Venezuela

Deutscher Reporter in Haft: Kaum Solidarität mit Billy Six

Ein deutscher Journalist sitzt seit zweieinhalb Monaten in Venezuela im Gefängnis, und wenn man mal vergleicht, was vor gut zwei Jahren so los war, als der deutsche Journalist und „Welt“-Korrespondent Deniz Yücel in der Türkei inhaftiert war, ist es im Moment geradezu still.

Damals gab es Auto-Korsos, Soli-Konzerte, Titelseiten, Zeitungsanzeigen und Aufrufe von Politikern, Künstlern, Intellektuellen. Alle setzten sich dafür ein, Yücel sofort wieder freizulassen. Es war ein Kampf um und für ihn, aber auch ganz grundsätzlich für Presse- und Meinungsfreiheit. Aus #freedeniz wurde bald #freethemall – befreit alle Journalisten, die zu Unrecht im Gefängnis sitzen! Womit aber wohl vor allem die in der Türkei gemeint waren.

Der Reporter Billy Six bei einem Volksfest in Kolumbien (r.) Foto: Familie Six

Der deutsche Reporter, um den es nun geht, heißt Billy Six, und er wurde bereits Mitte November 2018 verhaftet. Nach Angaben von Espacio Público, einer Partnerorganisation von Reporter ohne Grenzen (ROG), wird ihm Spionage, Rebellion und das Verletzen von Sicherheitszonen vorgeworfen; dort soll Six den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro fotografiert haben. Außerdem traf er sich mit der kolumbianischen Guerrillagruppe Farc, allerdings lediglich „im Rahmen einer Reportage für eine deutsche Zeitschrift“, wie sein Vater beteuert. Auch die anderen Vorwürfe entbehrten jeglicher Grundlage.

Reporter ohne Grenzen: „Das Verfahren gegen Six ist eine Farce.“

Six sitzt nun im berüchtigten Militärgefängnis El Helicoide in Caracas, in dem auch der Geheimdienst Sebin sein Hauptquartier hat. Die Zustände dort sind katastrophal: von abscheulichen Folter-Methoden ist die Rede, politische Gegner oder jene, die der Regierung als solche gelten, werden drangsaliert. Wie es Six dort geht, ist ungewiss. Seit kurzem soll er abermals im Hungerstreik sein, und Zugang zu einem Anwalt wird ihm offenbar weiterhin verwehrt. Sollte es zu einer Verurteilung kommen, drohen ihm angeblich bis zu 28 Jahre Haft.

ROG-Geschäftsführer Christian Mihr sagt, das Verfahren gegen Billy Six sei eine „Farce“ und anscheinend politisch motiviert, die Vorwürfe seien „hanebüchen“. Deshalb fordert ROG, den Reporter „unverzüglich“ freizulassen, „in einem rechtsstaatlichen Verfahren“. Das südamerikanische Land liegt in der Rangliste der Pressefreiheit auf Platz 143 von 180. Reporter, die stören, werden seit Jahren schikaniert, ausgewiesen oder verhaftet; vor wenigen Tagen erst ließ die Regierung etliche weitere Journalisten festnehmen, unter anderem aus Spanien und Frankreich.

Der Fall Six ähnelt dem Fall Yücel, und er böte eigentlich ausreichend Anlass, wieder lautstark für die Pressefreiheit einzutreten und für die Freilassung dieses Journalisten zu protestieren. Ein paar größere Medienhäuser haben über ihn berichtet, es gibt auch ein Twitter-Hashtag und eine #freebilly-Facebook-Gruppe, offenbar initiiert von Six‘ Eltern. Aber so laut und solidarisch wie bei Yücel ist es bei weitem nicht. Eine Petition für Billy Six etwa erreichte bisher gerade mal rund 5.500 Unterzeichner.*

Prominente, Freunde, Medien: Yücel wusste viele hinter sich

Einerseits mag das daran liegen, dass es damals nicht nur um Deniz Yücel ging, sondern generell um die Türkei. Es war eine gewaltige Diskussion über die politische Lage dort, über so genannte Flüchtlings-Deals und Präsident Erdoğans Angriffe auf Satiriker wie Jan Böhmermann, dessen späterer Kampf für Yücel auch ein persönlicher gegen Erdoğan war. Yücel jedenfalls wusste viele hinter sich: Zeitungen wie „Welt“ und „taz“, einen sehr aktiven Freundeskreis, der viel initiierte, und eine Menge Prominente.

Möglicherweise fehlt es den meisten heute an persönlicher Betroffenheit, aber wahrscheinlich ist es auch etwas anderes, dass viele nun abhält, sich #freebilly-Buttons anzuheften, und es ist nicht nur die Tatsache, dass Venezuela weit weg ist. „Ich will nicht ausschließen“, sagt ROG-Geschäftsführer Mihr, „dass manche Personen, zum Teil auch Medien, eher zurückhaltend sind aufgrund der politischen Ausrichtung von Herrn Six bzw. seinen Auftraggebern.“ Denn Billy Six arbeitet ausschließlich für rechte Medien.

Aus Venezuela sollte er für das „Deutschland-Magazin“ über den „Zerfall des sozialistischen Systems“ schreiben, wie die FAZ berichtet. Herausgegeben wir die Illustrierte vom Verein Die Deutschen Konservativen. Außerdem schrieb Six für die Wochenzeitung „Junge Freiheit“, über die er mal gesagt haben soll, sie sei die einzige Zeitung, die seine Texte unredigiert drucke. Um nicht zu sagen: die ihn überhaupt druckt. Mit weiten Teilen der „Systempresse“, wie Six sagen würde, hat er es sich verdorben, durch Äußerungen und Aktionen.

2016, zum Beispiel, suchte er zusammen mit einem pro-russischen Blogger die Redaktionsräume des Recherchenetzwerks „Correctiv!“ heim. Das hatte zuvor berichtet, russische Offiziere seien für den Abschuss der Passagiermaschine MH17 verantwortlich. Six und sein Kumpel verwehrten sich dagegen und bezichtigten die Journalisten der Lüge. „Das sind keine Journalisten, das sind Propagandakämpfer“, sagte damals „Correctiv!“-Chefredakteur Markus Grill.

Billy Six im „Deutschland-Magazin“ Screenshot: Deutschland-Magazin

Six lässt wenig Zweifel daran, wo er politisch steht. Auch wenn sein Vater sagt, dass sein Sohn nicht „rechtskonservativ“ sei und „auch überall anders publizieren“ würde, man ihn aber nicht lasse. Dennoch: Nicht nur in Billy Six‘ Facebook-Feed finden sich viel rechte Rhetorik und Verweise. Aus Venezuela schrieb er unter anderem über einen „Menschen-Tsunami“, der nach Kolumbien rolle; er behauptete, dass es nach Absetzung des „rechten Diktators und Kommunisten-Jägers“ Marcos Pérez Jiménez in Venezuela „nur noch bergab gegangen“ sei; über einem anderen Text steht: „Links macht arm und unfrei“.

Der „Spiegel“ nannte Billy Six vor ein paar Jahren mal einen „jungen Abenteurer“ und sein Leben „in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich“, was man wohl so sagen kann: Six wurde 1986 in Berlin geboren, machte eine Ausbildung zum Finanzwirt, war CDU-Mitglied und saß von 2008 bis 20011 im Rat der brandenburgischen Gemeinde Neuenhagen, zuletzt als Parteiloser. Laut „Spiegel“ unterstellten ihm die Grünen damals, „er bilde in Wahrheit zusammen mit einer Ex-DVU-Abgeordneten eine ‚rechtsradikale Fraktion‘ – was Six bestreitet“.

In Angola hielten sie Billy Six angeblich für Jesus

Billy Six ist viel gereist. Er war im Kongo, in Angola, Simbabwe, Ruanda, Australien, den USA, Kanada und im Nahen Osten. Aus vielen Ländern hat er berichtet. Er schürfte Gold, campte auf dem Maidan in der Ukraine, wurde 2013 in Syrien von Salafisten gefangen genommen und später dort inhaftiert, was ihm einige Aufmerksamkeit bescherte, inklusive Pressekonferenz in eigener Sache. Six‘ Vorbild übrigens soll Dagobert Duck sein, und in Angola hielt man Six, als er Spenden sammelte, angeblich für Jesus.

Manches davon mag Legende sein, sicher aber ist: Six ist ständig unterwegs, immer mittendrin. ROG zweifelt nicht daran, dass er in Venezuela als Journalist gearbeitet hat. Jeder Fall werde geprüft. Man habe auch bereits „einordnend darauf hingewiesen, dass Billy Six in der Vergangenheit durch problematisches Engagement, auch durch Aktivismus aufgefallen ist, zum Beispiel die Aktion bei ‚Correctiv!‘ oder ‚Lügenpresse‘-Äußerungen auf Facebook“, sagt ROG-Geschäftsführer Mihr. „Aber das entwertet unsere Verteidigung nicht.“ Natürlich setze man sich für ihn als Journalisten ein.

Leider kein Mitglied: Gewerkschaften halten sich zurück

Einer, der sonst sofort Statements aufsagt, wenn irgendwas mit Journalisten ist, hält sich bisher bedeckt: Frank Überall vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV). Es gibt auch keine Pressemitteilung, in der sich der Verband mit Billy Six solidarisiert. Auf Nachfrage heißt es beim DJV, es sei unklar, ob Six „als Journalist oder als politischer Aktivist“ in Venezuela gewesen sei. Damit widerspricht der DJV ausdrücklich Reporter ohne Grenzen. Es gebe da „verschiedene Infos und Gerüchte“, heißt es, und für politische Aktivisten setze sich der DJV nicht ein, „gleich welcher politischen Ausrichtung“.

Und wieso hat sich Verdi, die andere Gewerkschaft, damals für Yücel eingesetzt, aber bisher nicht für Billy Six? Yücel sei anscheinend Mitglied bei Verdi, heißt es dort zunächst am Telefon. Deshalb sei dieser Fall wohl „präsent“ gewesen. Schriftlich teilt Verdi dann noch mit, man setze sich „uneingeschränkt für die Achtung der Pressefreiheit ein“ und stimme sich grundsätzlich mit Reporter ohne Grenzen ab, „so auch im Fall Billy Six“. Wenn „erforderlich“, ergäben sich daraus „weitere Schritte“. Welche, sagt Verdi nicht.

Der Bundestags-Abgeordnete Andrej Hunko (Linke) mag sich gar nicht für den eingesperrten Reporter einsetzen. „Bei der Vita von Herrn Six ist es denkbar, dass die Vorwürfe gegen ihn zutreffen“, twitterte Hunko Anfang des Jahres und, offenbar mit viel Vertrauen in die venezolanischen Behörden: „Lassen wir die Polizei erst mal ermitteln.“

In einem weiteren Tweet schreibt Hunko, ob Six „wirklich als Journalist unterwegs war oder eher als rechtsextremer Aktivist“, könne man „natürlich nicht beurteilen“. Er findet außerdem, das Gefängnis, in dem Six sitzt, sei „vergleichsweise komfortabel“. Inzwischen hat Hunko seine Aussagen „überspitzt“ genannt, nachzulesen sind sie teilweise immer noch.

Vor zwei Jahren hatte Hunko noch, zusammen mit rund 150 weiteren Bundestags-Abgeordneten, einen Brief an den türkischen Botschafter geschickt, in dem sich die Politiker für die Freilassung von Deniz Yücel aussprachen. Dort heißt es unter anderem:

„Wie es bei jedem freien Journalisten und kritischen Geist der Fall ist, erregt seine Arbeit teilweise Anstoß. Es ist der Anstoß des freien Denkens und der offenen politischen Debatte.“

Anscheinend gilt das nicht für einen Journalisten wie Billy Six, der für rechte Medien arbeitet.

Vor zwei Jahren waren es Rechte, die sich zynisch über den inhaftierten „Welt“-Reporter Deniz Yücel ausließen, auch aus der AfD kamen solche Stimmen. Heute ist es umgekehrt. Bisher sind es vor allem Rechte, die offen für Six eintreten, auch die AfD trommelt für ihn und beklagt, dass der öffentliche Aufschrei ausbleibe. Mindestens einen sehr prominenten, in so einer Angelegenheit erfahrenen Journalisten als Unterstützer hat Six allerdings: Deniz Yücel. Zu Six‘ Geburtstag an Heiligabend twitterte er: „Die Freiheit des Wortes gilt oder gilt nicht. Sie ist unteilbar. Darum selbstverständlich: #FreeBilly.“


Nachtrag, 7.2.2019. Wir hatten ursprünglich geschrieben, es brauche 50.000 Unterzeichner*innen, damit sich der Petitionsausschuss des Bundestages mit dem Anliegen befasst. Das stimmt nicht. Wir haben das im Text geändert und bitten, den Fehler zu entschuldigen. (Siehe auch nächster Nachtrag.)

Der Verein Freischreiber hatte sich auch schon dafür ausgesprochen, Billy Six freizulassen, und hat das nun noch mal erneuert.

Nachtrag, 27.2.2019. Leider müssen wir uns noch mal korrigieren: Laut openPetition bekommt „nicht automatisch“ jeder, der über das Portal mehr als 50.000 Unterschriften sammelt, eine öffentliche Anhörung vor dem Petitionsausschuss, wie wir geschrieben hatten. Danke an den Leser für den Hinweis!

Nachtrag, 1.3.2019. Die „Tagesschau“ berichtet online, Billy Six sei am Militärgericht in Punto Fijo angehört worden und solle nun vor ein Zivilgericht gestellt werden. Außerdem habe er erstmals einen Anwalt.

Nachtrag, 20.3.2019. Billy Six ist inzwischen frei und zurück in Deutschland. Wie 2013 soll auch dieses Mal der russische Außenminister vermittelt haben. Six will nun gegen die Bundesregierung klagen, da diese sich nicht ausreichend für seine Freilassung eingesetzt habe.

