Faktencheck? Die Antworten der Sender

Wir haben den neun Landesrundfunkanstalten der ARD, dem ZDF, der Deutschen Welle sowie dem öffentlichen Rundfunk in der Schweiz und in Österreich folgende Fragen gestellt:

1. Inwiefern war der Fall Relotius für Ihre Redaktionen Anlass, die eigenen Standards bei Recherche, Quellentransparenz und Factchecking zu überprüfen – welche Prozesse hat das konkret angestoßen?

2. Inwiefern wurden anschließend etwaige Regelwerke aktualisiert oder auch überhaupt erst geschaffen – was wurde konkret aufgelegt?

3. Inwiefern gab es im eigenen Haus bereits Fälle, in denen Reporter Redaktion und Publikum getäuscht haben – was ist da konkret passiert?

4. Wie groß ist im Rundfunk – vgl. auch RTL Nord – grundsätzlich das Risiko, dass Reporter Beiträge (ver)fälschen?

Außerdem ging eine Frage an die ARD zu den Standards für AuslandskorrespondentInnen. Nachfolgend dokumentieren wir die eingegangenen Antworten im Original.

ARD

Vor dem Hintergrund des Falls Relotius haben sich die Hörfunk-Chefredakteur*innen der ARD in ihren Sitzungen 2019 mehrfach mit dem Thema Quellennennung befasst. Ihr Anliegen war es, den hohen Qualitätsstandard der Berichterstattung zu sichern. Bereits vorliegende Richtlinien wurden ergänzt.

Unter anderem wird daran erinnert, dass klar erkennbar sein müsse, ob Korrespondent*innen vor Ort sind und sich ein eigenes Bild vom Geschehen machen konnten oder ob sie die Lage aus dem Studio zusammenfassen.

Konkret heißt es: „Besondere Sensibilität ist bei Studio-Berichten geboten, die z.B. szenische Schilderungen oder besondere Originaltöne enthalten und insgesamt den Eindruck erwecken könnten, Korrespondent*innen seien direkt vor Ort. In solchen Fällen sollte der Beitragstext an geeigneter Stelle einen kurzen Hinweis enthalten.“

Bayerischer Rundfunk (BR)

1. BR-Chefredakteur Christian Nitsche dazu: „Der ‚Fall Relotius‘ hat der Branche geschadet. Glaubwürdigkeit ist das höchste Gut von Qualitätsmedien. Wir haben schon seit Jahrzehnten Qualitätsstandards, die unmissverständlich sind. Fälschungen würden hart sanktioniert, sie sind völlig unvereinbar mit der Tätigkeit als Journalist.“

2. Beim Bayerischen Rundfunk gibt es schon seit Jahren einen sehr hohen Qualitätsanspruch, bereits im Juli 2017 (auf Beschluss der Geschäftsleitung) wurden weitere Instrumente geschaffen, um entsprechend der umfassenden Anforderungen der trimedialen Berichterstattung alles anzupassen. Wesentliche Elemente sind dabei der „Runde Tisch Qualitätsmanagement“ und die Qualitätsbeauftragten der drei Programmdirektionen.

Im Bereich der Informationsdirektion verfügt der Bayerische Rundfunk so bspw. über ein intensives, internes Qualitätsmanagement, das direkt in der Chefredaktion angesiedelt ist. Der stellvertretende Chefredakteur ist zudem für die Qualitätssicherung in den Formaten der Informationsdirektion zuständig.

Insbesondere in der aktuellen Berichterstattung gelten beim BR heute klare Standards: mindestens zwei Quellen als Basis, Fakten müssen – soweit recherchierbar – gegengecheckt werden; für Beiträge und Artikel gilt zumindest ein Vier-Augen-Prinzip, in der Regel sogar Sechs-Augen-Prinzip (vor Veröffentlichung eines Beitrages oder Artikels erfolgt immer eine Abnahme), klare Trennung von Nachricht und Kommentar, „audiatur et altera pars“, etc. Wichtig ist, dass jeder einzelne Journalist alle ihm vorliegenden Texte auf Belege, Plausibilität und Argumentation prüft. Diese Verantwortung obliegt jedem Journalisten und jeder Redaktion. Wir möchten unser Publikum in die Lage versetzen, sich selbst basierend auf fundierten Fakten eine eigene Meinung bilden zu können.

