Holger ruft an (60)

Wie funktioniert die russische Propaganda im Krieg gegen die Ukraine?

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Screenshot: RT.de

„Wir haben einen Krieg, und dieser Krieg ist auch ein Informationskrieg“, sagt Tamina Kutscher. Die Chefredakteurin der Internetplattform „Dekoder“ spricht in unserem Podcast mit Holger Klein darüber, wie die staatlichen russischen Medien den Konflikt darstellen, und welche Chance Menschen in Russland haben, sich aus anderen, unabhängigen Quellen zu informieren.

Den Krieg gibt es seit 2014 im Osten der Ukraine, und seitdem sei in den russischen Medien immer von den „Faschisten auf dem Maidan“ die Rede. „Diese Rhetorik wird jetzt nochmal ganz massiv bedient“, sagt Kutscher. „Von Putin selber, aber natürlich auch auf allen staatlichen Fernsehkanälen und in den Talkshows“, in denen „Russia Today“-Chefredakteurin Margarita Simonjan etwa von schrecklichsten Gräueltaten gegen Kinder im Donbas erzähle und sage: „Wir kämpfen ja nicht gegen Ukrainer, wir kämpfen gegen Faschisten.“

Der Einfluss dieser extrem emotionalen Talkshows sei nicht zu unterschätzen, sagt Kutscher, die wenigen unabhängigen Medien litten dagegen unter immer weiter gehenden Repressionen – und müssen teilweise aufgeben. Die Polarisierung der Medienlandschaft habe in vergangenen Jahr noch einmal stark zugenommen.

Die russische Propaganda lasse sich auf die einfache Formel bringen: „Russland ist die belagerte Festung. Diesem Narrativ wird im Grunde genommen alles mögliche untergeordnet. Das ist die Strategie, durch den äußeren Feind das System Putin zu konsolidieren.“

(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)


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Ein Kommentar

  1. Hörenswert!
    Ich merke, mein Bild von Russland war ähnlich dem, das ich den Amerikanern von Deutschland unterstelle.
    Dekoder habe ich jetzt auf dem Schirm.

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