114 Kommentare

  1. Seit jeher schicken Geheimdienste ihre Agenten gerne als Journalisten in andere Länder. Und extremistische politische Aktivisten tarnen sich auch nicht ungern als Journalisten.
    Ausschließen kann man das weder bei Yücel noch bei Six, auch wenn es natürlich angenehm wäre, das reine und helle Lied von den absoluten Menschen- und Journalistenrechten und den blütenreinen Seelen dieser Menschen in ihrem Kampf um das Gute in der Welt anzustimmen. Tatsache ist aber, dass wir so gut wie nichts über das wissen, was sie wirklich getan oder im Sinn hatten.
    Tatsache ist auch, dass Yüzel unbeschadet aus der Türkei zurückgekommen ist und Six durchaus auch Chancen dazu hat.
    Keine Chancen mehr hat übrigens Kashoggi. Der wurde aber sogar nach seinem bösen Ende in der Türkei, ähm, im saudischen Konsulat, noch vielfach als Moslembruder und damit weniger bedauernswert gezeichnet, von zahlreichen Medien auch in Deutschland. Es kann einen noch schlimmer treffen als (nach heutigem Wissen) Billy Six.

  2. Mich überrascht, dass es bisher nur 5.500 Unterzeichner gibt. Denn zum einen wurde auch in etablierten Medien durchaus berichtet, zum anderen machen insbesondere rechte Kreise, wie hier ja auch korrekt steht, den Fall publik.

    Heute und exakt heute vor einem Monat hat etwa „AfD Kompakt“ dazu getwittert – immerhin 18.807 Follower. Zahlreiche weitere AfD-Accounts haben ebenfalls dazu getwittert. Alice Weidel etwa hat 64.110 Follower. Finden die Anhänger das Thema selbst nicht so spannend?

  3. @2: Ich denke, die AfD-Anhänger fürchten, dass ihre Handlungen dann nach den gleichen Standards bewertet werden könnten und die Extrawurst ausbleibt. Nur meine Vermutung.

  4. Die Solidarisierung mit Six lässt allerdings wohl auch im rechten Umfeld zu wünschen übrig. Bei 12% AfD-Wählern sollte da doch mehr als 5000 Unterschriften drin sein.
    BTW: Yücels „Welt“ firmiert bei mir auch als rechtes Medium, dass ich nur mit Fingespitzen anfasse, die ich danach ordentlich desinfiziere.

  5. @AM #3
    hm, erscheint mir bei AfD-Anhängern keine so plausbible Aussage zu sein. Zum einen stört die meisten eine gesunde Doppelmoral sonst auch nicht, zum anderen wird ja wohl kaum erfasst, wieviele AfD-Anhänger bei Six und wieviele bei Yüksel unterzeichnet haben – wäre also doch „gefahrlos“ möglich, für Six zu unterzeichnen.

  6. Billy Six 6.2.2019: 82 Tage isolierte Einzelhaft – 82 days jailed
    4. Tag im Hungerstreik – 4th day of hunger strike
    _________
    Wir freuen uns wie immer, wenn der Besuch des Journalisten Billy Six bei Herrn Bensmann im Correctiv Büro als Beispiel für Billys Journalistische Arbeit herangezogen wird. Erinnert es doch wieder an seine akribisch recherchierten Beiträge zum Abschuss der MH17 in der Ukraine, in denen er die, vorsichtig ausgedrückt, „Unstimmigkeiten“ in der Reportage von Correctiv aufdeckt. Billy hatte damals vor dem Besuch wochenlang vergeblich versucht, eine Stellungnahme oder ein Gespräch mit Herrn Bensmann zu bekommen. Bis heute verweigert Herr Bensmann jede Aussage.

    Damals hatte es damals keine 24 Stunden gedauert, bis unisono alle Medien die reißerische Schlagzeile eines angeblichen „Überfalls auf das Correctiv Büro“ ungeprüft verbreiteten. Sogar Jahre später wird wegen diesem Besuch der Journalist Billy Six als rechter Aktivist diffamiert, was sich einzig und allein darauf stützt, dass der Aktivist Graham Phillips ihn damals begleitete.

    Hier die Dokumentation der Wahrheitsverdrehungen der preisgekrönten Reportage von Correctiv: https://youtu.be/s_BGVyv_DZo
    Billy Six – MH17 – Journalismus bis in die letzte Haarwurzel:
    https://www.youtube.com/playlist?list=PLcnZSN8kzp5BomvTx5Wk7DMdWWGmrm485

    Danke für den gut recherchierten Artikel über den Journalisten Billy Six und das skandalöse Verhalten Deutschlands!

    Ute und Edward Six (Eltern von Billy Six)

    #FreeBillySix #FreeBilly #BillySix #Venezuela #Deutschland #Pressefreiheit #pressfreedom #AuswaertigesAmt #HeikoMaas #AngelaMerkel #Menschenrechte #Uebermedien

  7. Schwierig. Jede Redaktion hat eine bestimmte Haltung, auch wenn die eine oder andere sie verwässert oder über Bord wirft. So verstehe ich die Einsetllung bestimmter Redaktionen gegenüber Six. Ein Ausweg in den öffentlichen Stellungnahmen wäre es, den Schwerpunkt weniger auf die Person, als auf die demokratische und grundgesetzlich verankerte Pressefreiheit zu legen, und diese sollte ein wichtiges Anliegen jeder Redaktion sein.

  8. Ich finde es gut, wenn eher linke Journalisten für die Pressefreiheit aller (auch rechter) Journalisten eintreten. Ich fand es schlecht, als rechte Kreise die Inhaftierung von Deniz Yüzel teilweise zynisch begrüßten, weil sie ihn als linken Feind ansahen.

  9. Ich finde es gut und richtig, dass Herr Rosenkranz diesem Thema Raum gibt, auch wenn seine Vermutung dazu, warum über diesen Fall hierzulande (vergleichbar) wenig berichtet wird, natürlich nicht verifizierbar ist. Ich stimme Ihnen zu: Maßgeblich kann nicht sein, ob es sich bei Herrn Six um einen „guten“ oder „bösen“ Journalisten handelt (,auch wenn ich den von Herrn Six belieferten Zeitungen so gar nichts abgewinnen kann). Entscheidend ist der Einsatz für die Pressefreiheit – weltweit und manchmal eben nur bei Uebermedien. Danke dafür.

  10. @Heinz Schnabel:

    Deniz Yücel war nicht einfach nur links er hat sich explizit antideutsch geäussert:

    http://www.taz.de/!5114887/

    Ersetze die Worte deutsch und Deutschland mit den Wörtern einer anderen Nation und er wäre wegen rassistische Hassrede vor Gericht gekommen. Es saßen neben Yücel auch ander Journalisten mit deutschen Pass in anderen Ländern rein, der Verdacht lag nahe, dass Yücel gerade dafür belohnt wurde, er wurde von Gabriel „Deutscher Patriot“ gennant. Die Buri hat in Venezuela den Möchtegern Putschisten als Präsideten angerkannt was ein Angriff auf den Staat Venezuala ist, für Billy Six setzt die sich aber nicht ein, obwohl seine Infaftierung geradezu eine Steilvorlage für Feinde Maduros sein sollte.
    Das wird unter den Teppich gekehrt, ich vermute dass es der Buri ganz Recht ist wegen seiner Recherchen über MH 17 (Nuoviso würde ich nicht als rechtes Medium bezeichnen) und die Flüchtlingslüge ganz einverstanden ist, es hat zumindest den Anschein.

  11. Ich will hier auch mal meine Anerkennung für Übermedien für diesen Artikel loswerden. Billy Six ist bestimmt eine schillernde Figur, aber dass er als Journalist tätig ist, kann man wirklich nicht bestreiten. Die Reaktionen sind teilweise beschämend. Allen voran Frank Überall, aber da muss man wohl konstatieren, dass dieser Mann von seiner heiligen Mission zur Ausmerzung (gefühlt) russophiler Stimmen in Deutschland vollständig absorbiert wurde und Billy Six ihm vor allem dadurch ein Begriff sein mag, dass der die grenzdebilen Veröffentlichungen von Correctiv zu MH17 einfach nicht schlucken wollte und der ausdauernden Diskursverweigerung von Bensmann, der ja wusste, auf der richtigen Seite der publizistischen Macht zu stehen, einen Stunt entgegensetzte.

    Glaubt jemand allen Ernstes, dass Herr Überall, wenn Frau Hayali auf dem Maidan gefangen genommen worden wäre, gesagt hätte, tut uns leid, sie war ja erkennbar pro-Maidan und damit aktivistisch unterwegs, da können wir leider nichts machen, „gleich welcher politischen Richtung“, Sie verstehen schon?

    Ich kritisiere oft und gern Alpha-Journalisten wie Reschke oder Hayali für ihren aktivistischen Journalismus, aber ich hoffe doch sehr, dass ich ihnen nicht schlechterdings ihre Eigenschaft als Journalist absprechen würde, sollten sie einmal irgendwo bei Recherchen eingekerkert werden.

    Es ist genau diese Art von doppelter Moral, erkennbar aus Lagerdenken und Voreingenommenheit gespeist, die dem Journalismus der großen Medien auch den Rest ihrer Akzeptanz kosten wird, sollte hier nicht ein Umdenken stattfinden.

  12. Wenn Venezuelas Regime schlau wäre, würde sie den Mann einfach ausweisen und abschieben. Die haben dort jetzt genug andere Probleme. Für (angebliche?) Journalisten, die gegen die Grundwerte und Grundrechte unsere Verfassung hetzen (wie es z. B. die Junge Freiheit gerne tut) müssen sich weder der DJV noch Verdi oder ROG einsetzen.

  13. Der Satz zum Petitionsausschuss ist falsch: Der Petitionsausschuss beschäftigt sich mit jeder Petition, auch denen von Einzelpersonen mit nur einer Unterschrift. Die einzige Änderung bei über 50.000 Unterschriften ist, dass dann Vertreter der Petition vor dem Ausschuss sprechen dürfen (was der Ausschuss dann wiederum mit Zweidrittelmehrheit ablehnen kann).

  14. Jemand, der seine Kollegen als Lügenpresse verunglimpft, kann halt nicht mit unbedingter Solidarität rechnen. Ob das richtig oder klug ist, sei dahingestellt, aber es ist zumindest nachvollziehbar.

  15. @Illen #9
    „aber dass er als Journalist tätig ist, kann man wirklich nicht bestreiten.“

    Also dass Six zu Unrecht festgehalten wird und/oder ihm elementare Rechte verweigert werden, ist eine Sache und hier sollte sich die Bundesregierung auch für ihn einsetzen. Aber was macht einen Journalisten aus? Also nach Ansicht der YT-Videos hätte ich ihn nicht so eingestuft – ändert aber, wie gesagt, nichts daran, dass der Umgang mit ihm falsch ist.

  16. Ein m.E. absolut entscheidender Grund für die unterschiedliche Wirkung der beiden Fälle wird im Artikel nur am Rande erwähnt: Die Entfernung zu den Ereignissen, geographisch wie persönlich. Die Türkei ist einer DER Urlaubsländer der Deutschen, viele Deutsche waren schon mal dort, gleichzeitig leben viele türkischstämmige Menschen hier. Venezuela ist dagegen nicht nur geographisch viel weiter weg, selbst von den mir bekannten Personen, die in Rundreisen durch Südamerika gemacht haben, war niemand jemals in Venezuela. Wie viel Berichterstattung gibt es hierzulande über Entwicklungen in der Türkei, wie viele über Venezuela? Dass deutsche Journalisten inhaftiert oder entführt werden kommt hin und wieder vor, ich kann mich aber an keinen Fall erinnern, der mit Yücel vergleichbare Aufmerksamkeit erregt hat, völlig unabhängig von den konkreten Umständen.

    Was zu einem zweiten Punkt führt, der im Artikel nicht erwähnt wird: Die Bekanntheit des Journalisten. Yücel war schon vor seiner Inhaftierung für einen Journalisten sehr bekannt. Und zwar auch bei Menschen, die keine der Zeitungen, für die er damals schrieb, lesen. U.a. hat er sich medial breit berichtete gerichtliche Auseinandersetzungen z.B. mit Sarrazin geliefert. Den Namen Billy Six hatte ich dagegen vor seiner Entführung nicht gehört, geschweige denn Berichterstattung über ihn als Person (die es bei Yücel bereits vor seiner Inhaftierung gab) mitbekommen.

  17. @9: „einfach nicht schlucken wollte“ vs. „erkennbar pro-Maidan“
    Lagerdenken und Doppelmoral sind bitches, right?

    @10: Reiner Meier / DonAlphonso betrachtet sich auch nicht als Journalist ¯\_(ツ)_/¯ Denke, so erteilt man sich heutzutage selbst die Generalabsolution von der Verantwortung.
    Nicht vergessen: Bekennerschreiben auf indymedia sind immer echt!

  18. „Mich überrascht, dass es bisher nur 5.500 Unterzeichner gibt. Denn zum einen wurde auch in etablierten Medien durchaus berichtet, zum anderen machen insbesondere rechte Kreise, wie hier ja auch korrekt steht, den Fall publik. „

    „Schönes“ Beispiel, wie es um die Solidarität unter Rechten bestellt ist.

    Rechte sind mir persönlich mehr als nur unsympathisch. Die wählen für sich freiwillig eine Geisteshaltung, welche die Ermordung oder Deportation meiner Kinder vorsieht (meine Frau ist „nur Passdeutsche“).

    Für Rechte würde ich deshalb noch nicht mal Blut spenden – oder eine Petition unterzeichnen.

    Leider überwiegt hier meine Abscheu vor den Rechten mein Mitgefühl und mein demokratisches Rechtsempfinden hinsichtlich der Pressefreiheit. Ist nicht Voltaire, aber ist nun mal so.

  19. Sie beschreiben ja schon den Hauptgrund, weshalb hier die Öffentlichkeit nicht so aktiv ist:
    Der Mann ist nicht gut vernetzt.
    Ihne kennt man kaum.
    Er schreibt nicht für große Publikationen.
    Venezuela ist für uns zu weit weg.

    Man kann sicher sein, dass auch ein „Rechter“ wie Jan Fleischauer eine gr0ße Solidarität erfahren würde, wenn er in solch dubiosen Staaten festgenommen werden würde

  20. #6
    Ganz ehrlich: wenn die Argumente gegen den Correctiv-Bericht aus Youtube-Videos bestehen – noch dazu aus Quellen, die nicht wirklich für ausgewogene Berichterstattung bekannt sind, dann wundert mich nicht mehr dass die Resonanz mehr als mau ausfällt.

    Wohlgemerkt, ich stelle nicht infrage, dass Venezuelas Umgang mit ihm mehr als fragwürdig ist und die Politik gefälligst mehr tun sollte, um ihm zu helfen.

    leider kam bei der Inhaftierung Yücels aus der rechten Ecke hauptsächlich Häme. Ich finde es super, dass Yücel Billy dafür nicht quasi in Sippenhaft nimmt, aber es ist nunmal menschlich, wenn die Reaktion ansonsten eher anders ausfällt.