In unserer Recherche-Einheit beim BR wird bspw. jedes einzelne Manuskript für Hörfunk, Fernsehen sowie digitale Produkte des BR von mindestens zwei erfahrenen Redakteuren mit dem Autorenteam geprüft: Zeile für Zeile und Wort für Wort. Denn es gilt: Alle Fakten, die wir veröffentlichen, können wir belegen.

Und noch als Ergänzung: im BR haben wir außerdem die Einheit „BR24 Verifikation“ bzw. den sogenannten #Faktenfuchs: Hier werden Texte, Bilder oder Videos in sozialen Netzwerken, allen voran auf Facebook und Twitter, überprüft. Im Gegensatz zu internen Faktencheck-Teams (wie zum Beispiel der Dokumentation des SPIEGEL oder der neu geschaffenen und in der Chefredaktion angesiedelten Qualitätssicherung beim BR) versteht sich die Einheit als externer Faktenprüfer und nimmt sich Halbwahrheiten, Gerüchten und falschen Informationen von Nutzern (User Generated Content) an, aber auch Aussagen von Politikern und beantwortet direkte Fragen der BR24-Nutzer an die Redaktion. Unter dem Format #Faktenfuchs werden die Artikel zusammengefasst und auf br.de/nachrichten/faktenfuchs-faktencheck ausgespielt. Hier finden sich nicht nur klassische Faktenchecks, sondern auch Hintergrund- und Erklärstücke zu aktuellen Debatten.

3. Vielleicht der bekannte tragische „Fall“ Marie Sophie Hingst: Das Bayern2-Magazin „Zündfunk“ hatte, wie viele andere Medien auch, über die inzwischen verstorbene Bloggerin berichtet, an deren Glaubwürdigkeit nach einer Enthüllungsgeschichte im SPIEGEL vom 1. Juni 2019 erhebliche Zweifel aufkamen. Dies wurde von der Zündfunk-Redaktion mit einem Online-Statement „in eigener Sache“ sowie im Programm von Bayern 2 thematisiert.

4. Wie überall, wo journalistisch gearbeitet wird, lassen sich Fehler oder Fälschungen leider nicht hundertprozentig ausschließen. Inhaltliche Fehler korrigiert der BR deshalb öffentlich und transparent. Sollte es diese geben, so veröffentlichen wir größere Korrekturen bzw. Hinweise auf Fehler in der Berichterstattung jeweils am Ende eines Artikels. Entsprechend verfährt der BR im Fernsehen sowie im Online-Nachrichtenangebot BR24.

Dank der trimedialen Aufstellung der Redaktionen sind auch crossmediale Korrekturhinweise zur Berichterstattung möglich. So etwa Ende November 2017, als ein missverständlich formulierter Tweet auch im linearen Programm in der „Rundschau“ von der Sprecherin richtiggestellt wurde.

BR24.de weist in einem gut auffindbar platzierten Artikel auf die für BR24 (und den BR) geltenden „Standards“ hin und veröffentlicht an derselben Stelle „Korrekturen“.

Hier werden Fehler transparent korrigiert, aber auch grundlegende, unser Normen berührende Diskussionen abgebildet, zum Beispiel um die Frage: „Wie umgehen mit der Nennung der Nationalität von Straftätern.“ Anlass dafür sind oft Nutzer-Reaktionen oder Anfragen, auf die wir gerne eingehen, auch weil wir es als unsere öffentlich-rechtliche Aufgabe sehen. Via feedback@br24.de bieten wir seit Start des BR24-Angebots an, uns Korrekturhinweise zu senden.

Hessischer Rundfunk (hr)

1. Der Fall Relotius hat unsere Aufmerksamkeit fokussiert, viele Mitarbeiter haben sich noch einmal mit unseren Standards beschäftigt; konkrete Prozesse wurden nicht angestoßen.

2. Der Hessische Rundfunk hat kein geschriebenes Regelwerk. Allerdings verlässt nichts, was nicht mindestens double-checked wäre, das Haus – egal, auf welchem Ausspielweg.

3. Wir haben keine bekannten Fälle, die auch nur ansatzweise die Dimension des Falles Relotius hätten. Natürlich passieren auch in unseren Redaktionen Fehler, die wir dann auf der Korrekturenseite auf hr.de benennen.

