Das schreibt der WDR zum Präventionsprogramm und „Kulturwandel im WDR“

Im WDR wurden die Führungskräfte zur Dienstvereinbarung geschult. Auch im Weiterbildungskonzept für neue Führungskräfte ist die Dienstvereinbarung – als Pflichtbestandteil – fest verankert. Daneben gab es zuletzt Schulungsangebote auf freiwilliger Basis, wie zum Beispiel Fortbildungsseminare zum Thema Mobbing oder Präventions-Webinare der Themis-Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt.

Auch die regelmäßigen Diskussionsveranstaltungen („Offen gesagt“) der Zentralen Clearingstelle haben sich schon mehrfach dem Thema Mobbing und möglichen Präventionsmaßnahmen gewidmet.

Daneben hat es in den gut zweieinhalb Jahren wichtige Veränderungen gegeben, um die Unternehmenskultur im WDR weiter zu verbessern. In Workshops haben zahlreiche Kolleg*innen aus allen Bereichen des WDR gemeinsam Ideen und konkrete Vorschläge erarbeitet, um das Miteinander aber auch wichtige Instrumente zu verändern. Im Rahmen dieses Kulturwandel-Prozesses, der über die #metoo-Thematik weit hinaus geht, hat der WDR in den vergangenen Jahren aus diesen Vorschlägen der Mitarbeiter*innen zwölf konkrete Maßnahmen auf den Weg gebracht bzw. umgesetzt.

Dazu gehören:

  • Die Einführung der Klimaanalyse in Teams bzw. Abteilungen: Sie bietet eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation im Team und kann Basis für eine konkrete Veränderung der Teamkultur sein.
  • Einführung eines regelmäßigen und verbindlichen Führungskräfte-Feedbacks: In einem systematischen und anonymen Feedbackverfahren erhalten die Führungskräfte konkrete Rückmeldung von ihren direkten Vorgesetzten und ihren zugeordneten Mitarbeiter*innen.
  • Neues Jahresgespräch für Mitarbeiter*innen: Feedback in beide Richtungen, Fokus wird auf das Thema Zusammenarbeit und mehr Augenhöhe gelegt.
  • Jahresgespräche für Führungskräfte: Sie bekommen hier Feedback von ihren Vorgesetzten: Ziel ist es durch klares Feedback zur Führungsaufgabe und die Teilnahme an passend abgestimmten Maßnahmen die Führungsfähigkeiten auszubauen.
  • Mehr Respekt und Wertschätzung für freie Mitarbeiter*innen: Sie sollen besser eingebunden werden u.a. durch bessere Information, Beteiligung an Prozessen, Einführung von Feedback und Entwicklungsgesprächen und durch eine Beschäftigungsbörse im Haus.
  • Feedback-Workshops für alle Mitarbeiter*innen anbieten: Mitarbeiter*innen und Führungskräfte trainieren hier die unterschiedlichen Formen von Feedback bis hin zur kritisch-konstruktiven Kommunikation.
  • Veränderung des Anforderungsprofils für Führungskräfte als Grundlage der einheitlichen Führungskräfte-Auswahl, -Beurteilung und -Entwicklung im WDR
  • Neue Instrumente für eine bessere Zusammenarbeit in Teams
  • Stärkung der Sozialkompetenz (z.B. Zivilcourage-Workshops), Stärkung der Eigenverantwortung
  • Interne Veranstaltungen dialogorientierter gestalten – neue Formen ausprobieren und mehr auf Beteiligung ausrichten
  • Größere Transparenz bei Stellenbesetzungsverfahren herstellen
  • Transparenz und verbindliche Verfahren für die Auswahl von Führungskräften einsetzen

Neben diesen zwölf Maßnahmen hat das Kulturwandel-Team während der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr zahlreiche Angebote zum Thema „Zusammenhalt im Team und Führen aus der Ferne“ gemacht. Durch die Corona-Krise hat der Kulturwandel sogar einen deutlichen Schub bekommen: Flexibles Arbeiten, Homeoffice und Zusammenhalt in Teams, die aus der Ferne zusammenarbeiten, haben die Zusammenarbeit im WDR innerhalb von wenigen Wochen verändert. Diese Arbeitsweisen erfordern noch mehr gegenseitiges Vertrauen und Rücksichtnahme.