  21. Sorry, liebe Eltern von Billy Six,das ihr Kind in die Mühlen der Aufmerksamkeit und eines berüchtigten Gefängnis gekommen ist.
    Aber ich kann Ihnen versichern das jemand wie Ihr Sohn das richtige „Set of Skills“ hat diesen Aufenthalt zu überstehen!
    Und er wird dann einen sehr persönlichen Bericht abliefern können,
    der ambivalente Reaktionen hervorrufen wird!
    Ihr Martin Däniken

    So Jung(s)*innen,Butter bei die Fische!
    Der Mangel an Solidarität der rechten Szene ist interessant!
    Mangel an Empathie und Sinn für den Rechten Moment…
    ist ja nix neues,oder?!
    Ich denke das es sehr sehr viele Feierabendrechte gibt und man würde sich zusehr entblössen/aus der Deckung wagen wenn man solidarisch mit BillySix wäre…
    Wäre interessant wenn Herr Six im Knast so gut behandelt würde das er nach seiner Entlassung ein Linker wär….

  22. @Kleitos: Wer Blut spendet, spendet Blut. Den Empfänger der Spende kann er sich nicht aussuchen. Und das ist auch gut so. Denn sonst könnten 20 Millionen Rechte verfügen: Kein Blut für Kleitos.

  23. @ Kleitos # 18
    „Geisteshaltung, welche die Ermordung oder Deportation meiner Kinder vorsieht“
    Gibt’s die Geisteshaltung, die aus solchen Sätzen spricht, noch eine Nummer extremer? Es gibt wohl nicht viel, was sich aus solchen Prämissen nicht herleiten ließe.

  24. „Links macht arm und unfrei“

    Tja, erst solidarischen Menschen gegen das Schienbein treten, aber dann Solidarität erwarten? Das ist wie Reue von Kleptomanen oder Sadisten zu erwarten, oder Medizin an Tote zu verteilen. Herr Six darf gerne die Ehre haben, die Gefahr zu genießen, der er sich selbst ausgesetzt hat. Ehre ist doch eher was für Rechte, als diese schäbige Solidarität, nicht wahr?

    Warum nur fällt mir nur immer wieder der ekelhafte Goebbels ein, wenn mangelnde Solidarität das Thema ist?

    „Wenn unsere Gegner sagen: ›Ja, wir haben Euch doch früher die Freiheit der Meinung zugebilligt.‹ Ja, Ihr uns! Das ist doch kein Beweis, daß wir das Euch auch tuen sollen! Daß Ihr das uns gegeben habt, das ist ja ein Beweis, wie dumm Ihr seid!“

    Also was jetzt, sind wir dumm, weil wir Billy Six behaupten lassen, links mache arm und unfrei, oder weil wir uns mit jemandem, der unseren Prinzipien diametral entgegen steht, nicht solidarisieren wollen? Macht Solidarität überhaupt noch Sinn, wenn sie jeder bekommt? Sollte man zu Goebbels solidarisch sein?

    Mag ja sein, dass man mit Journalisten solidarisch sein sollte, aber ist es nicht meine persönliche Entscheidung, ob ich für meine Feinde in die Bresche springe? Die meisten Rechten würden mich am liebsten verrecken lassen, darum ist der Feind meines Feindes mein Freund und meine Solidarität an ihrer logischen Grenze. Ich werde nur denen helfen, deren Vita mit anständig erscheint. Oder gibt es Gesetze, gibt es Normen die mich dazu zwingen können, zum Billy solidarisch zu sein? Nein? Na dann schönes Leben noch Billy.

  25. Mit ‚links‘ oder ‚rechts‘ hat das aus meiner Sicht wenig zu tun.

    Der Grund warum es so wenig Unterstützung gibt, scheint mir gerade
    darin zu liegen, dass es sich hier wohl eher um einen Querdenker und Querschläger handelt.

    Jemand, der nicht berechenbar ist.

    In der Ostukraine haben z.B. auch Kommunisten aus Spanien und den USA auf Seiten der Aufständischen gekämpft.
    Und ultrarechte auf Seiten der Regierung.

    Die Lage in Konfliktgebieten ist verworren und kompliziert und nicht umsonst heißt es: „Im Krieg ist das erste Opfer die Wahrheit.“

    Es muss sicher auch einen Platz geben für Journalisten die die jeweils andere Seite abbilden und sei es nur um zu erfahren, was die jeweils andere Seite denkt.

    Wenn Hunko sich so geäußert hat, ist das eine komplette Bankrotterklärung.

  26. @ 24, Andreas Müller

    „Ausländer raus!“, „in Anatolien entsorgen“ oder der Euphemismus vom Ethnopluralismus bedeuten nun mal eine Deortation meiner Kinder. Mölln, NSU und die anderen mehr als 150 Todesopfer rechter Gewalt sind für Sie vielleicht bloß eine lästige Randnotiz, als potentiell Betroffener sehe ich das naturgemäß etwas anders.

    Mir ist schon klar, dass Rechte ihre Agenda ungern so klar beim Namen genannt haben wollen.

    Es gibt wohl nicht viel, was sich aus solchen Prämissen nicht herleiten ließe.
    Ein Rechter sollte in der Tat besser nicht in die Situation kommen, auf mein Wohlwollen angewiesen zu sein.
    Aber falls Sie da Präemptivschläge meinerseits insinuieren , dann muss ich Sie jedoch enttäuschen: Wenn es nicht sein muss, mache ich mir an Rechten nicht die Finger schmutzig.

  27. Na, von links kommt ja auch Solidarität für Maduro, schließlich gehts gegen den Imperialismus und so. Da kann man beim Diktator nicht so genau hinschauen.

    Und schön auch hier zu sehen, wie auch bei Linken die Solidarität schnell an den Grenzen des eigenen Lagers endet. Rinks und Lechts sind halt am Ende doch zwei Seiten einer widerwärtigen Münze, die man aus einem Scheißehaufen zieht. Am Ende des Tages ist das Publikum hier das gleiche wie bei PI-News. Mehr Worte, weniger fäkal, aber genauso menschenverachtend.

  28. @ Kleitos #26
    Mit allem, was Sie da an Hassgründen herbeigeschleppt haben, hat die Person Billy Six nach meinem Wissen nichts zu tun. Sie behaupten einen Zusammenhang nur, indem sie ihm diese Dinge und noch mehr über das Label ‚rechts‘ anhängen. Das ist ein billiger Trick von Leuten, denen jede Rechtfertigung für Hass und Hetze gut genug ist. Mit dem gleichen Trick machen andere harmlose linke Journalisten für Mauertote und die Opfer Pol Pots verantwortlich. Vielleicht geht Ihnen ja mal irgendwann auf, wie abstrus das in Wahrheit ist.

  29. Liebe Eltern von Billy Six,
    ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihren Sohn wohlbehalten zurückbekommen.

    Falls Sie hier noch mitlesen: Lassen Sie es.

    @Kleitos
    Wie man hier vom Artikel zu Mölln und der NSU kommen kann ist mir ein Rätsel. Wer soll den hier eine „Deportationsagenda“ verfolgen? Billy Six, seine Eltern, Boris Rosenkranz, Andreas Müller? Meine Güte, gehts noch.

  30. @ 29, Andreas Müller

    Ich hänge Billy Six nicht die NSU-Morde ets. an.

    Ich erkläre, warum ich nicht solidarisch bin mit Rechten, von den Uwes bis hin zu Gauland, Weidel und auch Six.

    Wer freiwillig für die Junge Freiheit, das „Sprachrohr der Neuen Rechten“ arbeitet, ist für mich nun mal ein Rechter.

    @ 20, Leo
    Was Sie als „Rätsel“ sehen ist der schlichtweg der Grund, weswegen Rechte bei mir keinen Fuß auf den Boden bekommen. Ist gar nicht kompliziert.

    Für Sie und Andreas Müller schient der „rechte Diskurs“ bloß eine theoretische Fingerübung zu sein oder „von der Maustaste übers Ziel hinausgeschossen“.

    Aber was das für die im Fokus der rechten Rhetorik stehenden tatsächlich bedeutet, scheinen Sie offenkundig nicht mal im Ansatz zu begreifen.

    Anders gefragt: Wenn Rechte Ausländer raus!“ skandieren, fühlen Sie sich dann angesprochen? Haben Sie Angst, dass Ihre Kinder bloß wegen ihrer Hautfarbe von Rechtgen gejagt, verprügelt oder totgetreten werden?

  31. @ Kleitos #31
    Sie basteln sich da eine sehr einfache Welt von Gut und Böse zusammen. Den biografischen Hintergrund, den Sie dafür bemühen, können sehr viele von denjenigen, die Sie als „rechts“ und damit Ihrer Solidarität unwürdig bezeichnen, ebenfalls vorzeigen. Deswegen skandieren oder unterstützen die auch in sehr vielen Fällen nichts von dem, was sie hier großzügig behaupten.
    Weil das für den Fall Billy Six sowieso an den Haaren herbeigezogen ist, habe ich aber gar keine Lust, Ihren Schmarr’n weiter zu vertiefen.

  32. @32, Andreas Müller

    Dann lassen Sie es doch einfach. Sie machen sich doch unglaubwürdig, wenn Sie stattdessen mit ihrem letzten Kommentar schmollend und publikumswirksam die Türe hinter sich zuknallen.

    Hatte aber schon damit gerechnet, dass Sie meine einfache Frage nicht beantworten werden und stattdessen in wohlfeile Sophisterei abtauchen.

    Ist den Rechten halt unangenehm, wenn man ihre zum Teil findig verbrämte Agenda klar beim Namen nennt.

  33. Das passiert oft, dass die Diskussion sich vom Ursprungsthema entfernt.
    Vielleicht sollte man das Positive hervorheben, immerhin hat Kleitos Billy Six nicht als Nazi verleumdet.
    Noch nicht.

    Weil hier Zahlen ins Spiel gebracht wurden, möchte ich meinen Teil beitragen.
    13 : 0.
    Dreizehn zu Null ist im Jahr 2017 das Spiel ausgegangen, das Mords-Spiel.
    13 Deutsche wurden von Schutzsuchenden getötet.
    0 Schutzsuchende wurden von Deutschen getötet.

    So weit der kleine Blick auf die Realität.
    Wir geben zurück zur Kleitos.

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

    „Ich will hier auch mal meine Anerkennung für Übermedien für diesen Artikel loswerden.“

    Da schließe ich mich an.
    Ich habe hier das erste Mal über Billy Six gelesen.

  34. Andrej Hunko hat recht.
    Und WELT-Yücel macht sich zum Obst.
    Wenn demnächst Stephen Bannon oder Jürgen Elsässer von Strafverfolgungsbehörden hops genommen werden, sollen wir dann etwa auch flammend protestieren?
    Das allzuleicht umhängbare Etikett „Journalist“ verkommt bisweilen zum Heiligenschein. Im Gegensatz zu 99 Prozent aller Berufe ist diese Erwerbsbezeichnung nicht geschützt. Könnte man ja mal ändern.

  35. …sollte ich, so innig mir der Wunsch innewohnt, noch etwas substanzielles zu diesem Thema beitragen?

    Alle haben etwas gesagt, aber alle noch(?) nicht alles.
    Den Überbringer welcher Neuigkeiten auch immer zu köpfen u.o. erstmal einzuknasten ist ja nicht wirklich was neues.
    Berufsrisiko?
    Wie als Bergmann; Stahlbauschlosser; Industriekaufmann?
    Nachtschwester; Gebäudereinigerin; Klofrau?

    Mich ekelt die Vorstellung/ der Gedanke an einen AfD’ler, der einen auf die Fresse bekommen hat und ich ihm erste Hilfe leisten müsste.
    Ich würde es tun. Punkt
    Und immer wieder
    Ist ein bischen OT
    66 und kein bischen…

    Ojeh

  36. Ich denke, man sollte zunächst klären in welcher Rolle (oder in wessen Auftrag) der Typ nach Venezuela gereist ist. Scheint dem DJV nach schon mal nicht ganz eindeutig zu sein. Solange keiner weiß, was der Vogel da unten für wen gemacht hat, finde ich es hinfällig sich entweder bedingungslos zu solidarisieren oder ihm das Verrotten zu wünschen.

    Desssn völlig ungachtet sollte jedem deutschen Staatsbürger, der im Ausland inhaftiert ist, angemessene Unterstützung -etwa durch Botschaften- zu Teil werden. Vor allem, wenn das dortige Justizsystem (drastisch) von EU-Standards abweicht. Egal ob die Inhaftierung (aus welchem Grund auch immer) gerechtfertigt ist oder nicht. Braucht man doch nicht in Frage zu stellen?

    Warum macht denn bloß keiner was? Weil für den armen Kerl in Wirklichkeit keine Sau was tun kann. Nach Anerkunnung des Interimspräsidenten stehen wohl kaum diplomatische Kanäle offen. In einem Land in dem Chaos herrscht. Im Idealfall läufts auf ne Lösegeldverhandlung raus. Da ist öffentliches Aufsehen nur hinderlich.

    Die deutsche Öffentlichkeit hat keinen meinungsbildenden Einfluß auf Venezuela (auf die Türkei eben schon). Wenn trotzdem jemand sinnlos hupend durch Innenstadt fahren will, dann solln das doch bitte seine Lügenpresse-spezln machen, ich tu das nicht.

  37. Überübermedien: Dieser Artikel ist von Anfang bis Ende schlecht, da er eine völlig konfuse Argumentation aufbaut indem völlig unvergleichbare Einzelfälle nebeneinanderstellt und daraus abstruse Schlüsse zieht.

  38. Es besteht die Hoffnung, dasss einige über die Verwendung des Wortes „Lügenpresse“ noch mal nachdenken.
    Im Härtefall möchte man ja dann doch die Rückendeckung der Zunft haben.

  39. Eben kein korrekter Haltungsjournalist. Da wundert mich weder im Artikel noch in den Kommentaren das leise: Irgendwie hat er´s ja verdient.

  40. Zunft: Korporatismus contra Grund- und Freiheitsrechte.
    Eigenes Mindset sehr schön auf den Punkt gebracht.
    Lügenpresse ist außerdem passé, Relotius-Presse viel schöner.

