Dokumentationen im Fernsehen

Wirklichkeit, zunehmend formatiert

Das deutsche Fernsehen sendet so viele dokumentarische Inhalte wie nie zuvor – und entfernt sich dennoch zunehmend von einer Abbildung der Wirklichkeit, die dieser gerecht wird. Zu diesem Ergebnis kommt der Journalist und TV-Kritiker Fritz Wolf, der das Programm der Öffentlich-Rechtlichen im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (AG DOK) untersucht hat. Am Donnerstag wurde „Deutschland – Doku-Land“ in Berlin vorgestellt.

v.l.: Fritz Wolf, Petra Hoffmann (AG Dok), Robert Bachem (ZDF), Frauke Gerlach (Grimme-Institut), Vera Linß (Moderation), Matthias Kremin (WDR) Foto: Peer Schader

Dabei konnte man beobachten, wie sehr Programmverantwortliche und Filmemacher aneinander vorbeireden, obwohl sie eigentlich das gleiche Ziel haben sollten: möglichst viele Zuschauer mit hochwertigen Inhalten zu erreichen.

Über die Wege und Mittel gehen die Meinungen weit auseinander. Viele Produzenten fühlen sich von den Sendern mit ihrer Arbeit nicht ausreichend wertgeschätzt, sie fühlen sich zunehmend einflusslos. Sie beklagen geringe Budgets, undankbare Sendeplätze im Spätprogramm und haben das Gefühl, dass es sehr viel komplizierter geworden ist, mit ihren Ideen in den Redaktionen durchzudringen. Dafür hätten die Vorgaben stark zugenommen. Es gehe nur noch „um das Bild, das man sich in deutschen Funkhäusern von der Wirklichkeit da draußen macht“, kritisierte Thomas Frickel, Vorsitzender und Geschäftsführer der AG DOK in seiner Einleitung.

Die Sender argumentieren dagegen, dass ihre Investitionen und ihr Engagement für dokumentarische Inhalte ungebrochen groß seien und man sich bei der Diskussion über vermeintlich schlechte Sendeplätze auch mit den veränderten Programmrealitäten befassen müsse. Anders gesagt: Es ist kompliziert.

Mehr Dokumentarisches, weniger Freiheiten

Dass in Berlin auf Einladung der AG DOK und des Grimme-Instituts so kontrovers diskutiert wurde, liegt auch daran, dass Wolfs Untersuchung in eine Zeit platzt, in der sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen rechtfertigen muss: Wie authentisch erzählt es in seinen dokumentarischen Formaten tatsächlich, wenn sie immer stärker Regeln folgen müssen, um für die Zuschauer wiedererkennbar zu sein. Einen Anlass für kritische Nachfragen lieferten unter anderem zweifelhafte Dokumentationen der WDR-Reihe „Menschen hautnah“ (Übermedien berichtete); Sender und Autorin hatten sich danach öffentlich gegenseitig Versäumnisse vorgeworfen.

Die wichtigsten Ergebnisse von Wolfs Bestandsaufnahme:

  1. Die Zahl der dokumentarischen Inhalte im Fernsehen hat seit der ersten Untersuchung, die Wolf im Jahr 2003 publiziert hatte, zugenommen.
  2. Zugenommen hat aber auch die Formatierung dieser Inhalte. Sie sind zum Beispiel immer öfter einer bestimmten Reihe zuzurechnen oder bedienen sich wiederkehrender Erzählmuster. Das habe „das Ensemble möglicher Erzählweisen (…) stärker eingeschränkt als zu vermuten war“. (Multithematische Magazinformate wurden nicht untersucht.)
  3. Bei der Definition des Dokumentarischen herrscht ein heilloses Durcheinander, weil Zoo-Reportagen wie „Elefant, Tiger & Co.“ genau so dazu gerechnet werden wie gesellschafts- und zeitkritische Filme, etwa „Kulenkampffs Schuhe“. Deshalb hat Wolf eine Unterteilung vorgenommen und sich zunächst angesehen, welche Themenfelder die Dokus bedienen. Die weitaus meisten Inhalte entfallen auf „Reise & Kultur“, „Tiere“ und „Lebenswelten“. Gesellschaftspolitische Themen folgen erst mit deutlichem Abstand auf Rang 4; Wissenschaft und Technik sind nur am Rande vertreten.
Die Themen der Doku-Formate insgesamt Quelle: „Deutschland – Doku-Land“
Die Themen der Dokumentarfilme (ab 90 Minuten)Quelle: „Deutschland – Doku-Land“

Rücken klassische Dokumentarfilme in die Nische?

