Danke, das ist mir bewusst und das schätze ich wirklich an Übermedien.

  23. Ich kann schon den ersten Teil der Aussage von Margot nicht nachvollziehen:

    „Die Erhöhung der Geburtenrate der einheimischen Bevölkerung“ … entspreche dem „kleinen Arierparagraphen der Nazis“.

    Liest sich für mich eher wie die Gleichsetzung von Elternzeit/-Geld mit Rassenlehre. Was soll das sein?

    Insofern kann ich nachvollziehen, dass dieser unverständlich Teil der Aussage weggelassen wird.

  24. naja, das Käßmann Zitat in seiner Gänze ist noch schlimmer.

    Ich finde das eine ziemliche Entgleisung von ihr.
    Sie begibt sich auf ein Niveau , das sie eigentlich kritisieren will.

  25. Das Zitat ist selbst unter Böswilligkeit gegenüber der AFD nicht falsch zu verstehen. Was ist verwerflich an der Idee der Reproduktion der Deutschen? Ist es doch genau das, welche den Fortbestand für die Zukunft sichert. Und in der Vergangenheit dafür gesorgt hat, dass es uns noch gibt. Im übrigen so wie jedes andere Volk dieser Erde. Welchem Massai, welchem Nigerianer, welchem Japaner, welchem Juden, welchem gesund denkenden Menschen würde es einfallen, darin etwas verwerfliches zu sehen? Nur einem selbsthassenden, deutsch feindlichen, kranken Geist.
    Der Bogen des Zitates ist nur in eine Richtung zu schlagen: die AFD ist im Geiste Kind der Nationalsozialisten und dient also nur dem Zweck der Verunglimpfung auf aller niedrigstem Niveau. Mich erinnert das an das Verhalten einer Ratte, die in die Ecke gedrängt, keinen anderen Ausweg sieht als dem Gegner an die Kehle zu springen. In unserer viel gelobten, starken Demokratie muss doch ein entspannterer Umgang mit dem politischen Gegner möglich sein.
    Aber politischer Kampf, politische Auseinandersetzung ist hier schon lange in den Orkus gespült worden. Dank geistloser Phrasendrescher wie einer Frau Käßmann. Und das, obwohl sie meint den heiligen Geist als Beistand zu haben.

  26. Es ist wirklich lustig, wie diese Frau sich über Falschdarstellungen ihrer Äußerungen aufregt, die im Kern auf einer Falschdarstellung basieren… und massenhaft springen ihr Personen bei, die nicht nur die Käsmannsche Falschdarstellung ignorieren, sondern sie ganz im Gegenteil replizieren.

    Die AfD setzt sich für eine „aktivierende Familienpolitik“ ein, die „eine höhere Geburtenrate der einheimischen Bevölkerung“ erzielen soll. Die Käsmannsche Lüge, die auch von Rosenkranz und anderen hier repliziert wird, besteht darin, daß „einheimisch“ als „deutschstämmig“ oder „biodeutsch“ interpretiert wird. „Einheimisch“ sind aber alle Personen, die ihren dauerhaften Wohnsitz in Deutschland haben. Das sind also nicht nur Biodeutsche, sondern auch Deutsche mit Migrationshintergrund und sogar Nichtdeutsche. Daß die AfD ihre „aktivierende Familienpolitik“ auf Familien „mit zwei deutschen Eltern und vier deutschen Großeltern“ beschränken will, ist eine Falschdarstellung Käsmanns, und es könnte somit direkt erheiternd sein, wie ausgerechnet diese Frau jetzt ruft: „Haltet den Dieb!“ Herr Rosenkranz: Auch Deutsche mit Migrationshintergrund gehören zum „Staatsvolk“ und sind „Einheimische“, auch wenn Sie das aus welchen Gründen auch immer nicht so auf dem Radar haben.

    Die „aktivierende Familienpolitik“ an sich, oder den „Erhalt des Staatsvolks“ schon für naziverdächtig zu halten, würde bedeuten, daß man die Familienpolitik sämtlicher Parteien seit 1945 als „naziverdächtig“ bezeichnen müsste… denn selbstverständlich haben alle Parteien seit 1945 Familienförderung mehr oder weniger dringend auf ihrer Agenda gehabt, und zwar nicht im Senegal oder in Peru, sondern natürlich bei der einheimischen Bevölkerung, und auch nicht, damit Familien sich freuen, sondern mit dem Hauptzweck der Erhöhung der Geburtenraten. Niemand hat sich über solche Forderungen in den Programmen anderer Parteien bisher aufgeregt, aber bei der AfD ist aber alles anders… da man schon vorher genau „weiß“, daß es Nazis sind, sind natürlich auch deren Forderungen nach Familienförderung mit dem Ziel, die Geburtenraten zu erhöhen, reine Naziträumereien. Q.E.D. :D

  27. Erster Gedanke:
    man könnte AfD-seitig auch einfach sagen: „Die von Frau K. dargestellte Erhöhung der Geburtenrate von Kinder aus ‚rein-deutschen‘ Familien ist _nicht_ Teil unseres Parteiprogrammes.“
    Zweiter Gedanke:
    viele Parteimitglieder der AfD, wie sie nun im Einzelnen zu Geburtenrate stehen, benutzen Polemik, Überspitzung und gezielte Provokationen. Als solche sollte sich diese Parteimitglieder etwas gelassener zeigen.

    @ Hagar, #9:
    Auch Moslems setzen sich für Familienförderung und den Schutz des ungeborenen Lebens ein – die Muslime wären die ersten, die sagten, dass das natürlich auch islamische Werte seien. Wenn sich die AfD also nur für Werte einsetzt, die sowohl christlich als auch muslimisch sind, dann kann Käßmann natürlich auf den Gedanken kommen, dass die AfD auch nicht christlicher ist als der nächstbeste Moscheeverein. Nichts gegen Moscheevereine, aber im Zweifel hat eine Bischöfin wohl mehr Ahnung, was christlich ist.

  28. Die gleichgeschaltete rechte Lügenpresse lügt und hetzt wieder, dass es ein Graus ist. Und ihre Verteidiger sind natürlich auch sofort zur Stelle.

    Käßmann hat die familienpolitische Position der AfD zwar etwas polemisch überspitzt, aber im Kern schon richtig dargestellt. Natürlich versteckt sich die AfD im offiziösen Programm hinter Formulierungen wie „einheimische Bevölkerung“, aber es ist jedem klar, was damit gemeint ist: Deutsche im völkisch-biologischen Sinne. Für die Rechtspopulisten zählen als Deutsche eben nicht wie im Grundgesetz alle Staatsbürger, sondern nur „Bio-Deutsche“. Sonst würde die gesamte Rhetorik von der Gefährdung des Staatsvolkes durch zu viel Zuwanderung, vom „Bevölkerungsaustausch“ usw. ja gar keinen Sinn ergeben. Oder wenn Herr Meuthen in der Fußgängerzone „kaum noch Deutsche“ sieht, dann hat er die Leute ja nicht nach ihrer Staatsbürgerschaft gefragt, sondern er sieht für seinen Geschmack einfach zu wenig arisch aussehende Menschen.

    Statt Zuwanderung will die AfD mehr bio-deutsche Kinder. Dass sie von „Erhöhung der Geburtenrate der einheimischen Bevölkerung“ schreibt, ist im Grunde eine glatte Lüge, warnt sie doch bei jeder Gelegenheit vor den angeblich zu hohen Geburtenraten bei Deutschtürken und anderen „Muslimen“. Aber die sind für die AfD eben keine „Einheimischen“, egal wie lange sie hier leben und welche Staatsangehörigkeit(en) sie haben. „Einheimische Bevölkerung“ heißt letztlich nichts anderes als Bio-Deutsche. Der Deutschenbegriff der AfD ist dem der NSDAP eben ähnlicher, als jene es wahrhaben oder zugeben will.

    Dass die AfD die berechtigte Kritik von Käßmann nicht etwa inhaltlich zurückweist, sondern sich in eine absurde Verleumdungskampagne flüchtet, kann man auch als „getroffene Hunde bellen“ interpretieren. Zumindest ist es ein Zeichen der Unfähigkeit oder Unwilligkeit zur inhaltlichen Auseinandersetzung.

  29. Tja, wieder Mal blöd gelaufen für Käßemann! Selber in die Grube gefallen, die sie anderen in bösartigster Absicht gegraben hat! haha. Höchst unchristlich von ihr.
    Naja, hoffentlich fährt die Ex-Kirchensprecherin in ihrem momentanen geistigen Zustand nicht auch noch wieder Auto und gefährdet wieder verantwortungslos Menschenleben!
    Wenn man nicht mehr weiß, was man gestern gesagt hat in aller Öffentlichkeit und das dokumetierte Wort einfach nur noch kindisch abstreiten will, sollte man eine Entziehungskur in Erwägung ziehen.

  30. Wiede einmal fallen „alle“ auf die „Vefolgte Unschuld“-Propaanda der Rechten rein…
    Äh „wi sind doch nicht rechts“in den Köpfen festfress-Methode.
    Es gibt in diesem Land das Recht auf Meinungsfreiheit
    aber keine Verpflichtung zuzuhören,auch wenn das von Rechten bedauert/angegangen wird.
    D.h. wenn ich nicht zuhören möchte soll ich als schlechter Demokrat darstehen-scheint ja teilweise zufunktionieren weil einige Linke Ashes Konformitätsexperiment nicht kennen und die Rechten diese Prinzipien nutzen.

  31. Das Wahrheitsministerium hat gesprochen ! dann ist ja alles gut und Sie deutschen Lämmer werden sich danach richten.

  32. Wenn ich die Aussagen von AfD-Politikern und Unterstützern lese, stehen mir nur noch die Haare zu Berge. Ich hätte nie gedacht, dass sowas in Deutschland überhaupt nochmal ein Thema wird.

  33. Ich hätte mir in dem Kontext dieser „Diskussion“ gewünscht, zu erfahren wie der Vergleich des „kleinen Arierparagrafen“ (den ich bis dato nicht kannte) mit der Familienpolitik der Afd zustande kommt (die ich auch nicht kenne).

    Wie manche anmerken klingt das so – und sollte wohl auch genau das ausdrücken – die Afd macht eine ähnliche (Familien-)Politik wie die Afd (oder Teile davon – wurde dies von der Käßmannseite jemals erwähnt, dass der Bezug dazu nur eine Aussage eines einzelnen Abgeordneten ist?).

    Damit möchte sie wohl ausdrücken, die Familienpolitik der Afd ist, aus evangelischer Sicht, eine schlechte und erhofft sich durch den Nazivergleich eine Empörung über diese.

    Das ist etwas, was heute in politischen Debatten häufig genutzt wird, Diskreditierung einer Position und damit ein absolutes beenden einer inhaltsvollen Auseinandersetzung.

    In feministischen Kreisen wird so was gerne als Derailing bezeichnet und ist ein absoluter Stopper für jede weitere Auseinandersetzung mit dem Gegenüber. Man könnte also von denen noch etwas lernen.

    Das Problem ist, wenn bei dieser grossen öffentlichen Empörung die Leute zufällig doch in ein Parteiprogramm der Afd schauen und sehen das dort nichts von Ariern steht, diese u.U. denken, „siehste, die anderen Lügen“ und wählen dann erst Recht den Müll. Es gibt soviel Unsinn und Schlechtes im Programm der Afd. Aber wenn keine inhaltliche Auseinandersetzung erfolgt, wird das niemand mitbekommen.

    Das ist leider ein weiteres Problem der öffentlichen Debatte, Empörung ist Links wie Rechts das lauteste „Argument“.

  34. Ach – das „klein“ ist gar nicht so gemient. Auch das eine dumme Formulierung, es gibt gar keinen „kleinen Arierparagraf“?

    Interessant ist was man findet wenn man danach sucht http://de.evangelischer-widerstand.de/html/view.php?type=dokument&id=615

    [quote]Am 7. April 1933 erließen die NS-Machthaber das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums. Danach sollten Beamte „nichtarischer Abstammung“ entlassen oder vorzeitig in den Ruhestand versetzt werden. Die Deutschen Christen forderten lautstark eine entsprechende Regelung auch für Pfarrer und Kirchenbeamte. Im Herbst 1933 wurde in mehreren von den Deutschen Christen beherrschten Landeskirchen die NS-Gesetzgebung übernommen und der „Arierparagraf“ für kirchliche Bedienstete eingeführt.

    Dazu gehörte vor allem die Evangelische Kirche der altpreußischen Union, die nahezu die Hälfte des deutschen Protestantismus ausmachte. Die altpreußische Generalsynode – die sog. „Braune Synode“ – beschloss am 5. September 1933 die Übernahme des „Arierparagrafen“ in die kirchliche Gesetzgebung[/quote]

    Käßmann kennt also den braunen Wind wirklich, sie steht einer solchen Organisation vor – wenn man andere Stimmen aus dem Verein als Sprachrohr benutzt.

  35. Ihre Äußerungen sind mehr als eindeutig. Da hilft auch das Rausreden und beschönigen nicht mehr Fr. Käßmann. Ihre Aussage womit sie die AfD zittieren, überträgt sich automatisch auf alle anderen die deutsche Kinder gebären . Damit kommen sie nicht ungeschoren davon. Zumal die Presse ja auch schon lange Übung darin hat die AfD Äußerungen ebenfalls permanent in veränderter und verzerrter Form wiederzugeben um sie zu schädigen, und ohne sich im Traum dafür zu schämen …nicht wahr?

  36. @Struppi #29

    Derailing bezeichnet nicht ein diskreditieren einer Position, sondern vom eigentlichen Thema abzulenken, wörtlich und bildlich gesprochen den Diskussionszug vom Gleis zu stoßen. Und das ist genau das, was die Rechten jetzt machen. Käßmann prangert die in der AfD verbreitete Position an, mehr Kinder von Deutschen zu fordern und vergleicht das mit Nazipositionen. Und den Rechten fällt nichts besseres ein, als „Linksfaschisten“ zu rufen. Erbärmliche Diskussionskultur.

    Nazivergleiche sind nicht automatisch eine Beleidigung, auch wenn die Rechten das so sehen wollen. Nüchtern betrachtet könnte man auch den Nationalismus infrage stellen, der ebenfalls hinter den Familienprogrammen aller anderen Parteien steckt und sich nur quantitativ und in der Härte der Formulierungen von der AfD unterscheidet.

  37. @ Boris Rosenkranz #20
    Man kann natürlich aus Facebook-Kommentaren ein inoffizielles AfD-Programm basteln und sich dann daran abarbeiten. Auf dieser Schiene war offensichtlich auch Frau Käßmann unterwegs, also nicht in der Theologie, sondern in ganz schnöder Politik (und das in einer „Bibel“arbeit).
    Wie zweifelhaft dieses Vorgehen ist, wird spätestens dann offensichtlich, wenn dieses „inoffizielle“ Parteiprogramm der AfD gegen das offizielle in Stellung gebracht wird. Und dafür gibt es tatsächlich Beispiele, zum Beispiel hier in der WELT: Zuwanderer wären Nutznießer der AfD-Familienpolitik. Unter diesen Umständen ist es durchaus nicht abwegig, dass sich AfD-Vertreter und -Anhänger jetzt auch von Käßmann und anderen verleumdet fühlen. Wenn man sich mehrere Parteiprogramme bastelt, kann man allerlei fiese Spiele mit einer kleinen Partei spielen.

  38. @ ERWINZK #31
    „Nüchtern betrachtet könnte man auch den Nationalismus infrage stellen, der ebenfalls hinter den Familienprogrammen aller anderen Parteien steckt..“
    Bingo! Aber genau das passiert eben nicht. Die ganze intellektuelle Energie geht immer gegen die Außenseiter: zweierlei Maß, Doppelmoral, Regierungsnähe. Man kann das nennen, wie man mag, aber es ist durchaus ein lutherisches Grundproblem.
    Es lohnt sich dafür einmal in einen lange vergangenen Kirchentag hinabzusteigen, um die Heuchelei und anbiedernde Staatsnähe der Kirche
    zu messen. 2001 ging es u.a. um den CDU-Slogan „Kinder statt Inder!“, der den heutigen Käßmann-Tatbestand mindestens so gut erfüllt wie jedes offizielle oder inoffizielle AfD-Programm. Aber der Unterschied ist offensichtlich: Roland Koch saß damals als Großsponsor in der ersten Reihe auf dem Heuchlertag, während AfD-Vertreter heute von den EKD-Pharisäern offiziell und pauschal verachtet werden.
    Kirchenkritik (und Institutionenkritik ganz allgemein) ist seit spätestens damals weitgehend von links nach rechts gewandert. Die Frage muss gestellt werden: Warum? Ist die Linke nicht mehr kritisch, sondern einfach nur noch lammfromm?

  39. Es gibt ein Tabuthema in unserer Gesellschaft: jüdischer und israelfreundlicher Rechtsradikalismus. Broder ist nicht allein, man schaue sich nur die hasserfüllten Kommentare aus den eigenen Reihen an, wenn Dr. Schuster vom ZdJ vor der AfD warnt, die Website eines Fritz Golstein ( alias „Fred Alan Medforth“) namens „Jihad Watch Germany“oder den Blog „Numeri 24:9“ des Dr. Nathan Warszawski. Woher kommt zum Beispiel das viele Geld des Geert Wilders? Wer von den deutschen Neonazis hat alles schon beim „Gatestone Institute“ der Nina Rosenwald veröffentlichen können? Viele!

  40. Wie man so hört hat auch Meuthen Probleme die Programme auseinander zu halten. Deshalb gerne hier (auch für Meuthen).
    1 – Käßmann zitiert zwar Ralph Weber. Allerdings nur um die These zu plakatieren.
    2 – Der kleine Ariernachweis wird im Wahlprogramm BTW (sollten viele hier einfach mal lesen, auch wenns weh tut) verklausuliert auf Seite 36, Zif. 7.1 gefunden, nämlich in der Forderung der Bildung eines Forpflanzungsministeriums, welches „Bevölkerungsentwicklung nach wissenschaflichen Kriterien (Rassenkunde, nachträglicher Nachweis der biodeutschen Existenz) koordiniert (Lebensborn, Gentestpflicht, Stempel mit A (Ausländer) in den Pass) und fördert (die sog. Arierfickprämie kommt! Bald kostet Ariersperma 1500€/Einheit!)“. Natürlich darf Käßmann solche bösen Worte nicht benutzen.
    3. Der Hinweis zuvor darf nicht unterschlagen werden: „Die AfD stemmt sich gegen diesen Trend zur Selbstabschaffung und will Deutschlands Gesellschaft von Grund auf familien- und kinderfreundlicher gestalten. Wir wollen das Land unserer Väter und Mütter nicht irgendjemandem hinterlassen, der dieses Erbe verschleudert oder ausplündert, sondern unseren Nachkommen, denen wir unsere Werte vorgelebt und mitgegeben haben.“ (Damit hätten wir auch die tolle Familienfreundlichkeit geklärt… natürlich nur für Deutschlands Gesellschaft. Ein Begriff aus dem Reich der NPD, um klar darzulegen, wer NICHT zu der deutschen Gesellschaft zählt. Gesponsort wird natürlich nur biodeutsch.)

  41. @ Struppi 30+29

    Innerhalb von 7 Minuten eine Wissenslücke zu enem komplexen Thema zu füllen, nötigt mir Respekt ab! Ehrlich! Alerdimgs hätten 60 Sekunden Recherche mehr genügt, um festzustellen, dass Margot Käßmann den »kleinen Ariernachweis« meinte (https://de.wikipedia.org/wiki/Ariernachweis#.E2.80.9EKleiner_Ariernachweis.E2.80.9C).

    Übrigens – und zum Auffüllen einer weiteren Wissenslücke: Frau Käßmann war Vorsitzende der EKD und nicht der »Deutschen Christen« (die es seit 1945 gar nicht mehr gibt). Und von der »Bekennenden Kirche« haben Sie offensichtlich auch noch nichts gehört.

    Es bleibt festzuhalten, dass es ein Prinzip der AfD, mit so vielen unterschiedlichen Einzelmeinungen wie möglich zu sprechen, um sich nicht auf ein verbindliches Programm festnageln lassen zu müssen. Man beachte nur die Unterschiede der einzelnen Landesverbände zu den LTW. Inwiefern man das allerdings als »demokratisch« (im Sinne von transparent und dem Wähler zugänglich) bezeichnen kann, erschließt sich mir allerdings nicht.

  42. @ #24 Max Wedell

    Jörg Meuthen berichtete in seiner viel umjubelten Rede auf dem letzten AfD-Parteitag davon, dass er am Wochenende durch seine Heimatstadt gelaufen wäre und fast nur Ausländer angetroffen habe. Das hat ihn sehr gestört und daran wolle die AfD ewas ändern.
    Meine Frage wäre nun: Wie hat Herr Meuthen definiert, wer Ausländer ist und wer nicht? Ich würde mal vermuten, er hat es am Aussehen festgemacht. Er wird die Leute nicht nach dem Ausweis gefragt haben.

    Sie schreiben:“ „Einheimisch“ sind aber alle Personen, die ihren dauerhaften Wohnsitz in Deutschland haben. Das sind also nicht nur Biodeutsche, sondern auch Deutsche mit Migrationshintergrund und sogar Nichtdeutsche.“

    Herr Wedell, das mag ihre Auffassung sein. Es ist aber nicht die Auffassung der AfD-Mitglieder, die, wie erwähnt, die oben beschriebenen Passagen aus der Meuthen-Rede lautstark bejubelt haben.

  43. Ich liebe diese Partei und ihren Ashram. Erst Adolfs Karnickelorden wieder einführen wollen und wenn es dafür von einer aufgeklärten Gesellschaft eins auf die Fresse gibt, geht das große Opfergejohle und Bildchenbasteln los.

    Bruder und Tichy mit ihren einstmals klug analysierenden Gehirnen enttäuschen wieder auf ganzer Linie. Biste Rentner, wirste Hassfratz.

  44. Broder, Tichy, AfD haben Käßmann nicht als Rassistin verleumdet.
    Sie haben das lediglich festgestellt und begründet.
    Eine Feststellung ist keine Verleumdung.

  45. Die elende Doppelmoral der AfD – Rassismus propagieren und wenn man drauf angesprochen wird, Andere präventiv (und mit Lügen als Stilmittel) als Rassisten beleidigen.
    Das schlimme ist: Die Leute fallen auf diese eigentlich recht plumpe Inszenierung rein.

    @Andreas Müller:
    Die Linke hat Säkularismus und allgemeine Kirchenkritik sehr wohl im Programm .. Ich denke auch, dass Sie das ganz genau wissen, aber das ist nicht Ihr Stil, Dinge korrekt wiederzugeben, stimmt’s?
    Siehe zum Beispiel diesen zugegebenermaßen etwas obskuren Flügel der Partei: http://www.laizismus-dielinke-nrw.de/

    Bitte um echte Argumente oder zumindest das Rückrat, Fakten wahrheitsgemäß wiederzugeben und zu dem, was man sagt auch zu stehen.

    Dass „Kinder statt Inder“ latent rassistisch ist, wird wohl niemand leugnen.
    Da nun aber eine „Bei CDU ist das okay, bei der AfD nicht“ Opferrolle zu stricken, finde ich sehr schwach.
    Wie wäre es mit „Rassismus ist Rassismus, egal von wem er kommt“.
    Und dazu darf auch die AfD gerne stehen, statt sich immer wieder rauszureden, dass ja eigentlich die anderen die Rassisten seien.

  46. Dass Käsmann die AFD mit den Nazis vergleicht hat was. Vergisst die Dame, dass die Evangelen die besten Freunde der Nazis waren? Die „Deutschen Christen“ schon vergessen? Von wegen „Unser Kreuz hat keine Haken“. Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen… es könnte sein, jemand wirft sie zurück.
    Oder um es christlich zu sagen, „nur wer selber ohne Fehl ist, der werfe den ersten Stein“. Diese Dame jedenfalls nicht.