4. Das Risiko bei uns ist deshalb gering, weil unser Berichtsgebiet (das Bundesland Hessen) überschaubar und sowohl unsere Nutzer als auch unsere abnehmenden Redakteure „Experten“ für die meisten Themen sind; die Hand ins Feuer legen dafür, dass ein Reporter nicht doch auch einmal unsere Redakteure zu täuschen vermöchten, kann aber niemand.

Mitteldeutscher Rundfunk (MDR)

1. und 2. Der Fall des Spiegelreporters Claas Relotius hat auch im MDR für Diskussionen gesorgt, gerade weil sich der Sender nicht erst seit Dezember 2018 intensiv mit Fragen zur Programmqualität und Akzeptanz auseinandersetzt.

Die Weiterentwicklung der Erfolgsmessung und des Qualitätsmanagements unserer publizistischen Angebote war von Beginn an essentieller Bestandteil des 2011 angestoßenen Strategieprozesses. Eine Projektgruppe hat Erfolgs- und Qualitätsdimensionen definiert und daraus Kriterien abgeleitet sowie ein Toolkit zum Monitoring der Zielerreichung entwickelt. Darunter der jährliche Nutzermonitor des MDR, der auch Auskunft über die wichtigste Währung der Programmmacherinnen und -macher gibt – das Vertrauen des Publikums, der Nutzerinnen und Nutzer.

Dabei ist der MDR sehr gut aufgestellt: Laut dem jüngsten Nutzer-Monitor vertrauen 90 Prozent der Menschen im Sendegebiet dem MDR. Dieses in den Sender gesetzte Vertrauen zu erhalten und auszubauen, hat für den MDR oberste Priorität, da in der Wahrhaftigkeit im Journalismus der Schlüssel für die Legimitation des öffentlich-rechtlichen Rundfunks liegt.

Kritische Selbstreflexion der journalistischen Berichterstattung, Überprüfung eigener Maßstäbe und deren Umsetzung gehören zu unserem publizistischen Anspruch. Dies und die Frage nach der Relation von Programmqualität und Akzeptanz war übrigens in diesem Sommer im Fokus der MDR-Rundfunkratsklausur. Dabei informierte sich das Gremium über den Stand der Arbeitsgruppe Qualitätsmanagement, die ein Konzept zur MDR-übergreifenden Implementierung von Standards und Prozessen erarbeitet, um die Einlösung dieses Anspruchs im Senderalltag optimal zu verankern. Auch zur Messung der Online-Qualität wird derzeit ein Instrument zur regelmäßigen Qualitätsevaluation aufgesetzt.

Zur Selbstreflexion gehört auch eine Impuls-Reihe zum Rollenbild der Medienmacher im Digitalen Zeitalter, die Journalistinnen und Journalisten im MDR regelmäßig Gelegenheit bietet, die Erfahrungen anderer Medien und die Außenperspektive besser kennenzulernen. Für einen solchen Austausch konnten wir in jüngster Zeit u.a. Giovanni die Lorenzo und Armin Wolf gewinnen.

3. Solche Fälle sind uns nicht bekannt.

4. Menschliches Fehlverhalten lässt sich vermutlich nirgendwo zu hundert Prozent ausschließen, unabhängig vom jeweiligen Ausspielweg. Wichtige Eckpfeiler auch in der digitalen Welt sind Unternehmenskultur und publizistisches Selbstverständnis des Medienhauses. Ein ganzheitliches, integrales Qualitätsmanagement kann hierbei wichtige Leitplanken setzen. Auf übergeordneter Ebene kommt darüber hinaus unser Mitarbeiterkodex „Wir sind MDR“ zum Tragen, der – aus der Mitte der Mitarbeiterschaft entwickelt – unser Selbstverständnis reflektiert und gemeinsame Werte und Verhaltensgrundsätze festhält.

Norddeutscher Rundfunk (NDR)

Programmdirektion Hörfunk

1., 2. und 4. In der Redaktion von NDR Info hat der Fall des früheren SPIEGEL-Autors Relotius intensive Diskussionen ausgelöst. Dabei ging es auch um die Frage, an welchen Stellen wir selbst anfällig für Betrugsversuche sein könnten und welche Risikofaktoren wir uns bewusster machen sollten.