Anders ist es im klassischen Dokumentarfilm, in dem Autoren in der Regel mindestens 90 Minuten Zeit haben, ein Thema ausführlich zu erzählen. Dort gehören politisch relevante Inhalte zur Mehrheit. „Der Dokumentarfilm behandelt in der Regel die Themenfelder, die für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk prägend sein sollen“, sagt Wolf. „Genau diese Form wird aber zunehmend in die Nische gedrängt.“

Immerhin rund 400 Dokumentarfilme zählte Wolf in den sechs Monaten, die er untersuchte. Nur neun Prozent davon liefen im sechsmonatigen Untersuchungszeitraum zur klassischen Primetime (ab 20 Uhr), ein Drittel nach 21.45 Uhr, 39 Prozent erst ab 23 Uhr und 14 Prozent nochmal später ab 1 Uhr.

„Dokumentarfilm ist im deutschen Fernsehen Spätprogramm, Sehr-Spät-Programm“, bilanziert Wolf. „Das zeigt, dass diese Filmgattung im deutschen Fernsehen nicht wirklich wertgeschätzt wird.“ Daran ändere auch die Tatsache nichts, dass viele Filme inzwischen zeitunabhängig in der Mediathek abrufbar seien. Für viele Zuschauer „fängt Doku bei ‚Terra X‘ an und hört bei ‚37 Grad‘ auf. Sie wissen überhaupt nicht, dass es noch eine andere Gattung des Dokumentarischen gibt – und finden sie deshalb auch nicht in den Mediatheken.“

Bei den Sendern stößt diese Argumentation auf wenig Verständnis – zumal Wolfs Untersuchung die Digitalkanäle außer acht lässt und sich auf ARD, ZDF, Arte, 3sat und die Dritten konzentriert. Robert Bachem, beim ZDF Leiter des Programmbereichs Gesellschaft und Leben und zuständig für ZDFinfo, verweist darauf, dass sich die Programmrealitäten geändert haben. „Wir haben 2018 insgesamt 17 Millionen Euro für Dokumentationen ausgegeben – alleine bei ZDFinfo.“ Für 2019 sei das Budget noch einmal aufgestockt worden. In der Mediathek gehörten die ZDFinfo-Inhalte zu den meistabgerufenen.

Der Marktanteil von ZDFinfo im linearen Fernsehen liege inzwischen bei 1,5 Prozent. Vor allem in der zugespitzten Sendeplatzdiskussion fühlt sich Bachem missverstanden: „Wenn wir auf ZDFinfo einen Film um 22.15 Uhr senden, garantiere ich Ihnen, dass wir dort Top-Quoten erzielen. Viele Autoren wollen trotzdem lieber, dass ihre Arbeit um 20.15 Uhr gezeigt wird – dann schalten aber gut und gerne 200.000 weniger ein.“ Fakt sei, dass zur klassischen Primetime „völlig andere Anforderungen“ erfüllt werden müssten, um gegen die Konkurrenz bestehen zu können.

„Unsere Redaktionen sind keine Formatprügler!“

Die Sender fühlen sich zu Unrecht an den Pranger gestellt. Montags liefen im Ersten zur besten Sendezeit hochwertige Dokumentationen, auch in der Reihe „die story“ gebe es regelmäßig zeitkritische Inhalte, sagt Matthais Kremin, Leiter des WDR-Programmbereichs Kultur und Wissenschaft Fernsehen. Dass es Produzenten heute komplizierter vorkomme, ihre Ideen in den Sendern unterzubringen, könne daran liegen, dass die Redaktionen intensiver als früher über Inhalte diskutierten: „Wir wollen auch dafür sorgen, dass sich niemand mit einer Einzelentscheidung völlig vergaloppiert.“ (Wobei diese angebliche Stärke in der Redaktion von „Menschen hautnah“ zuletzt offensichtlich nicht ausgespielt werden konnte.)