  47. @ #9 Hager: Sehr schön auswendig gelernt. Haben Sie auch noch Belege für Ihre Lobhudeleien auf Broder, Tichy und Steinbach? Oder stehen Sie einfach nur auf Personen, die sich bewusst als Anti-„Gutmenschen“ verstehen und sich selbst zum Opfer „politisch-korrekter“ Kampagnen erkären. Sie prangern vermeintliche Denkverbote an und stellen selber welche auf, nach dem Motto: Seit dem 9. Mai 1945 gibt es in Deutschland keine Nazis mehr und deshalb auch keine Rassisten und keine Antisemiten. Und wer Leute als rechtsextrem oder rassistisch bezeichnet und dies belegt, ist selber ein Nazi. Finden Sie den Fehler? Spätestens seit Sarrazin ist es in diesem Land wieder angesagt, die Sau rauszulassen, gegen alles vermeintlich „Fremde“ zu hetzen und dafür Applaus zu bekommen. Wer das anprangert, gilt als Spielverderber.

    @ #11 Carl Lang. „Im AfD-Programm stehen auch zahlreiche Bekenntnisse zu Freiheit, Demokratie, Rechtsstaat und Frieden – trotzdem reißt Käßmann diesen Punkt aus dem Zusammenhang (dieses Programms) und schlägt mit der Nazi-Keule um sich“, schreiben Sie. Die NSDAP hat sich auch zu Demokratie, Rechtsstaat und Parlamentarismus bekannt. Zumindest bis zur „Machtergreifung“.

  48. @ ANDERER MAX #35
    Ich sprach nicht von der Linken als Kleinpartei und schon gar nicht von einem „obskuren Flügel“.
    ‚“Dass „Kinder statt Inder“ latent rassistisch ist, wird wohl niemand leugnen.‘
    Es wird wohl niemand leugnen, dass das eine gefühlte Wahrheit ist. Die CDU hat das selbstverständlich und mit Erfolg geleugnet und Wahlerfolge damit eingefahren.. Sie hat eine Kampagne gegen die doppelte Staatsbürgerschaft auf Zeit gefahren und dann die Befristung gemeinsam mit der SPD sang- und klanglos gestrichen, als sie es opportun fand. Das ist empörend auch für jemanden wie mich, der die ursprüngliche rot-grüne Regelung gut fand und gegen die CDU unterstützt hat.
    „Da nun aber eine „Bei CDU ist das okay, bei der AfD nicht“ Opferrolle zu stricken, finde ich sehr schwach.“
    Nein, es ist nicht schwach, sondern notwendig, darauf zu beharren, dass Maßstäbe universell gelten oder eben gar nicht. Mit Gesetzen, Regeln und moralischen Masstäben, die nur selektiv angewendet werden, lässt sich eine vollständige Willkürherrschaft errichten. Und genau dabei hat Deutschland unter Angela Merkel unerhörte Fortschritte gemacht: „Sprengungen im Wertsystem“ nannte das Gertrud Höhler und liegt damit goldrichtig. Das ist der Abschied aus jeder rationalen Verantwortlichkeit, in der Politik an ihren eigenen Masstäben gemessen werden kann. Wie sowas geht, haben wir gerade in NRW gesehen. Die CDU-Plakate dort wären ein Skandal gewesen, wenn sie von der AfD aufgestellt worden wären. Für die CDU waren sie einfach nur erfolgreich. Wer das Willkürpotenzial gegen JEDE Opposition darin nicht sehen will, weil es kurzfristig gegen die AfD geht, tut mir ehrlich leid. Die SPD ist dem bereits zum Opfer gefallen und wird es weiterhin tun. Gegen so viel Blindheit ist eben kein Kraut gewachsen.

  49. Jeder Biodeutsche sollte mal prüfen, ober nicht hugenottische Vorfahren hat.

    Aber es zeigt eigentlich nur, dass Frau Käßmann trotz Alkoholfahrt den alten Herren weiterhin intellektuell überlegen ist.
    Dass die angegriffene und ertappte AfD hier Kampagne fährt ist absolut nachvollziehbar.
    Dass aber hier schon wieder zwei Journalisten in Zeiten der „Lügenpresse“ und „Fake News“ nicht prüfen ist Fahrlässigkeit oder Absicht.

  50. @earendil,

    ihre Argumentationsmethode sprach ich ja schon an, sie geht so: Gehen wir mal davon aus, daß die AfD eine Nazipartei ist, denn „das weiß doch jeder“. Wenn man dann deren Ziele, mit diesem Wissen im Hinterkopf, interpretiert, kommt natürlich heraus, daß es Nazis sind!

    So einfach ist das für simple Gemüter!

    Simple Gemüter stört nicht im Geringsten die Faktenlage zu diesem Thema. Die besteht nicht nur darin, daß im Parteiprogramm zur Familienförderung biologische Argumente, die sie sich herbeifantasieren, überhaupt nicht vorkommen, sondern daß dort andere Argumente verwendet werden, um zu erklären, warum man zur Behebung der „demografischen Fehlentwicklung“ eine Erhöhung der einheimischen Geburtenrate für sinnvoller hält als eine Fortsetzung der Masseneinwanderung. Ich zitiere: „Der Versuch, diese Entwicklungen über noch mehr Einwanderung zu kompensieren, birgt durch mangelnde Integration und Kettenmigration insbesondere in den großen Städten die Gefahr, dass sich weitere Parallelgesellschaften bilden. Durch das sich Ausbreiten der konfliktträchtigen Multi-Minoritätengesellschaften erodieren der soziale
    Zusammenhalt, das gegenseitige Vertrauen und die öffentliche Sicherheit als unverzichtbare Elemente eines stabilen Gemeinwesens. Der durchschnittliche Bildungsstand wird weiter sinken.“ Von biologistischer Argumentation keine Spur. Allerdings beklagt die AfD in einem weiteren Absatz auch einen verstärkten ethnisch-kulturellen Wandel durch Masseneinwanderung. Und das ist ihr gutes Recht! Natürlich ist die Hysterie der Deutschen beim Aufspüren von „Nazitum“ inzwischen derart, daß auch ein Unbehagen am massiven, durch Masseneinwanderung forcierten ethnisch-kulturellen Wandel in der Heimat bei unseren Hysterikern schon als „irgendwie Nazi“ gilt. Dazu braucht es gar keine Äußerungen mehr der Art, daß die eigene Kultur anderen überlegen wäre usw… solche Äußerungen könnte man durchaus bedenklich finden, sind mir aber von der AfD nicht bekannt. Wenn Menschen gesellschaftliche Entwicklungen ablehnen, die sie als „Überfremdung“ erfahren, so hat das eher selten etwas damit zu tun, daß sie das Fremde als minderwertig auffassen, sondern sie fassen es eher als bedrohlich auf… je nach Ausmaß bedroht das Eindringen des Fremden die Möglichkeit des Einheimischen, sein Leben nach seinen traditionellen, gewohnten Vorstellungen weiterzuleben. Diese Befindlichkeit schon als „nazihaft“ zu verunglimpfen, d.h. jeden, der nicht fähig ist, angesichts des Fremden ein hysterisches „Vielfalt ist super“ herauszubrüllen, ist eine der Haupt-Pathologien unserer Zeit. Sie scheinen auch davon betroffen zu sein.

    @Martin Däniken,

    sie disqualifizieren sich eigentlich gründlich für eine Diskussion, wenn sie so offen zeigen, daß sie auf eine bestimmte linke Propaganda gründlich hereingefallen sind, ohne sie kritisch zu reflektieren. Diese Propaganda lautet: „Rechts muß ausgemerzt werden.“ Diese vielen Kampagnen „gegen Rechts“, haben sich ja ganz geschickt benannt. Inhaltlich ist man gegen Rechtsextremes, aber durch den Namen wird suggeriert: Alles Rechte = Rechtsextrem. Und Naive wie sie plappern das nach… Mission erfüllt.

    Also nochmal zum Mitschreiben: In der AfD wird niemand behaupten, er oder sie wäre nicht rechts. Auch ich als AfD-Wähler behaupte nicht, ich wäre nicht rechts. Daß Rechte häufig einen Drang verspüren, zu behaupten, sie wären gar nicht rechts, mag in Ihrer Fantasie vorkommen, in der Realität habe ich es noch nicht beobachtet.

    @Mycroft,
    Ihrem ersten Gedanken stimme ich persönlich zu.

  51. etwas, was ich einem afd Sympathiesanten gestern geschickt habe, weil er mich tief empört über die Aussage Käßmanns darauf angesprochen hatte (wobei er nur das gefälschte Zitat kannte, denn irgendetwas mal kurz inhaltlich zu überprüfen scheint ja regelrecht verboten zu sein):

    „nur so zwei Gedanken:

    wenn ich wie die AFD eine höhere Geburtenrate der Einheimischen fordere und haben will, taucht doch sehr direkt die Frage auf, wie ich das erreichen kann – nicht jede Frau will 5 Kinder (Petry ) (und das Mutterkreuz – ich weiß ich bin böse).

    Also muss ich Bedingungen unter denen die Einheimischen Frauen gebärfreudiger werden fördern. Lebensborn? Förderung alteingesessener Deutscher? …. Einheimischen – Ausweis? Wieviele Generationen sind denn nötig?

    Und schon bist Du beim kleinen Ariernachweis…..“

    Reaktion: keine. Änderung seiner Meinung dazu? Vermutlich auch keine, da habe ich sozusagen eine lange Erfahrung.

    Warum ist keiner – wirklich keiner der afd-ler zu echter Diskussion fähig, bzw. warum ist es nie Möglich für einen afd-ler auch mal seine Meinung zu ändern?
    Ich versuche immer sachlich zu diskutieren.
    Sachlichkeit Ende!
    : leiden die alle an Gehirnerweichung?

  52. Man muss Margot Käßmann nicht verteidigen, um gegen die AfD zu argumentieren.

    1. Im von M.K. zitierten Parteiprogramm der AfD findet sich die Formulierung, dass ‚mittels einer einer aktivierenden Familienpolitik eine höhere Geburtenrate der einheimischen Bevölkerung‘ erreicht werden soll. Knackpunkt dieser Formulierung ist das Wort ‚einheimisch‘. Mit Fug und Recht kann es als Gegenbegriff zu ‚Menschen mit Migrationshintergrund verstanden werden.
    2. Deutsche mit Migrationshintergrund werden vom statistischen Bundesamt als Menschen definiert, deren Eltern bereits seit Geburt deutsch waren oder sind.
    3. Insofern ist es nicht die selbe Definition wie im kleinen Ariernachweis, in dem auch die Großeltern deutsch sein mussten.

    Das ändert nichts daran, dass die Familienpolitik der AfD rassistisch und verfassungsfeindlich ist. Deutsche mit Migrationshintergund werden als angehende Eltern von der Familienpolitik der AfD benachteiligt, was gegen den Gleichheitsgrundsatz des GG verstößt. Wer Menschen- und Bürgerrechte schleifen und mit rassistischen Bedingungen verknüpfen will, ist einfach ein rechter Rassist.
    Ansonsten war mir M.K.’s Vortrag sehr sympathisch und die rechten Reaktionen erwartbar unsympathisch und dumm.

    Gruß

    pit

  53. Oha, hier ist ja wieder schwer was los. Konzentriert man sich einfach mal unabhängig auf den Vorfall, dann bleibt Folgendes: Käßmann interpretiert Forderungen aus der AfD auf eine diskutable Weise,* und statt dass die AfD auf eine vermeintlich fehlerhafte Interpretation losgeht, konstruiert sie eine (ziemlich offensichtlich) hanebüchene Aussage. Natürlich geht es der AfD vermutlich wieder nur um Provokation und um das Ausdifferenzieren von Gruppen, da sie sich auf die unreflektierte Verteidigung seitens ihrer Anhänger verlassen kann – wie man ja exemplarisch auch hier sieht.
    Übrigens ist es auch eine sehr schlechte Verteidigung, wenn man so eine Sinnentstellung mit „Die anderen machen das aber auch!!1!“ kontert; zweimal Unrecht ergibt nicht Recht und wer sich so vehement über an ihm oder seiner Gruppe verübtes Unrecht beschwert, der sollte nicht seitens der Gruppe begangenes Unrecht verteidigen.

    *Hier möchte ich auch kurz unterstreichen, dass der Verweis auf das Wahlprogramm müßig ist. Papier ist geduldig und toleriert so ziemlich alles, was man darauf schreibt. Daher ist das Wahlprogramm in meinen Augen weit weniger als die halbe Wahrheit; die SPD wird ja auch nicht plötzlich zu einer sozialen Partei (IMO), nur weil sie sich gerne den offiziellen sozialen Stempel aufdrückt. Ebenso ist es mit der AfD: Das was in diversen Programmen niedergeschrieben ist muss man immer auch mit dem abgleichen, was von Vertretern der AfD öffentlich und ohne großen Widerspruch aus den eigenen Reihen verkündet wird. Und da kann man durchaus einige Indizien dafür finden, dass die AfD mit „deutsch“ eben nicht „passdeutsch“, sondern sog. „biodeutsch“ meint.

  54. Verblüffend, wie alle nun an den Aussagen der AfD herumdeuteln und dann den Lesern hier weiß machen wollen, dass sie aussagekräftige Feststellungen zur Frage „Wie völkisch oder rassistisch denkt die AfD“ haben. Das liest sich dann aber immer ein bisschen wie eine Verteidigungsschrift, nach dem Motto, so schlimm sind die doch nicht. Überzeugend ist nichts davon. Und wenn man sich schon aufmacht, so eine Meinung mal auszuformulieren, dann verblüfft mich immer, mit wie wenig Argumenten viele meinen auskommen zu können. Ich weiß nicht ob es Absicht ist, nur der Unwillen sich mit der Thematik mal wirklich intensiv zu befassen oder ob die Autoren teilweise selbst gar nicht erkennen, dass sie nur auf einen klitzkleinen Informationsausschnitt verweisen (z.B. Wahlprogramm, Facebook-Kommentar), der keinesfalls in der Lage ist, diese Frage wirklich abschließend zu beantworten. Dann kommen noch eigene Auslegungen der Texte hinzu, die man auch nicht weiter schlüssig begründet. Man wird die Äußerungen von Parteimitgliedern bei der Einschätzung und Auslegung des Programms einer Partei jedenfalls nie völlig außen vor lassen können, insbesondere wenn dann von offizieller Seite dazu Stellung genommen wird (oder auch gerade nicht, sondern es geduldet wird).

    Ich kann die Frage auch nicht abschließend beantworten, werde mich damit aber gerne befassen. Es wäre halt nur schön, wenn alle anderen das auch machen würden, bevor sie das Internet mit nutzlosen Argumenten vollschreiben. In dieser ganzen Kommentarspalte stehen sehr viele Kommentare zu diesem Thema. Kein einziger ist auch nur hilfreich.

  55. @42, Maximillion

    Mich würde ja Ihre Motivation interessieren, weshalb Sie einen Kommentar verfassen, den Sie offenbar nicht für hilfreich erachten?

  56. @32 Andreas Müller

    „Man kann natürlich aus Facebook-Kommentaren ein inoffizielles AfD-Programm basteln und sich dann daran abarbeiten.“

    Das wäre wirklich unfair da doch jedem bekannt ist wie unsicher AFDler im Umgang mit der Maus sind …

    Ansonsten bin ich als echter Patriot einfach nur empört dass solch weinerlichen Heulsusen wie die Opferlämmer der AFD mein geliebtes Deutschland stets als schwächlich und bedroht darstellen.

    Mein Deutschland verkraftet alles: Weltkriege, Wirtschaftskrisen, Dieter Bohlen, ein paar hunderttausend Flüchtlinge, und verängstigte Kleingeister – auch die von der AFD.

    P.S.: In Wahrheit halte ich es mit Patriotismus wie Schopenhauer:

    „Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verräth in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen theilt. Wer bedeutende Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er Stolz seyn könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu seyn: hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Thorheiten, die ihr eigen sind, (…) zu vertheidigen.“

  57. Leider hat Frau K einen Fehler gemacht: sich überhaupt erst mit dieser Losertruppe zu beschäftigen. Das verschafft den gut abgehangenen nur einen schönen Sommerlochstopfer.

  58. Die AfD und mit ihr die „Journalisten“ Broder und Tichy verleumden Margot Käßmann als Rassistin. Der Vorfall zeigt aufs Neue, wie Rechtsextreme die Tatsachen in ihr Gegenteil verkehren, um damit beim primitiven „Staatsvolk“ Punkte zu sammeln. Frau Käßmann hat den Nagel auf den Kopf getroffen und deshalb brüllen die Ertappten wie am Spieß.

  59. Genosse Rosenkranz ist sehr empört. Freche Aber-Nazis und Nicht-Linksextreme verpassen Genossin virtuelle Abreibung a la AntiFa-Qualitätspresse. Voll gemein aye!!!11elf

  60. @24 Max Wedell: Ja, so kann man das auslegen. Dass mit „Einheimischen“ auch Menschen mit Migrationshintergrund, die hier leben, gemeint sind. Meuthen schreibt aber, dass sich die AfD „für eine höhere Geburtenrate unter deutschen Eltern“ einsetze. Und das klingt doch eher: sehr deutsch.

  61. @10 Johannes R. Brecher
    Sie schreiben:
    ‚Aber kann mir bitte jemand erklären, was Frau Käßmann dann mit dem Satz: „Dass diese Partei eine Erhöhung der Geburtenrate der einheimischen Bevölkerung fordert, entspricht dem „kleinen Arierparagraphen der Nazis: Zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern – da weiß man, woher der braune Wind wirklich weht.“ wirklich sagen wollte?‘

    Natürlich kann ich das nicht, weil ich nicht Frau Käßmann bin. Aber ich kann meine Interpretation und Einordnung davon mit Ihnen teilen. Förderung von Geburten ist eine Form von Bevölkerungspolitik; die zugehörige Ideologie wird auch als Pronatalismus bezeichnet. Über die Vor- und Nachteile einer solchen Förderung und darüber, ob sich ein Staat überhaupt in solche Belange einmischen darf (oder dürfen sollte), kann man lange diskutieren. Unbestritten aber ist, dass im Dritten Reich bewusst im Rahmen einer Lebensraum-Ideologie eine Vergrößerung und Homogenisierung der Bevölkerung angestrebt wurde. Die Mittel waren dabei: (1) Vertreibung und Ermordung der Heterogenitätsquellen(*) und (2) Schaffung von Anreizen, weitere Kinder zu bekommen, etwa durch die Verleihung des „Ehrenkreuz[es] der Deutschen Mutter“ und die „Kinderbeihilfe“ (den Vorläufer des heutigen Kindergeldes).

    (*) Das verwende ich hier nicht als Euphemismus, sondern weil ich mich an dieser Stelle nicht darauf konzentrieren möchte, wer im Dritten Reich alles als nicht-dazu-gehörig erachtet wurde, und ich die Sichtweise möglichst abstrakt halten möchte.

    Mit dieser Entwicklung im Hinterkopf muss man nicht böswillig sein, wenn man in einer Forderung nach mehr „[Kindern mit] zwei deutsche[n] Eltern, vier deutsche[n] Großeltern“ deutliche Parallelen zu Ideengut des Dritten Reichs sieht: Der pronatalistische Homogenitätswunsch ist darin, denke ich, klar enthalten.

  62. Ehrlich gesagt: Auch den Artikel hier auf der Website finde ich ziemlich einseitig. Eine Aufarbeitung des Geschehenen in aus meiner Sicht ausgewogenen Weise findet sich hier:

    https://tapferimnirgendwo.com/2017/05/28/margot-kaessmann-inquisition-2-0/

    Anmerkung: Ich habe mit der verlinkten Website nichts zu tun und auch den verlinkten Artikel nicht verfasst noch ist mir der Verfasser persönlich bekannt. Auch mit anderen Artikeln auf der verlinkten Website bin ich nicht in allen Punkten einverstanden.

  63. @Boris Rosenkranz & Max Wedell

    Ich bin mir sicher, dass die AfD, wenn man eine belastbare Definition von ‚einheimisch‘ verlangt, auch da wieder einen Rückzieher machen wird und mit so einem Schmuh wie Max Wedell kommen wird.
    Ich halte meine vorgeschlagene Lesart für die naheliegendste, denn drei Absätze nach diesem Satz folgt eine erhellende Präzisierung:

    „Dabei hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass insbesondere muslimische Migranten in Deutschland nur ein unterdurchschnittliches Bildungs- und Beschäftigungsniveau erreichen. Dass die Geburtenrate unter Migranten mit mehr als 1,8 Kindern deutlich höher liegt als unter DEUTSCHSTÄMMIGEN FRAUEN [Hervorhebung von mir], verstärkt den ethnisch-kulturellen Wandel der Bevölkerungsstruktur.“ (AfD-Parteiprogramm, S. 42)

    Deutschstämmig ist definitiv nicht dasselbe wie deutsche Volkszugehörigkeit (also deutsch im Sinne des Artikels 116 GG). Selbst die schwächste Lesart (als Deutscher oder Deutsche geboren) wäre nicht mit dem Artikel 3 des GG vereinbar und damit verfassungswidrig.
    In der NS Zeit war deutschstämmig übrigens identisch mit der Definition des kleinen Ariernachweises, wodurch Margot Käßmann dann doch genau den Punkt getroffen hätte.

    Übrigens, Max Wedell, wenn Ihre Definition die richtige wäre, dann würde die gesamte Argumentation im offiziellen Parteiprogramm der AfD überhaupt keinen Sinn machen:
    1. Wir stärken die hier lebende (einheimische) Bevölkerung im Kindermachen, auch wenn wir eigentlich nur die deutschstämmigen Familien stärken wollen, da die Migranten eher ungebildet und unterbeschäftigt sind und ausserdem dadurch der ethnisch-kulturelle Wandel Deutschlands vorangetrieben wird, den wir doch unbedingt stoppen wollen. – So wollen Sie es tatsächlich verstanden wissen?

    Ich habe mit Absicht nur das offizielle Parteiprogramm benutzt, da es mit Sicherheit die mildeste Fassung der AfD Positionen ist. Und selbst die sind rassistisch. Wenn man dann noch in Betracht zieht, dass Ein Grundsatzprogramm eine Art kleinster und harmlosester gemeinsamer Nenner ist, dann weiß man, wo der Frosch die Locken hat…

  64. Die AfD schreibt doch sinngemäß im Parteiprogramm, dass mehr deutsche Kinder gebraucht werden. Zum einen allgemein notwendig wegen demografischem Wandel und Rentenfinanzierung, zum anderen weil die Integration von Ausländern Probleme mit sich bringt. Das steht da explizit als Begründung drin! Dann kann doch hier niemand behaupten, die AfD meine bei ihrer Forderung nach mehr Kindern Migranten genauso wie Biodeutsche. Das wäre doch dumm und würde noch mehr Integrationsprobleme bringen.

  65. Wenn Sie noch nicht einmal merken, wie sehr sich die Dame vergaloppiert hat, dann verfügen Sie wohl über ein ähnlich infantiles Weltbild. Ist doch Ihre Aussage klar und deutlich so zu interpretieren: Wer es für wünschenswert hält, dass einheimische Familien wieder mehr Kinder bekommen (derzeit 1,5 je Frau), ist ein Nazi. Genau das unterstellt Frau Kässman der AfD, indem sie ohne Not deren Familienpolitik mit dem Ariernachweis der Nationalsozialisten vergleicht. Diese Aussage braucht man gar nicht aus dem Zusammenhang zu reißen, denn sie ist genau so dumm, demagogisch und perfide wie die ihr von Broder & Co. unterstellte.

