Mord, Betrug und Drogenhandel: Wer die eigenen Straftaten geschickt genug vermarktet, sitzt heute nach dem Gefängnis auf Talkshowsofas, erhält Buchverträge und eigene „Netflix“-Specials.
Jens Söring saß in den USA Jahrzehnte lang wegen des Mordes an den Eltern seiner Freundin im Gefängnis. Warum gilt er in Deutschland trotz der rechtskräftigen Verurteilung als Justizopfer? Ein neuer Podcast hinterfragt seine Unschuldserzählung. Übermedien dokumentiert, wie Medien sich von Söring einspannen ließen – und es bis heute tun.
Der Fall des Doppelmörders Jens Söring ist nur ein Beispiel von vielen: Deutsche Journalisten scheinen besessen von amerikanischen Kriminalfällen. Bei der kritischen Aufarbeitung amerikanischer Gerichtsurteile werden sie aber immer wieder Opfer von Fehlannahmen und Vorurteilen. Höchste Zeit für eine Korrektur.