  41. Übrigens hat sich sogar Dieter Stein (Chefredakteur der jungen Freiheit) von Six‘ Überfall auf Correctiv distanziert. Das erklärt möglicherweise, weshalb es unter Rechten nur ein begrenztes Maß an Solidarität gibt. Selbst denen ist Six nicht ganz geheuer.

  42. Ich habe mir einige seiner Videos auf Youtube angesehen. Er ist immer vor Ort und redet mit, nicht über die Leute dort, auch wenn er scheinbar nur wenig finanzielle Mittel zur Verfügung hat. Was daran rechts sein soll, erschließt sich mir nicht. Es ist nicht gern gesehen, weil da teilweise andere Fakten rauskommen, als die, die uns medial verkauft werden.
    Ich finde es sehr ehrenwert was er macht, er riskiert seine Freiheit und sein Leben, um die Wahrheit zu berichten. Das ist weit mehr als die relotiusmäßigen Snobjournalisten, die mit Preisen überhäuft werden je leisten werden.

  43. @39 Soetwas als „Überfall“ zu bezeichnen ist an Absurdität kaum zu überbieten, insbesondere in Bezug auf Six. Graham Phillips Verhalten ist sicher unangebracht (ungefragt filmen und das Büro nicht sofort nach Aufforderung zu verlassen) aber auch kein Überfall. Six hielt sich da zurück und verhielt sich völlig korrekt:
    https://youtu.be/vh5jtev5fJ4?t=117

  44. @41 TOP: Wo genau in meinem Text meinen Sie ein „Irgendwie hat er’s ja verdient“ zu erkennen?

  45. 41: „Eben kein korrekter Haltungsjournalist. Da wundert mich weder im Artikel noch in den Kommentaren das leise: Irgendwie hat er´s ja verdient.“

    Da das weder im Artikel noch in den Kommentaren vorkommt, handelt es sich wohl eher um eine ungewollte Entlarvung Ihrer selbst.

    Vielleicht können Sie nach diesem Outing trotzdem noch kurz erklären, warum einer, den Sie anhimmelnd für keinen korrekten Haltungsjournalisten halten, Solidarität ausgerechnet von den verachteten korrekten Haltungsjournalisten erfahren sollte?

    #45: „Er ist immer vor Ort und redet mit, nicht über die Leute dort, auch wenn er scheinbar nur wenig finanzielle Mittel zur Verfügung hat. Was daran rechts sein soll, erschließt sich mir nicht.“

    Hatte irgendjemand behauptet _das_ sei rechts? Nein? Ist Ihnen das nicht peinlich?

    „Das ist weit mehr als die relotiusmäßigen Snobjournalisten, die mit Preisen überhäuft werden je leisten werden.“

    Tja, so sind sie/Sie: Bepöbeln und verachten und erwarten dann von den Bepöbelten und Verachteten aber genau das, wofür Sie sie bepöbeln und verachten …. Danke für den Einblick in die Gaga-Welt am rechten Rand.

  46. Ich spoiler mal wenns kein gutes Ende findet:Die mangelnde Solidarität mag auch aus einer Zuneigung zu
    Selbst-Aufopferer -der Bewegung herrühren…
    Leuten,die das Schweine-System auf dem Gewissen hat..
    die man zu Helden hochstilisieren kann und wird,die man vereinnahmen wird!
    Egal ob er als Einzelner unabhängig unterwegs war..
    „Er war einer von uns.“ wird man dann überall aus der rechten Ecke hören.

  47. @ SOMEONESDAUGHTER Wollen sie bestreiten, dass Six immer als rechts bezeichnet oder in Verbindung gebracht wird? Warum man das macht und was das bewirkt, haben Sie selbst wunderbar demonstriert:
    Ich spreche positiv über Six und für Sie ist sofort ohne jegliche Anhaltspunkte dafür klar: „rechten Rand“.
    „relotiusmäßigen Snobjournalisten“ ist für Sie als „Bepöbeln“ ?

  48. @ Max Gaasbeek #47
    „viel zu undeutsch“
    Muahahahah. Daran sehen Sie mal, wie schwer Sie in der Wahrnehmung von Vorurteilen beeinträchtigt werden.

    @ ESRA #51
    „dass Six immer als rechts bezeichnet oder in Verbindung gebracht wird“
    Das ist so, aber letztlich ist es aus seinen Texten gar nicht so klar ersichtlich, ob und welche politische Orientierung sich dahinter verbirgt. Zum Beispiel hier:
    https://jungefreiheit.de/politik/ausland/2011/das-massenmoerder-maerchen/
    Mit links/rechts ist das ungenügend beschrieben, was aus meiner Sicht für Billy Six spricht. Je mehr von ihm ich lese und je mehr ich von seinen Hatern hier lese, umso mehr glaube ich, dass es gut ist, sich für seine Freiheit einzusetzen.

  49. @ ANDREAS MÜLLER Egal ob man seine Arbeit mag oder nicht, er ist zu unrecht in Haft und dass sich so wenige Leute für ihn stark machen, zeigt ein weiteres mal die Verlogenheit unserer Politik und Medien.
    Generell sollte man endlich aufhören alles in schwarz/weiß, gut/böse, rechts/links etc. einzustufen. Diese ständige Spaltung führt uns alle nirgendwo hin, wo es schön ist. Aber das wird zu OT…
    http://www.youtube.com/watch?v=_oxuh06xEqE
    Ist das „rechts“?

  50. #51: „@ SOMEONESDAUGHTER Wollen sie bestreiten, dass Six immer als rechts bezeichnet oder in Verbindung gebracht wird?“

    Nein, natürlich nicht, ESRA. Aber das hat nichts damit zutun, dass er „mit Leuten redet“ oder „scheinbar nur wenig finanzielle Mittel zur Verfügung hat“. Stellen Sie sich doch nicht dümmer als Sie sind.

    „Warum man das macht und was das bewirkt, haben Sie selbst wunderbar demonstriert:“

    Stellen Sie sich dümmer als Sie sind oder sind Sie sehr dumm? Eines von beiden muss es sein, wie Sie wunderbar demonstrieren:

    „Ich spreche positiv über Six und für Sie ist sofort ohne jegliche Anhaltspunkte dafür klar: „rechten Rand“.

    Sie sprechen nicht positiv über Six, sondern negativ über andere. Verstellen Sie sich oder sind Sie so?

    „relotiusmäßigen Snobjournalisten“ ist für Sie als „Bepöbeln“ ?

    Ja. Und für Sie ist das wohl Ausdruck dieser speziellen Meinungsfreiheit, die immer nur für Sie und Ihresgleichen gilt und endet, wenn man Sie als „rechts“ bezeichnet. Da geht sofort das empörte Geflenne los.

  51. #50: „Die mangelnde Solidarität mag auch aus einer Zuneigung zu
    Selbst-Aufopferer -der Bewegung herrühren…“

    Klingt plausibel. Und dann kommt natürlich hinzu, dass man in der rechten Ecke nun das tun müsste, was man Linken und vermeintlichen Linken sonst bei jeder Gelegenheit negativ ankreidet: Sich engagieren, vernetzen, aktiv werden.

    Rechts außen verspottet man aber lieber Offene Briefe, Petitionen, Demonstrationen oder gar Lichterketten – und jammert dann aufgrund eigener Faul- und Feigheit dass ’niemand‘ auf die Straße gehe. Das man als Rechter das selbst tun könnte, auf diesen Gedanken kommt man dort gar nicht. Das wird allenfalls ‚gegen‘ demonstriert, selten ‚für‘. Und so endet die rechte Solidarität eben mit dem verbalen Vomitieren in Foren.

  52. @SOMEONESDAUGHTER
    „Aber das hat nichts damit zutun“
    Womit dann?

    „Sie sprechen nicht positiv über Six, sondern negativ über andere. “
    Ach, das macht mich zum Mitglied des rechten Randes?
    Antworten sie doch mal inhaltlich. Warum glauben Sie, dass ich rechts bin? Welche Anhaltspunkte haben Sie?
    „Sie und Ihresgleichen“
    Zu wem gehöre ich denn?

    Es ist erstaunlich, dass jemand, der so voller Hass ist wie Sie und auch wiederholt persönlich beleidigend wir, hier als moralische Instanz auftritt, weil ich Journalisten so betitelt habe, die negativ über Six schreiben aber in ihrem ganzen Leben selber noch nie ihren Schreibtisch verlassen haben.
    Habe ich sie damit persönlich getroffen?

  53. @Esra #53
    „dass sich so wenige Leute für ihn stark machen, zeigt ein weiteres mal die Verlogenheit unserer Politik und Medien.“

    Wie oben gezeigt, haben u.a. Spiegel, Süddeutsche und FAZ berichtet.

    Sind nicht eher diejenigen verlogen, die hier mangelde Solidarität beklagen, während sie Yücel verspottet haben? Und wieso haben denn bisher wohl nur so wenige Leute die Petition unterzeichnet, obwohl die AfD das Thema bei Twitter stark publik macht?

  54. #56: „“Womit dann?“

    Mit seinen dumpfen Statements a la „Links macht arm und unfrei“, mit seinem „Lügenpresse“-Gekreische, seinem Engagement für rechtslastige Medien.

    „Ach, das macht mich zum Mitglied des rechten Randes?“

    Ja, die konstante Abwertung des ‚Gegners‘ durch Beleidigungen bei gleichzeitiger Inszenierung als Opfer weist Sie eindeutig als diesem Milieu zugehörig aus.

    „Antworten sie doch mal inhaltlich.“

    Stellen Sie doch mal inhaltlich relevante Fragen – anstatt sich in Pöbeleien und Projektionen zu ergehen.

    „Warum glauben Sie, dass ich rechts bin? Welche Anhaltspunkte haben Sie?“

    Siehe oben.

    „Zu wem gehöre ich denn?“

    Zu denen, die Beleidigungen für den Ausdruck ihrer speziellen Meinungsfreiheit halten, die immer nur für sie selbst gilt und endet, wenn man sie als „rechts“ bezeichnet. Da geht sofort das empörte Geflenne los. q.e.d.

    „Es ist erstaunlich, dass jemand, der so voller Hass ist wie Sie“

    Ich bin nicht voller Hass (vielleicht eine Projektion aufgrund Ihres eigenen Zustands), sondern voller Verachtung für immer die gleichen Stereotypen der selbsternannten Verteidiger der Meinungsfreiheit, die nichts ist, als die Verteilung der eigenen Freiheit, andere zu beleidigen und abzuwerten.

    „und auch wiederholt persönlich beleidigend wir,“

    Das Mimimi dessen, der seine eigenen Beleidigungen für den Ausdruck seiner speziellen Meinungsfreiheit hält, die immer für ihn selbst gilt und endet, wenn man ihn als „rechts“ bezeichnet.

    “ hier als moralische Instanz auftritt, weil ich Journalisten so betitelt habe, “

    Sie beleidigen sie, so wie Sie mich konstant beleidigen. Halten das aber für völlig in Ordnung, während Sie bei der Attribuierung ‚rechts‘ durchdrehen. Das ist bestenfalls schwer verhaltensgestört.

    „die negativ über Six schreiben aber in ihrem ganzen Leben selber noch nie ihren Schreibtisch verlassen haben.“

    Eine nicht belegbare Pauschalbehauptung zum Zweck der Verächtlichmachung – allein auf Grundlage Ihres Hasses.

    „Habe ich sie damit persönlich getroffen?“

    Ich bin kein Journalist, aber ohne den Versuch eines ad hominem geht es bei Ihnen halt nicht. Sie dauern mich und sind es auch nicht wert, dass ich mich weiter mit Ihnen befasse.

  55. „Six‘ Überfall auf Correctiv“

    Ich kann als nur begrenzt manischer Nachgucker leider nicht jeder wüst erscheinenden Schockerformulierung nachgehen. Kann mir jemand, der noch nicht dieser buzzigen Dauererregung und -Übertreibung zum Opfer gefallen ist verraten, ob das Wording „Überfall“ in irgendeiner Lesart nicht nur das neuerdings übliche hysterische Kampfgeschrei ist?

    Six sitzt scheinbar zwischen den Stühlen:
    – Mit einer -wie auch immer ausgeführten- Aktion gegen einen der unfehlbaren Fakten…darsteller stellt er sich auf Seite der „Lügenpresse“-Fraktion und sägt zudem an einem Stützpfeiler der Distinktion vom Schmuddeljournalismus. Klar, dass sich da nicht viele berufen fühlen, sich für ihn zu engagieren.

    – Maduro ist bei den meisten NATO-/Transatlantikskeptischen Neu-Rechten ziemlich beliebt, als Feind des US-Imperiums und wegen der nostalgischen Benito-Note in seinem Gehabe. Auch von hier wenig Unterstützung zu erwarten, dumm gelaufen.

    Bleibt die Botschaft, aber: Haben wir überhaupt noch diplomatische Kontakte zu den aktuellen Machthabern in Venezuela, nachdem wir den alternativen Nachwuchscaudillo gleich mal zum legitimen Venezuela ernannt haben, im Schlepptau des Trump-Regimes? Nein, oder die sind gerade wenig kooperativ? Auch doof gelaufen.

    Dann bleibt ihm ja nur noch die Hoffnung, dass die legitime Regierung Venezuelas bald die freie Welt zu Hilfe rufen und die dann in Gestalt von USA, GB, Frankreich und Deutschland humanitär einmarschiert.

  56. Endlich wieder Kleinkrieg.
    Ich bin guter Hoffnung, dass die wie immer liebevollen und warmherzigen Kommentare von „Someonesdaughter“ viele unentschlossene Leser der Übermedien dazu bewegen werden, jetzt doch ein Abo abzuschließen.