  66. Erinnert mich an den Fall um Erzbischof Schick:
    „Die AfD hat daraus gemacht, dass ich den Wunsch ausgesprochen hätte, dass ein muslimischer Bundespräsident gewählt wird. Das habe ich nicht gesagt und deshalb haben wir eine Richtigstellung erstritten“, so der Erzbischof. Doch das falsche Zitat war in der Welt, besser gesagt: Im Internet. Allein das Facebook-Posting der AfD hat inzwischen weit über tausend Kommentare. Schick wird dort als „dreckiger Christenverräter“ beschimpft, er sei es nicht wert, für Christen zu sprechen, sei eine „Schande für Christen und Abendland“.
    http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2016/Hasswelle-gegen-Pfarrer-und-Bischoefe,hasswelle100.html

  67. @ ERWINZK #66
    „die AfD meine bei ihrer Forderung nach mehr Kindern Migranten genauso wie Biodeutsche“
    Die Dichotomie Biodeutsche/Migranten ist auch für die AfD eine viel zu starke Vereinfachung. Die machen da schon erhebliche Unterschiede danach, vor wie langer Zeit und aus welchem Kulturkreis jemand eingewandert ist. Der AfD-Kandidat Guido Reil aus Essen ist mit einer Russin verheiratet. Glaubt jemand im Ernst, der würde seine eigenen Kinder nicht auf die Habenseite buchen? Ich schließe nicht aus, dass es andere gibt, die das anders sehen, ohne jetzt irgendwelche Namen zu nennen. Nun ja, Vielfalt in diesem Sinne gibt es auch bei der AfD, womöglich mehr als im Funktionskörper der so vielfältigen evangelischen Kirche. Vielleicht ist es ja sogar so, wie von Tuvia Tenenbom behauptet: die Reden von der Vielfalt sind dort am eindringlichsten, wo die reinweiße Homogenität am größten ist. Auch jetzt will ich keine Namen von prominenten KirchenwürdenträgerInnen nennen….

  68. Wobei man noch erwähnen könnte, dass es schon umfangreichere Hetzkampagnen gegen Frau Käßmann gegeben hat. Zum Beispiel aus der SPD (Robbe) oder den Grünen (Fücks). Damals hat sie sich kritisch zu Militäreinsätzen und der Bundeswehr geäußert. Da wirkte die Diffamierung bisweilen salonfähig.

  69. In Sachen Trollen sind Broder, Tichy und die AfD allen anderen eben noch immer weit voraus, das hat ja schon Lehrbuchcharakter! :-o

  70. Wie haben doch viele gelacht, als eine AfD-Politikerin als „Nazi-Schlampe“ diffamiert wurde, natürlich nur gedacht als Satire auf einen auslegungsfähigen Satz in einer Rede. Jetzt trifft es eine AfD-Gegnerin, ein unüberlegter Satz, und die Gegenseite nutzt dies aus. Und schon ist die Empörung groß, diese böse AfD, reicht es denn nicht, wenn die AfD sachlich ihr Programm erläutert?
    Ich verstehe nicht, warum so viele beim Thema AfD so fanatisch sind. Glauben die wirklich, dass mit der AfD das „Dritte Reich“ wiederkommen wird?

  71. @61 Boris Rosenkranz
    Zitat @24 Max Wedell: Ja, so kann man das auslegen. Dass mit „Einheimischen“ auch Menschen mit Migrationshintergrund, die hier leben, gemeint sind. Meuthen schreibt aber, dass sich die AfD „für eine höhere Geburtenrate unter deutschen Eltern“ einsetze. Und das klingt doch eher: sehr deutsch. /Zitat
    wieso sind das für Sie keine Deutschen?
    Sie sprechen deutschen Eltern, die einen Einwanderungshintergrund haben, die Eigenschaft deutsch zu sein ab?
    Jeder ist Deutscher, der einen deutschen Pass hat. Für Sie nicht?

  72. Jaaa, die AfD ist ja total christlich. Es gibt so gar keine Kirchengegner in der Partei. Und wenn es doch mal Unstimmigkeiten mit anderen christlichen Gruppierungen geben sollte, dann ist der sachlich und respektvoll. Oder, das ist nur aufgesetzt, weil „christliches“ Abendland, nicht „anti-islamisches“ Abendland. Aber, achwas.

    Der Fehler, den die AfD mit dieser Kinderpolitik macht, ist die Gegenüberstellung „mehr Kinder“ vs. „mehr Migranten“ (auch „Massen“einwanderung genannt). Sie ist da zugegebenermaßen nicht alleine mit, aber trotzdem.
    Man könnte in der Politik mehr für Menschen mit Kinderwunsch tun (was das im Einzelnen dann wäre, wäre die nächste Frage) und _trotzdem_ sich für Flüchtlinge und sonstige Migranten einsetzen.
    Insbesondere ist das budgetmäßig keine Entweder-Oder-Entscheidung, es ist also i.d.R. nicht so, dass sagen wir, entweder ein Kindergarten oder ein Flüchtlingsheim gebaut werden muss.

    Leute, die meinen, „wir“ sollten den Bevölkerungsschwund durch Einwanderung kompensieren, befürworten indirekt, dass D. sein Rentensystem auf Kosten Syriens (oder wo der nä. Bürgerkrieg stattfindet) saniert.
    Leute, die meinen, wir sollten mehr Kinder kriegen _statt_ Notleidenden zu helfen, könnten mit derselben Argumentation Notaufnahmen in Krankenhäusern zugunsten einer zweiten gynäkologischen Abteilung schließen – anstatt zu verhindern, dass Menschen sterben, sorgen wir einfach dafür, dass wieder welche geboren werden.
    Ist beides blöd, aber eines ist blöder als das andere.

  73. @69 Maxi, ach so macht man das heute, da äußert jemand Kritik an der Dame, ob berechtigt oder nicht sei dahingestellt, ich hielt sie für berechtigt, und schon ist das eine Hetzkampagne. Ist diese Art Argumentation nicht gerade das, was im oben stehenden Artikel der AFD vorgeworfen wird?
    Aber klar, wenn Käsmann gegen eine Partei hetzt, dann darf sie das, wenn andere sie kritisieren, dann ist das Hetze!

  74. Wow. Die „A“fD scheint mal wieder verdammt vielen „unabhängigen, kritisch und selbstständig denkenden Geistern“ befohlen zu haben, sich aufzuregen und dann die Seiten verlinkt, wo sie gefälligst zu kommentieren haben. Wie immer.

    Da ist dann kein alternativer Fakt zu dämlich – zum Beispiel, dass die „Amtskirchen“ (vmtl. die sakrale Version der „etablierten Parteien“) unkritisch hinter beiden deutschen Diktaturen standen. So kritikwürdig deren Rolle zuweilen gewesen sein mag – in Ost-Berlin waren gerade Kirchgemeinden Zentrum der Opposition.

    Und der Unterschied zwischen der „A“fD und Käßmann ist doch recht einfach: die „A“fD formuliert bewusst doppeldeutig, um eine ihrer wichtigsten Zielgruppen zu erreichen („besorgte Bürger“), sich aber dann rauswinden zu können, dass sie es so nicht gemeint habe – Käßmann wurde hier böswillig missverstanden.

    Die menschliche Größe, den Fehler einzugestehen, wird sicher niemand von der Alternative für Deppen haben…

  75. Im Wissen, daß Broder ein Rabulist ist, habe ich gestern die verlinkte Seite der Hannoverschen Landeskirche angeschaut.
    Und festgestellt, daß Frau Käßmann mich und meine Kinder als „braunen Wind“ verunglimpft.
    Weil ich aber weiß, wie wohlfeil die Nazikeule inzwischen ist, maß ich dem keine weitere Bedeutung bei, als daß die EKD in noch einem Bereich bei mir nicht punkten wird.

    Hier nun das übliche Procedere – Andreas Müller kann schreiben, was will, er wird verbal abgewatscht, der Ansatz von Fairness im Umgang gilt für alle und jeden, aber nicht für diejenigen, die sie gern für die AfD berücksichtigt hätten – business as usual.

    Eine filterbubble halt.
    Wie auch andere Filterbubbles, z.B. die Kommentarspalten der Achse des Guten oder der Stützend er Gesellschaft.

    Interessant und spannend bleibt nun allerdings, wieviel Mehrheitsmeinung diese Filterbubbles im September tatsächlich vertreten haben werden, wenn es mal wieder ans Eingemachte geht.

  76. @Jörg
    Ne. Das steht auf der Seite nicht. Geht auch gar nicht. Aber ist wahrscheinlich egal, wollte es nur mal sagen.

  77. @jörg

    inwiefern betreibt don alphonso eine filterbubble?
    der lässt doch so ziemlich alles im grenzbereich zu strafbaren äusserungen zu??
    oder war das bloß das übliche diffamieren per namedropping von ihnen?

  78. @ Jörg
    „Andreas Müller kann schreiben, was will, er wird verbal abgewatscht“
    Stimmt so pauschal nicht. Selbst die üblichen Pappenheimer haben sich auf diesem Thread sehr moderat geäußert. Ich habe mir wohl inzwischen einen positiven Auge-um-Auge-Status erarbeitet. Das ist in Foren oft wie im Knast: wer sich am Anfang Respekt verschafft, kann irgendwann in relativer Ruhe seine Runden drehen.
    Ich hatte eher den Eindruck, dass JMK oben wieder ziemlich unfair angegangen wurde, nur weil er ein paar Zweifel angemeldet hat. O-Ton aus #4: „Leute wie Dich ungespitzt durchs DSL-Glasfasernetz ziehen“.
    Das muss die moderne Form christlicher Menschenliebe sein, für die auch die liebe Frau Käßmann so geliebt wird. Da ist es dann auch akzeptabel, dass man Politikern, die man nicht mag, das Auto abfackelt oder sonst demoliert. Zum Ausgleich werden solche, die mit Drohnen tausende Kollateraltote auf dem Konto haben, wie Jesus bejubelt. Man muss das nicht verstehen, solange man es demütig und verwundert hinnehmen kann.

  79. @ Hugh Waldem; #73:
    Kritik an Käßmann kann man ja bringen, der Punkt ist (für mich) der:

    – man kann ihre AfD-Kritik für überzogen, polemisch und unfair halten, und dies entsprechend darstellen,
    – man kann ihre AfD-Kritik für überzogen, polemisch und unfair halten, aber trotzdem zugeben, dass Partei-Kollege xy mit seinen Äußerungen vllt. schon eine „gute“ Vorlage geliefert hat.
    – man kann zu der Erkenntnis gelangen, dass überzogene, polemische und unfaire Kritik verletzend ist und wenig zum Dialog beiträgt, und deshalb darauf selber verzichten sollte
    – man kann dies mit noch überzogener, polemischerer und unfairer Kritikkritik kontern
    – man könnte ihre Kritik auch für nicht so richtig polemisch, überzogen und unfair halten, aber dann wäre man wohl kein AfD-Unterstützer

    Irgendwie ist Gedankenstrich 4 die Hauptstrategie.

    Und jetzt mal die Frage – wer unterstellt tatsächlich Frau Käßmann Rassismus gegen sich selbst?

  80. Wenn man den Kässmann’schen suggestiven und angeblich dekonstruierten Unsinn in Kontext zum „Kleinen Arierparagraphen“ setzt, macht es die Chose in der Bewertung doch keinen Jota besser. Kässmann rührt suggestiv in Kontexten und dann will man hier den meinetwegen polemischen Kritikern vorhalten, sie würden unpräzise gegenargumentieren. Intellektuell und kognitiv noch nicht einmal Mindestflughöhe…

    Sollte sich dies wirklich auf ein Facebook Posting von Weber beziehen, wer auch immer ihr das gesteckt hat, so gehört doch auch dazu, daß die AfD doch Weber per Abmahnung sanktioniert hat. Insofern strotzt doch der ganze Kontext von agitativ gezielt aufgebauter Unschärfe und Demagogie.

    Die noch immer „Kirchentag“ genannte Veranstaltung mag das Selbstgefühl moralischer und argumentativer Überlegenheit exponentiell gerstärkt haben, nur hat das mit der Realität nichts zu tun.

  81. WEnn die AFD in NRW mit einem Wahlplakat wirbt, auf dem ein blondes Mädchen zu sehen ist, das in die Kamera lachend vor dem Kölner Dom steht und unter dem Plakat dann zu lesen ist:

    Mit 18 freut sich Lili noch mehr, dass ihre Eltern AFD gewählt haben…

    Mh..was mag das wohl bedeuten…da muss ich unbedingt mal ins Wahlprogramm schauen.

  82. Manche Medien spielen bis heute eine traurige Rolle: Thilo Sarrazin darf sein verquastes Gedankengut per Vorabdruck in BILD und SPIEGEL unter das Volk bringen und war lange ein gerngesehener Gast in den Talkshows der Republik. Der Rechtspopulist Henryk M. Broder darf bis heute seine undifferenzierte Hetze im SPIEGEL, der WELT oder dem Tagesspiegel verbreiten.

    Das 1.500 Seiten starke „Manifest“, mit dem der norwegische Terrorist Anders Behring Breivik seine Verbrechen erklären will, liest sich wie ein Potpourri aus Artikeln und Kommentaren rechtspopulistischer Blogs wie „Politically Incorrect“. Die Namen Geert Wilders, Theo van Gogh und Henryk M. B R O D E R tauchen an jeweils mehr als einem Dutzend Stellen im Text auf. Unter der entlarvenden Überschrift „Die Vergewaltigung Europas“ bekommt BRODER sogar ein ganzes Kapitel, in dem Breivik dessen verlogene Argumentation, dass die Westeuropäer sich lieber dem Islam unterwerfen würden, als gegen ihn zu kämpfen, als Mosaikstein in sein übles Hassgebräu mixt. Der fanatisch-faschistische Massenmörder konnte wie der NSU auch auf ein händereibendes sympathisierendes Umfeld bauen.

    Auf dem Höhepunkt der sogenannten Flüchtlingskrise im Winter 2015/2016 entdeckte Cordt Schnibben in seinem Leitartikel „Das Attentat“ im „Spiegel“ unter denjenigen, die mit der Politik von Angela Merkel nicht einverstanden waren, einige von ihm so benannte „Salonhetzer“. Damit warnte er vor einer „grossen Koalition gegen Merkel, die von Pegida und der AfD über die CSU bis zu den Salonhetzern in der FAZ, der Welt, in Cicero und nationalkonservativen Blogs wie TICHYs Einblick reicht…“. Für Tichy, gewesener Chefredaktor der Wirtschaftswoche, und seinen damals unbekanntes Blog „Tichys Einblick“ stellte kam die von ihm als Verunglimpfung angesehene Tatsache einem förmlichen Ritterschlag gleich. So konnte er sich als Opfer einer „Diffamierungskampagne“ gerieren und schwang sich in das innen wie außen braun angestrichene Boot.

    D a h a b e n wir nun wieder das altbekannte System der AfD und ihrer Bewunderer: Sich als „Opfer“ der Leitmedien darzustellen. Um damit die eigenen Fake-News in den völkischen-rassistischen-fremdenfeindlichen „Weihrauch“ verbreitenden Extrem-Medien in hochstapelerischer Weise in die dort reichlich vorhandenen braunen Blasen zu transportieren.

  83. @gebimmel
    Das wissen Sie nicht? Eindeutig „kleiner Arierparagraph“.

    Nur bezog sich der gar nicht auf irgendwelche Nationalität, sondern einzig auf die rassische Komponente, unabhängig von nationaler Herkunft und auch der Religion, siehe RGBl. I, S. 195.

  84. Was für eine Diskussionskultur in D herrscht – erschreckend. Herr Boris Rosenkranz betreibt mit seinem Artikel genau das, was er anderen vorwirft – Geschriebenes nicht verstehen (wollen) und dass dann maximal negativ auslegen.

    Broder hat auf den Artikel der Landeskirche Hannovers verlinkt und dort steht: „Die Forderung der rechtspopulistischen Partei nach einer höheren Geburtenrate der „einheimischen“ Bevölkerung entspreche dem „kleinen Arierparagrafen der Nationalsozialisten: Zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern. Da weiß man, woher der braune Wind wirklich weht“, kritisierte die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter tosendem Beifall.“
    Kann man daraus Broder Schlussfolgerung nachvollziehen? Ja, kann man. Auch mir kommt Käßmanns Argumentation von „einheimischer Bevölkerung“ und Arierparagrafen und „brauner Wind“ völlig an den Haaren herbeigezogen vor. Im dazu veröffentlichten Text zur Bibelarbeit kommt der zitierte Text gar nich vor sondern es wird lediglich auf das AfD-Wahlprogramm verwiesen, wo weder von Arierparagrafen noch von vier deutschen Großeltern fantasiert wird. Woraus bitte geht hervor, dass Käßmanns Aussage mit den deutschen Großeltern auf Ralph Weber zurückgeht? Den fehlenden Hinweis auf Ralph Webers Aussage kann man weder Broder noch anderen vorwerfen, die das Zitat von Käßmann so verstehen, wie es nun mal von der Landeskirche Hannovers wiedergegeben worden ist.

  85. Ich finde es spannend, wie ihr alle auf den hingeworfenen Knochen anspringt. Genau dafür ist die AfD ja auch installiert worden. Ihr arbeitet euch an dieser Chimäre ab und seid bald zu erschöpft zu erkennen, dass die wirkliche Musik woanders spielt. Ich hätte nicht vermutet, dass das so einfach geht. Schade, ehemaliges Land der Dichter und Denker.

  86. Wenn „neurechte Hysteriker“ wie Tichy oder Broder ihre vermeintlich nationalen Ansprüche anmelden, dann hilft kein Dialog. Sondern nur Konfliktbereitschaft. Auf deren grobe Klötze gehören grobe Keile! Gerne bissig im Stil, hart in der Sache – auch wenn dies vermutlich nicht jedermanns Sache sein sollte. Eruptiv muss man mit Bernd Höcke, Frauke Petry, Alex Gauland, aber auch gegen deren „starkerregten“ Paladine“ins Gericht gehen. Und wenn schon mal übers Ziel hinaus geschossen wird, bleibt der Vorwurf im Raum: „Hätten unsere Alt-Vorderen dies schon vor 1933 getan, und nicht den wenigen (!) Tucholskys überlassen, würden wir heute nicht an dieser Hypothek des gebrandmarkten „Nazi-Verbrecherstaats“ leiden.

  87. Die Überschrift enthält die Tatsachenbehauptung, dass die genannten Journalisten eine Straftat (Verleumdung) begangen haben.
    Beweise dafür sehe ich allerdings nicht.

  88. @82: ganz unabhängig von nationaler Herkunft dann wohl auch nicht. Wie sonst hätte es passieren können, dass der Begriff „Arier“ in Deutschland nach 35 als Rechtsbegriff keine Verwendung mehr fand und durch „Person deutschen oder artverwandten Blutes“ ersetzt wurde?

  89. Selbst als Vollzitat ist die Aussage Käßmanns von somnambuler Qualität. Natürlich steht es auch Teilen der Deutschen zu, sich ein Gemeinwesen zu wünschen, welches nicht multikulti, nicht multinational dominiert ist. Das in den Zusammenhang mit der Politik der Nazis zu rücken, lässt erkennen, dass nicht nur Käßmann, sondern eben eine Vielzahl von Sozialisten das Label „national“ gegen „international“ getauscht haben und ansonsten dem Warnbild der Bibel vom Turm zu Babel etwas romatisches abgewinnen oder aber mit den Irrtümern der Vergangenheit glauben, die Zukunft zu gestalten können, obwohl es nicht erst seit der Flüchtlingskrise in Deutschland und Europa an allen Ecken und Enden knarzt bis knallt. Das Dystopische setzt sich durch Menschen fort, die aus gesinnungsethischen Gründen völlig die Realität aus dem Blick verloren haben und ihre kruden Thesen durch schmierige Rückgriffe auf den Nazismus zu stützen suchen. Dass damit auch immer der Stalinismus, der Polpotismus und andere Totalitarismen Weggefährten sind, sehen die mit dem Stachel im Auge nicht. Wer also mit wildgewordenen Sprachbildern um sich wirft – wie Käßmann regelmäßig – muss damit leben, ständig missverstanden zu werden.

  90. @Jörg, Ronald Fein u.a.

    Sie sind sich ja für nichts zu blöd, genauso wie Broder. Der deutet M.K. Aussage folgendermaßen: „Vermutlich das: Man wird als Nazi geboren.[…] jeder, der zwei deutsche Eltern und vier deutsche Großeltern hat, [wird] automatisch zum Vollnazi. “
    Das ist eine schlichte Verleumdung von dem, was Margot Käßmann gesagt hat.
    Man kann Margot Käßmanns Aussage nicht anders verstehen als eine Deutung der betreffenden Stelle des AfD-Programms, d.h.: Wenn Sie sich echauffieren wollen, dann bleiben sie bei dem, was Margot Käßmann gesagt hat.
    Sinngemäß sagt sie: Die familien- und sozialpolitischen Vorhaben der AfD beruhen auf Kriterien, die dem kleinen Ariernachweis der Nazis gleichen.
    Ich bin nicht der Meinung Margot Käßmanns, habe aber oben (# 53 & #65) geschrieben, dass die AfD keine Nazipartei seien muss, um eine Partei rechter Rassisten zu sein.

  91. @ Andreas Müller #89
    Lustig. Kannte ich noch nicht.
    Aber ernsthaft: nachdem uns mit der NPD ein wichtiges Sammelbecken abhanden kam, ploppte plötzlich und erwartet ein neues Sumpfpflänzchen auf. Und wer sich die Mühe macht, das Programm zu lesen erkennt erstaunliche Parallelen zur Regionalpartei Südwest.
    Da wir in Deutschland linksseitig gelähmt sind bedarf es eines Kontrastes, der den Scherenschnitt der Wiederzuerwählenden stärker hervortreten lässt. Konnte ja auch keiner ahnen, dass jetzt vielleicht die Aussenpolitik das neue Steckenpferd der Waldhöferin wird.
    Vielleicht – Achtung Verschwörungstheorie – brauchten die Führungsoffiziere der NPD ja einfach ein neues Betätigungsfeld.
    Die „eigentliche Musik“ spielt im Osten. Deutsche Panzer an der russischen Grenze ist der Super-GAU der Entspannungspolitik. Wenn wir den Blick nicht bald auf das Wesentliche richten und hunderte Kommentare zu einem Palaver einer unwichtigen Kirchendame zu einer unwichtigen Partei unseren Intellekt verkleben, verlieren wir bald das Wichtigste – den Frieden.

  92. @pitpitpat
    Das was Käßmann wirklich gesagt hat, weiß ich nicht. Das was die Landeskirche Hannovers wiedergegeben hat, läßt durchaus Broders Schlußfolgerungen zu. Dass es andere Interpretationen geben kann, schließt selbst Broder ja nicht aus. Aber Broders Interpretation ist den Wörtern nach die naheliegendste. Nur wenn man weiß, dass Käßmann nicht gemeint haben kann, was das Zitat wortwörtlich beschreibt, dann kommt in Betracht, dass sich der „braune Wind“ auf die AfD und nicht auf die einheimische Bevölkerung mit deutschen Eltern und deutschen Großeltern beziehen soll.

  93. @ Max Wedell / 51

    Die AfD ist keine Nazipartei, aber eine rechtspopulistische Partei und zudem offen für Rechtsextremisten. Der Punkt ist, dass alte Nazis und neue Rechtspopulisten einige politische Grundkoordinaten teilen, die sie von demokratisch-pluralistischen Kräften unterscheiden. Dazu gehört eben ganz zentral eine völkisch-rassistische Konzeption des deutschen Volkes, woraus sich wiederum die Familienpolitik ableitet. Erscheinungsbild und ideologische Herleitung der Familienpolitik von NSDAP und AfD gleichen sich darum sehr stark.