„Unsere Redaktionen sind keine Formatprügler!“, sagt Bachem, und Kremin versichert: „Ich ärgere mich genauso, wenn ein Top-Dokumentarfilm im Programm verschoben wird, weil etwas Aktuelles dazwischen kommt.“ Man dürfe das Genre aber auch nicht verklären. „Natürlich wird der Redakteur nervös, wenn ein Autor – überspitzt gesagt – darauf besteht, seinen Film mit einer vierminütigen Nachtfahrt zu beginnen und am Ende noch fünf Minuten Credits laufen lassen will.“

Die Sicht der Produzenten ist – naturgemäß – noch mal eine andere. Die Firma Florianfilm stellt vor allem lange Dokumentarfilme her. Hin und wieder arbeite sie aber auch für Dokureihen, sagt Produzent und Regisseur André Schäfer, „weil es die einzige Möglichkeit ist, wirtschaftlich zu überleben“. Schäfer wünscht sich präzisere Ansagen von Redakteuren in den Sendern – damit nicht erst im Schnitt kurz vor dem Sendetermin rauskommt, wenn keine untertitelten Zitate ausländischer Interviewpartner gewünscht sind.

Auch bei einem verlässlichen Partner wie Arte gebe es jetzt die Ansage, anstatt der bisher üblichen 90-Minuten-Filme Inhalte für 52-Minuten-Sendeplätze abzuliefern. Das erschwere die Arbeit zusätzlich: „Damit platzt unsere ganze Finanzierungsstrategie“. Das liegt an der komplizierten Art, wie die Filmemacher sich die Budgets für ihre Produktionen beschaffen: Auch öffentlich-rechtliche Sender zahlen oft nur einen Teil der Kosten; viele Filme sind für ihre Umsetzung auf zusätzliche Gelder aus der Filmförderung angewiesen. An die ist wiederum eine Verwertung im Kino gekoppelt, die die Ausstrahlung im Fernsehen verzögert. Wie gesagt: Es ist kompliziert.

Netflix ist Doku-Fan

Georg Tschurtschenthaler, Producer bei Gebrüder Beetz Filmproduktion in Berlin, mahnte die eigene Branche auch zur Selbstreflexion: „Draußen in der Welt hat sich einiges verändert. Es ist wichtig, dass wir das zur Kenntnis nehmen.“ Ein Großteil des Publikums, das Filmemacher mit ihren Dokumentationen begeistern wolle, sei „im linearen Fernsehen gar nicht mehr zu finden“.

Vor allem Unter-30-Jährige konsumieren Inhalte inzwischen zunehmend über Mediatheken und Streaming-Plattformen. Dazu drängt Netflix immer stärker in den europäischen Markt und plant, künftig auch dokumentarische Inhalte speziell für deutsche Zuschauer produzieren zu lassen. Die Nutzungsdaten zeigen, dass Abonnenten sehr wohl lange dokumentarische Inhalte ansehen. „Es gibt deshalb bei Netflix eine völlig andere Wertschätzung des Genres“, sagt Tschurtschenthaler – und zugleich sehr viel höhere Budgets, die jedoch an eine bedingungslose Exklusivitätszusage geknüpft sind. Für Kreative sei es toll, relativ frei arbeiten und Neues ausprobieren zu können. Für Produzenten sei das aber zwiespältig, weil Netflix darauf setze, ein Inhaltemonopol aufzubauen. „Das ist ein amerikanischer Konzern, die wollen die Weltherrschaft.“

So richtig scheinen die öffentlich-rechtlichen Sender noch nicht erkannt zu haben, dass die großen Streaming-Plattformen zunehmend in Genres drängen, die das lineare Fernsehen bislang weitgehend für sich hatte. Dabei gebe es fundamental unterschiedliche Ansätze bei der Diskussion über neue Ideen, so Tschurtschenthaler: „Bei den den öffentlich-rechtlichen Sendern heißt es: Muss der Aufwand sein, kann man das nicht kleiner denken? Und Netflix sagt: Könnt ihr das nicht noch krasser denken?“ Wenn der Branche die Veränderung von innen nicht gelinge, werde der Druck von außen automatisch größer.

Am Ende bleibt der Eindruck, dass sich ein großer Teil der Dokumentarfilmer, um Anerkennung für ihre Arbeit zu erhalten, stark an gewohnte Strukturen aus der analogen Welt klammern, die in den kommenden Jahren zunehmend an Bedeutung verlieren werden. Es wird um (lineare) Sendeplätze gekämpft, anstatt gemeinsam mit dem Auftraggeber zu überlegen, auf welchem Weg ein Projekt am besten sein Publikum findet.