Im Zentrum der Debatten standen vor allem journalistische Qualitätsfragen, die sich vor allem um Transparenz und Glaubwürdigkeit drehten. Zwei Beispiele: Erwecken wir in manchen Anmoderationen den Eindruck, eine Berichterstatterin sei vor Ort gewesen – obwohl sie das Geschehen z. B. auf der Basis von Nachrichtenagenturen in der Redaktion zusammengefasst hat? Oder: Können Hörer zu dem Schluss kommen, ein Reporter habe die O-Ton-Geber in seinem Bericht selbst getroffen – obwohl es Kollegen waren, die die Interviewpartner besucht hatten? Aus den Diskussionen über solche und andere Fragen ist in einer Arbeitsgruppe der NDR Info Redaktion der Entwurf eines Leitfadens entstanden, der im Anschluss auch mit weiteren NDR Radioprogrammen abgestimmt und dann allen NDR Redaktionen zugänglich gemacht wurde.

3. Vergleichbare Fälle, in denen Reporter Redaktion und Publikum vorsätzlich getäuscht haben, sind uns nicht bekannt.

Programmdirektion Fernsehen

1. Grundsätzlich wurde im NDR Fernsehen schon immer großer Wert auf die Einhaltung journalistischer Standards gelegt. Journalistische Sorgfaltspflicht, sorgfältige Recherche, Vier-Augen-Prinzip, engmaschiger Austausch mit der jeweils zuständigen Produktionsleitung und umfassende redaktionelle Befassung mit Recherche und Protagonisten sowie juristische Abnahmen (zum Teil stichprobenartige Sichtung von Rohmaterial – auch durch das Justitiariat) sind Sicherungsmechanismen, die wir bereits vor Bekanntwerden des „Fall Relotius“ angewendet haben. Der „Fall Relotius“ hat allerdings das Bewusstsein für einen möglichen Betrug noch mehr geschärft. Das Thema stand in Redaktions- und Abteilungsleitersitzungen mehrfach auf der Tagesordnung.

2. Nach dem Fall Relotius wurden alle Abläufe und Regelwerke erneut geprüft und das Bewusstsein bei allen Kolleginnen und Kollegen geschärft. Zusätzliche Regelungen aufzulegen war nicht notwendig.

3. Für den Bereich NDR Fernsehen ist uns aus den vergangenen Jahren kein Fall bekannt, bei dem Publikum und Redaktion durch einen Autor oder eine Autorin vorsätzlich mit falschen Protagonist*innen getäuscht wurden. Es gab auch keine Hinweise darauf.

Allerdings wurden im Jahr 2014 sogenannte Listing-Formate gesendet, bei denen die Reihenfolge aus dramaturgischen Gründen nicht vollkommen deckungsgleich mit dem Abstimmungsergebnis war. Dieser Sachverhalt wurde öffentlich und der NDR hat daraufhin sein Regelwerk angepasst.

4. Das Risiko ist wesentlich geringer als im Print-Bereich. Die Berichterstattung im Fernsehen erfolgt auf der Basis von realen Filmaufnahmen. Bildbelege und O-Töne dienen dazu, Aussagen zu dokumentieren. Dadurch sind beim Fernsehen technische Hürden gegeben, die eine Manipulation zumindest erschweren. Man kann jedoch nicht ausschließen, dass dies auch im Rundfunk passiert. Für das NDR Fernsehen können wir sagen, dass wir mit unseren Sicherungsmechanismen und journalistischen Standards bisher gut gefahren sind (siehe Antwort auf Frage 1). Wir zahlen für Protagonisten keine Honorare, sondern – wenn überhaupt – geringe Aufwandsentschädigungen. Kleindarsteller setzen wir nur bei kenntlich gemachten nachgestellten Szenen oder im DOKU-Drama ein. Außerdem arbeiten wir mit Produktionsfirmen zusammen, deren Arbeitsweise wir seit Jahren kennen. Wir haben viele Vorkehrungen getroffen, um Vorfälle wie den „Fall Relotius“, zu vermeiden. Ganz auszuschließen sind derartige Täuschungsmanöver jedoch nie.