    Ein bisschen anders ist der Duktus, etwa wenn die AfD an der von Ihnen zitierten Stelle kulturalistische statt rassenbiologische Begründungen auffährt. Wie Adorno einst schrieb: „Das vornehme Wort Kultur tritt anstelle des verpönten Ausdrucks Rasse, bleibt aber ein bloßes Deckbild für den brutalen Herrschaftsanspruch.“ Manchmal scheint mir, die AfD existiert hauptsächlich, um die Wahrheit dieses Satzes täglich wieder zu beweisen.

    Dass biologischer und kulturalistischer Rassismus bei der AfD Hand in Hand gehen, zeigt ja sehr schön die von Ihnen zitierte Klage über den „ethnisch-kulturellen Wandel durch Masseneinwanderung“. Und ganz so neu ist das Kulturgedöns ja auch nicht, schon für die alten Nazis folgte aus der rassischen eine geistig-kulturelle Höher- oder Minderwertigkeit. Bei den neuen Rechtspopulisten haben sich da lediglich die Akzente verschoben, indem heute eher kulturelle und religiöse Gesichtspunkte zu lasten der ethnischen betont werden. Das Ziel bleibt das gleiche: Die Homogenisierung und Vermehrung des deutschen Volkes (gut zusammengefasst von Anonym in #63).

    Übrigens: Jawohl, Minderwertigkeit, nicht bloß Andersartigkeit – auch bei den neuen Rechten. Natürlich schreibt man heute lieber nicht von einer „Bedrohung der deutschen Kulturhöhe durch geistig minderwertige volksfremde Elemente“ oder so, jedenfalls nicht in Parteiprogrammen. Da formuliert man das lieber so: „Der durchschnittliche Bildungsstand wird [durch noch mehr Einwanderung] weiter sinken.“

    „Wenn Menschen gesellschaftliche Entwicklungen ablehnen, die sie als „Überfremdung“ erfahren, so hat das eher selten etwas damit zu tun, daß sie das Fremde als minderwertig auffassen, sondern sie fassen es eher als bedrohlich auf“

    Veränderungen jedweder Art erstmal als bedrohlich wahrzunehmen mag irgendwie menschlich sein. (Und natürlich gibt es auch Veränderungen, die tatsächlich bedrohlich sind, z.B. der Klimawandel – schön, dass die AfD den so entschieden bekämpfen will… ach, nee.) Aber mit diesen Ängsten Politik zu machen ist nicht mehr allgemein-menschlich. Übrigens – Vorsicht, Nazikeule! – haben schon die alten Nazis die Juden in erster Linie als Bedrohung und dann erst als minderwertig aufgefasst. Hätte man doch die Sorgen der Menschen damals ernster genommen…

    „Diese Befindlichkeit schon als „nazihaft“ zu verunglimpfen, d.h. jeden, der nicht fähig ist, angesichts des Fremden ein hysterisches „Vielfalt ist super“ herauszubrüllen, ist eine der Haupt-Pathologien unserer Zeit.“

    Nun, so ganz grundsätzlich ist Vielfalt nunmal super, ja noch viel mehr: die Grundlage der Zivilisation. Die wesentliche politische Pathologie der Moderne ist bis heute hingegen die Vorstellung, eine ethnisch und/oder kulturell homogene Gesellschaft sei irgendwie erstrebenswert.

    „Daß Rechte häufig einen Drang verspüren, zu behaupten, sie wären gar nicht rechts, mag in Ihrer Fantasie vorkommen, in der Realität habe ich es noch nicht beobachtet.“

    Komisch, mir sind schon etliche dieser Fantasiegebilde leibhaftig und noch mehr im Internet erschienen, weit mehr als Leute wie Sie. „Ich bin ja kein Rechter, aber…“ ist nach meiner Erfahrung fast so verbreitet wie das alte „Ich bin kein Rassist, aber…“.

  94. @Dirk Häberer

    Sicher, wer sich mit Rassismus und Hetze beschäftigt, macht sich durch unterlassene Hilfeleistung mitschuldig am Ende des Friedens.

    Da wäre ich tatsächlich ohne Sie nicht drauf gekommen.

  95. Also ich finde die „Verleumdung“ durch Henryk M. Broder eine prima Sache und habe sie bei mir auf Facebook gepostet.

    Rührend, wie Herr Rosenkranz Frau Käßmann verteidigt. Wahrscheinlich hält er auch das Wort „Gutmensch“ für ein Unwort.

  96. @Jörg / 77
    „Und festgestellt, daß Frau Käßmann mich und meine Kinder als „braunen Wind“ verunglimpft.“

    Fast möchte ich mich den Klagen über das deutsche Schulsystem anschließen, dass Menschen mit so gravierenden Schwächen im verstehenden Lesen ins Leben entlässt. Doch dann wiederum scheint mir, dass gegen bösartige, absichtliche Falschdeutungen kein noch so gutes Bildungssystem helfen kann.

    Käßmann vergleicht die Familienpolitik der AfD mit der der Nazis und bezeichnet sie als „braunen Wind“. Das ist in Wortlaut und Kontext derart eindeutig, dass man denen, die immer noch behaupten, Käßmann habe Menschen mit deutschen Eltern und Großeltern (also wie sie selbst) als braunen Wind bezeichnet, und die augenscheinlich zumindest halbwegs Deutsch lesen und schreiben können, Verleumdung und Hetze vorwerfen muss. Bei Gestalten wie Broder, Tichy und Steinbach, die in diesen Disziplinen ja Profis sind, wundert das andererseits nicht.

    Wer also behauptet, er selbst sei als „brauner Wind“ bezeichnet worden, auf den passt dieses Etikett auch – und zwar nicht wegen seiner Abstammung, sondern wegen seiner Beteiligung an einer rechtsbraunversifften Hetzkampagne übelster Art.

    Der braune Wind entwickelt sich manchmal zum Shitstorm, bleibt aber die gleiche übelriechende Sch…e.

  97. @Lügenpresse / 95
    „Also ich finde die Verleumdung durch Henryk M. Broder eine prima Sache und habe sie bei mir auf Facebook gepostet.“

    Hätte ich an Ihrer Stelle auch gemacht. Ein besseres Beispiel für Lügenpresse findet man ja selten.

    (Ihr Zitat habe ich nur um zwei falsch verwendete Satzzeichen bereinigt.)

  98. @ Dirk Häberer #91
    „nachdem uns mit der NPD ein wichtiges Sammelbecken abhanden kam“
    Wichtig? Wer diesen vom BVerfG amtlich beglaubigten V-Mann-Laden jemals ernstnahm, hatte ein Problem vom Kaliber „Migrantenschreck“. So viele waren das aber gar nicht, die den „Migrantenschreck“ bestellt haben. Wofür soll die NPD also wichtig gewesen sein?
    „wir in Deutschland linksseitig gelähmt“
    Links also auch. Wie kommt das? Warum machen so viele mit bei der Lähmung?
    „Achtung Verschwörungstheorie“
    Da sind Sie bei mir genau richtig. Gute Theorien werden dringend gebraucht. Was halten Sie von dieser: https://hintermbusch.wordpress.com/2017/04/06/ein-deutsch-amerikanischer-konflikt/
    Diese Theorie ist keine Reaktion auf Trump und nicht von letzter Woche, sondern vom Sommer 2014.

  99. @ Hugh Waldem / #75
    Ja, so geht das heute: Rechte hetzen und verleumden, was das Zeug hält, und behaupten dann, sie würden „Kritik“ üben. Im Unterschied zu dem, was in der Kampagne gegen Käßmann abgezogen wird, beschäftigt sich Kritik aber mit dem, was jemand tatsächlich gesagt hat, nicht mit etwas, was man selbst erst bösartig unterstellt hat.

    PS: Ich würde im ersten Satz in #96, in dem ausgerechnet das Schulsystem vorkommt, so gern ein „s“ streichen… aber das ist nun zu spät…

  100. @ Andreas Müller / 98
    “ „Achtung Verschwörungstheorie“
    Da sind Sie bei mir genau richtig.“

    Besser hätt‘ ich’s auch nicht sagen können.

  101. @earendil
    Können Sie bitte mal den genauen Wortlaut Käßmanns gehaltenen Vortrags verlinken, wo „in Wortlaut und Kontext derart eindeutig“ das von Ihnen behauptete hervorgeht? Das von der Landeskirsche Hannovers veröffentlichte Zitat gibt das nicht her, sondern läßt durchaus Broders Interpretation als die naheliegendste erscheinen. Vielen Dank. :-)

  102. @EARENDIL (93)

    „Nun, so ganz grundsätzlich ist Vielfalt nunmal super[…]“

    Da Max Wedell vermutlich auch nicht viel von genetischer Vielfalt hält, sollten wir ihm vielleicht einfach ein langes und glückliches Leben mit seiner Mutter oder Schwester wünschen und hoffen, dass aus dieser Verbindung kein Nachwuchs hervorgeht.

    Ist ja auch voll ekelig sich mit FREMDEN (!!111) zu paaren. Bäh!

  103. @Ronald Fein

    1. Auf der Seite der Landeskirche H (https://www.landeskirche-hannovers.de/evlka-de/presse-und-medien/nachrichten/2017/05/2017_05_26_2) steht in der rechten Spalte ein Auszug aus dem Vortrag, direkt darunter finden Sie einen Link auf den vollständigen Vortrag.

    2. Selbst aus den Auszügen geht deutlich hervor, dass sich M.K. mit ihrem Verweis auf den Arierparagraph auf das Programm der AfD bezieht, dass dort – als Zitat im Zitat – kursiv gedruckt und mit Anführungszeichen versehen ist. Deshalb können weder Sie noch Herr Broder oder sonst jemand, der bei Verstand ist, daraus ernsthaft ein: ‚Frau Käßmann sagt, dass alle mit deutschen Eltern und Großeltern Nazis sind.‘ Das ist schlicht keine auch nur entfernt sinnvolle Lesart. Es bleibt dabei: Das ist Verleumdung – und zwar eine häßliche.

    3. Für das, was sie an den Haaren herrbeigezogen empfinden, habe ich bereits oben meine Position formuliert. Wenn Sie das anders sehen, erwarte ich verständliche und sachbezogene Argumente.

  104. ich meine, was Frau Käßmann über sich ergehen lassen muss – ob berechtigt oder nicht, ist AfD-Politikern auf Grund verkürzter oder mutwillig falsch interpretierter Zitate durch die Medien des öfteren passiert. Der Kommentator sollte den Ball schön flach halten.

  105. @101 Ronald Fein,

    Sie machen sich vollkommen lächerlich mit der Verteidigung von Broders Interpretation, auch beim Text der Landeskirche. Der Kontext ist doch der gleiche: Man muss Käßmann schon vollkommene Blödheit, unterstellen, um zu dieser Interpretation zu gelangen. Nicht mal die Antideutschen gehen so weit, zu behaupten, dass deutsche Eltern und Großeltern einen automatisch zum Nazi machen, wieso sollte da eine evangelische Demokratin auf einmal solch einen Mist raushauen. Bei Käßmann kommt noch hinzu, dass es sie ja selbst beträfe, und da sie sich sonst sicher nicht als Nazi bezeichnet, wäre das ein noch viel größerer Haufen Dummheit. Das ist der Kontext. Und wenn etwas so offensichtlicher Unfug ist, dann ist man entweder selbst zu dämlich, das zu erkennen und seine Interpretation infrage zu stellen, oder man verzerrt die Aussage ganz bewusst und mit voller Absicht.

    Was Broder dazu raushaut sagt mehr über seinen Charakter und sein Menschenbild aus als über Käßmann.

  106. „Da Max Wedell vermutlich auch nicht viel von genetischer Vielfalt hält, sollten wir ihm vielleicht einfach ein langes und glückliches Leben mit seiner Mutter oder Schwester wünschen und hoffen, dass aus dieser Verbindung kein Nachwuchs hervorgeht.“

    Wenn die progressive Linke mal so richtig Fahrt aufgenommen hat hält sie weder Ochs noch Esel auf. Schon krass was hier so alles stehen bleibt. Gilt das noch als on topic?

  107. @ErwinZK

    Mir scheint, wir blaßen ins gleiche Horn – aber Sie treffen den Ton besser.

  108. @PITPITPAT
    Wie schon geschrieben, kommt im Text die Passage so nicht vor. Käßmann ist wohl vom Manuscript abgewichen.

    @ERWINZK
    Genau darum geht es: wenn man Käßmann – aus welchen Grund auch – den wortwörtlichen, naheliegendsten Sinn nicht zutraut, dann macht man sich Gedanken darüber, was denn nun gemeint sein könnte.

  109. @Ronald Fein,

    Ich möchte Sie gerne persönlich und direkt angreifen – und ich hoffe, die Hausherren lassen das stehen:

    Sie sind ein echt fieser Mensch.
    In ihrem ersten Kommentar mokieren Sie sich über Boris Rosenkranz mangelndes Verständnis und den Willen dazu. Im 2. Kommentar geben Sie dann freimütig zu, dass Sie eigentlich keine Ahnung haben und wenn man Sie dann mit der Nase draufstößt, behaupten Sie kackdreist, dass Margot Käßmann da wohl vom Manuskript abgewichen ist.
    Depp!

  110. Zur Entspannung einer zunehmend angespannten Debatte hier eine offensichtlich falsche Aussage:
    „Margot Käßmann: die mich bewusst falsch interpretiert haben, sind solche mit vier deutschen Großeltern.“
    Mindestens Broder fällt mal wieder aus der Rolle, ähm, aus dem Rahmen.
    Apropos: Sind die wütenden Kommentatoren eigentlich wirklich überzeugt, dass Broder ein AfD-Anhänger ist? Und Tichy? Ich habe da ja meine Zweifel. Warum sollten wir uns also in diesem Forum so den Hass um die Ohren hauen von wegen AfD hü oder Käßmann hot?
    Ich mache da jedenfalls ganz entspannt nicht mit und jetzt einen Abgang aus diesem Thread. See you later, alligator!

  111. @PITPITPAT
    “Beleidigungen sind die Argumente jener, die über keine Argumente verfügen.“ Jean-Jacques Rousseau
    Schon in meinem ersten Post verweise ich auf den Text mit dem Hinweis, dass sich das inkriminierte Zitat dort nicht wiederfindet. Aber Sie dürfen gerne die Stelle aufzeigen, wo im Manuscript vom braunen Wind die Rede ist.

  112. Wer Broder verteidigt, macht sich doch mit einem der fiesesten Lümmel der outside-medien gemein. Man sollte sich schämen, so tief in den übelriechenden braunen Sumpf zu steigen. Der auch für Tichys Füße anscheinend nicht zu schade ist.

  113. @Ronald Fein

    So schwer es mir fällt, ich gebe zu, dass ich Sie das missverstanden habe. Für Sie ist also der Satz ‚Da weiß man, wo her der braune Wind wirklich weht.‘ der entscheidende Unterschied.
    Ich habe schrieb bereits, dass ich die AfD nicht als Nazipartei bezeichnen würde, weil es denen nur einen Gefallen tut, und es mir auch vollkommen reicht, zu wissen und auch belegen zu können, warum es rechte Rassisten sind.
    Da Sie offensichtlich ein großer Freund der Argumente sind, schreiben Sie mir doch bitte zu folgenden Fragen eine verständliche und sachorientierte Antwort:
    1. Erläutern Sie Broders Lesart (Für Käßmann sind alle Deutschen mit deutschen Eltern und Großeltern Vollnazis) am Text Käßmanns.
    2. Inwieweit macht der Satz mit dem braunen Wind da den Unterschied?
    3. Können Sie meine oben begründete Interpretation einer verfassungwidrigen Familienpolitik widerlegen?

  114. Von selbst wird der Hass dieser rechten „Journalisten“ wird nicht verschwinden, schon gar nicht jener auf die Flüchtlinge, die unseren Schutz mehr denn je benötigen. Vor allem wenn sie von einem AfD-verängstigten Innenminister nach Afghanistan in den Krieg und ins Chaos abgeschoben werden sollen. Dieses ständige Bedrohen von Schutz suchenden Menschen ist das Schäbigste, das wir in Deutschland seit 1945 erleben. Wenn unserer Gesellschaft die liberale Demokratie etwas wert sein soll, müssen die Verteidiger der Demokratie aktiv werden und gerade auch im Internet Flagge zeigen, in den Leserforen, in den sozialen Medien. Tichy, Broder und Co. sollten merken, dass wir unsere Land nicht mit ihren viel zu oft unter der Gürtellinie zuschlagenden Tiraden beschmutzen lassen.

  115. @Leo

    Also gehört die politische Korrektheit nun auf den Müllhaufen der Geschichte?

    „Schon krass was hier so alles stehen bleibt.“

    Ja. Voll krass. Während Broder, Höcke und Konsorten permanent die Grenze des Sagbaren ausloten, kommt bei einer polemischen Zuspitzung der „progressiven Linken“ sofort der Wunsch nach dem Zensor. Ganz schön erbärmlich.

  116. Für die Herrn Broder und Tichy ist doch jedes Wert, das sie gegen unsere Demokratie verwenden können, ein gefundenes Fressen. Dass sich die AfD-Freunde auf deren schlimmste Auswürfe beziehen, kann man schon seit vielen Monaten und damit ständig beobachten. Tichy und Broder füllen die braunen Internet-Seiten mit ihren widerlichen Behauptungen. Und sie werden von Leuten aufgegriffen, weitergeleitet und wahrscheinlich noch bei ihrem verlogenen Abendgebet mehrfach wiederholt.

  117. @ Ronald Fein / 111
    Dieser „wortwörtliche“ Sinn, den man überhaupt nur durch Verkürzen und Herausreißen aus dem Kontext herstellen kann, ist hier eben überhaupt nicht naheliegend. In dem ganzen Abschnitt geht es um die familienpolitischen Passagen im Programm der AfD. Das ist wirklich nicht misszuverstehen, jedenfalls nicht ohne böse Absicht.

    Hier nochmal zitiert aus der von Pitpitpat verlinkten Seite der Landeskirche Hannover:

    „Und weiter [im Wahlprogramm der AfD]: „Den demografischen Fehlentwicklungen in Deutschland muss entgegengewirkt werden. Die volkswirtschaftlich nicht tragfähige und konfliktträchtige Masseneinwanderung ist dafür kein geeignetes Mittel. Vielmehr muss mittels einer aktivierenden Familienpolitik eine höhere Geburtenrate der einheimischen Bevölkerung als mittel- und langfristig einzig tragfähige Lösung erreicht werden.“ Keine Frage mehr, jetzt ist es klar. Frauen sollen Kinder bekommen, wenn sie „biodeutsch“ sind. Das ist eine neue rechte Definition von einheimisch gemäß dem so genannten kleinen Arierparagraphen der Nationalsozialisten: zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern. Da weiß man, woher der braune Wind wirklich weht. So einfach klein und eng können selbst die Neonazis sich die Welt im Jahr 2017 nicht malen.“

    Der kursive Satz findet sich im von der EKD veröffentlichten Gesamttext nicht, den hat Frau Käßmann wohl dann noch hinzugefügt. Aber ob nun mit „braunem Wind“ oder ohne, als Gesamttext oder einzelne Passage: Da ist nichts misszuverstehen, der Kontext ist eindeutig. Und ich bin mir sicher, dass Meuthen, Broder, Tichy und Steinbach auch genau verstanden haben, was Käßmann gemeint hat – so dumm sind die alle nicht. (Na gut, Steinbach…) Bleibt nur die Möglichkeit, dass sie skrupellos genug sind, um gezielt Käßmanns Aussage zu verfälschen und damit eine verleumderische Hetzkampagne loszutreten.

  118. Getroffene Hunde bellen besonders laut. Endlich dürfen die konservativen, alten Männer, die die Welt nicht mehr verstehen, über Nürnberger Gesetze und Ariernachweise phantasieren, wie kleine alberne Kinder.

  119. Es kann für anständige Demokraten doch sehr beunruhigend sein, wenn die Verrohung der Debattenführung ab und zu in bestimmten Teilen des Bürgertums zu beobachten ist, die sich selbst zwar nicht zur rechten Szene rechnen, sondern als konservativ, liberal-konservativ oder liberal firmieren, tatsächlich aber längst einige rechte Feindbilder und den zugehörigen Jargon adaptiert haben. Besonders gut ist diese Entwicklung auf dem Blog des Journalisten Roland Tichy zu sehen, dem ehemaligen Chefredakteur der Wirtschaftswoche. „Tichys Einblick“ heißt diees Portal. Und in der Tat, der Einblick, zu dem dieser Blogbetreiber einlädt, lohnt sich, wenn man sich dafür interessiert, welcher Drift im sog. Bürgertum gerade stattfindet. So werfen Tichy und sein Team dem von ihnen so bezeichneneten „westlichen Mainstream“ „eine Art Moskau- oder Putin-Phobie“ vor und fabuliert davon, dass eine „blinde Putinhasserei derzeit „korrekt [sei]“. Oder eine/r des Teams schwafelt vom „medien-und internetbasierten Mainstream, die wohl gefährlichste und gefräßigste Hydra, die auch die Menschen oder mindestens deren Seelen frisst“. Dazu muss man wissen, dass es bei Menschen, die so argumentieren wie Tichy und Co. sehr beliebt ist, die eigene, nicht mehrheitsfähige Haltung hochzustilisieren, in dem man sich abfällig über „den Mainstream“ echauffiert. So als ob die Meinung der Mehrheit per se schlecht sei, was natürlich abwegig und eher Ausdruck einer fast schon kindlichen Trotzhaltung ist. Schlimm ist, wenn sich wie im Falle der Frau Käßmann sich die rechts außen manövrierende Journaille darin suhlt, deren Worte zu verdrehen, in Beleidigungen umzutauschen, um dann fieser Weise zu behaupten, sie beschädige oder verunglimpfe das gesamte „deutsche Volk“. Schon Goebbels hat die Medien der westlichen Welt als Systempresse beschimpft und deren wahrheitsgemäßen Informationen in einen braunen Lügensumpf verwandelt. An diese grauenvolle Zeit, an jene verbrecherischen Jahre erinnert mich diese vom Zaun gebrochene und äußerst schäbige Kampagne des Tichy-Broder-Clans.

  120. Ich fasse es nicht!
    Die Linken hetzen was das Zeug hält und merken es noch nicht mal was sie für einen gequirlten Mist daherschreiben.
    Sogar Tucholsky wird für den Linksfaschismus missbraucht.
    Das hat er wahrhaftig nicht verdient.
    Man kann nur dankbar sein dass es Webseiten wie achgut und Tichy gibt. Dort wird NICHT gehetzt sondern u.a. KRITIK geübt an einer faschistoiden Ideologie und das ist bitter nötig.
    Wenn Intoleranz kritisiert wird ist das intolerant?