Das haben auch die Sender mitzuverantworten, durch ihre starren Strukturen und Regeln, die sie offensichtlich nicht immer nachvollziehbar erklären können. Das sorgt für Frust auf beiden Seiten. Und dafür, dass der Zuschauer keinen Überblick mehr hat, welche Vielfalt ihm ein System bietet, das im Moment sehr damit beschäftigt ist, sich selbst neu zu definieren.

16 Kommentare

  1. Die Aussage, dass das Programm der sogenannten Prime Time von Sendern des ÖR auch Bedarfen unterliegt, die sich daraus ergeben, dass man schließlich auch gegen die Konkurrenz bestehen muss, sollte mal hinterfragt werden. Quote, vor allem im Vergleich zum privaten Fernsehen, sollte für den ÖR in Erfüllung seiner Aufträge keine überragende Rolle spielen. Im Konstrukt der eigenen Reihen, sollte Abstimmen möglich sein, dass ähnlich gelagerte Sendungen nicht zur gleichen Zeit auf verschiedenen Kanälen laufen. Diese Aussage verstehe ich daher nicht.

  2. Fakt sei, dass zur klassischen Primetime „völlig andere Anforderungen“ erfüllt werden müssten, um gegen die Konkurrenz bestehen zu können.

    Das finde ich nachvollziehbar. Aufgrund jahrelanger Konditionierung würde ich gar nicht auf die Idee kommen, daß um 20:15 Uhr eine interessante Dokumentation laufen könnte. Dafür bin ich mir sicher, daß ich – wenn ich nachts zwischen 1:00 Uhr und 5:00 Uhr den Fernseher einschalte – garantiert auf irgendeinem Kanal nicht nur eine, sondern auch mindestens eine interessante Doku finde.

    Unabhängig davon kann ich für den Endkonsumenten nur das Programm MediathekView empfehlen. Sämtliche online verfügbaren Titel samt Kurzbeschreibung zum einfachen und schnellen Download.

  3. Es wäre angesichts der Giganten wie Netflix und Amazon in Erwägung zu ziehen, die Streaming-Inhalte in einer zentralen App der ÖR zu bündeln, statt jedem Sender eine eigene Mediathek und eine eigene App zu gewähren.

    Noch könnten die ÖR das Ruder herumreißen, da die Dokus bei den amerikanischen Marktführern extrem stark kategorisiert sind, im Serienformat erscheinen sowie inhaltlich oft sehr flach sind und zudem nahezu alle Produktionen nicht-europäische Werke sind. Folglich ist der politische und kulturelle Bezug zum deutschen/europäischen Markt und deren Kunden oft nicht gegeben, sodass die klassischen Dokufilme und Dokureihen der ÖR noch immer ein positives Alleinstellungsmerkmal haben bzw. hätten.

    Ich persönlich, als ausschließlicher Streaming-Nutzer, habe allerdings leider viel zu selten Lust, 3 oder mehr Apps der ÖR (bspw. ARD, ZDF und arte-App) durchzuforsten, wenn ich Lust auf derlei Unterhaltung habe. Der wirtschaftlichen Trennung der Sender mögen gute Argumente zugrundeliegen, die Trennung des Streaming-Angebots in Form mehrerer Apps sowie unterschiedlich aufgebauten Mediatheken ohne die Inhalte der anderen ist kundenfeindlich und wird dazu führen, dass trotz des besseren Produkts die ÖR im Streaming-Bereich meiner Auffassung nach bald (oder schon?!) keine Massen an Zuschauern anlocken wird.

    In wenigen Jahren wird es das lineare Fernsehen nicht mehr geben; bis dahin sollten die ÖR schnellstens von den Marktführern in Punkto Bedienungsfreundlichkeit, Technik und Angebot lernen.

  4. Raoul hat da auf ein sehr nützliches Programm verwiesen.

    Aber als gemeinsame Streaming-App … das entspräche der Forderung, alle genannten Sender zu einer Senderkette zusammenzulegen. Da geht es nicht so sehr um wirtschaftliche Belange, sondern zuvörderst um die Feststellung, dass irgendein Mitglied der ARD-Kette und das ZDF tatsächlich zwei verschiedene Sender sind, nicht Bestandteil einer Gruppe. Und diese Feststellung ist konstituierend für die Existenz des ZDF.