  57. @TM
    „Wie oben gezeigt, haben u.a. Spiegel, Süddeutsche und FAZ berichtet.“
    Ja, es wurde erwähnt aber sehen Sie wirklich vergleichbare Berichterstattung wie bei Yücel?
    Ich habe mal die Spiegel Suche bemüht, die finden zu „Billy Six“ drei Artikel, davon zwei aus 2013 zu Syrien und nur einen (!) Artikel aus 2018 zu Venezuela:
    http://www.spiegel.de/politik/ausland/venezuela-deutscher-reporter-billy-six-in-venezuela-verhaftet-a-1244013.html
    Zu „Yücel“ gibt es 536 Suchergebnisse ! Ein kleines Ungleichgewicht ;-)
    Fragen Sie mal rum wer den Namen Billy Six kennt.
    Für Yücel haben sich zu Recht alle möglichen Medien, Politiker und A-Z Promis eingesetzt. Auf die als antideutsch bezeichneten Zitate angesprochen hieß es einstimmig, dass man sich für Yücel unabhängig von seinen Publikationen einsetzt. Völlig zu Recht! Aber bei Six, reicht es nun, dass einzig die Junge Freiheit seine Arbeit bezahlen will als Ausschlusskriterium für eine solidarische Unterstützung? Sogar Yücel hat sich für Six´Freilassung ausgesprochen.
    „Sind nicht eher diejenigen verlogen, die hier mangelnde Solidarität beklagen, während sie Yücel verspottet haben?“
    Ja, da stimme ich ihnen zu. Wenn sie nicht sagen wollen, dass jeder, der „mangelnde Solidarität beklagt“ auch „Yücel verspottet“ hat.
    Auch wenn Six dort als Tourist gewesen ist, sollte man doch mehr erwarten können, als das was jetzt passiert ist.
    „obwohl die AfD das Thema bei Twitter stark publik macht“
    Dann ist ja die Verbindung zur Afd nicht so relevant, wie viele meinen.
    Evtl. wäre die Resonanz größer, wenn diese christliche Partei z.B. ihre Reichweite eingesetzt hätte. …

  58. @Esra #61
    nein, nicht in dem Maße, wie ich weiter oben auch schrieb. Nun sehe ich aber keine Verlogenheit darin, dass nicht über jeden derartigen Fall gleichviel berichtet wird. Ich halte es aber sehr wohl für verlogen, wenn diejenigen, die Yücel mit Häme übergossen haben nun mangelnde Solidarität beklagen.

    Nein, dass „jeder, der „mangelnde Solidarität beklagt“ auch „Yücel verspottet“ hat“, sage ich nicht – habe ich nicht nachgeprüft und werde ich auch nicht. Es fällt mir nur bei der AfD stark auf.

    „Dann ist ja die Verbindung zur Afd nicht so relevant, wie viele meinen.“
    Achso, dass die Klagen der AfD nicht auf fruchtbaren Boden fallen, bedeutet, dass Six dort keine Verbindung hin hat? Also hat er von seiner Seite aus vielelicht nicht, keine Ahnung, aber die AfD versucht doch offenkundig von ihrer Seite aus eine solche Verbindung herzustellen. Ehrlich gesagt habe ich bislang noch keine klare Erklärung dafür, aber Ihr Ansatz überzeugt mich eher wenig. Ein Grund für die geringe Resonanz mag darin liegen, dass viele AfD-Follower bei Twitter – um es mal vorsichtig zu sagen – nicht sehr aktiv sind, nicht sehr lebendig. Ein anderr mag darin liegen, dass AfD-Fans allgemein wenig von Solidarität halten, nach dem Motto, er ist halt selbst Schuld, wenn er sich in Gefahr begibt . Dazu kommt noch. dass Maduro als Putin-Freund und Anti-Westler aus Sicht vieler AfD-Fans eigentlich nicht so übel ist.

    Ja, vielleicht könnte die CDU das machen, aber wenn sich nicht mal diejenigen mit ähnlichen Ansichten für ihn einsetzen, sehe ich da schwarz.

  59. #60: Ach Reichelt, dass Sie ein großes Herz und jede Menge Verständnis für die armen Opfer aus der ‚du nennst mich rechts, das darfst du nicht, das ist beleidigend du linksversiffter Gutmensch‘-Fraktion haben, ist doch wirklich nichts Neues. Und jetzt runter vom Sofa, ’ne Soli-Aktion für Six organisieren, hop hopp!

  60. @SOMEONESDAUGHTER
    “ so wie Sie mich konstant beleidigen“
    Ich habe sie sicher nicht beleidigt. Evtl. lesen Sie sich ihre Texte nochmal durch, dann werden Sie Beleidigungen finden. Aber wenigstens eine lateinische Phrase, das hebt das Niveau…
    Und weiterhin viel Erfolg bei der Einordnung in rechts/links, das hilft ihnen sicher weiter.

  61. @ SYMBOLTROLL
    Wenn sowas als „Überfall“ bezeichnet wird, kann ich das nur als „hysterisches Kampfgeschrei“ bezeichnen.
    https://youtu.be/vh5jtev5fJ4?t=117
    Bei der MH17 Sache ist doch auch über Six´Anschuldigungen gegen Correctiv nie geredet worden, mission accomplished.

    @ TM
    Es ist doch völlig egal ob man AFDler, Putin- oder Maduro-Freund oder Atlantikbrücken-Journalist ist, ein deutscher Journalist sitzt unter zweifelhaften Anschuldigungen in Haft. Laut letzten mir bekannten Informationen venezulanischer Medien im Hungerstreik.
    Auch wenn sich die Afd für ihn stark macht, kann sich doch für die Freilassung von Six aussprechen, auch wenn man nichts von der Afd hält.

  62. …und dann betrat SOMEONESDAUGHTER die Kommentarspalte.

    „eine ungewollte Entlarvung Ihrer selbst“
    „Ist Ihnen das nicht peinlich?“
    „Tja, so sind sie/Sie: Bepöbeln und verachten“
    „Danke für den Einblick in die Gaga-Welt am rechten Rand“
    „Stellen Sie sich doch nicht dümmer als Sie sind“
    „Stellen Sie sich dümmer als Sie sind oder sind Sie sehr dumm? Eines von beiden muss es sein“
    „Verstellen Sie sich oder sind Sie so?“
    „Ja, die konstante Abwertung des ‚Gegners‘ durch Beleidigungen bei gleichzeitiger Inszenierung als Opfer weist Sie eindeutig als diesem Milieu zugehörig aus.“
    „Stellen Sie doch mal inhaltlich relevante Fragen – anstatt sich in Pöbeleien und Projektionen zu ergehen.“
    „Da geht sofort das empörte Geflenne los. q.e.d.“
    „Ich bin nicht voller Hass (vielleicht eine Projektion aufgrund Ihres eigenen Zustands), sondern voller Verachtung“
    „Das Mimimi dessen, der seine eigenen Beleidigungen für den Ausdruck seiner speziellen Meinungsfreiheit hält“
    „Das ist bestenfalls schwer verhaltensgestört.“
    „Eine nicht belegbare Pauschalbehauptung zum Zweck der Verächtlichmachung – allein auf Grundlage Ihres Hasses.“
    „Sie dauern mich und sind es auch nicht wert, dass ich mich weiter mit Ihnen befasse.“
    „Ach Reichelt“

    Gesammelt aus vier (!) Kommentaren.

  63. @65: Drucken Sie es sich aus, holen sich ein Autogramm von Reichelt und hängen es sich übers Bett.

  64. Ist eigtl. bekannt, wie Billy Six’ Reaktion auf Yücels Inhaftierung aussah? Wäre ja – so im Vergleich – vielleicht interessant.

  65. @67 Warum ist das interessant?

    Sind Ungerechtigkeiten, Unterdrückung und Verstoß gegen das Völkerrecht leichter zu ertragen, wenn sie den „Richtigen“ reffen?

  66. Nun als ich in der Schule, bei der Bundeswehr zum Belöbnis war hieß es im Grundgesetz :

    „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ „Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.“ „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

    Wenn die Presse, Parteien, Regierung, Executive sich nun mehr oder weniger stark engagieren für eine Person, weil der zu schützende Bürger eine eventuell andere politische Anschauung hat, als der Verleger oder der derzeit Regierende bzw. das System, dann muss man wohl zum Schluss kommen, daß wir durch Grundgesetz / Verfassungsfeindliche Presse, Parteien, Regierung und Executive beherrscht werden.

    Ein sehr entlarvender Zustand.

    Es erinnert an den Krieg in dem all die zwangsverpflichteten Soldaten beider Seiten unter Todesdrohung der eigenen Regierungen aufeinander schießen. Da niemand den Mut hat aufzustehen und den anderen Soldaten auf der anderen Seite in den Schützendgräben die Hand zu reichen und die wahren Unterdrücker für ihre Schandtaten zur Rechenschaft zu ziehen.

    Rechts gegen links, West gegen Ost, Nord gegen Süd, Reich gegen arm, Weiß gegen schwarz, grün gegen blau, rot gegen schwarz,… Das funktioniert weltweit wunderbar, hat jedoch nichts mit dem Grundgesetz zu tun.

    Ich habe daher den Botschafter der Republik Venezuelas einen Brief geschickt und ihn gebeten die Anklagepunkte zu überdenken, denn wenn Herrn Six tatsächlich Geheimnisverrat und Spionage vorgeworfen wird, dann sollte die Botschaft auf nicht den kompletten militärischen Lebenslauf des Botschafters abdrucken und vor allem keine Google Email-Adresse nutzen. Das ist sicherlich noch viel entlarvender als ein deutscher Journalist, der Schlangen vor der Ausgabestelle von Lebensmittelkarten filmt.

    Das erwarte ich jedoch auch von der TAZ, dem Tagesspiegel, dem Spiegel, der FAZ, dem Stern, der Welt, dem Focus, der Bild, der SPD als größten Anteilseigner von Radio-Fernsehstationen und Zeitungen, den 42.000 Beschäftigten der Öffentlich Rechtlichen Medien, der FDP, den Grünen, der CDU, der CSU, der AFD, allen Angehörigen des EU Parlamentes, der EU Kommission, dem Amt für Äußere Angelegenheiten, den Botschaftern des Landes und der Außenbeauftragten der EU.

    Alle Organisationen und Personen, die dieser Aufgabe nicht nachkommen, haben ihre Legitimität verloren.

  67. #69: „Sind Ungerechtigkeiten, Unterdrückung und Verstoß gegen das Völkerrecht leichter zu ertragen, wenn sie den „Richtigen“ reffen?“

    Wie die Häme gegen Yücel aus rechten Kreisen zeigte: Offensichtlich, oder?

    Falls Sie sich nicht erinnern können/wollen:

    „Über seine Aussagen könne Yücel nun in Ruhe nachdenken, ätzt die Düsseldorfer AfD auf ihrem offiziellen Twitter-Account.“

    „Für den Vorsitzenden der Jungen Alternative in Baden-Württemberg, Markus Frohnmaier, hätte Yücel „in Deutschland schon längst wegen Beleidigung und Volksverhetzung Gefängnis von innen erleben sollen“

    http://www.taz.de/!5388729/

    Origineller Nickname übrigens. War ihr alter endgültig verbrannt oder wollen Sie sich an mich ranwanzen?

  68. In puncto Türkei oder Yücel war es ja einigen massiv politisch Einfluss nehmenden Medien opportun, den Fall möglichst effektiv auszuschlachten um ihn für aktuelle politische Ziele und Strategien bestmöglich in die Rechtfertigung derselben durch Stimmungsmache zu verwandeln – aber wen interessiert momentan schon Venezuela?!? Gibt’s da was zu holen??? Ist doch egal ob der Six rechts, links oder beides zusammen ist, er ist nicht optimal verwertbar und damit uninteressant. Und wenn man dann mal liest, was und woran er so schrieb, gilt für ihn also nur das, was, was letztlich für alle (besonders Auslandsjournalisten) als Grundsatz steht: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin auch schon mal um. Das weiß er, denn keiner kann so doof sein zu glauben oder zu erwarten, dass die westliche Art der Berichterstattung und Recherche auf der gesamten Welt vollumfänglich akzeptiert oder hingenommen wird.

  69. Ich plädiere unbedingt für die Wahrung der Pressefreiheit und fordere darum die Freilassung von Billy Six!

    Kit freundlichen Grüßen

  70. Ich finde es beschämend und entlarvend, wie Menschen, die sich „links“ nennen, ihm hier teils Solidarität absprechen, ihn als „Feind“ bezeichnen und offen alles Schlechte wünschen, weil sie ihm als Einzelperson das unterstellen zu denken oder zu sagen, was irgendwelche Rechten gesagt oder gedacht haben. Wäre ja umgekehrt auch egal, ob Andrea Nahles was gesagt hat, Sara Wagenknecht, ein Antifa-Aktivist bei G20-Gipfel oder jemand von autonomen Frauen- und Lesbzentrum der Uni Bielefeld…sind ja alles irgendwie „Linke“ oder?

  71. Wundert mich schon, dass die Paradise Papers Fraktion sich nicht für ihren Anlageberater stark macht. Andererseits, in den Kreisen ist man halt etwas öffentlichkeitsscheu.

  72. #71: „Wäre ja umgekehrt auch egal, ob Andrea Nahles was gesagt hat, Sara Wagenknecht, ein Antifa-Aktivist bei G20-Gipfel oder jemand von autonomen Frauen- und Lesbzentrum der Uni Bielefeld…sind ja alles irgendwie „Linke“ oder?“

    Dunkel ist Ihrer Rede Sinn. Wer genau hat denn nun was gesagt, was der Qualität der rechten Häme und Hetze gegenüber Deniz Yüzel entsprechen würde? So ein paar Namen und Zitate werden Sie doch sicher belegen können, oder?

    „tränengenährte Kommentare für den Deutschlandhasser und mutmaßlichen Linksterrorist Deniz Yücel“

    O-Ton Markus Frohnmaier, AfD

    „Kein Wunder, daß sich Politik & Medien so rührend für #DenizYücel einsetzen. Von mir aus kann er bleiben, wo er ist. “

    AfD-‚Kinderfreund‘ Holger Arppe

    „#Merkel #CDU macht sich Sorgen um „Deutschland verrecke“ #Yücel. Das passt zusammen. #Breitscheidplatz fand nicht annähernd so viel Interr.“

    MdA Harald Laatsch, AfD

    „Fakenews: Yücel ist weder Journalist noch Deutscher.“

    Alice Weidel, AfD

    Und jetzt Sie, Hartung.

  73. Mit Menschen die ihre Arbeitskraft rechten Medien oder Parteien zur Verfügung stellen habe ich kein Mitgefühl. Das mag nicht sehr menschlich sein, jedoch ist dies meine Art mit diesen Menschen umzugehen. Ich sag es auch deutlich. Es ist mir egal was mit diesem Typ passiert. Ihr könnt mir jetzt vorwerfen was immer ihr wollt.