    Viele der selbsternannten „Kämpfer gegen Rechts“ verharren seit Jahrzehnten in dieser Pose eines imaginierten Widerständlers der späten Weimarer Republik.
    Sie sind die Zurückgebliebenen.
    Wie in einem defekten Fahrstuhl gefangen, zuckeln sie immer zwischen dem 33. und 45. Stockwerk hin und her.
    Mit ihren Körpern im modernen Deutschland des Jahres 2017 wandelnd, hängen ihre Köpfe im Nationalsozialismus fest.
    Alles sehen sie durch die braune Brille, schnüffeln begierig nach verdächtigen Zahlen- und Buchstabenkombinationen, über die sich irgendein Bezug zur NS-Zeit herstellen ließe, und sei er auch noch so sehr an den Haaren herbeigezogen.
    Die AfD halten sie für die neue NSDAP, und die Rolle der Juden haben sie neuerdings den Muslimen angetragen.
    Diese Fixierung auf die NS-Zeit ist eine pathologische Obsession

  121. „AfD, Broder und Tichy verleumden Margot Käßmann als Rassistin“ Toller Titel, Herr Rosenkranz, nur leider grundfalsch. Warum? Ganz einfach: Erklären Sie doch mal bitte die „rassistische“ Komponente bei dem – zugegeben heftigen aber wohlverdienten – Shitstorm, der sich über Frau Käßmann ergießt.
    Käßmann hat eben KEINE „scharfe Kritik geübt“ Sie hat zunächst die AfD mit den Nationalsozialisten VERGLICHEN um die AfD anschließend in einem Atemzug als nationalsozialistisch („…da weiß man wo der braune Wind herweht“) zu diffamieren. Ich kann nicht sagen welche Eigenschaft hierbei am stärksten zutage tritt. Die Niedertracht? Die Dummheit? Oder vielleicht die Unverschämtheit? Zutreffend ist jede davon, denn ob es eine Frau Käßmann und ihre Apologeten genehm zur Kenntnis nehmen wollen oder nicht: Die Afd BEKENNT sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordung, was man von den Altparteien, unter Berücksichtigung des perpetuierten Bruchs des Grundgesetzes durch diese, nur eingeschränkt konstatieren kann. Es ist gut möglich daß das Käßmann-Zitat oft ohne den Kontext genannt wird. Aber Sie, Herr Rosenkranz, und ich wissen es wird auch im Kontext nicht besser. Was allerdings Bände spricht ist der Umstand das es Frau Käßmann nicht für notwendig erachtet das Gesagte zu überdenken und zu reflektieren um daraus ggf. Schlüsse zu ziehen. So muß jeder den Eindruck erhalten das Madame mit sich im Reinen ist und gemeint hat was sie sagte – traurig genug.

  122. @114
    „Apropos: Sind die wütenden Kommentatoren eigentlich wirklich überzeugt, dass Broder ein AfD-Anhänger ist? Und Tichy? Ich habe da ja meine Zweifel. “

    Das ist überhaupt ein interessanter Gedankengang.
    Ich weiß nicht ob sich Tichy explizit von der AfD distanzierte, aber würde ihn eher dem rechten CDU-Rand zuordnen. Also die Ecke um Bosbach oder Spahn.
    Das ist btw. das Gefährliche. Gerade hier finden sich durchaus inhaltliche Überschneidungen. Man dürfte Spahn übrigens, wie Alice Weidel mal fragen wie er es als Schwuler mit der Gleichstellung dieser in der CDU hält.
    (War übrigens auch so eine sinnlose Debatte, die da angezettelt wurde).

  123. „Die Methoden der Rechtsextremen sind seit über 60 Jahren bestens bekannt. Sie wollen andere Menschen auf besonders ekelhafte Weise zerstören.“

    Komisch, ist das doch gerade die Spezialität der Linken Sturmtruppen. Mal schauen was die (und andere linke Meinungsfaschisten) so gerne machen:
    – beim Arbeitgeber anschwärzen
    – Arbeitskollegen zur Spionage und Denunziation anstiften (Gewerkschaft)
    – die Bank informieren, wen sie da als Kunden hat
    – Werbetreibende informieren, auf welchen Webseiten ihre Werbung geschaltet wird
    – bei Facebook melden und sperren lassen
    – im Netz verleumden, vorzugsweise anonym
    – sofern Adresse bekannt: Hausbesuch mit Farbe und „Entglasung“
    und das sind nur die Nettigkeiten, die mir auf Anhieb einfallen …

  124. @124 Ana Emma Magnusson

    Mich würde ja interessieren, wie Sie „Hetze“ und „Faschismus“ definieren und ob Sie das mal mit dem allgemeinen Sprachgebrauch laut Duden abgeglichen haben.

  125. @18 Paul: Frau Petry sagte, dass man auf Flüchtlinge – Erwachsene wie Kinder – schießen sollte, wenn Sie illegal über die Grenzen kommen. Sie sagte zwar, dass das letzte Mittel sein müsse, allerdings ist genau das das Gleiche wie der Schießbefehl an der ehemaligen DDR-Grenze. Auch hier haben die DDR-Grenzschützer nicht sofort auf jeden Flüchtling geschossen, um sie aufzuhalten. Somit hat sie klar den Schießbefehl an der DDR-Grenze „kopiert“. Das perfide ist nicht allein, dass sie das gesagt hat. Das menschenverachtende ist, dass sie damit auch noch den Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze nachträglich als Durchsetzung von „Recht und Ordnung“ bezeichnet hat.

  126. @Ann Emma Magnusson / 124
    Kommt Ihr Rechten eigentlich auch mal über dieses „selber Blödmann!“-Kindergartenniveau hinaus? Wer Faschisten kritisiert, den nennt ihr selber „Linksfaschist“ (eine contradictio in adiecto sondergleichen), wer Rassismus kritisiert, mutiert bei euch zum „antideutschen Rassisten“, und so weiter und so blöd.

    „Wenn Intoleranz kritisiert wird ist das intolerant?“

    Nein, genau deshalb ist Kritik an der AfD eben kein Zeichen von Intoleranz.

    Tut mir leid, aber Ihr seid es, die in der Vergangenheit feststecken. Euer Programm ist eine Mischung aus Faschismus und Postfaschismus, aus 30er und 50er Jahren. Ihr beharrt auf einem völkischen Deutschtumsbegriff, behauptet immer noch, der Islam gehöre nicht zu Deutschland, kämpft gegen Einwanderung, seid gegen die Gleichstellung von Frauen und Homosexuellen, fahrt Kampagnen gegen sexuelle Aufklärung, negiert die Religionsfreiheit, wünscht Euch D-Mark, Grenzkontrollen und nationale Kleinstaaterei in Europa zurück, seid gegen Klimaschutz und für Atomkraft… also wie vorgestrig geht’s denn noch? Das wäre alles nur zu toppen, wenn die AfD demnächst die Monarchie propagieren würde…

    Und dass Eure Hetze gegen Muslime verdammt viel mit dem klassischen Antisemitismus gemein hat, ist nicht die Schuld derer, die darauf hinweisen.

    Ganz allgemein ein kleiner Tipp: Wenn Ihr nicht so oft die Nazikeule übergezogen bekommen wollt, redet und fordert nicht so viel Nazi-Kram.

  127. Zitat: Dass diese Partei eine „Erhöhung der Geburtenrate der einheimischen Bevölkerung“ fordere, so Käßmann, entspreche dem „kleinen Arierparagraphen der Nazis: Zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern – da weiß man, woher der braune Wind wirklich weht.“

    Hier prallen beim Kommentieren wieder politische (Glaubens-)Welten aufeinander, die eigentlich gar nichts mehr mit Frau Käßmann oder jedenfalls nicht primär mit ihr zu tun haben. Fakt ist aus meiner Sicht schlicht, dass Frau Käßmann in ihrer Rede „einheimisch“ und „biodeutsch“ gleichgesetzt hat (siehe oben). Kann passieren bei so viel Engagement, ist aber nicht korrekt, das sollte sie eingestehen und sich nicht in eine Opfer-Rolle flüchten.
    Und natürlich kann man sich generell fragen, ob eine Kirche sich so stark parteipolitisch einbringen sollte. Die Landeskirche Hannover titelte schön: „Käßmann nutzt Bibelarbeit zu Attacke gegen AfD“. Soll eine prominente Kirchenvertreterin „die AfD mittels Bibel attackieren“? Sollte sie sich auch gegenüber allen andere Parteien und deren Programmen, es gibt da ja noch ein paar, klar positionieren (so sie nicht hundertprozentig mit allen anderen Parteien übereinstimmt)? Meine persönliche Ansicht ist, dass eine Kirche zwar moralisch-politische Haltungen haben kann und soll, aber nicht Parteipolitik betreiben.

  128. @Boris Rosenkranz/Stefan Niggemeier: Vielen Dank für die wie üblich gute und ausgewogene Berichterstattung. Mein Beileid fürs Lesen aller hier geposteten Kommentare.

  129. @ERWINZK Kindergartenniveau kann ich IHNEN zugestehen.
    Ich bin weder „rechts“, noch radikal, intolerant oder fremdenhassend.
    „Fremde“ sind nämlich nicht nur Muslime – falls Ihnen das noch nicht aufgefallen sein sollte.
    Es gibt sehr viele Menschen, vieler Kulturen, deren Einwanderung keinerlei Probleme bereitet sondern im Gegenteil bereichernd ist.
    Probleme bereitet nur eine Kultur und das ist die islamische.
    Es ist fast ruehrend dass sie ausgerechnet eine Ideologie die frauen- und homosexuellenfeindlicher nicht sein kann gegen angebliche Frauenfeindlichkeit und Homosexuellenfeindlichkeit von „Rechten“ verteidigen.
    Merken Sie nicht den Schwachsinn darin?
    Ja ich bin gegen den Islam!
    Eine Religion, die die Welt in Gläubige und Nicht-Gläubige aufteilt, die die Gleichberechtigung von Mann und Frau leugnet, die Ehebrecherinnen steinigt und Homosexuelle hängt; die in patriarchalischen Strukturen lebt.
    Das alles scheint gar keine Rolle zu spielen. Impulse aus der realen Welt erreichen Linke gar nicht mehr.
    Daher ist es auch ein sinnloses Unterfangen, mit ihnen diskutieren zu wollen.

  130. Das eigentliche Problem der Kirchen ist, dass sie sich nicht mehr um ihr Kerngeschäft kümmern wollen, nämlich den Glauben. Das zeigt sich z.B. überdeutlich beim Kirchentag. Es geht den Kirchen nicht mehr darum, Menschen das Evangelium nahezubringen, sondern fast nur noch darum, links-grüne Politik zu machen. Egal ob „Predigten“, „Bibelarbeiten“ oder sonstige Veranstaltungen: es geht nicht um den Glauben, was die Aufgabe der Kiche wäre, sondern darum, den Menschen die richtige – besser gesagt linke – Gesinnung als angeblich einzig moralische, „christlich“ gebotene aufzuoktroyieren. Während die Kirchen ihre eigentliche Aufgabe, das Evangelium zu verbreiten, sträflich vernachlässigen, sehen sie ihre Berufung heute fast nur noch darin, fragwürdige politische Aussagen von sich zu geben und die AfD zu diffamieren. Der Kampf gegen eine demokratische und verfassungskonforme Partei wie die AfD, scheint heute die Hauptaufgabe der Kirchen zu sein.
    Wenn die Kirchen schon meinen, sich in die Politik einmischen zu müssen, warum arbeiten sie sich dann ausgerechnet an einer friedlichen, demokratischen und verfassungskonformen Partei wie der AfD ab? Warum bekämpfen die Kirchen nicht die realen Gefahren, z.B. den Terrorismus, den Islamismus, den gewalttätigen Links- und Rechtsextremismus etc.? Warum schweigen die Kirchen, wo sie tatsächlich etwas sagen müssten, z.B. zum Lebensschutz oder zur Christenverfolgung?
    Frau Käßmann und andere Kirchenleute sollten eigentlich alles dafür tun, um die Gesellschaft wieder zusammen zu führen. Stattdessen machen sie das genaue Gegenteil: Durch die Diffamierung der AfD treiben sie die Spaltung der Gesellschaft immer weiter. Statt unsäglicher Nazi-Vergleiche („Unser Kreuz hat keine Haken“, Vergleich der Familienpolitik der AfD mit dem NS-Regime etc.), sollten die Kirchen Nächstenliebe üben und nicht die Gesellschaft und die Kirchenmitglieder immer weiter spalten.
    Wenn jemand unsägliche NS-Vergleiche anstellt, z.B. die Kirchen, dann muss die gesamte Gesellschaft Zivilcourage zeigen und diese in aller Deutlichkeit zurückweisen. Vergleiche mit dem verbrecherischen NS-Regime, das Millionen Juden vernichtet hat, sollte sich für jeden Demokraten von selbst verbieten!

  131. @ANN EMMA MAGNUSSON
    „Daher ist es auch ein sinnloses Unterfangen, mit ihnen diskutieren zu wollen.“

    Pöbelnder Broder-Fan bedauert unter einem Beitrag über den pöbelnden Broder, dass man mit Bepöbelten nicht ordentlich diskutieren kann.

    Ist das jetzt tragisch oder lustig?

  132. @Ann Emma Magnusson
    30. Mai 2017 um 21:32

    Ich gehe mal davon aus, dass das eigentlich nicht an mich gerichtet war, sondern an Earendil?

    Dennoch ein paar Worte der Entgegnung. Zum einen gibt es keine islamische Kultur, ebensowenig wie es eine christliche Kultur gibt.

    Ich teile Ihre Ansicht, dass patriarchale Strukturen, Homophobie und Todesstrafe hier im aufgeklärten „Westen“ keinen Platz haben sollten, und alle Migranten, die in einer solchen Umgebung aufgewachsen sind, haben sich an die hiesigen Gesetze zu halten. Allerdings ist es zu billig, immer darauf zu verweisen, das hier fortschrittliche Werte als urchristlich und westlich verteidigt werden, die erst in den letzten 50 Jahren universell verbreitet wurden und teilweise immer noch auf ihre Umsetzung warten (Geschichte des Frauenwahlrechts, Gender Pay Gap, Todesstrafe in den USA, Homophobie in weiten Teilen der Bevölkerung zB Polen, Ungarn, Russland, und wie steht es mit Ehe/Adoption für homosexuelle Paare?). Das war hier ein Prozess im Henne-Ei-Problem, teilweise hat sich erst die Einstellung der Bevölkerung und teilweise erst die Gesetzeslage geändert. Es ist für mich nicht einzusehen, dass muslimische Migranten prinzipiell unfähig sein sollen, sich der Bevölkerungsmehrheit und der Gesetzeslage anzupassen. Und das ist der Grund, weshalb Linke Muslime verteidigen, auch wenn sie möglicherweise mit ekelhaftem ideologischen Ballast kommen: es besteht (gerade bei jungen) aufklärerisches Potential einerseits, und andererseits ist der Kampf für LGBT in der einheimischen Bevölkerung auch noch nicht beendet.

  133. @Hager
    30. Mai 2017 um 21:41

    Die politische Haltung der evangelischen Kirche begründet sich eigentlich sehr eindeutig mit dem Glauben. Soweit ich als Atheist und Religionshasser das verstehe, ist Jesus demnach für unsere Sünden gestorben, daher sind eigentlich alle Menschen gleich schützenswert, außerdem hat Jesus Nächstenliebe gepredigt und sein Verhalten als Sohn Gottes oder Gott selbst ist nachahmenswert. Was liegt also näher: links-grüne Politik für Umwelt, Benachteiligte, Minderheiten und Flüchtlinge, oder Grenzen dicht und unsolidarische Gesellschaft mit Hartz, Ausbeutung und Atomkraft? Insofern leben Evangelen ihren Glauben, wenn sie damit Politik machen.

  134. „… der Kampf für LGBT “
    hahaha, wie witzig. Selbst wenn man diesen Kampf in der „einheimischen Bevölkerung“ gewinnen könnte, wird die Bevölkerung in ein paar Jahren zu einer signifikanten Anzahl aus Moslems bestehen. Und dann steht der Kampf für LGBT wieder am Anfang. Nur dass er dann aussichtlos ist, denn diese Gruppe versteht sich auf brachiale Verteidigung ihres eigenen Wertesystems. Dieser Kampf ist heute schon verloren. Kämpfen Sie ruhig weiter.

    „Es ist für mich nicht einzusehen, dass muslimische Migranten prinzipiell unfähig sein sollen, sich … anzupassen“
    ja, diese mangelnde Einsichtsfähigkeit scheint mir das generelle Grundproblem bei Teilen der heutigen Bevölkerung zu sein. Kann halt nicht sein, was nicht sein darf. Neben vielen anderen Argumenten, stelle ich Ihnen nur die Frage: warum sollten sie sich anpassen? Sie kommen doch auch jetzt schon prima ohne Anpassung klar. Sogar im Gegenteil, von der Rechtsprechung bis zu Art der Verpflegung in Kindertagesstätten, alles passt sich den muslimischen Forderungen an. Und sie werden immer mehr. Also noch mal: warum sollten sie sich heute anpassen? Warum sollten sie sich jemals anpassen?

  135. @erwinzk

    Die Kirchen müssten (!) Nächsten- ja sogar Feindesliebe praktizieren, wenn sie sich auf die Bibel beziehen würden. Machen Sie jedoch nicht. Was hat das mit Nächstenliebe zu tun, wenn die Kirchen Menschen, die nicht ihre linken Meinungen teilen, mit NS-Vergleichen diffamieren?
    Sie schreiben, es sei gut, dass sich die Kirchen für Minderheiten einsetzen. Das machen Sie doch gerade nicht. Sie diffamieren die Minderheit von 10 Prozent AfD-Wählern und sind voll auf Mainstream-Line mit Union, SPD, Grünen, Gewerkschaften, Unternehmen, Medien etc. Die Kirchen repräsentieren, wie immer, den Mainstrem, gerade nicht die Minderheit, wie Sie behaupten. Die Kirchen müssten Nächstenliebe gegenüber allen (!), gerade gegenüber denjenigen praktizieren, die ihre Position nicht(!) teilen. Das ist biblisch. Denn Jesus hat gelehrt, allen (!) mit Liebe zu begegnen, sogar den Feinden.

  136. @Ann Emma Magnusson / 133
    „Kindergartenniveau kann ich IHNEN zugestehen.“

    Also wieder „selber doof!“. Sie merken’s einfach nicht, ne?

    Ist ja rührend, dass Sie nur Muslime hassen und nicht gleich alle Fremden. Die Fokussierung auf ein oder auch mehrere bestimmte Feindbilder teilen Sie allerdings mit den allermeisten Rassisten. Vorsicht, Nazikeule die Zwote: Nicht einmal Hitler hatte etwas gegen alle Nichtdeutschen, oder zumindest nicht gleichermaßen.

    Selbstverständlich sind Sie rechts. Rassismus und Hetze gegen religiöse Minderheiten sind nunmal originär rechts. (@Max Wedell, falls Sie noch mitlesen: Da haben Sie eins der vielen Beispiele von Rechten, die nicht in die Ecke gestellt werden wollen, in der sie längst stehen.)

    Dieser ganze „islamkritische“ Mumpitz wurde nun schon drölftausendmal durchgekaut, dazu will ich eigentlich gar nichts sagen. Nur ganz grundsätzlich: Der Islam ist eben keine Ideologie, sondern eine Weltreligion. Wie alle Weltreligionen gibt es ihn in ganz verschiedenen Ausformungen. Auch im Christentum gibt es Margot Käßmann bis Wsewolod Tschaplin aktuell sehr verschiedene Varianten, von der Vergangenheit ganz zu schweigen. Dass der Islam derzeit einige besonders traurige, problematische und furchtbare Erscheinungsformen zeigt, ist zweifellos richtig, macht essenzialistische „Islamkritik“, die den Islam an sich für unveränderlich böse hält, aber nicht richtiger.

  137. @earendil

    Islamkritik ist Mumpitz, schreiben Sie. Was soll das heißen? Sie halten Kritik am Islam für unberechtigt? Die Tötungsbefehle, die drakonischen Strafen etc. im Islam, alles nicht kritikwürdig? Mir ist kein einziges islamisches Land bekannt, das die Menschenrechte achtet. Ob der Islam eine Weltreligion ist, ist mir völlig egal. Wenn eine Religion die Menschenrechte nicht respektiert, kann man diese Religion bzw. Ideologie nicht respektieren. Was mir Sorge macht, ist, dass Studien besagen, dass für die große Mehrheit der Muslime in Deutschland die Scharia über dem Grundgesetz steht. Wenn die Muslime eines Tages in Deutschland die Mehrheit stellen werden, dann gilt die Scharia und nicht mehr das Grundgesetz.

  138. @Peter
    30. Mai 2017 um 22:58

    Nur dass er dann aussichtlos ist, denn diese Gruppe versteht sich auf brachiale Verteidigung ihres eigenen Wertesystems.

    Sogar im Gegenteil, von der Rechtsprechung bis zu Art der Verpflegung in Kindertagesstätten, alles passt sich den muslimischen Forderungen an. Und sie werden immer mehr.

    Ich merke schon, Ihr Weltbild kommt mit gefühlten Wahrheiten zustande. Diskussion beendet.

  139. @Hager
    30. Mai 2017 um 23:19

    Also wenn Sie die AfD für eine unterdrückte und benachteiligte Minderheit halten, die die Unterstützung der Kirche benötigt, dann kann ich Ihnen auch nicht helfen.

  140. Ja, wir mögen alle den Islamismus nicht, aber gemäßigten Moslems trauen wir zu, unsere Normen und Gesetze zu akzeptieren, oder wir tun das nicht. Ich würde ja viel lieber zum eigentlichen Thema zurückkommen und diskutieren, inwieweit die Forderung nach mehr deutschen Kindern nationalistisch ist und inwiefern sich das von der Politik der anderen Parteien so weit abhebt, dass die AfD mit Nazis verglichen wird, und die anderen nicht.

    Denn so wie ich das sehe, muss man konsequenterweise auch erkennen, dass hinter Ehegattensplitting, Kindergeld, Elternzeit auch nichts anderes steckt, als dass der Staat den arbeitenden Deutschen das Kinderkriegen nahelegt. Und dahinter steckte immer schon nationalistisches Kalkül. Was die AfD „schlimmer“ macht, ist eine Formulierung zu wählen, die obendrein suggeriert, sie hätte lieber nur von bestimmten Deutschen Kinder. Wo verläuft denn nun aber die Grenze, ab der die Familienpolitik legitimerweise mit der der Nazis verglichen werden kann?

  141. Zunächst einmal: Ich finde Ann Emma Magnusson’s Argumentation nicht unplausibel (d.h. stimme ihr im Kern zu): insofern, als ich auch glaube, dass Teile der „linken“ Kreise „in der Vergangenheit feststecken“ und partout nicht davon loskommen, alles und jedes direkt mit der historischen Epoche des Nationalsozialismus zu vergleichen, direkt oder dezent indirekt.
    Allein die allseits beliebte, arg verbreitete Beschimpfung von heute lebenden Andersdenkenden als „Nazis“ (schrecklich! 130, „Wenn Ihr nicht so oft die Nazikeule übergezogen bekommen wollt, redet und fordert nicht so viel Nazi-Kram“) deutet für mich auf einen sehr kategorischen schiefen Vergleich hin.

    Was „echte Nazis“ getan haben, dürfte hoffentlich Menschen, die die Schule durchlaufen haben, bewusst sein!?

    „Earendils“ (Post-)Faschismus-Vorwürfe (völkischer Deutschtumsbegriff, behauptet immer noch, der Islam gehöre nicht zu Deutschland, kämpft gegen Einwanderung, seid gegen die Gleichstellung von Frauen und Homosexuellen, fahrt Kampagnen gegen sexuelle Aufklärung, negiert die Religionsfreiheit, wünscht Euch D-Mark, Grenzkontrollen und nationale Kleinstaaterei in Europa zurück, seid gegen Klimaschutz und für Atomkraft… “), wer immer auch damit beschrieben werden soll, ist so von niedlichen Pauschalisierungen und subjektiven Wertungen durchdrungen, die im Kopf des/r Schreiber/in offenbar als objektive Wahrheiten kategorisiert sind, dass man gar keine Lust hat, dazu viel zu sagen (Grenzkontrollen sind neuerdings faschistisch?, und nein, der Islam ist kein typisch deutsches weit verbreitetes historisch gewachsenes Phänomen, selbst wenn Muslime natürlich zu Deutschland gehören, Ideen und Menschen sind nicht dasselbe.) Diejenigen, die „den Rechten“ Feindbilder unterstellen, pflegen ihre eigenen Schwarz-weiß-Bilder, wobei sie strahlend weiß sind, mit Begeisterung. Wer mir nicht zustimmt, ist AfD/Nazi/Rassist. Klar.

    zu 145: Ja, es wäre interessant, darüber zu diskutieren, welche Familienpolitik und Gesellschaftsstruktur der Einzelne sich wünscht. Familienpolitik ist schon immer auch in lupenreinen Demokratien darauf angelegt gewesen, („einheimische“!) Paare zum Kinderkriegen zu motivieren – weil ein soziales System nämlich sich selbst erhalten will. Letztlich ist also die Frage, wie sich zum Beispiel bei bestimmten Geburtenziffern unterschiedlicher Gruppen (kultureller, religiöser, Herkunftsland-bezogener) die Gesamt-Gesellschaftsstruktur ändert, und auch: wie schnell? Dazu darf man m. E. in einer Gesellschaft, die bereits 2015 17,1 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund verzeichnete (Stat. Bundesamt), also durchaus bunt ist, unterschiedliche Ansichten haben.