    Man könnte anmerken, dass sich in Netflix auch sehr sehr sehr wenig Prime-Inhalte finden lassen. ;-)

  5. Es geht einzig darum, ein attraktives Programmumfeld für die Nachrichten zu schaffen. Dokus sind nur Beiwerk, die nichts in der Primetime zu suchen haben. Der Zuschauer soll seine tägliche Dosis Desinformation aus den Nachrichten erhalten. Das war’s. So simpel kann es manchmal sein. Warum wird wohl die Tagesschau auf unzähligen Sendern gleichzeitig ausgestraht? Weil man auch noch den letzten Zuschauer kriegen will. Ach nein, das ist ja nur ein Service für Umschaltfaule.

  6. Ich bin da voll bei Bookwood.
    Wenn sich die ÖR nicht demnächst mal zusammenreißen und eine Mediathek für alle anbieten, halte ich das auch für sehr viel schwieriger ggü. allen anderen, benutzerfreundlichen Konkurrenten zu bestehen. Und das Programm von Raoul ist sicher nett, ich will aber die Mediathek am Fernseher nutzen und nicht (nur) am Computer. Und da hat nunmal jeder Sender seine eigene Mediathek. (Abgesehen davon, dass das Programm nicht sonderlich benutzerfreundlich oder gut designed aussieht)
    @Stefan Pannor:
    Eine gemeinsame Mediathek bedeutet ja nicht automatisch, dass die Sender zusammengelegt werden müssen — es müssen nur die Sendungen in allem Mediatheken zu finden sein.
    So eine Zusammenarbeit gehört bei anderen Branchen auch zum guten Ton, ich wüsste nicht, warum das für den ÖR nicht auch funktionieren sollte.

    Und dann kommt ja noch dieses unsägliche Depublizieren dazu. Es kann heutzutage nicht sein, dass ich die meisten Sendungen nur 7 Tage sehen kann. Das führt dann auch zu so „lustigen“ Sachen, dass z.B. in der ARD Mediathek andere Tatorte geschaut werden können, als in der WDR Mediathek. Was soll das?

  7. Die Produzenten von Dokumentarfilmen können froh sein, dass es das öffentlich-rechtliche Fernsehen gibt. Ohne die Aufträge von ARD und ZDF könnten sie ihre Läden dicht machen. Mehr Geld vom Gebührenzahler bedeutet nicht unbedingt bessere Dokumentarfilme.

  8. „Und dann kommt ja noch dieses unsägliche Depublizieren dazu. Es kann heutzutage nicht sein, dass ich die meisten Sendungen nur 7 Tage sehen kann. Das führt dann auch zu so „lustigen“ Sachen, dass z.B. in der ARD Mediathek andere Tatorte geschaut werden können, als in der WDR Mediathek. Was soll das?“

    Das müssen Sie den ursächlichen Verlag Axel Springer fragen.

    Zum Zusammenlegen: in welchen Branchen gehört das denn zum guten Ton?

    Und es ist natürlich kein Problem, Mediathekview am TV zu nutzen.

  9. @Stefan Pannor

    „Das müssen Sie den ursächlichen Verlag Axel Springer fragen.“

    Soweit ich mich erinnere, gab es hier keinen wirklichen Widerstand von den ÖR, sondern höfliches Entgegenkommen (habe ich sicherlich irgendwo bei SN gelesen, müsste ich aber nochmal raussuchen).

    „Zum Zusammenlegen: in welchen Branchen gehört das denn zum guten Ton?“

    Z.B. bei IT-Hardware und überall, wo sonst gemeinsame Schnittstellen definiert wurden, vielen Softwareanbietern (quasi in der gesamten „Industrie 4.0“-Welt), etc. Z.B. kann ich auf mein Samsung Handy LG-Apps installieren, oder andersrum.
    Und bei den ÖR ist es natürlich noch gebotener, weil sie schließlich alle ihr Geld vom Bürger bekommen (und daher per se keine Konkurrenten sind wie private Firmen).

    „Und es ist natürlich kein Problem, Mediathekview am TV zu nutzen.“
    Nein, geht nicht (außer natürlich, wenn ich meinen Computer an den Fernseher anschließe was aber nicht Sinn der Sache ist“.: https://forum.mediathekview.de/topic/1040/mediathekview-auf-smart-tv

  10. was natürlich super komfortabel ist (und wozu ich im Übrigen auch vorher einen Computer brauche)….