  74. „Man habe auch bereits „einordnend darauf hingewiesen, dass Billy Six in der Vergangenheit durch problematisches Engagement, auch durch Aktivismus aufgefallen ist, zum Beispiel die Aktion bei ‚Correctiv!‘ oder ‚Lügenpresse‘-Äußerungen auf Facebook“, sagt ROG-Geschäftsführer Mihr. „Aber das entwertet unsere Verteidigung nicht.“ Natürlich setze man sich für ihn als Journalisten ein.“

    „Auf Nachfrage heißt es beim DJV, es sei unklar, ob Six „als Journalist oder als politischer Aktivist“ in Venezuela gewesen sei. Damit widerspricht der DJV ausdrücklich Reporter ohne Grenzen. Es gebe da „verschiedene Infos und Gerüchte“, heißt es, und für politische Aktivisten setze sich der DJV nicht ein, „gleich welcher politischen Ausrichtung“.

    Diese Fehlinterpretation ist interessant.
    Der DJV widerspricht nicht ausdrücklich.Beide sagen das es Zweifel gibt ob er als Journalist oder Aktivist aktiv war.
    RoG will nur ungeachtet der Möglichkeiten so handeln als ob ein Journalist in Haft sitzt.

    Allerdings saß auch Yükcel 1 Jahr in U-Haft und nicht bloß 2 Monate,und diverse Journalisten über die nicht groß berichtet wird sitzen dort weiterhin in Haft.
    Es war als weder das große Thema „Türkei“,“Journalisten“ oder ähnliches sondern „Yükcel“

  75. Ich mag den offenen Blick dieses Artikels, sein Aufzeigen, Nebeneinander stellen und Fragen aufwerfen. Sehr guter Artikel, Dankeschön!

  76. Ich dachte erst, dass man so jemanden doch eigentlich gar nicht „Journalist“ nennen kann, weil ich aus der rechtspopulistischen Ecke noch nichts gesehen habe, was ich als journalistische Arbeit bezeichnen könnte, sondern eher als demagogischen Aktivismus, kurz: Hetze. Mit entsprechend negativer Erwartungshaltung habe ich mal auf den Link zum Youtube-Video über Six‘ Recherchen über Flug MH17 geklickt, den seine Eltern hier gepostet haben. Und ich war dann sehr überrascht, zu sehen, dass der Mann tatsächlich richtig aufwändig recherchiert und ziemlich nachvollziehbar und differenziert den preisgekrönten Correctiv-Bericht zu MH17 zerlegt. Also ich muss leider zugeben, dass er den Titel „Journalist“ und somit auch die Solidarität zumindest der Kollegen verdient hat.

  77. Wenn man im Netz nach Infos über den jungen Mann sucht, landet man früher oder später bei einem Foto, das ihn mit dem Spruch zeigt: „Indiana Jones of Journalism“. Keine Ahnung, ob er selbst sich so sieht, seine Eltern (= Aussteiger und Weltreisende) oder wer sonst. Jedenfalls benehmen sich journalistische Profis – inbesondere solche, die den Anspruch haben, investigativ zu arbeiten – nicht wie Abenteurer oder Filmhelden. Journalisten dürfen natürlich eine Agenda, Gesinnung, Weltanschauung oder Haltung haben, die nicht mehrheitsfähig oder sogar bescheuert ist. Aber auf eigene Faust loszuziehen, möglichst noch geblendet vom eigenen missionarischem Eifer für die wirklich oder vermeintlich gute Sache, ist einfach blöd und unprofessionell, es ist pure Selbstüberschätzung. Mir fällt da der Gefahrensucher aus „Kentucky Fried Movie“ ein. Profis sichern sich ab. Wenn sie Risiken eingehen, wissen sie, auf wen sie sich notfalls verlassen können.

    Und da gibt es einen klaren Unterschied zu Denis Yücel. Der war nicht als selbsternannter Indiana Jones in der Türkei, sondern als Springer-Mitarbeiter. So ein Status hebt normalerweise die Hemmschwelle bei Potentaten. Billy Six ist offenbar ohne Auftrag, Netz und doppelten Boden in ein krisengeschütteltes Land gefahren, um naiv die Mächtigen zu provozieren (Motto: ich mache irgendwas mit irgendwelchen Medien, also bin ich der große Journalist). Er hat sich wohl drauf verlassen, dass ihm nix passiert oder dass irgendwer ihm schon helfen wird. Dumm gelaufen.

    Also: Holt den Knaben da raus, versucht es wenigstens, auch wenn Maduro weniger zu verlieren hat als Erdogan. Und wenn er wieder hier ist, lasst ihn blechen für die Kosten, die sein grob fahrlässiges Verhalten verursacht hat.

  78. @Oliver: „Mit Menschen die ihre Arbeitskraft rechten Medien oder Parteien zur Verfügung stellen habe ich kein Mitgefühl.“
    Dann werden Sie ja sicher auch Verständnis für die o.g. Haltung und Äußerungen der AfD-Mitglieder und deren Anhängerschaft haben, denn ansonsten wären die einen in puncto Menschenrechte ja gleicher als andere? Gute Arbeit ist eben gut und schlechte ist schlecht – Punkt.
    Ich habe mir angewöhnt, Artikel nach belastbaren Inhalten zu bewerten – und zwar völlig egal, ob der Autor dem linkem, rechtem oder dem inflationär „verschwörungstheoretisch“ benannten Umfeld zugerechnet wird. Das Internet ist doch ideal um selbst zu recherchieren, oder glaubt jemand ernsthaft, dass in allen Medien anders als über das Internet recherchiert wird? OK, sofern nicht gerade DPA-Meldungen für tagesaktuelle „News“ unrecherchiert eingedampft und umgebaut werden, damit man nicht so merkt, dass sie 1:1 abgeschrieben wurden… Und, Oliver, wenn irgendwelche Leitmedienleute (ob privat oder öffentlich rechtlich) mit Vorliebe Pressesprecher in Regierungen, oder gar gleich selbst Politiker werden, kann man sich auch vorstellen, wie objektiv die vorher gearbeitet haben! Auch für „Links“
    Ich habe Yükcels Artikel in der TAZ gelesen und man muss schon dass Umfeld und die entsprechenden Kolumnen kennen, um das als „Satire“ zu identifizieren, oder es dazu schreiben. Als Nicht-TAZer kommt man evtl. nur darauf, weil sich dort ein Kommentator selbst fragt, ob das nun Satire war – ich finde den Text auch nicht sonderlich besser als rechte Ausbrüche.

  79. @81
    a) „Das Internet ist doch ideal um selbst zu recherchieren“
    b) „oder glaubt jemand ernsthaft, dass in allen Medien anders als über das Internet recherchiert wird? OK, sofern nicht gerade DPA-Meldungen für tagesaktuelle „News“ unrecherchiert eingedampft und umgebaut werden, damit man nicht so merkt, dass sie 1:1 abgeschrieben wurden…“
    c) „inflationär „verschwörungstheoretisch“ benannten Umfeld“

    zu c) Es ist Fakt, dass dieses Umfeld, wie immer man es nennt, in den vergangenen Jahren inflationär gewachsen ist. Ich finde die Bezeichnung VT inzwischen auch problematisch, weil es schlichtweg zu viele Typen gibt, die schrecklichen Unsinn verbreiten – sei es aus politischen Motiven oder um Spaß auf Kosten anderer zu haben. Es handelt sich um ein unübersichtliches Gemisch aus Futter für Paranoiker oder Vollpfosten* und blanker Hetze, die das Publikum dort abholt, wo es mit seinen antisemitischen, antimuslimischen und rassistischen Stereotypen steht.
    * Wisst Ihr noch? The Flat Earth Conference was attended by people from all around the globe.

    zu b) Ja, ich glaube das, weil ich es nicht nur selbst mache, sondern es von anderen Kollegen auch weiß.

    zu a) Natürlich hilft das Internet, aber es ist alles andere als ideal. Man braucht Erfahrung, um nicht nur die lautesten Schreier und Selbstdarsteller zu finden und um die Seriosität der Quellen einschätzen zu können.

    Hier noch ein paar Links zu unserem globalen Bürgerreporter Billy „the Kid“ Six, der besser eine Journalistenausbildung hätte absolvieren sollen, bevor er in Indiana Jones‘ fiktive Fußstapfen sprang.

    https://web.archive.org/web/20180828060753/http://billy-six.de/index.php?id=299
    https://web.archive.org/web/20180827204721/http://billy-six.de/index.php?id=277

    Um das bei archive.org zu finden, muss man natürlich wissen, dass es diese Website überhaupt gab. Besten Dank dafür an Schlecky Silberstein:

    http://www.schleckysilberstein.com/2016/08/flitzpiepen-sturmen-correctiv-redaktion-zwergenaufstand-des-tages/

  80. Man muss diese Sache mal ein bisschen aufdröseln:

    1. Hat die Bundesregierung auch bei einem (vermeintlichen) rechten Spinner die Pflicht, sich für eine Behandlung nach internationalen Standards einzusetzen. Das Völkerrecht ist zwar schon seit der Intervention in Jugoslawien nur noch ein Stück Papier, welches man heranzieht, wenn es gerade passt, aber pro forma soll das so festgehalten sein. Die Bundesregierung ist also in der Pflicht, ganz egal ob sie Six einen duften Typen findet, oder nicht. Ich gehe ganz naiv davon aus, dass sie dieser auch irgendwie nachkommt. Wenn auch ohne großes Geschrei.

    2. Ist es meine persönliche Entscheidung, ob ich mich mit jemandem politisch solidarisieren möchte. Es ist nicht meine Aufgabe als politisch denkender Bürger immer und zu jeder Zeit alles im Sinne einer nur angenommen höher stehenden verfassungsmäßigen Objektivität zu relativieren.
    Heißt konkret: Kann ich mit Herrn Six und seiner Arbeit nichts anfangen, stehe ich nicht in einer moralischen Pflicht laut über seine vermeintliche Falschbehandlung aufzuschreien. Ich weiß ja nicht mal, ob seine Inhaftierung nach venezolanischem Recht nicht vollkommen legitim war. Mir fehlen die Informationen dies vollumfänglich zu beurteilen. Ich habe hier die bolivarische Verfassung stehen. Sie ist lang und sehr spezifisch. Hochverrat und Spionage werden klar definiert. Dies umfasst auch Propaganda wie auch immer gearteter ausländischer Mächte. Dies konnte Six vorher wissen und es würde mich schon sehr wundern, wenn er bei seinem Arbeitsstil genau abgewogen hätte, hier zumindest formal sauber zu bleiben.
    Aber selbst wenn, meine öffentliche Solidarität gibt es trotzdem nicht, da ich Herrn Six Arbeit nicht mag, seinen Stil unsachlich finde und ich mich nicht für jemanden einsetzen kann, der so tief mit nationalistischen, chauvinistschen und reaktionären Medien verbandelt ist. Egal, ob er sich jetzt selber als Rechten sieht oder nicht.

    Nur prophylaktisch: Ich habe mich auch nicht am Tanz um den goldenen Yücsel beteiligt. Springer-Journalisten, auch wenn sie aus noch so linksgrün berufenem Hause kommen, haben es ebenfalls schwer mit meiner Solidarität. Allerdings muss ich zugeben, dass mir Maduro trotz seiner vielen politischen Fehler und seinem Abgleiten ins Diktatorische immer noch politisch symphatischer ist als Erdogan. Deshalb habe ich mich im Rahmen des Fall Yücsel sehr wohl lautstark gegen das Gebahren der türkischen Regierung im Allgemeinen stark gemacht, halte im Fall Venezuela aber missmutig die Klappe. Die Revolution ist aufgrund strategischer Fehlentscheidungen gescheitert, die Restauration eh schon eine ausgemachte Sache. Es würde mich wundern, wenn Russland noch einmal die Energie aufbringen würde, sich US-Interessen zu widersetzen wie in Syrien. Der dortige Kraftakt ist zwar gelungen, aber zu welchem Preis und mit welchem nachhaltigen Zweck?

    3. Die Frage, warum die AfD nicht lautstark die Trommel haut, ist ziemlich doof. Teile der AfD, insbesondere ihre Vorfeldorganisationen und ihr nahestehende Vereine und Medien, werden nachweislich von Moskau finanziert. Im Gerangel der imperialistischen Mächte ist Venezuela aber ein Verbündeter Moskaus. Ob fremdgesteuert oder basierend auf eigener politischer Einsicht: Vielen AfDlern wird die Nähe zu Russland vor der Solidarität mit einem Hassadeur gehen. Bei meinen Recherchen über Six kam zumindest ich, als außenstehender Beobachter, zu dem (natürlich oberflächlichen) Urteil, dass es bei der Arbeit des Mannes mehr um ihn selbst, seine Selbstdarstellung, seinen individuellen Kick, als um ein fanatisch verfolgtes politisches Anliegen geht. Seine Heimat hat er bei den Rechten gefunden (vor allem den Rechten, die sich nicht selbst als Rechte, sondern als Wahrheitsbringer und die wahren politisch Objektiven verstehen), aber ich vermute, dass die Triebfeder nicht Überzeugung, sondern eine Mischung aus Abenteuerlust und Geltungsbedürfnis, war.

    Kurz und knapp: Es ist gar nicht im Interesse vieler AfDler solch einen Abenteurer, inhaftiert bei einem strategischen Verbündeten des Lieblingslandes, zu supporten. Deshalb taugt dieser moralische Vorwurf Richtung Rechts, sich selber nicht genug einzusetzen, auch genauso wenig wie der Vorwurf von Rechts Liberal und Links setzten sich nicht genug ein.

    4. Bei Yücsel ging es nicht um Yücsel, nicht darum, dass Gabriel und Merkel heimlich seine Deutschlandpolemiken (deren satirischen Charakter zu verstehen viele Rechte einfach zu doof sind, was immer wieder amüsant ist) gut fanden, sondern um Interessen der Bundesrepublik gegenüber der Türkei. Yücsel hatte das Glück, den Support eines der mächtigstesn Verlagshäuser Europas auf seiner Seite zu haben, welches ebenfalls nicht nur einen Kollegen retten wollte, sondern eben auch Politik anhand des Falls betrieb.
    Im Grunde mussten dem „kranken Mann am Bosporus“ mal die Grenzen seiner Macht demonstriert werden (das ist üblich im imperialistischen Tagesgeschehen aller Nationen, die potent genug sind internationale Politik zu treiben) und die Kampagne Springers (welche auf ROG, DJV und Co. übersprang) fielen hier einfach glücklich zusammen.
    Bei Six ist das einfach schwieriger. Er hat nicht mal viel Support im eigenen Lager, welches der Bundesregierung auch noch unverschämt feindlich gesonnen ist, und Venezuela berührt kaum die deutsche Interessenssphäre. Ja, vielleicht empfände man in Berlin sogar so etwas wie klammheimliche Freude, wenn der Regimechange von Trumps Gnaden doch noch scheitert und sich die Macht des Amis wieder als begrenzt offenbart.