  142. Eine Frage, Herr Rosenkranz: Wenn Broder und Tichy (nur) so genannte Journalisten sind – was wollen Sie damit zum Ausdruck bringen? Machen Sie hier „richtigen“ Journalismus? Worin unterscheidet sich dieser vom so genannten Journalismus?

  143. Ich lache über jene, die diese „Journalisten“ Tichy und Broder mit äußerster Vehemenz verteidigen wollen. Es ist mehr als deutlich, dass diese rechtslastigen Pöbler unsere Demokratie zerstören wollen. Und sich bei der jeweiligen Gelegenheit dann gern als „Märtyrer“ feiern lassen, die vom linken Pöbel in die rechten Sumpfpfützen werfen lassen. Wer solche verkommenen Parolen-Schreiber – oft sind sie nur „Parolen-AB-Schreiber“ in den Kanon der verbindlichen Autoren aufnimmt, sollte mal die Tassen in den eigenen Küchenschränken zählen.

  144. Was dieses rechts-konservative rassistische Geraune eines Tichy/Broder/Pirinçci tatsächlich erzeugt, ist das gefährliche Hintergrundrauschen für echte Gewalt gegen Menschen. Solche extremen Polemiker liefern die Begleitmusik zu den rechtsradikalen Brandstiftern und Gewalttätern gegen Flüchtlinge. Und auch einen wabernden Hintergrund für den NSU-Prozess. Broder & Co bestärken den Hass und die Wut und die Menschenverachtung, die andere in Taten umsetzen. Blogger töten nicht und Journalisten sehr selten, aber es ist leider auch nicht so, dass Gedanken harmlos sind und keine Konsequenzen in der realen Welt haben. Vor allem auch bei jenem Akif Pirinçci lauert eine weitere Gefahr am rechten Rand! Seine „Geistesprodukte“ sind so wüst vorgetragen, dass es manchmal sogar wieder komisch ist. Mit den Attitüden aller dieser ausfälligen Polemiker lässt sich kein Staat machen, doch sie liefern für die Splitterpartei AfD Dauerlehrgänge für Überzeugungsspießer.

  145. # 146 Elly

    Zunächst einmal: Ich fand Ann Emma Magnussons Kommentare deplaziert und nicht argumentativ.
    Vor allem aber müsste sie sich der Frage stellen, was das mit dem Thema zu tun hat und wie es die konkrete Diskussion weiterbringt.
    Die gleiche Frage müssten Sie in meinen Augen auch beantworten. Denn dass es Linke mit dämlichen Ansichten gibt, werde zumindest ich nicht bestreiten. Aber: Was folgt daraus für unsere Diskussion?
    Zu den Faschismus/ Nationalsozialismus Vorwürfen: Ich habe mir abgewöhnt, mit potentiellen Adressaten darüber zu diskutieren und spreche lieber mit Soziologen darüber. Man kann jemanden auf menschenrechtsfeindliche, unsolidarische und unvernünftige Positionen auch ohne Faschismusbegriff ansprechen.
    Um konkreter zu werden:
    Ich bezweifele ihre Aussage, dass Familienpolitik schon immer darauf angelegt war, einheimische Paare zum Kinderkriegen zu motivieren. Meine Gegenthese ist: Familienpolitik war die meiste Zeit eher die Regelung der Rechte und Pflichten einzelner Familienmitglieder zu einander und gegenüber der Obrigkeit.
    Ihr Argument, dass soziale Systeme sich selbst erhalten wollen, unterschlägt, dass eben dies auch durch Einwanderung geschehen kann und geschichtlich auch aktiv befördert worden ist. In einer systemischen Sicht ist der einzelne nämlich durchaus durch einen anderen austauschbar, sofern er die gleiche Funktion übernehmen kann.
    Zu Ihrer Abschlussfrage: „Letztlich ist also die Frage, wie sich zum Beispiel bei bestimmten Geburtenziffern unterschiedlicher Gruppen (kultureller, religiöser, Herkunftsland-bezogener) die Gesamt-Gesellschaftsstruktur ändert, und auch: wie schnell?“
    Die Frage verrührt meines Erachtens zu viele Faktoren als das sie so sinnvoll wäre, aber ich glaube die Richtung zu verstehen und finde sie ok. Nur bin ich der Meinung, dass genau diese Frage von Soziologen, d.h. von Experten beantwortet werden sollte und nicht von Leuten, die keine Ahnung aber eine Meinung haben (dazu zähle ich mich selbst)
    Die Frage, die wir uns stellen müssten, lautet: In was für einer Gesellschaft wollen wir leben?
    Aber die passt hier nicht gut hin.

  146. @Gunnar 119
    „Ja. Voll krass. Während Broder, Höcke und Konsorten permanent die Grenze des Sagbaren ausloten, kommt bei einer polemischen Zuspitzung der „progressiven Linken“ sofort der Wunsch nach dem Zensor. Ganz schön erbärmlich.“

    Durchatmen bitte. Ich wollte nur mein Erstaunen zum Ausdruck bringen was hier alles möglich ist, wo doch der Hausherr in einem anderen Thread angekündigt hat alles was „off topic“ ist zu löschen. Welchen Umgangston er zulässt obliegt dabei völlig dem Hausherrn. Grenzüberschreitungen wie die Spekulation über sexuelle Beziehungen von Diskutanten mit ihrer Mutter oder Schwester wären nach meiner Erinnerung im Vorgänger-Blog allerdings nicht möglich gewesen. Wenn Boulevardblätter sich so etwas mit Promi XYZ erlauben würden, dann würden Sie von Bildblog oder Übermedien völlig zu Recht abgewatscht werden.

    Ob das dem Erfolg des Unternehmens „Übermedien“ guttut diesen Umgangston zu tolerieren mag der Hausherr entscheiden. Das hat alles nichts mit Zensur zu tun sondern mit dem Wunsch nach einem Mindestmaß an Manieren. Immer dran denken: Auf der anderen Seite sitzt ein MENSCH!

  147. @Jürgen Kühner 126

    „Das ist überhaupt ein interessanter Gedankengang.
    Ich weiß nicht ob sich Tichy explizit von der AfD distanzierte, aber würde ihn eher dem rechten CDU-Rand zuordnen. Also die Ecke um Bosbach oder Spahn.
    Das ist btw. das Gefährliche. Gerade hier finden sich durchaus inhaltliche Überschneidungen. Man dürfte Spahn übrigens, wie Alice Weidel mal fragen wie er es als Schwuler mit der Gleichstellung dieser in der CDU hält.“

    Nun gut. Wenn Bosbach und Spahn erstmal als „Quasi-auch-irgendwie-Nazi“ erkannt sind, dann ist der „Kampf gegen rechts“ ja so gut wie gewonnen.

    Was man damit nicht gewinnt sind Bundestagswahlen. Die wird schwarz-gelb gewinnen und zwar mit einem Wahlkampf der stark auf Recht und Ordnung und das Thema „Innere Sicherheit“ setzt. Bosbach und Spahn werden mit ihren Positionen dabei entscheiden Anteil am Wahlerfolg haben. Am Ende ist Frau Merkel wieder Bundeskanzlerin und Herr Spahn Minister mit guten Chancen Frau Merkel mal zu beerben. Die progressive Linke wird vor Wut platzen. Die Afd wird vor Wut platzen. Alles wird gut.

  148. @Elly Nachtrag

    Zu den sozialen Systemen möchte ich noch eine These hinzufügen:
    ‚Wir Deutschen sterben aus‘ ist ja der Ausgangspunkt der meisten Diskussionen und als solcher schon fragwürdig. Richtig müsste es heißen: Die Deutschen werden weniger und die Altersverteilung der Gesellschaft ändert sich. Kinder werden die Deutschen dennoch machen, vermute ich.
    Und da es auf der Welt eher ein Über- als Unterbevölkerungsproblem gibt, ist das doch eigentlich ganz gut.

  149. @ Leo #152
    Brillant auf den Punkt. Aber die „progressive“ Linke will ja gar nichts anderes, als von „bösen“ Konservativen regiert werden und dabei gemütlich die Lufthoheit über die Moralphrasen wahren. Das ist der Schlüssel zu vielem.

  150. Was für Dramaqueens – warum nicht einfach entschuldigen für den Mist, den ihr hier verzapft habt und weiter im Text?

  151. Die Kirche hat den Text geändert – im Nachhinein!

    Bis zum 28.05.2017 hieß es:

    „Die Forderung der rechtspopulistischen Partei nach einer höheren Geburtenrate der „einheimischen“ Bevölkerung entspreche dem „kleinen Arierparagrafen der Nationalsozialisten“, sagte die ehemalige hannoversche Landesbischöfin am Donnerstagmorgen. „Zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern: Da weiß man, woher der braune Wind wirklich weht“ (…)“ *

    Ab dem 29.05.2017 hies es so:

    „Die Forderung der rechtspopulistischen Partei nach einer höheren Geburtenrate der „einheimischen“ Bevölkerung entspreche dem „kleinen Arierparagrafen der Nationalsozialisten: Zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern. Da weiß man, woher der braune Wind wirklich weht“ (…)“ **

    Auch der Text rechts daneben wurde neu eingefügt.

    * http://web.archive.org/web/20170528112207/http://www.landeskirche-hannovers.de/evlka-de/presse-und-medien/nachrichten/2017/05/2017_05_26_2

    ** http://web.archive.org/web/20170529065826/http://www.landeskirche-hannovers.de/evlka-de/presse-und-medien/nachrichten/2017/05/2017_05_26_2

  152. @Peter B.

    Und? Der Inhalt und die Aussage hat sich doch nicht geändert. Man hat die stilistisch schlechtere Variante gegen eine kürzere ausgetauscht und als Service für die Leser eine Spalte mit den entscheidenden Auszügen eingefügt. So what?

  153. @157 Peter B. – Ich würde mich da #158 anschließen: Wo ist das Problem? In beiden Texten ist auch der Bezug zum Arierparagraphen drin.

    (Und, übrigens: Es ist nicht notwendig, dass Sie versuchen, Kommentare mehrfach zu posten, mit wechselnden Namen, Adressen, Geschlechtern.)

  154. Dass die Käßmann-Schädiger-Beleidiger-Verleumder keinen „normalen“ Hintergrund haben, dürfte auch nach all‘ diesen pro- und kontra-Kommentaren niemandem mehr verborgen bleiben. Die rechtsaußen herumtrabenden Polemiker Tichy und Broder passen sehr gut in das Bild, das ich von der AfD habe: Eine sich in Nazis und Noch-Nicht-Ganz-Nazis aufteilende Querulanten-Partei, die nichts leistet, nichts kann und zu nichts fähig ist! Außer mit dümmsten Sprüchen die noch weniger intelligenten Wähler zu ködern. Wenn ein AfD-Kandidat im Nazi-Jargon wie z.B. in Villingen-Schwenningen kakeelte: „Wenn wir – also die AfD- an die Regierung kommen, dann Gnade Ihnen Gott“, dann weiß man genau, was für einen dummbraunen „Leistungsträger“ dieser Partei man vor sich hat. Dieser politisch“Versierte“ will „volksfeindliche Parteien sämtlich aus Deutschland heraustreiben“ – so wie dies schon Goebbels im Reichstag in Berlin verkündete. Wer solchen Typen ein Podium bietet oder unterstützt, wie dies auch jene Tichys und Broders ständig tun, hilft mit, unsere Demokratie zu zerstören.

  155. Mehrfach posten war nicht meine Absicht. Ich bitte um Entschuldigung.

    (Hatte einen fremden Rechner bedient. Vielleicht habe ich durch die Auto-Ausfüllfunktion einen anderen Namen mitgesendet. Hatte mich schon gewundert, warum mein Kommentar nicht freigeschaltet wird.)

    Doch zur Aussage:
    Ich bitte Sie. Inwiefern ändert die Textänderung auch die Aussage?

    Kleine Anregung:
    – Vorher kann man die Aussage als die eigene Meinung von Frau Käßmann interpretieren
    – Nachher kann man die Aussage als ihre Deutung des vermeidlichen „kleinen Arierparagrafen“ interpretieren

    Vorher mehr losgelöst, so kann man es anders verstehen.
    Nachher mit deutlichem Bezug, so schon weniger.

    Aber klar. Die ändern den Text ja nur so. Als Service.

  156. @PITPITPAT:

    Korrekt, Ann Emma Magnussons Kommentar hat nicht direkt mit dem Thema zu tun, indirekt aber doch ein bisschen. Frau K.‘s Verweis auf den Arierparagraphen der Nazis war m. E. völlig ÜBERFLÜSSIG. Wenn sie schon AfD-Texte kommentieren möchte, wäre es auch ohne das gegangen. Man zieht eben gern den Nationalsozialismus heran, um seiner Meinung seriös Nachdruck zu verleihen. Wer mag schon ernsthaft widersprechen beim Argument, die(se) Geschichte dürfe sich nicht wiederholen!?

    Was die Familienpolitik angeht: ICH persönlich habe überhaupt keine Probleme mit sinkenden Bevölkerungszahlen und weiß nicht, warum wir jetzt so stolz verkünden, die „Einwohnerzahl“ sei auf „Rekordstand“ (Tagesschau, 27.01.2017). Migration im weitesten Sinne wurde und wird aber öfters genau mit dem Argument begrüßt, dass wir junge Leute brauchen, die unsere Renten zahlen, also: wir nicht zu wenige sein dürfen.
    Ich brauche nicht ständig neue Rekorde.

    Unabhängig davon: Natürlich haben Sie Recht damit, dass „Familienpolitik die meiste Zeit eher die Regelung der Rechte und Pflichten einzelner Familienmitglieder zu einander und gegenüber der Obrigkeit“ war.
    Trotzdem beharre ich auf der Idee, dass Hintergedanke von Kindergeld, anderer Steuerklasse, kostenlosem Besuch von Kindereinrichtungen, Ermöglichung von Teilzeitarbeit für Eltern usw. AUCH ist, wie ich es recht salopp formuliert habe, „einheimische Paare zum Kinderkriegen zu motivieren“.

    Ihre Gegenthese: „Ihr Argument, dass soziale Systeme sich selbst erhalten wollen, unterschlägt, dass eben dies auch durch Einwanderung geschehen kann und geschichtlich auch aktiv befördert worden ist. In einer systemischen Sicht ist der einzelne nämlich durchaus durch einen anderen austauschbar, sofern er die gleiche Funktion übernehmen kann“
    ist auch unbestreitbar richtig.
    Auf der theoretischen Ebene ohnehin, praktisch (hoffentlich werde ich für diesen Hinweis nicht gleich gescholten …) mMn mit gewissen Einschränkungen und Problemen.

    Denn ein größerer „Austausch“ von Gruppenmitgliedern, der die Zusammensetzung der Bevölkerung in puncto: kultureller (u.a. Geschlechtsrollen), religiöser, Herkunftsland-bezogener Hintergrund, bevorzugt gesprochener Sprache (auch das, wie man in den Einkaufszentren bemerkt) stärker und evtl. in recht kurzer Zeit verändert, verändert eben auch die Gesamt-Gruppe/soziale Einheit in ihren Merkmalen (!).
    Sie bleibt nicht dieselbe.

    Also sind wir uns beide, glaube ich, einig in der Frage: In was für einer Gesellschaft wollen wir / sollen unsere Kinder und Enkel leben? Da gibt es eben, bezogen auf das künftige AUSMASS der Multikulturalität (nicht diese selbst, Deutschland ist ja bereits „bunt“, die „Ausländer raus“-Fraktion ignoriere ich hier mal rigoros), verschiedene Haltungen und nicht nur eine konsensfähige. Heterogenität kann verschiedene Grade haben.
    Und da sind wir jetzt wieder bei Frau Käßmann gelandet, irgendwie.

  157. @Peter B.

    Nein, dass kann man nicht anders verstehen. Beziehungsweise doch, aber entweder nur mit Böswilligkeit oder mit grobem Unvermögen.

    1. Satz:
    „Berlin. Die Reformationsbotschafterin Margot Käßmann hat in einer Bibelarbeit auf dem Kirchentag in Berlin die AfD angegriffen. “
    Alles, was jetzt folgt und entweder direktes Zitat ist („…“), oder mit Konjunktiv gekennzeichnet ist, hebt sich von den übrigen Aussagen ab und kann zweifelsfrei nur als Darstellung Margot Käßmanns Aussagen verstanden werden.
    „Die Forderung […] entspreche […]“ Das ist ein solcher Konjunktiv. Sonst würde dort ‚entspricht‘ stehen. Genaugenommen müsste im Artikel keine weitere Einschub wie ’sagte Frau Käßmann‘ kommen, solange es nur um die Wiedergabe ihres Vortrags geht. Und da man (beliebte Journalistenkrankheit) noch zusätzliche Informationen in eben solche Einschübe gepackt hat ( ‚die ehemalige hannoversche Landesbischöfin‘) wurde der Text vermutlich vom Schreiber oder einem Redakteur verbessert.
    Wenn Sie schon eine Verschwörung wittern möchten, dann nehmen Sie lieber ‚Es gibt Aliens auf der Erde‘. Das kann Ihnen wenigstens keiner falsifizieren.

  158. Denn ein größerer „Austausch“ von Gruppenmitgliedern, der die Zusammensetzung der Bevölkerung in puncto: kultureller (u.a. Geschlechtsrollen), religiöser, Herkunftsland-bezogener Hintergrund, bevorzugt gesprochener Sprache (auch das, wie man in den Einkaufszentren bemerkt) stärker und evtl. in recht kurzer Zeit verändert

    Wie groß / umfangreich muss denn ein solcher „Austausch“ ausfallen, um für die angesprochene stärkere Veränderung zu sorgen?
    Und was wäre in dem Zusammenhang eine „recht kurze Zeit“?

  159. @erzwink

    Sie haben meinen Kommentar völlig missverstanden. Sie haben behauptet, die Kirchen würden sich für Minderheiten einsetzen. Ich habe dargelegt, dass sie das im Fall der Minderheit der AfD-Wähler gerade nicht tun. Ich bin dafür, dass die Kirchen niemanden diffamieren, auch nicht die AfD. Die Kirchen sollen gar keine Parteien unterstützen.

  160. @Wonko: „Wie groß / umfangreich muss denn ein solcher ‚Austausch‘ ausfallen, um für die angesprochene stärkere Veränderung zu sorgen?
    Und was wäre in dem Zusammenhang eine ‚recht kurze Zeit‘?“

    Bin ich angesprochen? Sie erwarten hoffentlich nicht, dass ich da als harmlose Einzelperson, vermessen, eine endgültige kluge Antwort auf diese schwierigen und im Detail komplexen Fragen parat habe, ich hadere ehrlich gesagt selbst noch mit einer Antwort. Für einen Staat und die Geschichte dürften aber auch 10+ Jahre unter „recht kurze Zeit“ fallen.

    Genau diese Fragen müssen und sollten jedoch im gesellschaftlichen Diskurs erörtert werden (können), denn es gibt dazu offenkundig unterschiedliche Ansichten, Hoffnungen, Befürchtungen, Ideengebäude (Wie weltoffen soll/kann Deutschland sein?).

    P.S. Naika Foroutan hat in der Berliner Zeitung am 12.12.2014 die postmigrantische Gesellschaft beschrieben. Auszug: Demokratien funktionieren aber nicht nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Sondern nach dem Prinzip „Gleiches Recht für alle“. Im Bauchgefühl gibt es die Vorstellung, es gäbe auf der einen Seite die Deutschen, denen mehr Rechte zustehen, die Gesellschaft zu definieren, und auf der anderen die Migranten. Wenn aber in Städten wie Frankfurt am Main knapp 70 Prozent der Kinder einen sogenannten Migrationshintergrund haben – wer ist dann die deutsche Gesellschaft? Wer definiert ihre Identität? Die 30 Prozent ohne Migrationshintergrund, weil sie vorher da waren?

    Zitatende. Es gibt also Diskussionsbedarf, mehr wollte ich auch nicht sagen, und die Diskussion sollte nicht in totaler Feindseligkeit geführt werden.

  161. @pitpitpat
    @Boris Rosenkranz
    Nun beide Versionen unterscheiden sich schon – nicht nur syntaktisch sondern auch semantisch. In der ersten Version ist es schier kaum möglich, eine andere als Broders Interpretation zu finden. Durch die satzbauliche Trennung und dem Zwischeneinschub „sagte…“, ist es kaum möglich den Bezug vom braunen Wind zum kleinen Arierparagrafen herzustellen. Dumm gelaufen. Menschen mit Anstand würden den Fehler eingestehen und sich dann entschuldigen.

  162. Rolf Steiner

    Was dieses rechts-konservative rassistische Geraune eines Tichy/Broder/Pirinçci tatsächlich erzeugt, ist das gefährliche Hintergrundrauschen für echte Gewalt gegen Menschen. Solche extremen Polemiker liefern die Begleitmusik zu den rechtsradikalen Brandstiftern und Gewalttätern gegen Flüchtlinge. Und auch einen wabernden Hintergrund für den NSU-Prozess.

    Sind Sie irgendwie verstrahlt? Was ist mit der mannigfaltigen linksextremen Gewalt gegen AfD-Politiker und andere? Hat die auch Vorbilder in der Politik? Oh, Mann. Das ist ja unfaßbar. Gewalt gegen Flüchtlinge? Habe ich noch nie etwas von gehört, dagegen kann man tagtäglich von Gewalt durch Flüchtlinge lesen. Aber das ist ja nur das Hintergrundrauschen für rechte Gewalt. Am besten, man schreibt gar nichts über den realexistierenden „Flüchtling“ in Deutschland.

  163. #167 Ronald Fein

    Da sind Sie ja wieder.
    Sie glauben also, dass man diese Stelle schlechterdings nicht anders verstehen kann als ‚Margot Käßmann behauptet, dass alle Deutschen mit deutschen Eltern & Großeltern Rechte (oder sogar Nazis) wären‘

    Ich hätte da den ein oder anderen Einwand:
    1. Das würde bedeuten, dass die meisten Menschen ’schier kaum möglichen‘, falschen Lesart aufgesessen wären. Das ist mehr als unglaubwürdig.
    2. Für Ihre Lesart müssen Sie annehmen, dass ein längerer, inhaltlich vollkommen anderer Abschnitt zwischen beiden Zitaten existiert, der hier unter den Tisch gefallen ist. – Möglich wäre es, wenn auch unwahrscheinlich.
    3. Sie müssen annehmen, dass Frau Käßmann nach ihrer Kritik der AfD als rechte oder Nazipartei, alle Deutschen mit deutschen Großeltern als Rechte oder Nazis bezeichnet. – Spätestens hier kriege ich Probleme: Wie schaffen Sie diese geistige Pirouette?
    4. Sie müssen annehmen, dass Frau Käßmann nicht nur innerhalb ihres Vortrags, sondern auch darüber hinaus ihre Position um 180° verändert hat, da seit Jahren gegen rechtspopulistische und rechtsextreme Positionen in der Gesellschaft streitet.
    5. Sie müssen annehmen, dass Frau Käßmann sich damit selber als Rechte oder Nazi bezeichnet.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Was Sie als einzig mögliche Lesart sehen, sehen nur Sie, Broder und andere Rechte.