    Verstehe ehrlich gesagt nicht, wie man diese vollkommen blödsinnige Verschwendung von Ressourcen und kundenunfreundlichen Unsinn gut finden kann. Es gibt keinen einzigen Vorteil davon, dass es für jeden Sender eine Mediathek gibt anstelle von einer für alle.

  11. Tja, und ich kann nicht verstehen, was ein Knopfdruck mehr zwecks App-Wechsel für einen Unterschied macht. Ich empfinde das als ziemliches Luxusproblem für Leute, die gern Probleme hätten. Meine Sicht der Dinge.

    Die Depublizierung ist natürlich ein ganz anderes Kaliber, aber, wie gesagt, darum empfehle ich eh den Download.

  12. ja, wenn man Journalist und beruflich damit beschäftigt ist, mag das ja so sein.

    Sie vergessen aber, dass es auch Menschen gibt, die Mediatheken anders nutzen. Z.B. indem sie Abends schauen, welche Dokumentationen es denn so gibt und ob die interessant sind. Und da in jedem Sender schauen zu müssen ist einfach unpraktikabel und sinnlos (weswegen ich z.B. nie Dokumentationen auf WDR, 3Sat etc. schaue, weil ich diese Mediatheken einfach nicht durchsuche. Da belasse ich es halt bei ARD, ZDF und ab und an Arte/Phoenix. Für mehr ist mir meine Zeit zu schade). Das kann man sich nur als ÖR leisten, wo man eben bisher nicht auf Kundenzufriedenheit o.Ä. angewiesen ist.

    Zum Download: dito. Ich werde nicht anfangen, ständig die Fernsehzeitschriften nach interessanten Dokumentationen zu filtern und diese dann umständlich herunterzuladen (was dann auch noch illegal sein dürfte). Wenn das nicht komfortabel geht, lasse ich es halt und nehme einen anderen Anbieter (z.B. netflix o.Ä.).
    Und das werden die meisten Leute so halten. Wo wir wieder beim Ausgangspunkt wären: Wenn die ÖR es nicht hinbekommen, das komfortabel für den Nutzer anzubieten wird es bald keiner mehr nutzen und damit spätestens dann auch der ÖR ein Legitimationsproblem bekommen. Das ist dann hat selbst gewähltes Elend.

    (und ja, das ist ein Luxusproblem. Das trifft aber auf alles zu, was auf Übermedien diskutiert wird und ist daher ein Nonsens-Argument).

  13. Komfortabler, als mit (vgl. S. Pannor) https://mediathekviewweb.de , geht’s zur Zeit wirklich kaum: recht zeitnahe Aktualisierung aus nahezu sämtlichen ÖR-Mediatheken, sehr schnelle Schlagwortsuche (kein Suchen in TV-Zeitschriften nötig), schnelle Downloads (oft in 3 Qualitätsstufen) und m. E. „narrensicher“/intuitiv zu bedienen, da sehr übersichtlich dargestellt. Die verlinkten Downloads verweisen auf die Zielserver der Anbieter, entsprechen damit den Quellen der jeweiligen Mediatheken und sind, bei rein privater Nutzung bzw. sofern man dieselben nicht andernorts weiterverbreitet, n i c h t illegal. Tatsächlich, ein gutes und praktikables Web-Tool.

  14. @B. Hellwig:

    Das ist zumindest schonmal kein extra Programm, was es etwas besser macht. Ich probiere das mal.

    (Ändert aber leider nix an der Tatsache, dass es auf dem TV nicht geht)

    Wenn das komplett legal sein sollte frage ich mich allerdings, warum ich nicht direkt einen Beitrag aus der Mediathek herunterladen kann. Und die Links scheinen auch nicht wirklich auf z.B. die ARD-Mediathek zu leiten. Aber dafür habe ich mich zuwenig damit beschäftigt und glaube Ihnen das einfach mal…

  15. B Hellwig hat auf exakt das Programm verwiesen, um das es hier seit Kommentar 2 geht. Insofern bin ich etwas verwirrt: wie kann etwas erst schlecht, dann gut sein? (Und dasselbe Programm, das natürlich auch am Fernseher zum Laufen zu bringen ist, nur etwas umständlicher, aber: machbar.)

    Sie können übrigens aus manchen ÖR-Mediatheken direkt herunterladen. Und aus manchen nicht. Warum das so ist, weiß vielleicht jemand, vielleicht ist es aber auch einfach nur unbedacht. Grundsätzlich ist Ihre Pauschalisierung aber faktisch falsch.

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