    Fazit: Die Postulierung einer moralischen Pflicht zur individuellen Solidarität mit einzelnen Journalisten, weil sie Journalisten sind, ist Blödsinn und entspricht ideologischen Vorstellungen, die in der materiellen Welt keine Entsprechung haben. Am Ende entscheidet darüber eben der Standpunkt des Einzelnen, keine höhere Objektivität.

  81. Vielleicht liegt das mangelnde Engagement der Regierung auch an der falschen Schlagzeile:

    „Ehemaliges CDU Gemeinderatsmitglied wurde politischer Häftling von Venezuelas.“

    Merkelistaner hörten für 7 Minuten auf zu klatschen.

  82. Auch wenn sprachlich eher mit dem Florett als mit der Keule gekämpft wird- nach einem Weilchen driftet die Diskussion selbst hier unaufhaltsam in die Richtung ideologischer Muskelspielchen. Irgendwie ernüchternd!
    Dabei ging es doch ursprünglich am ehesten um eine ethische Beurteilung des Schweigens jener „Öffentlichkeitsarbeiter“, die im Falle von Deniz Yücel noch das große Rad gedreht haben.
    Diese Beurteilung scheint (bzw. schien mir) zunächst nicht allzu kompliziert zu sein, denn auch bzw. gerade Menschen, die sich als Verteidiger demokratischer Grundrechte sehen, sollten halt nicht mit zweierlei Maß messen.
    Sollte Herr Six allerdings tatsächlich als Mitarbeiter der „Jungen Freiheit“ tätig gewesen sein, wäre die Sorge berechtigt, womöglich mit einem öffentlichen Aufschrei Verfassungsfeinden den Weg in Leitartikel, Aufmacher-Beiträge im TV usw. zu ebnen. Die erwähnten Kreise wären im Anschluss sicherlich sehr ehrgeizig, den Fuß in der Tür zu behalten!
    So gesehen ist eine gewisse öffentliche Zurückhaltung also vielleicht doch verantwortungsvoll und ethisch nachvollziehbar?! Hier das optimale Maß zu definieren ist natürlich kaum möglich.
    Für die „offiziellen Stellen“ wiederum dürfen derlei Überlegungen selbstverständlich keine Rolle spielen, aber diese Behauptung stand wohl auch nicht im Raum.

  83. @86 fromthecorner: Mögen Sie hier noch einen Link posten zu der Behauptung, die AfD würde „nachweislich von Moskau“ finanziert?

  84. @ Kleitos:

    Sie legen eine sehr feindselige Haltung gegenüber „Rechten“ an den Tag, wobei „Rechte“ für Sie in diesem Fall offenbar auch Leute sind, die noch vergleichsweise gemäßigt ticken. Sie begründen Ihre Abneigung gegen „Rechte“ dann aber mit der Unmenschlichkeit von Leuten, die im Sinne eines extremen und rassistischen Rechtsextremismus „rechts“ sind.

    Sie begründen Ihre Aversion, die (u.a.) vergleichsweise gemäßigte „Rechte“ trifft, also mit der Unmenschlichkeit von „Rechten“, die viel radikaler denken und agieren als diese. Das ist ein Äquivokationsfehlschluss bzw. (unbewusster?) Taschenspielertrick.

    Das ist gar keine gute Art zu argumentieren. Rational und redlich wäre es, wenn Sie sich für eine der folgenden Optionen entscheiden würden:

    1) Sie definieren „Rechte“ als rassistische und menschenfeindliche Individuen, die Ausländer aus Deutschland rausschmeißen oder gleich umbringen wollen. Dann ist Ihre große Abneigung gegen alle „Rechten“ verständlich. Dann ist es allerdings auch an Ihnen zu beweisen, dass Leute wie etwa Six unter diesen (extremen) Begriff von „rechts“ fallen (wenn Sie so etwas denn insinuieren wollen).

    2) Sie definieren „rechts“ so, dass es ein relativ weites Spektrum umfasst. Dann dürfen Sie Aussagen, die für menschenfeindliche radikale Rechte zutreffen, aber nicht unbesehen auch auf vergleichsweise gemäßigte Rechte übertragen, nur weil es einen gemeinsamen Oberbegriff gibt. Ihre extreme Abneigung gegen ALLE „Rechten“ ist dann nicht mehr so leicht nachvollziehbar.

    3) Sie können natürlich auch beide Begriffe von „rechts“ verwenden – dann sollten Sie sie aber differenzieren und nicht konfundieren. Sie sollten klar machen, welchen Sie benutzen, und es unterlassen, den einen zu verwenden, aber die Implikationen des anderen in Anspruch zu nehmen.

    Die Frage ist natürlich, ob Sie an solchen Differenzierungen überhaupt Interesse haben, oder lieber alles, was im weitesten Sinne „rechts“ ist, in eine Melange gießen, die so schön unmenschlich duftet wie der extremste Teil des rechten Spektrums.

    Andreas Müller und andere haben bereits (erfolglos) versucht, Ihnen mit Beispielen unter umgekehrten Vorzeichen die Absurdität Ihres Vorgehens verständlich zu machen, aber ich versuche es auch noch einmal.

    Prämisse 1: Linke versuchen ihre angeblich hehren Ziele durchzusetzen, indem sie auch vor extremer Gewalt nicht zurückschrecken (siehe Stalin, Mao usw.).
    Prämisse 2: Jakob Augstein ist ein Linker.
    Konklusion: Jakob Augstein schreckt auch vor extremer Gewalt nicht zurück.

    Dasselbe Spiel spielen Sie mit Rechten. Logisch gesehen begehen Sie genau denselben Fehler.

  85. Ich finde es ein bisschen unredlich, hier Google-Treffer mit Unterstützung oder eben Nichtunterstützung gleichzusetzen.

    Letztlich ist Yücsel zum einen eine ganz andere Nummer im Geschäft. Bei Springers Vorzeigeweltdeutungsmaschine zu arbeiten ist eben etwas anderes als Faksimileartikel für die Junge Freiheit zu schreiben. Und es ist nun mal so, dass auch im digitalen Blätterwald der Promistatus die Leutstärke des Rauschens bestimmt.

    So funktioniert öffentliches Interesse nun einmal, auch wenn es hier zum Nachteil des Billy Six gereicht. Aber das trifft auf diverse andere auch zu, die nicht die Prominenz von Yücsel haben. Muss man nicht gutfinden, ändert aber nichts daran, dass sich öffentliches Interesse nicht nach Quote verteilen lässt.

    Hinterfragen sollte man hier vielleicht einmal, warum die Petition der AfD-Schlechtmenschen offenbar selbst in „eigenen Kreisen“ so wenig Anklang findet. Möglicherweise liegt es einfach daran, dass man Empathielosigkeit nicht nach Belieben an und ausschalten kann. Wäre Herr Six hier vor Ort von Flüchtlingen verprügelt worden, würde vermutlich der Ort des Geschehens längst niedergebrannt und seine Mauern geschleift.

    Wo bleibt hier die übliche Hysterie aus den entsprechenden Kreisen? Wo bleiben die Autokorsos und die Demos? Warum reicht es immer nur dazu mit dem Finger auf andere zu zeigen? Funktionieren die wirklich nur, wenn es gegen etwas geht? Vorzugsweise Ausländer? Ist das Sicheinsetzen für andere einfach zu gutmenschig? Verrät man seine Ideale, wenn man mal konstruktiv ist?

  86. Also die mangelende Solidarität der rechten ecke…
    ist eine Sache aber wenn die deutsche Regierung keine Deals wg der momentan etwas schwierigen Situation machen kann,
    ist das noch malwas andres?!
    Aber vielleicht gibt es ja rechtsdrehende äh presse-affine „Geschäftsleute“,die sich engagieren können..kopp-Verlag?!
    Könnte ein schickes Buch bei rauskommen,egal wie es ausgeht….
    Sollte man mal drüber nach denken

  87. @ 90 LLL

    Ich halte es nicht für „absurd“, die Vordenker und Theoretiker der Rechten nicht aus ihrer Verantwortung zu entlassen. Oder wollen Sie etwa einem Julius Streicher loslösen von den Verbrechen des 3. Reiches?

    Der ideologische Unterbau ist Voraussetzung für die menschenfeindlichen Haltungen und Handlungen der Rechten – die kommt ja nicht aus dem Nichts. Goebbels und Kühnen haben ja auch „nur geredet“. So liefert z.B. ein Götz Kubitschek den ideologischen Unterbau für die Gruppe Freital.

    Strafrechtlich sind deren Handlungen der Rechten natürlich zu differenzieren, aber wenn es um meine persönliche Solidarität geht, dann unterscheide ich nicht zwischen einem Jürgen Rieger und den Uwes. Ich halte Stephen Bannon sogar für gefährlicher als James Alex Fields und würde für keinen der beiden einen Finger krumm machen. Trotzdem verstehe ich und finde es richtig, dass Fields im Gefängnis sitzt, während Bannon weiter sein Gift verbreiten darf.

    Wie ich schon Andreas Müller versuchte verständlich zu machen: Was für Sie bloß rhetorische Ausfälle der „gemäßigten Rechten“ sind, stellt für die persönlich Adressierten hingegen eine konkrete Bedrohung dar und wird von anderen Rechten als Legitimation ihrer Gewalt verwendet.

    Deshalb habe ich Rechten gegenüber natürlich eine feindselige Haltung . Schließlich erklären diese grundlos und permanent mich und meine Familie zu ihren Feinden. Und ich bin weder dumm noch naiv und weiß sehr gut, dass die Rechten nicht nur spielen wollen und unterschätze diese nicht.

    Von Linken werde ich übrigens weder bedroht noch als Freiwild oder unerwünscht deklariert. Sollte sich das ändern, bin ich auch mit den Linken nicht solidarisch.

    P.S.: Vom konservativen Meinungsspektrum werde ich übrigens nicht bedroht – nur dass da keine Verwechslung vorliegt. Zwischen rechts und konservativ differenziere ich übrigens sehr wohl.

  88. @Kleitos – auch wenn der Kommentar eh nicht hier erscheinen wird,
    ich verstehe Sie gut. Was vielleicht Menschen die die Thematik von einem akademischen Standpunkt aus betrachten nicht so richtig nachvollziehen können ist, wie die sogenannten „gemäßigten Rechten“ (was auch immer das sein soll), die „besorgten Bürger“ (kann man eigentlich auch gemäßigt fremdenfeindlich sein? Oder ein bisschen rassistisch?) das Klima definieren, in dem die Gewalttäter sich immer sicherer fühlen können.

    Mit jeder Demo, mit jedem Posting, mit jedem Fernsehauftritt ein bisschen mehr.

    Schade, dass das offenbar schwer zu erkennen ist. Möglicherweise würde sich sonst der ein oder andere „gemäßigte Rechte“ sonst mal ein bisschen hinterfragen, insbesondere seine Beteiligung am gesellschaftlichen Unfrieden und der Bereitung des Bodens. Die NSDAP ist 1933 nicht vom Himmel gefallen und hat die Macht übernommen, sondern der Nährboden wurde bereitet. Lange vorher. Und dass das nächste Mal keiner sagt „wir haben ja von allem nichts gewusst. Wir waren ja nur ein bisschen rassistisch und gemäßigt fremdenfeindlich, wir haben die Feuer ja nicht selbst gelegt“. Habt ihr nicht. Aber das Holz angeschleppt, das habt ihr schon.

    Und dass sich das Klima bereits geändert hat, ist für nichtganzweiße Menschen mittlerweile wohl kaum mehr zu ignorieren.

  89. @ Kleitos:

    „Deshalb habe ich Rechten gegenüber natürlich eine feindselige Haltung . Schließlich erklären diese grundlos und permanent mich und meine Familie zu ihren Feinden.“

    Gut, dann definieren Sie „rechts“ offenbar im Sinne von „rechtsextrem“. Dann wäre es fairerweise aber an Ihnen klarzumachen, wieso beispielsweise Billy Six in DIESEM Sinne rechts ist. Jedenfalls dann, wenn Sie die Ablehnung beispielsweise von ihm und anderen Leuten damit begründen, dass „Rechte“ extrem menschenfeindlich sind und Ihnen oder Ihrer Familie böse Dinge antun wollen.

  90. @ Anderer Max:

    Also eine rechte Gesinnung, die sich in Gewalt niederschlägt, dürfte wohl allgemein als „rechtsextrem“ gelten. Abgesehen davon gibt es eine exakte Grenze natürlich nicht. Die gibt es aber auch nicht zwischen „links“ und „linksextrem“, oder zwischen „konservativ“ und „rechtslastig“ – und in vielen anderen Fällen auch nicht.

  91. @96: Ah, was ist dann „linksextrem“? Menschen extrem nicht anzugreifen wegen ihrer Hautfarbe? Extremer Landfriedensbruch wegen einer Sitzblockade?
    Ich freue mich nun auf 23 Links zu G20, die eindeutig erklären, was linksradikal genau ist, obwohl man da „natürlich“ keine exakte Grenze ziehen kann.

  92. auch wenn es OT ist:
    Wenn wg der G20 Krawalle/Brandstiftungen Familien aus den betroffenen Gebieten weg ziehen und dann munter gentrifiziert wird,
    war der Verantwortliche= Nutzniesser nicht besonders linksextrem…
    und die Brandstifter kommerziell unterwegs…
    OT ende

  93. @95 LLL

    Nichts da mit „Gut“. Sie definieren da einfach etwas.

    Ich habe recht deutlich gemacht, dass ich in meiner persönlichen! Wertung nicht zwischen rechts, rechtsextrem, gemäßigt rechtsextrem, extrem gemäßigt rechts oder sonstigem braunem Müll unterscheide.

    Ich unterscheide zwischen rechts und konservativ.

    Wer für die die rechte Zeitung „Junge Freiheit“ arbeitet ist ein Rechter und kann mir bestenfalls egal sein. Für so jemanden spende ich weder Blut noch zeichne ich eine Petition.