    Punkt 2 und 3 beziehen sich übrigens linguistisch auf sogenanntes Textwissen, Punkt 4 auf Weltwissen. Dazu ein sehr schönes Zitat:

    „Textwissen wird bei der Rezeption und Erinnerung bevorzugt, wenn es mit gespeicherten Wissensmustern [Weltwissen] übereinstimmt.“ Dressler & de Beaugrande, Einführung in die Textlinguistik, S. 211

  164. Der Nazi-Arier-Paragraph ist überaus nah an den derzeitigen AfD-Bewertungen. Es gibt einen AfD-Anwalt namens Brauer, Mitglied der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn, ein selbst in Burschenschaftskreisen als radikal angesehener Verband. Ja, rechte Burschen mögen die AfD. Brauer, der sich in den Burschenschaftlichen Blättern, der Verbandszeitschrift des Dachverbands, verantwortlich zeichnet für den Text „Erklärung zum volkstumsbezogenen Vaterlandsbegriff“ – einem Plädoyer für das „Abstammungsprinzip“, und eine von andere Burschenschaften unterzeichnete Erklärung, „jeder weiteren Aushöhlung des Volkstums- und Vaterlandsbegriffs entschlossen entgegenzutreten“. Bevor Brauer zu den Raczeks wechselte, war er Mitglied der Marchia Bonn, bis Bundesbrüder ihn rauswarfen, so berichtete unter anderem die „Frankfurter Rundschau“, Ein AfD-Kollege namens Paul, ebenfalls in der Raczek und seit 2016 Mitglied der AfD-Landtagsfraktion in Rheinland-Pfalz hat den Burschenschaftlichen Blättern, vor einiger Zeit ein Interview gegeben. „Für Korporierte ist die AfD doch längst erste Wahl, weil man sich gerade in der „Jungen Alternative“ einbringen kann, ohne seine Mitgliedschaft in einer schlagenden Studentenverbindung verleugnen oder herunterspielen zu müssen.“ (Quelle Kontext v. 31.5.17).

  165. @pitpitpat
    Ich muss gar nichts annehmen sondern halte mich lediglich an den veröffentlichten Text. Nachdem ich Broders Artikel sonntags las und unmittelbar mir die Seite der LK Hannovers anschaute, konnte ich nichts finden, was Broders Interpretation direkt widersprochen hätte. Im vollständigen Text fand sich die entsprechende Passage nicht.

    Das einzige Argument, welches man dagegen hervorbringen kann, ist, dass der veröffentlichte Text unglaublich ist. Wenn es sie irgendwie beruhigt, war ich auch schon vor Käßmanns Gegendarstellung der Meinung, dass sie nicht das gemeint hat, was die LK Hannovers jedoch wörtlich geschrieben hatte. Wobei ich ebenso nicht glauben kann, wie man auf so direktem Weg, wie im vollständigen Text geschehen, von einheimisch über biodeutsch zum Nationalsozialimus eine Verbindung schlagen kann. Auch dafür gehören einige Erklärungen dazwischen, damit es auch nur ansatzweise glaubwürdig werden könnte.

    Weiterhin ist es mir nicht verständlich, wie man in Kenntnis der alten Textversion der LK Hannover diesen Artikel hier so veröffentlichen kann.

  166. # Ronald Fein 173
    „Ich muss gar nichts annehmen sondern halte mich lediglich an den veröffentlichten Text. “ Nein, das tun Sie eben nicht.

    Sie behaupten mehrfach (#86 , #95 und # 104) Broders Deutung sei plausibel, oder sogar zwingend (#167).
    Auf Gegenargumente gehen Sie nicht ein, egal wie lang und breit man Ihnen entsprechende Angebote macht. Sie weichen aus, wiederholen sich und liefern letztendlich nichts für eine vernünftige Diskussion. Diskussionen leben davon, dass man sich angreifbar macht in dem man Gründe für die eigene Meinung im Gespräch anbietet. Genau das tun Sie nicht.
    Sie wollen reden aber nicht zu hören, sie wollen ein Gespräch simulieren, aber nicht riskieren, dass ihre Meinung überprüfbar ist.

    Trollen Sie sich

  167. @pitpitpat
    Sie haben doch schon in #171 es selbst erklärt.

    In der alten Textversion der LK Hannovers steht „Zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern: Da weiß man, woher der braune Wind wirklich weht“ dahinter wird als Quelle Frau Käßmann erwähnt. Was man noch entnehmen kann, ist, dass dieser Satz im Rahmen einer AfD-Kritik erfolgte. Mehr ist nicht. Der Bezug zum kleinen Arierparagrafen ist syntaktisch durch die LK Hannovers aufgehoben worden. Ob und wieviel Text zwischen Arierparagrafen und „zwei deutsche Eltern“ steht, läßt sich der alten Textversion schlicht nicht entnehmen. Selbst in der neuen Version ist nicht eindeutig, worauf sich der braune Wind bezieht. Da es aber in der deutschen Sprache durchaus üblich ist, dass eine Begründung sich auf das unmittelbar Davorstehende bezieht, ist das Missverständnis, welches Frau Käßmann hervorgerufen hat, mehr als nachvollziehbar. Dazu benötigt es keine niederträchtigen Gründe des Rezipienten. Das sind Grundlagen eines jeden Textverständnisses. Wie man darüber noch sinnvoll streiten will, es wäre komplett anders, ist mir schleierhaft.

    Allein das Wissen über die Quelle des hanebüchenen Unsinns und das Wissen, um den Kontext einer AfD-Kritik, läßt Zweifel über die explizite Aussage der Textpassage aufkommen. Selbst Broder schreibt bei seiner Interpretation in der Möglichkeitsform und nicht als die einzig mögliche Wahrheit.

  168. @Boris Rosenkranz 159
    „@157 Peter B. – Ich würde mich da #158 anschließen: Wo ist das Problem? In beiden Texten ist auch der Bezug zum Arierparagraphen drin.“

    Das mag jetzt arg spitzfindig sein, aber erst durch den Doppelpunkt in der zweiten Version wird zwingend klar, dass sich der Eltern/Großelternteil auf den Arierparagraphen bezieht und Broders Vorwürfe Unsinn sind. Die erste Version läßt es zumindest als Möglichkeit zu den Eltern/Großelternteil unabhängig zu sehen. Natürlich muss man dazu so böswillig sein wie der Broder, aber wenn man ihm eine solche Angriffsfläche bietet ist man fast schon selbst schuld. Lesen Sie beide Versionen nochmal ganz in Ruhe durch und achten Sie auf den Doppelpunkt, der ist wichtig.

  169. @ Ronald Fein

    Na gut, dann bleibt es Ihnen schleierhaft.

    Nur noch als letzte Anmerkung: Auch auf der vorherigen Version der Seite gab es einen Link, auf dem der gesamte Text zu lesen war. Hätte man lesen können, bevor man Mist schreibt und auf Biegen und Brechen die schiere Unmöglichkeit einer anderen Lesart behaupten möchte.
    Aber bemühen Sie sich nicht, ich bin hier fertig.

  170. Das Schwingen der Nazikeule, wenn es allzu dilletantisch passiert, kann nun auch mal den Schwingenden – pardon , die Schwingende – selbst treffen. Dass sich ein Herr Rosenkranz in die Nähe der Keule begiebt, zeugt nicht unbedingt von Weitsicht und Besonnenheit.

  171. @HAGER 31. MAI 2017 UM 13:49

    Ich weiß nicht, worauf Sie hinaus wollen. Eine politische Partei ist keine Minderheit in dem Sinn, wie das nach allgemein üblicher Sprache gemeint ist, nämlich ein kleinerer Teil der Bevölkerung, der sich in einem nicht von ihm zu verantwortenden Merkmal von der Mehrheit unterscheidet. Politische Ansichten wählt man selbst, und wenn man dabei zB gegen Flüchtlinge hetzt, dann hat eine Kirche, die alle Kinder Gottes unterstützt, dagegen zu protestieren. Für mich klingt es immer noch so, als ob Sie AfD-Wähler mit homosexuellen oder behinderten Mitbürgern vergleichen.

  172. Frau Käßmann hat deutlich gemacht, was sie von dieser vollteutschen AfD hält und ich kann mich ihr nur anschließen: Nämlich überhaupt nichts. Wenn dies die „Revanche“ für die Hexenhammer-Rede des Landtagsabgeordneten Rainer Podeswa sein soll, dann erreichen die Schallwellen des Gelächters weit über die zulässigen Umweltwerte hinaus. Auf der einen Seite finden wir eine Intellektuelle, auf der anderen Seite inmitten der braunen Soße seiner FraktionskollegenInnen ein in seiner geistigen Rückständigkeit saltoschlagender Mensch. Ich glaub’s ja nicht, was nimmt dieser Mensch denn ein, daß er einen solchen Blödsinn von sich geben kann? Dazu passt dere schwäbische Kernspruch „Herr schmeiß Hirn ra“ – doch ich glaube im Ernst, dass dies ein ganz und gar verlorener Materialaufwand ist. Lächerlich, wie sich dieser AfD-Podeswa im Stuttgarter Landtag verhalten hat, doch noch lächerlicher, wenn krampfhaft versucht wird, die umfangreichen und meist hanebüchenen Dummheiten der AfD schön oder noch schlimmer klein zu reden. Einzelfälle? Nein, das liegt im System bzw. Rahmen der Partei – angefangen bei Frau Storch und endend bei Bernd Höcke.

  173. @LÜGENPRESSE 31. MAI 2017 UM 14:25

    „Gewalt gegen Flüchtlinge? Habe ich noch nie etwas von gehört, dagegen kann man tagtäglich von Gewalt durch Flüchtlinge lesen.“

    Filterbubble at its best. Geben Sie „Gewalt gegen Flüchtlinge“ doch einfach mal bei Google ein. Oder noch besser bei startpage.com, falls Google für Ihre Filterblase verantwortlich ist.

  174. @PITPITPAT
    Die Lektüre des vollständigen Textes bringt bzgl. des braunen Windes keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn. Wie schon geschrieben fehlt diese Textpassage. Ansonsten freue ich mich, dass ich Ihnen die Grundlagen beim Verstehen von Texten offensichtlich näherbringen konnte. ;-)

  175. Der Bezug zum kleinen Arierparagrafen ist syntaktisch durch die LK Hannovers aufgehoben worden. Ob und wieviel Text zwischen Arierparagrafen und „zwei deutsche Eltern“ steht, läßt sich der alten Textversion schlicht nicht entnehmen. Selbst in der neuen Version ist nicht eindeutig, worauf sich der braune Wind bezieht.

    Das ist falsch.
    Bei dem, was Sie als „syntaktische Aufhebung“ bezeichnen (existiert nicht, nur zur Info), handelt es sich schlicht um einen nachgestellten Begleitsatz. Es ist im Deutschen nicht bloß zulässig, sondern sogar recht gebräuchlich, im ersten Satz einer längeren direkten Rede den übergeordneten Satz hintanzustellen. Jeder deutsche Muttersprachler ist mit solchen Konstruktionen aufgewachsen. Sie kommen in Kinderbüchern vor, in Zeitungsartikeln, in Romanen: einfach überall.

    Und was Schulkinder oder Leser von Heftchenromanen erfassen können, sollte ein (sogenannter) Journalist wohl erst recht begreifen, oder nicht?
    Genau deshalb kann das „Missverständnis“ im diskutierten Fall leider nur auf Böswilligkeit oder/und auf intellektuellem Unvermögen beruhen. (Und zwar jeweils in extremer Ausprägung, möchte ich hinzufügen.)

  176. @ ERWINZK #181
    ‚Geben Sie „Gewalt gegen Flüchtlinge“ doch einfach mal bei Google ein.‘
    Wenn ich das tue, erhalte ich von Google unter den ersten Treffern praktisch nur Artikel, die mir sagen, dass diese Gewalt entsetzlich und entsetzlich am Wachsen ist und Politikerstatements, die das aufs Schärfste verurteilen.
    Was schwer zu finden ist, sind die Einzelfälle, in denen Opfer und Täter wirklich das halten, was diese Schlagzeilen versprechen.
    Könnten Sie mir mal aus der Filterblase helfen? Gibt es irgendwo eine schöne Einzelfall-Timeline (die vermutlich nicht gesperrt ist?) oder eine halbbrauchbare Einzelfall-Map oder auch nur ein Dutzend Einzelartikel mit einem schwer geschädigten Opfer (Vergewaltigung oder schwere Körperverletzung oder Ähnliches reicht, jedenfalls sollte es ein geschädigtes Individuum sein, keine Propagandaverbrechen etc.), einem eindeutig erkennbaren Tathergang und einem eindeutig identifizierten Täter?
    Ich bin da wirklich total offen für Information. Umgekehrt gibt es sowas. Über die Qualitätsmängel haben wir bei Übermedien ja bereits mehr als ein Mal ausführlich diskutiert, aber immerhin liegen letztlich Berichte der Polizei oder unabhängiger und als seriös bezeichneter Medien dahinter. Das ist mehr als nichts und mehr als ich bisher über Gewalt gegen Flüchtlinge gesehen habe. Sind die Linken fauler als die Rechten oder stellen sie nur ihr helles Licht unter den Scheffel?

  177. Sind die Linken fauler als die Rechten oder stellen sie nur ihr helles Licht unter den Scheffel?

    Das Erstellen von „Einzelfall-Maps“ sehen Sie als Indikator für Fleiß oder gar Intelligenz?
    Lustig. (Wenn auch vermutlich unfreiwillig.)

  178. @LARIA
    Nun haben wir es mit einem Zeitungsartikel und nicht mit einem Roman und den von Ihnen bevorzugten Kinderbüchern zu tun. Aus dem Satzbau und den zusätzlichen Einlassungen geht nicht hervor, dass es sich dabei um ununterbrochene Teile einer Rede handeln würde. Der erste Satz besteht ja nur in Teilen mit als Zitate „einheimisch“ und „kleinen Arierparagrafen der Nationalsozialisten“ gekennzeichneten Versatzstücken und ist selbst keine ununterbrochene Rede. Dass das darauffolgende Zitat ununterbrochenen in der Rede folgen müßte, ist in einem Zeitungsartikel, der den Redeinhalt nicht vollständig wiedergiebt, nicht zwingend sondern eher ungewöhnlich.

    Das, was Sie hier Anderen an Böswilligkeit und intellektuellem Unvermögen unterstellen, fällt auf Sie selbst zurück.

  179. @Andreas Müller, 31. Mai 2017 um 18:53

    Ihre Frage ist reichlich irritierend. Denn was letztendlich wirklich aussagekräftig ist, sind Statistiken. Aus Einzelfällen lässt sich kein allgemeingültiger Schluss ziehen, Sie nähren nur Ihre subjektive Wahrheit, confirmation bias nennt man das. Die Linken wissen das scheinbar, die Rechten brauchen wohl anschauliche Schlagzeilen in Boulevardmedien? Oder gibt es bloß keinen linken Boulevard?

  180. @erzwink

    Sie fragen mich, worauf ich hinauswollte. Ich wollte darlegen, dass Ihre pauschale Behauptung, die Kirchen setzen sich für Minderheiten ein, nicht korrekt ist. Sie setzen sich nur für bestimmte Minderheiten ein, die ihnen politisch genehm sind. Wenn Ihre Auffassung stimmen würde, dann würde sich die Kirche z.B. für messianische Juden, für verfolgte Christen, für Opfer des islamischen Terrorismus einsetzen. Macht sie aber nicht. Die Kirchen setzen sich fast nur für Flüchtlinge ein, weil ihnen diese Minderheit politisch passt. Ob eine Gruppe eine Minderheit ist, hängt doch nicht davon ab, ob man diese Gruppenzugehörigkeit selbst gewählt hat oder nicht. Wer sich z.B. für eine Religion entscheidet und diese Religion eine Minderheit darstellt, der gehört zu einer Minderheit.
    Ich bleibe dabei: Die Kirchen müssten Nächstenliebe praktizieren gegenüber allen, auch und gerade gegenüber Gruppen wie der AfD, die den Kirchen nicht passen, das wäre biblisch. Mit ihren unsäglichen NS-Vergleichen machen sie aber das Gegenteil.

  181. @Hager, #187:
    Kirchen setzen sich nicht für verfolgte Christen ein? Auch nicht für Christen, die nach D. flüchten? Vor dem islamistischen Terror, bspw.? Ihr Ernst?
    Nebenbei ist es Kirchenmitgliedern freigestellt, sich politisch zu engagieren, wie allen anderen Leuten auch. Und Käßmann ist nicht „die Kirchen“. Aber wenn Ihnen die Landeskirche von Frau Käßmann nicht passt, folgen Sie doch Ihrem Gewissensnotstand und suchen sich eine andere oder gründen Sie eine neue.

    @ Ronald Fein, #185 und allg.:
    Der Text ist eine Rede, die in einem Zeitungsartikel wiedergegeben wurde, nicht der Artikel selbst. Wenn Sie den Braunen Wind unbedingt auf zwei deutsche Eltern und vier deutsche Großeltern beziehen wollen, bitte; wenn Sie erzählen wollen, dass andere Interpretationsmöglichkeiten nicht möglich seien, sollten Sie sich besser nicht weiter mit Sprache auseinandersetzen.

    @ Laria, #182:
    Das ist jetzt etwas heftchenleserfeindlich von Ihnen.

    @ Elly, #165:
    Ihre Ausführungen zur „postmigrantischen Gesellschaft“ sind ja interessant, aber nicht ganz plausibel. Welche Gesellschaft „wir“ haben, wird ja nicht vom Staat bestimmt, sondern von uns.
    Wenn in bspw. Frankfurt 70% aller Menschen einen Migrationshintergrund haben, kann das rein gar nichts über „die“ Gesellschaft in Deutschland aussagen, denn
    1., Migrationshintergrund beinhaltet ja nicht nur Migranten, die letzte Woche nach Deutschland gekommen sind, sondern auch Menschen, deren Eltern und Großeltern (oder mindestens ein Eltern- oder Großelternteil) vor Jahren oder Jahrzehnten hierhergekommen sind (und außerdem z.B. Ursula v.d. Leyen), und außer einem Migrationshintergrund einen „Deutschhintergrund“ haben,
    2., wenn nur die 30% mit „Deutschhintergrund“ hätten und die anderen 70% _nicht_, wären die 30% evt. die relative Mehrheit, weil die nächstgrößte „homogene“ Gruppe nur 10% der Einwohnerschaft darstellt (man denke ja nicht, dass Türken, Griechen, Libanesen und Nigerianer dieselbe Kultur oder Gesellschaft seien).
    und
    3., weil das dann nur für Frankfurt gälte. Inwiefern lebte jemand in Köln, Berlin oder München in derselben Gesellschaft wie Frankfurt?

  182. @ ErwinZK #186
    Wenn Statistiken große Zahlen melden, muss es massenhaft Berichte über die zugrundeliegenden Einzelfälle geben und sie müssten mir häufig spontan in den Zeitungen über den Weg laufen, die auch die Alarmmeldungen bringen, oder sie müssten mir von Leuten vor die Nase gehalten werden, denen das wichtig ist. Das wäre OK, passiert aber nur sehr selten und selbst dann oft nicht korrekt. Unverhältnismäßig dünn verglichen mit dem, was Andersdenkende liefern können, ohne dass man ihnen die Berichte persönlich glauben muss, was natürlich eine wichtige Nebenbedingung ist. Es gab einen Übermedienbericht dazu, der einerseits gezeigt hat, dass sie nicht wenige Fehler machen, andererseits aber auch, dass diese Dinge grundsätzlich nachprüfbar sind. Soweit die Empirie.
    Und es gibt auch starke Hinweise, dass die Statistiken bewusst aufgeblasen sind. Hier die freimütige Ankündigung des brandenburgischen Innenministers, dass er die Statistik bewusst aufblähen lässt:
    „Bei der Polizei wird jeder Übergriff, bei dem nicht erwiesen ist, dass er keine rechtsextreme Motivation hat, in die Statistik hineingezählt.“
    Ich weiß, ich zitiere das nicht zum ersten Mal. Aber es ist einfach so hammerhart in seiner fahrlässigen Freimütigkeit, dass es man es gar nicht oft genug zitieren kann. Dem Mann hat einfach sein notorisch gutes Gewissen einen bösen Streich gespielt.
    Diese Ankündigung und meine empirische Erfahrung passen so gut zusammen, dass ich keinen rationalen Grund mehr sehe, den verbreiteten Statistiken zu glauben. Vertrauen wäre bei diesem Kenntnisstand einfach irrational.

  183. @Mycroft
    „Wenn Sie den Braunen Wind unbedingt auf zwei deutsche Eltern und vier deutsche Großeltern beziehen wollen“
    Ach, ich will gar nichts. Die erste Version der Veröffentlichung der LK Hannovers lautet nun einmal so:
    »Die Reformationsbotschafterin Margot Käßmann hat in einer Bibelarbeit auf dem Kirchentag in Berlin die AfD angegriffen. Die Forderung der rechtspopulistischen Partei nach einer höheren Geburtenrate der „einheimischen“ Bevölkerung entspreche dem „kleinen Arierparagrafen der Nationalsozialisten“, sagte die ehemalige hannoversche Landesbischöfin am Donnerstagmorgen. „Zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern: Da weiß man, woher der braune Wind wirklich weht“, kritisierte die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter tosendem Beifall.«

    Wie man allein mit Kenntnis dieses Textes einen anderen Bezug als den des braunen Windes auf deutsche Eltern und Großeltern herstellen will, ist schlicht ein Rätsel. Wer was anderes behauptet, ist alles – aber weder ehrlich noch aufrichtig. Der Vorwurf gegenüber Broder, den Arierparagrafen nicht erwähnt zu haben, ist somit schlicht grober Unsinn, da der direkte Zusammenhang des Arierparagrafen zum braunen Wind aus dieser Textversion nicht erkennbar ist.

    Zu Käßmanns Bibelarbeit bzgl. der Exegese des AfD-Wahlprogamm als das Allerneuste Testament und 9. Buch Petrys Jünger bleibt nur festzustellen: „Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.“ – Thilo Koch/Karl Kraus

  184. zu Nr. 188: Ja, die Kirchen setzen sich nicht für verfolgte Christen ein. Der oberste Repräsentant der ev. Kirche, Bedford-Strohm, verharmlost sogar die Christenverfolgung. Er sagte, die Christenverfolgung sei gar nicht so schlimm. Anstatt sich um wirkliche Missstände zu kümmern, wie die Christenverfolgung, den islamischen Terrorismus etc., sieht die Kirche ihre Aufgabe darin, eine demokratische Partei und Millionen Menschen mit Nazi-Vergleichen zu diffamieren.
    Natürlich kann sich jeder politisch betätigen. Eine Volkskirche sollte das jedoch nicht, weil sie Mitglieder mit völlig unterschiedlichen politischen Auffassungen hat. Wenn die Kirchen sich weiterhin links-grün veorten, dann werden sie massenweise politisch Konservative verlieren. Wegen der Politisierung der Kirche bin ich vor ein paar Tagen ausgetreten. Ich bin mir sicher, dass es nach den unsäglichen Nazi-Vergleichen massenhaft Kirchenaustritte geben wird. Und das ist auch gut so! Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber.
    Ich finde es entsetzlich, dass hier im Forum Leute diese unsäglichen Nazi-Vergleiche auch noch gut finden. Für jeden Demokraten, erst recht für Vertreter einer christlichen Kirche sollten sich Nazi-Vergleiche von selbst verbieten.

  185. „Wenn die Kirchen sich weiterhin links-grün veorten, dann werden sie massenweise politisch Konservative verlieren“

    Wie können sie nur, wo doch jeder weiß dass Jesus ein völkish-nationaler nach Unten Treter war. Jednfalls nach der Bibelübersetzung von Kubitschek, die der Hager zuhause im Schrank hat.

  186. @Hager #191
    Wieso ist nur islamischer (sic!) Terrorismus ein „wirklicher Missstand“, aber nicht Hunger in der Welt, der – wie war das, 30.000 Kinder pro Tag? – sehr viel mehr Menschen tötet?

    Nur weil Ihnen die Toten am Allerwertesten vorbeigehen, muss das ja für Kirchen auch nicht zutreffen.

    Wenn Ihnen aber die politische Einflussnahme der Kirchen missfällt wunder es mich doch, dass Sie erst jetzt austreten. Kirchen nehmen schließlich seit jeher Einfluss auf die Politik, ohne Rücksicht auf alle Mitglieder des „Volkes“ (z.B. Homosexuelle) und das scheinen Sie ja bislang recht gut verknust zu haben.
    Kann es sein, dass Ihnen das nur dann nicht passt, wenn es gegen Ihren Willen geht?

    Und wieso sollten Nazi-Vergleiche immer falsch sein? Wenn es faktisch passt, dann ist das okay.

    Richtig ist doch vielmehr: viele wollen sich gerne wie Nazis benehmen, aber sich trotzdem als tolle Menschen fühlen (was Nazis nun mal nicht sind) und daher nicht so genannt werden.
    Aber was interessiert mich die Verlogenheit anderer?

  187. @ Ronald Fein

    Dass das darauffolgende Zitat ununterbrochenen in der Rede folgen müßte, ist in einem Zeitungsartikel, der den Redeinhalt nicht vollständig wiedergiebt, nicht zwingend sondern eher ungewöhnlich.

    Sie haben mich anscheinend nicht verstanden. Hier geht es um den Artikel, nicht um die Rede, denn der ist es ja, den Sie als missverständlich darzustellen versuchen.
    Deshalb ist irrelevant, ob es sich beim fraglichen Auszug um ein vollständiges Zitat handelt. (Was er übrigens nicht ist; und das wurde ja auch korrekt so kenntlich gemacht.) Wichtig ist lediglich, dass es im ersten Satz um den Arierparagraphen ging und insofern vollkommen klar war, worauf sich der zweite Satz bezogen hat.

    Sie haben nun behauptet, die Tatsache, dass der übergeordnete Satz im ersten Satz nachgestellt sei, würde den Bezug zwischen erstem und zweitem Satz „syntaktisch aufheben“. Es seien damit zwei unabhängige Aussagen. Und diese Behauptung ist – auch wenn Sie sich rührend bemühen, linguistisches Fachwissen zu simulieren – natürlich barer Unsinn. Gerade bei der Darstellung oder Wiedergabe von längeren Aussagen (und das ist, nur für Ihr Verständnis, nicht gleichzusetzen mit vollständigen wörtlichen Zitaten), sind solche Konstruktionen im Deutschen überaus üblich. Und zwar auch in Zeitungsartikeln.

    Aber selbst wenn jemand – weil sprachlich irgendwie sehr herausgefordert – durch diese einfache und gebräuchliche Konstruktion dermaßen verwirrt wäre, dass er nicht mehr erkennen könnte, ob es sich hier um eine zusammenhängende oder zwei voneinander unabhängige Aussagen handelt, müsste er sich lediglich dem Inhalt dieser beiden Sätze zuwenden, um das ganz leicht für sich zu klären. Denn dass „Arierparagraph“ und „zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern“ irgendwie zusammengehören, sollte ihm dann eigentlich schnell dämmern.

    Und für die, die selbst daran scheitern, bleibt auch noch die Möglichkeit, sich die Originalrede anzuschauen. Muss man natürlich nicht. Eis essen gehen ist sicher schöner. Wäre aber trotzdem unbedingt zu empfehlen, jedenfalls bevor man ätzende, verleumderische Texte in Umlauf bringt – oder diese verteidigt…

  188. @ANDREAS MÜLLER 31. MAI 2017 UM 22:24

    Gucken Sie hier, https://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/service/chronik-vorfaelle, das ist bei startpage der 7. Link, also noch auf der ersten Seite. Nehmen Sie den Jahresfilter heraus, nehmen Sie sonstige Angriffe, Kundgebungen und Verdachtsfälle aus der Auswahl heraus und es bleiben immer noch 1065 Fälle mit 672 Verletzten aus den letzten zweieinhalb Jahren. Die meisten Berichte sind aus Regionalzeitungen. Sie können ja selbst entscheiden, für wie schwerwiegend Sie die entsprechenden Gewalttaten halten.

    Auch wenn Sie das vielleicht für naiv halten – aber wenn ein deutscher eine Gewalttat gegen einen Flüchtling oder Sachbeschädigung ausübt, meinen Sie nicht, dass die Motivation fast immer Fremdenhass ist? Was für einen Fehler macht man denn da in der Statistik – also in wievielen Fällen ist bei so etwas die Motivation nicht rechts? Ja es gibt eine handvoll Brandanschläge von innen, aber bevor man jeden Brandanschlag (der evtl nie aufgeklärt wird) erstmal als „Motivation unbekannt“ wertet und damit die rechtsextremen Fälle unterschätzt, macht man, so denke ich, einen geringeren Fehler, wenn man es erstmal pauschal als rechtsextrem wertet. Und bei tätlichen Angriffen sieht es meiner Meinung nach genauso aus.

    Was das Vertrauen in die Statistiken angeht – ist Ihre Sache, ob Sie denken, die realistischeren Zahlen wären eher 50%, 10%, 1% oder 0 von dem, was veröffentlicht wird.

  189. @Laria
    Sie haben mich missverstanden, wenn Sie jetzt behaupten, ich hätte Sie missverstanden. Warum habe Sie mich nicht verstanden? Lag es am Wollen oder/und am Können? Warum versuchen Sie etwas zu interpretieren, was es Ihrer eigenen Aussage gar nicht gibt? Müssten Sie dann nicht nachfragen, evtl. mehrere Varianten paraphrasieren, um ein evtl. Missverständnis zu klären? Warum unterstellen Sie, dass jedem die Semantik des von Frau Käßmann so benannten „kleinen Arierparagrafen“ geläufig sein müsste? Es ist nicht Jeder Historiker des mit Schwerpunkt 3. Reich. Fragen über Fragen.

  190. @Ronald Fein, #190:
    Dafür, dass sie den Zusammenhang nicht so sehen wollen, geben sie sich aber viel Mühe, ihn zu konstruieren.
    Dass eine Aussage (im Dt.) sich nur auf den unmittelbar vorausgehenden Satz beziehen kann, ist einfach falsch. Da der Arierparagraph bekanntermaßen von Nazis erfunden wurde, ist die Annahme, der „braune Wind“ beziehe sich auf den „Arierparagraphen“, jetzt auch dann nicht unplausibel, wenn man sonst rein gar nichts über die Person ab Rednerpult wüsste. Die Eltern und Großeltern wären dann ein Einschub, der erläutern soll, was mit „Arierparagraph“ gemeint ist.
    Wenn Sie persönlich solche Reden anders formulieren würden, bitteschön.

    @Hager, #191:
    Soweit ich das überblicke, scheint Herr Bedford-Strohm Christenverfolgungen schon ernst zu nehmen. Jedenfalls mehr als die AfD, die keine flüchtenden Christen aufnehmen will.
    Insofern verstehe ich Ihre Kritik nicht.
    Natürlich nehmen Kirchen Einfluss auf die Politik. Wie sonst könnten sie sonst etwas gegen Christenverfolgung unternehmen?
    Wenn Ihnen die derzeitige politische Einflussnahme nicht passt, die sich gegen die AfD richtet (die ihre eigene Politik gegen die Hilfe für Flüchtlinge richtet, was ja ein christliches „Kerngeschäft“ ist), dann haben Sie ja die richtige Konsequenz gezogen und sind ausgetreten.
    Insofern kann es Ihnen aber jetzt natürlich auch egal sein, ob die Kirchen mit ihrer Einstellung noch mehr „Kunden“ verlieren, oder?
    Oder tun Ihnen die ganzen Leute leid, denen die Kirchen nicht konservativ genug sind?

  191. @ Ronald Fein, 196

    Warum versuchen Sie etwas zu interpretieren, was es Ihrer eigenen Aussage gar nicht gibt?

    Ähm. Können Sie mir netterweise verraten, wovon Sie reden?

    (Die Frage ließe sich natürlich auch auf Ihren gesamten Beitrag beziehen…)

  192. @Mycroft
    „Dass eine Aussage (im Dt.) sich nur auf den unmittelbar vorausgehenden Satz beziehen kann, ist einfach falsch.“ Da stimme ich Ihnen zu und das hat hier wohl auch niemand behauptet. (Falls Sie denken ich hätte es getan, dann haben Sie etwas missverstanden.)

  193. reinikeup
    31. Mai 2017 um 15:25

    [gelöscht, weil sich dieser Kommentar auf einen gelöschten Kommentar bezog]

    War das der Post von mir? Würde gerne verstehen, wieso der gelöscht und sogar komplett ausradiert wurde. Kann ich nicht nachvollziehen.

  194. @ Ronald Fein

    @ Laria
    Warum versuchen Sie etwas zu interpretieren, was es Ihrer eigenen Aussage gar nicht gibt?

    @ Ronald Fein
    Ähm. Können Sie mir netterweise verraten, wovon Sie reden??

    @Laria
    »„syntaktische Aufhebung“ … existiert nicht“«?

    Ich habe eine „syntaktische Aufhebung“ „interpretiert“?
    Lustig.
    Wo jetzt genau??

  195. @Ronald Fein, #200:
    Ich habe Sie missverstanden? Oh, das muss dann wohl daran liegen, dass Sie jedem, der den „braunen Wind“ in der Rede nicht auf die unmittelbar vorhergehenden Eltern und Großeltern bezieht, sondern auf die davor erwähnten Arierparagraphen, böse Absichten unterstellen. So schnell kann’s gehen.

  196. @Laria
    Haben Sie komplett den Bezug zur Ihren eigenen Texten verloren?
    siehe #194
    »Sie haben nun behauptet, die Tatsache, dass der übergeordnete Satz im ersten Satz nachgestellt sei, würde den Bezug zwischen erstem und zweitem Satz „syntaktisch aufheben“. Es seien damit zwei unabhängige Aussagen. «

  197. @ erwinzk #195
    https://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/service/chronik-vorfaelle
    Danke! Das ist doch mal was. Ich schau mir das an. Vielleicht wird ja sogar ein Blogbeitrag daraus.
    „aber wenn ein deutscher eine Gewalttat gegen einen Flüchtling … ausübt, meinen Sie nicht, dass die Motivation fast immer Fremdenhass ist?“
    Nach Woitkes Rechnungslegung muss der Täter noch nicht einmal bekannt sein! Und selbst wenn, Sie nehmen da vielleicht eine Perspektive ein, die gar nichts anderes zulässt? Bedeutet das, dass es keine Vorgeschichte geben könnte, die einen solchen Fall zu einer persönlichen Auseinandersetzung macht? Wie lange nicht? Und hat umgekehrt die tödliche Gewalt gegen Maria L. oder Niklas P. ganz sicher keine rassistische Komponente gehabt? Sie sollten mal darüber nachdenken, inwieweit solche Antworten bereits durch die Art der Fragestellung vorgegeben sein könnten.

  198. @Mycroft
    »dass Sie jedem, der den „braunen Wind“ in der Rede nicht auf die unmittelbar vorhergehenden Eltern und Großeltern bezieht, sondern auf die davor erwähnten Arierparagraphen, böse Absichten unterstellen.« Auch das ist falsch. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Meine Disputanten behaupten der braune Wind könne sich nur auf den Arierparagrafen beziehen und unterstellen demjenigen, der das auf die Eltern und Großeltern bezieht, böse Absichten.

  199. @ ErwinZK #195
    Ich habe mir bereits für einen ersten Schnellcheck die Fälle für Bayern in 2017 angesehen: bei sehr großzügiger Zählung gab es 8 Fälle ohne ein schwerwiegend geschädigtes Individuum. 4 Personen wurden aber körperlich angegriffen.
    Das ist harmlos im Vergleich zur Gewalt durch Flüchtlinge gegen Einheimische, vor allem aber im Vergleich zur großen Gewalt innerhalb der Gruppe der Flüchtlinge, dem mit weitem Abstand größten Problem.
    Außerdem bestätigt es eine in meinem jüngsten Blogbeitrag (Link auf meinem Namen) zitierte Aussage Emmanuel Todds über die Gewalt gegen Asylsuchende in den 90er Jahren:
    „Bayern, das für sein hartes Vorgehen bei der Ausgrenzung von Ausländern berühmt-berüchtigt ist, toleriert deren Gegenwart auf dem eigenen Territorium sehr viel besser, weil es weniger dem Ideal der deutschen Homogenität anhängt.“
    Soweit ein erster Check aus lokaler Perspektive. Das letzte Wort ist natürlich damit noch nicht gesprochen. Danke jedenfalls für Ihren Input.

  200. Tage später @jmk
    „Thema verfehlt“?
    Eben nicht. Aber genau DAS wäre eine Sysiphus-Arbeit, es Dir erklären zu wollen. Und darauf habe ich keine Lust mehr. „Wo steht das im Grundsatzprogramm?“ ist beliebtes und auch sehr albernes Argument von AfD-Fanbosy. Der braune Wind weht genau aus der Richtung.

  201. @ Ronald Fein, #190+200:
    In Beitrag 190 unterstellen Sie böse, i.E. unehrliche und unaufrichtige, Absichten:
    „Wie man allein mit Kenntnis dieses Textes einen anderen Bezug als den des braunen Windes auf deutsche Eltern und Großeltern herstellen will, ist schlicht ein Rätsel. Wer was anderes behauptet, ist alles – aber weder ehrlich noch aufrichtig. Der Vorwurf gegenüber Broder, den Arierparagrafen nicht erwähnt zu haben, ist somit schlicht grober Unsinn, da der direkte Zusammenhang des Arierparagrafen zum braunen Wind aus dieser Textversion nicht erkennbar ist.“

    Für Leute, die _nicht_ davon ausgehen, dass ein Bezug _nur_ auf den unmittelbar voran gegangenen Satz möglich wäre, ist der Bezug auf den Arierparagraphen erkennbar, weil dieser zwei (Halb)sätze vorher vorkam, in genau der von Ihnen zitierten Version bei #190. Oder drei Sätze, wenn man den Einschub „sagte die ehemalige…“ mitzählt. Der Arierparagraph ist darüberhinaus ein derartig zentrales Element brauner Gesetzgebung, dass es nicht plausibel wäre, den braunen Wind auf irgendwas oder wen anderes zu beziehen.
    Und wenn man sich wirklich nicht ganz sicher ist, ob der Arierparagraph und der braune Wind in der Rede wirklich hintereinander kamen.

  202. @Mycroft
    Sie missverstehen da etwas, der Bezug ist durchaus möglich aber nicht zwingend. So wie der Text als Nachricht dort steht, ist es nicht möglich, verbindlich und zwingend und mit absoluter Sicherheit das festzustellen, da zwischen Arierparagraf und Eltern beliebig viel andere Wörter in Rede genannt worden hätten sein können. Um nicht anderes geht es. Wenn zwei Stellen getrennt zitiert werden, wird keine Aussage über die Beziehung dieser Zitate untereinander gemacht. Nicht mehr, nicht weniger haben meine Ausführungen zu bedeuten.

    Nach über 70 Jahren dürften die wenigsten Deutschen überhaupt wissen und sich dafür interessieren, was genau der „kleine Arierparagraf “ beinhaltet. Gab es den überhaupt als solchen? Es gab lt. Wikipedia den kleinen Ariernachweis und Gesetze und Regelung, welche vorschrieben, wann und welcher Ariernachweis erforderlich war.

  203. @Fein,
    wenn zwischen den beiden Stellen „beliebig viel“ Text stünde sie wären für die Zusammenfassung irgendwie künstlich zusammengezogen worden, wäre das _vielleicht_ ein Argument. Ebenso, wenn die beiden Teile an unterschiedlichen Stellen in der Zusammenfassung stünden. Oder generell, wenn die Zusammenfassung nicht ausgerechnet von Käßmanns Kirchenseite erstellt worden wäre, sondern von irgendeiner anderen Partei, die Käßmanns Intention nicht so gut kennt.

    Was der „kleine Ariernachweis“ _genau_ beinhaltet, ist fürs Textverständnis erstmal egal, mein Argument ist, dass der kleine Ariernachweis von den Nazis eingeführt wurde und man den braunen Wind demzufolge darauf beziehen sollte.

    Aber, wenn sie jetzt inzwischen ja zugeben, dass der Bezug zumindest möglich ist, vllt. wissen Broder und Co. ja gar nicht, wer den kleinen Ariernachweis erfunden hat? Nach 70 Jahren kann man ja vllt. auch einfach keine Ahnung haben…

  204. @ Laria
    Warum versuchen Sie etwas zu interpretieren, was es Ihrer eigenen Aussage gar nicht gibt?

    @ Ronald Fein
    Ähm. Können Sie mir netterweise verraten, wovon Sie reden??

    @Laria
    »„syntaktische Aufhebung“ … existiert nicht“«?

    @ Ronald Fein
    Ich habe eine „syntaktische Aufhebung“ „interpretiert“?
    Lustig.
    Wo jetzt genau??

    @Laria
    Haben Sie komplett den Bezug zur Ihren eigenen Texten verloren?
    siehe #194
    »Sie haben nun behauptet, die Tatsache, dass der übergeordnete Satz im ersten Satz nachgestellt sei, würde den Bezug zwischen erstem und zweitem Satz „syntaktisch aufheben“. Es seien damit zwei unabhängige Aussagen. «

    @ Ronald Fein

    OMG, da habe ich, wie man an der Einleitung und der indirekten Rede eigentlich leicht erkennen kann, Ihre Behauptungenzusammengefasst!

    (Wenn Sie nicht einmal das begriffen haben, dann wundert es mich jedoch nicht mehr, dass Sie an der epd-Meldung ebenfalls seit Tagen scheitern. Aussagen, die in zwei aufeinanderfolgenden Sätzen wiedergegeben werden, überfordern Sie offensichtlich.)

  205. @LARIA
    Ach, Laria, Sie sind wahrlich bemitleidenswert, dass Sie sich hier so die Blöße geben. Sie haben nicht meine Behauptungen damit wiedergegeben, sondern lediglich Ihre Interpretationen, die, wie von mir mehrmals erwähnt und von mir als Missverständnis bezeichnet wurden, falsch sind. So schwer war das doch gar nicht zu verstehen. Der enge, direkte Bezug zwischen „Arierparagrafen“ und „Zwei deutsche Eltern“ geht in der ersten Version verloren, weil diese nicht mehr in einem einzigen Zitat erscheinen, sondern in zwei für sich selbst stehende Zitate getrennt werden. Dass diese Trennung durch den Halbsatz erfolgt, ist unwesentlich. Es hätte kaum einen Unterschied gemacht, wären im ersten Satz Haupt- und Nebensatz in der Reihenfolge vertauscht.

  206. Die Allianz der empörten patriotischen Bürgerschlägt mit Schaum vor dem Mund zurück. Wenn die Rassisten (mit Ausländerfeindlichkeit im Parteiprogramm) sich verfolgt fühlen, ist Realsatire einmal mehr auf dem Höhepunkt.

  207. Die NSAfD in astreiner Stürmer/Völkischer Beobachter Mentalität. Jetzt fehlen nur noch Gauleiter Gauland, Bernd Höcke und die hysterische Storch, dann ist das Panoptikum komplett.

    Deren Fussvolk ist allerdings momentan im Urlaub auf Malle
    http://www.mallorcazeitung.es/lokales/2017/06/10/neonazis-storen-mia-julia-konzert/51845.html

    Als brauner Kahlkopf in Spanien „Ausländer raus“ zu brüllen ist schon eine beachtliche realsatirische Eigenleistung

  208. Nun habe ich es doch mal angeschaut, das AFD Wahlprogramm. Dort steht, dass Deutschland ein demografisches Problem hat – das sollte unbestritten sein. Dieses wird dann auch u.a. folgendermaßen spezifiziert: „Die Geburtenrate in Deutschland liegt mit einem relativ konstanten Wert von 1,4 seit über vierzig Jahren weit unter dem bestandserhaltenden Niveau.“ Wer die Zahlen kennt weiß, dass dies die Geburtenrate aller deutschen Staatsbürger, also des Staatsvolkes ist (!), also nicht etwa nur der „Bio-Deutschen“, Auf biologische Deutsche oder dergl. wird hier in keiner Weise Bezug genommen. Dann wird ausgeführt, dass eine Masseneinwanderung von Flüchtlingen nicht geeignet ist, dieses demografische Problem zu lösen. Eine Auffassung, die auch von vielen Experten geteilt wird. Ein Land, das zu wenig Nachwuchs hat, kann dies ja nur durch mehr Kinder der gegenwärtigen Staatsbürger oder durch Einwanderung ändern. Dass die AFD von diesen beiden Optionen die erste bevorzugt, hat erkennbar rein gar nichts mit der „braunen Gesinnung“ zu tun, die Margot Käßmann auf Grund dieses Programmpunkts der AFD vorgeworfen hat. Sie hat diesen Vorwurf auch nicht sachlich begründet. Die Gleichsetzung eines politischen Programms, das zur Lösung eines dramatischen demografischen Problems die Förderung der Geburtenrate der Bevölkerung eines Landes gegenüber vor allem einer ungezielten Einwanderung präferiert, mit der nationalsozialistischen Rassenideologie ist pure Agitation. Frau Käßmann hat sich damit ins Unrecht gesetzt und ihre jetzige Aufregung erscheint mir als Heuchelei. Es ist immer wieder dasselbe Muster: Wir führen ideologisch motivierte Debatten mit Halbwahrheiten und Verunglimpfungen (das gilt aber eben für beide Seiten in diesem Fall) statt uns zuzutrauen, die Fragen wahrheitsgemäß, sachlich und ohne unangemessene historische Gleichsetzungen zu diskutieren. Dazu trägt leider auch dieser einseitige Beitrag hier nicht bei, denn er lässt völlig unbeachtet, dass Frau Käßmann in der Tat, also auch von ihr unbestritten, die Forderung nach der Förderung der Geburtenrate der in Deutschland als Staatsbürger lebenden Menschen mit der rassistischen Vernichtungsideologie der Nazis gleichgesetzt hat. Damit behauptet Käßmann doch tatsächlich, dass diese Forderung notwendigerweise einen rassistischen Untergrund haben muss. Danach kann man also nicht fordern, dass die Deutschen durch geeignete politische Maßnahmen darin gefördert werden, mehr Kinder zu bekommen, ohne eine rassistische Gesinnung zu haben. Oder kommt es darauf an, wer es fordert? Da fragt man sich dann schon, ob nicht die AFD auch rechtliche Schritte gegen Frau Käßmann erwägen sollte, da der Vorwurf der braunen Gesinnung (=nationalsozialistischen) – noch dazu ohne fundierten Nachweis – ja ein sehr schwerwiegender ist, den sie an eine demokratisch gewählte Partei in 12 Landtagen richtet.

  209. Was ist schlecht an dt. Eltern und Großeltern? Nur weil sie deutsche sind sollen sie weniger Kinder haben???

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