  94. Ich kenne Boris Rosenkranz nicht. Ich habe keine Ahnung, wie seine persönliche Einordnung auf der rechts-links-Schiene ausfallen würde, und ich habe keine Ahnung, zu welcher Einschätzung ein neutraler Leser seines bisherigen journalistischen Schaffens kommen würde. Ich kenne auch von Stefan Niggemeiner nur das, was er durch seine Arbeit vermittelt. Das Vorweg, denn ich kann mich mit dem nächsten Satz natürlich komplett irren und weiß das auch. Also: Ich vermute, es ist dem Autor nicht leicht gefallen, einen Kollegen, der für die Junge Freiheit schreibt und dem man daher außer Geldnot vielleicht auch eine gewisse Nähe zu dem Medium zuschreiben muss, in Schutz zu nehmen.
    Wenn meine Vermutung zutrifft, dann möchte umso ausdrücklicher meinen Respekt ausdrücken. Nicht, weil mit die Junge Freiheit nahe ist – sie ist mir genauso fern wie die die anderen Jungen, die junge welt – sondern weil er damit persönliche Integrität beweist und gleiches Recht für alle einfordert.
    In verschiedenen Debatten neigen auch Journalisten dazu, zweilei Maß anzulegen, je nachdem ob es „die Richtigen“ trifft. Ich rechne den Übermedien hoch an, dass er das nicht tut, sondern immer wieder verlangt, dass die Maßstäbe unabhängig von der perösnlichen Meinung für alle zu gelten haben – oder dass man sonst vom moralischen hohen Roß runterkommen muss.
    Und ich freue mich zugegen auch, dass er mal die seltsame Rolle des DJV hinterfragt. Der neigt ja auch dazu, die Unfehlbarkeit von Journalisten dann zu postilieren, wenn es gegen bzw. für „die Richtigen“ geht (Beispiel: Anrauzen von Journalisten durch Pegida: Angriff auf die Pressefreiheit! Tätlicher Angriff auf einen Kameramann durch einen Hambacher-Forst-Aktivisten: Demostratives Schweigen). Also noch mal: Respekt!

  95. @96, LLL
    Vielleicht können Ihnen die jeweiligen Definitionen des Bundesamtes für Verfassungsschutz behilflich sein?
    verfassungsschutz.de/de/arbeitsfelder/af-linksextremismus/was-ist-linksextremismus
    bzw.
    verfassungsschutz.de/de/arbeitsfelder/af-rechtsextremismus/was-ist-rechtsextremismus

  96. @ Kleitos:

    Sie können Begriffe natürlich so zu definieren, wie Sie das möchten. Da kommt dann womöglich zwar ein ziemlich idiosynkratischer Sprachgebrauch heraus, bei dem Sie gebräuchliche Termini, die eine bestimmte etablierten Bedeutung besitzen, nach ihrem eigenen Gusto modifizieren. Das ist aber nicht das eigentliche Problem. Das Problem entsteht, wenn Sie Begriffe in Ihrer Argumentation inkohärent verwenden.

    Leicht formalisiert sieht Ihre Argumentationsfigur in etwa so aus:

    1) Rechte haben extrem menschenfeindliche, rassistische Ansichten. Sie wollen alle Ausländer rauswerfen oder sogar umbringen.
    2) Leute wie etwa Billy Six sind Rechte.
    3) Also haben Leute wie Billy Six extrem unmenschliche Ansichten.
    4) Also ist es doch wohl nachvollziehbar, wenn man keinerlei Solidarität gegenüber Rechten wie z.B. Billy Six zeigt. (Oder subjektiver: „Also zeige ich keinerlei Solidarität gegenüber „Rechten“.)

    Damit das eine rationale Begründungsfigur abgibt, muss der Ausdruck „Rechte“ in 1) und 2) DIESELBE Bedeutung haben. Leute wie Billy Six müssen also „Rechte“ im Sinne von Prämisse 1 sein – also menschenverachtende Rassisten.

    Falls der Begriff „Rechte“ in 1) und 2) jeweils NICHT dasselbe bedeutet, beruht Ihre Argumentation auf einem Äquivokationsfehlschluss.
    Ihre Argumentation würde sich dann etwa so darstellen: Wenn es darum geht, die Ablehnung von „Rechten“ zu begründen, dann sind Rechte menschenverachtende Rassisten. Wenn es aber darum geht, Rechte tatsächlich abzulehnen, dann gelten plötzlich auch Leute als „Rechte“, bei denen eben NICHT klar ist, ob man sie als menschenverachtende Rassisten apostrophieren kann. Sie benutzen dann zwei unterschiedliche Definitionen von „rechts“ (wenn zum Teil auch in impliziter Weise), die Sie konfundieren. Wie gesagt: Das Problem ist hier nicht, wie Sie den Begriff „rechts“ definieren, sondern eben diese Konfusion.

    Ob Sie in Ihrer „persönlichen! Wertung nicht zwischen rechts, rechtsextrem, gemäßigt rechtsextrem, extrem gemäßigt rechts oder sonstigem braunem Müll unterscheide[n]“, ist für die Frage, ob Sie kohärent argumentieren, dabei unerheblich.

    Nehmen wir an, jemand lehnt alle „Linken“ mit der Begründung ab, dass „Linke“ zur Verfolgung ihrer Ziele über Leichen gehen, und er verweist in diesem Zusammenhang auf Stalin und Mao. Wenn er auf dieser Basis dann argumentiert, dass auch ein Jakob Augstein über Leichen geht (oder dazu bereit ist), weil er ja schließlich „links“ ist, so ist das völlig irrational.

    Es macht die Irrationalität einer solchen argumentativen Herangehensweise auch nicht besser, wenn derjenige sich einfach weigert, verschiedene Arten von „Linken“ zu unterscheiden (sei es allgemein oder auf seine subjektive Wertung bezogen).
    Und es macht die Sache auch nicht vernünftiger, wenn derjenige darauf hinweist, dass ganz bestimmte „Linke“ ihm oder seiner Familie nach dem Leben trachten (so traurig dies für sich genommen ist), „Rechte“ aber bisher noch nicht.

    Die äquivoke Verwendung des Begriffs „Linker“ ist und bleibt hier ein gravierender logischer Fehler. Und dasselbe gilt mutatis mutandis allem Anschein nach leider auch für Ihre Argumentation in Bezug auf „Rechte“.

    @ B. Hellwig:

    Danke für den Hinweis!

  97. @ 102 LLL

    „Wenn es aber darum geht, Rechte tatsächlich abzulehnen, dann gelten plötzlich auch Leute als „Rechte“, bei denen eben NICHT klar ist, ob man sie als menschenverachtende Rassisten apostrophieren kann. “

    Warum arbeitet Sixt für die „Junge Freiheit“? Wurde er zwangsverpflichtet?

    „Damit das eine rationale Begründungsfigur abgibt, muss der Ausdruck „Rechte“ in 1) und 2) DIESELBE Bedeutung haben. Leute wie Billy Six müssen also „Rechte“ im Sinne von Prämisse 1 sein – also menschenverachtende Rassisten. “

    Schreibtischtäter und ideologischen Zuträger sind der Beihilfe schuldig. Fragen Sie mal Streicher, Eichmann, Demanjuk oder Gröning.

    Auch mit Kollaborateuren wurde nicht lange gefackelt.

    Bezgl. Augstein ist es eher fraglich, ob dieser als Säugling 14 Jahre nach Stalins Tod dessen verbrecherische Agenda mitgetragen hat …

  98. @ Kleitos:

    „Schreibtischtäter und ideologischen Zuträger sind der Beihilfe schuldig. Fragen Sie mal Streicher, Eichmann, Demanjuk [sic] oder Gröning.“

    Sie scheinen hier einige Kategorien von Personen durcheinanderzubringen:

    – Leute, die Hass predigen und so gewissermaßen den ideologischen Nährboden für ein Verbrechen bereiten, aber an diesem selbst nicht teilnehmen und auch nicht direkt dazu anstiften. (Das kann eventuell als Volksverhetzung bestraft werden.)
    – „Schreibtischtäter“: Personen, die als „vollwertige“ Täter gelten, auch wenn sie sich nicht persönlich die Hände schmutzig machen, da sie die Tatherrschaft haben.
    – Personen, die in einer anderen Weise an einer Straftat beteiligt sind (etwa Anstiftung und Beihilfe im deutschen Recht).

    Ihnen geht es hier offenbar darum, darzulegen, dass auch Rechtsextreme, die nicht selbst Taten begehen, sondern „nur“ Hass säen, irgendwie „schuldig“ sind.
    Ihre Beispiele sind allerdings eher ungeeignet, diesen Punkt zu illustrieren: Drei der vier von Ihnen genannten Personen waren in der einen oder anderen Form direkt an Verbrechen beteiligt und wurden DESWEGEN auch verurteilt. Streicher ist die Ausnahme, aber das Urteil gegen ihn ist nicht unumstritten (der amerikanische Chefankläger Telford Taylor hat später schwerwiegende Kritik am Prozess und Urteil gegen Streicher geäußert).

    „Auch mit Kollaborateuren wurde nicht lange gefackelt.“

    Kollobarateure werden üblicherweise ebenfalls wegen ihrer konkreten Taten (der Kollabaration) verurteilt.

    Abgesehen von alledem hätten Sie sich die Mühe gar nicht machen müssen. Denn mein Einwand ist doch NICHT, dass man Rechtsextreme, die beispielsweise rassistischen Hass predigen, nicht mit gutem Grund moralisch (und teils auch juristisch) verurteilen könnte. Natürlich kann man das!
    Meine Kritik ist eine VÖLLIG andere – nämlich dass Sie manchen Leuten ohne Beleg eine bestimmte Gesinnung unterstellen, die man im allgemeinen Sprachgebrauch als (besonders ausgeprägt) „rechtsextrem“ klassifizieren würde.

    1. Sie verweigern Six die Solidarität mit der Begründung, dass er ein „Rechter“ ist.
    2. Sie plausibilisieren das damit, dass „Rechte“ unmenschliche Rassisten sind, die am liebsten sehen würden, wenn man alle Ausländer umbringen oder wenigstens rauswerfen würde.

    Es wäre jetzt an Ihnen zu belegen, dass Six tatsächlich ein „Rechter“ IM SINNE IHRER DEFINITION ist. Es wäre also an Ihnen aufzuzeigen, dass Six ein Rassist ist, der sämtliche Ausländer am liebsten töten oder wenigstens vertreiben würde, oder der zumindest nicht weit entfernt von solchen Ansichten ist. Allein die Tatsache, dass Six (freiwillig) für die „Junge Freiheit“ schreibt, dürfte dafür wohl kaum als Beleg ausreichen.

    Natürlich ist Six sicherlich zumindest ein „Rechter“ in einem WEITEREN Sinne – in einem Sinne, der eben gerade NICHT erfordert, dass man alle Ausländer rauswerfen oder umbringen will. Das ist für Ihre Argumentation aber natürlich irrelevant.

    „Bezgl. Augstein ist es eher fraglich, ob dieser als Säugling 14 Jahre nach Stalins Tod dessen verbrecherische Agenda mitgetragen hat …“

    So wie es auch eher fraglich ist, ob Six die verbrecherische Agenda Hitlers mitgetragen hat.
    Und noch viel wichtiger für unsere Diskussion: So wie es fraglich ist, ob Six die Morde des NSU mitgetragen oder auch nur befürwortet hat. Und so, wie es fraglich ist, ob er am liebsten alle Ausländer töten oder vertreiben würde.

    Sie unterstellen Leute, die (dem allgemeinen Sprachgebrauch nach) in einem relativ weiten Sinne als „Rechte“ gelten können, auch „Rechte“ in einem viel schlimmeren Sinne zu sein – ohne dass Sie das belegen oder auch nur plausibel machen.

  99. „Natürlich ist Six sicherlich zumindest ein „Rechter“ in einem WEITEREN Sinne – in einem Sinne, der eben gerade NICHT erfordert, dass man alle Ausländer rauswerfen oder umbringen will. Das ist für Ihre Argumentation aber natürlich irrelevant.“

    Richtig – wie ich bereits x-Mal sagte: Das ist für mich irrelevant.

    „[…] oder der zumindest nicht weit entfernt von solchen Ansichten ist. Allein die Tatsache, dass Six (freiwillig) für die „Junge Freiheit“ schreibt, dürfte dafür wohl kaum als Beleg ausreichen. “

    Für mich reicht das. Alles was rechts ist lehne ich entschieden ab – ganz ohne Unterschiede – sollen alle ihres Lebens nicht mehr froh werden, je weniger, desto besser, etc. .

    Im übrigen sind es gerade die „gemäßigten“ Rechten, die emsig dabei helfen, rechtes Gedankengut wieder „salonfähig „zu machen.

  100. Jemand sitzt in Haft und in seinem Herkunftsland diskutiert nun die Regierung, die Blogg-Leser, ob dieser nun ein Rechter sei, was denn rechts überhaupt sei und wer das alles definiert kann und darf.

    Ich fühle mich doch sehr an Monty Python erinnert als man anstelle Inhalte auszutauschen sich darüber stritt ob man nun die Judäische Volksfront oder die Volksfront von Judea sei.

    Vielleicht möchte man als Inhaftierter überhaupt nicht mehr zurück in so eine Gesellschaft oder fragt sich ob diese Menschen es überhaupt noch wert sind informoert zu werden unter dem Risiko an Leib und Leben eine journalistischer Arbeit für solche Menschen zu machen.

  101. Möchten Sie Ihre Position, dass BS Ihrer Vermutung nach lieber im Knast als in Deutschland ist, eventuell unter dem Aspekt der Solidarität mit ihm nochmal genauer erörtern?

    „Life of Brian“ enthält ja auch einige sehr amüsante Passagen zum Thema Märtyrertum, das von den Märtyrern nicht immer gewollt ist, aber von deren Anhängern.

  102. „Jemand sitzt in Haft und in seinem Herkunftsland diskutiert nun die Regierung, die Blogg-Leser, ob dieser nun ein Rechter sei, was denn rechts überhaupt sei und wer das alles definiert kann und darf.“

    Ah, der HAAARP-Frank will also wie sein Verschwörungstheoretiker-Kumpel Donald über die Heimholung deutscher IS-Kämpfer sprechen?

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