Landesfunkhaus Schleswig-Holstein

1. Im LFH Schleswig-Holstein wurde der Fall „Relotius“ zunächst auf einer Abteilungsleitersitzung und in der Folge in Redaktionskonferenzen besprochen. Dabei wurde u.a. auf ein Arbeitspapier zurückgegriffen, das innerhalb der Programmdirektion Hörfunk erstellt worden war.

2. Die Redaktionen im Landesfunkhaus Schleswig-Holstein haben sich dahingehend sensibilisiert, dass gewachsenes vertrauensvolles Miteinander zwischen Reporter*innen und abnehmenden Redakteur*innen nicht den kritischen Blick auf die Zulieferungen der Reporter*innen aufweichen darf. Zusätzliche Regelwerke wurden über die bestehenden Vorgaben und Workflows hinaus nicht geschaffen.

3. Niemand ist vor Fehlern gefeit – diese geschehen auch im LFH Schleswig-Holstein. Wir haben aber keinerlei Hinweise darauf, dass Reporter*innen unsere Redaktionen oder unsere Zuschauer und Hörer bewusst getäuscht hätten.

4. Komplett ausschließen lässt sich dieses sicherlich nie. Wir sind aber davon überzeugt, dass eine solche Manipulation im Rundfunk wesentlich schwieriger zu bewerkstelligen wäre. Denn in die Produktion ist immer ein Team eingebunden. Kameraleute, Tonassistenten und Cutter*innen haben Einblick in den kompletten Dreh bzw. das komplette Rohmaterial, auch Redakteur*innen haben darauf Zugriff. Die bisherigen Erkenntnisse im Fall Relotius legen außerdem nahe, dass dieser die Spielorte seiner Texte bewusst ins Ausland gelegt hat, da die Gefahr „aufzufliegen“ im Inland offenbar deutlich größer eingeschätzt wurde. Wir als Landesfunkhaus sind zuständig für regionale Berichterstattung aus Schleswig-Holstein und damit sehr greif- und nahbar. Die regionale Verankerung sehen wir als unsere größte Stärke, die auch unseren Reporter*innen sehr bewusst ist. Sobald in manipulativer Weise über Protagonist*innen berichtet würde, wäre die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass wir schnell kritische Rückmeldungen erhalten würden.

Landesfunkhaus Niedersachsen

Der „Fall Relotius“ hat in den Redaktionen eine Diskussion angeregt, es gab aber keine Veranlassung, Standards zu verändern. Unsere Reporter*innen sind auf die gewohnten Standards in Recherche, Quellenangabe und Faktenüberprüfung erinnert worden. Bei der Abnahme von Beiträgen gilt das mindestens 4-Augen-Prinzip.

Es hat keine „eigenen Fälle“ im Landesfunkhaus Niedersachsen gegeben.

Generell gilt für den Fernsehbereich im Landesfunkhaus Niedersachsen, dass wir fast ausschließlich mit Autor*innen zusammenarbeiten, die uns bekannt sind. Das Landesfunkhaus berichtet regional und ist im Berichtsgebiet mit Studios und Korrespondenten sehr gut vernetzt.

Für die Auftragsproduktionen im Bereich der Fernseh-Langformate gilt, dass uns Protagonisten in einem Expose vorgeschlagen werden.

Es wird hier ein Casting eingefordert, um einen Eindruck von der Person zu bekommen. Wir überprüfen in unserem Archiv der Landesprogramme, ob die Person dort schon in Erscheinung getreten ist (das ist oft der Fall). Es entscheiden grundsätzlich zwei Redakteur*innen über eine Beauftragung. Wir arbeiten in der Regel mit Autoren zusammen, die wir langjährig kennen und deren Arbeitsweise uns bekannt ist. Zusammenarbeit mit Casting-Agenturen für Protagonisten gibt es nicht.

Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern

Wie in den übrigen LFH auch, wurde der Fall Relotius zum Anlass genommen, die ohnehin hohen Standards der internen Kontrolle / Abnahme intensiv zu überprüfen.

Das (mindestens) Vier-Augen-Prinzip sowie die „Endkontrolle“ der HF-Produkte durch einen Schlussredakteur sind zwei Beispiele für Prüfverfahren, die im LFH MV angewendet werden.

Täuschungsfälle gibt es nicht, bzw. um da sprachlich genau zu sein: sind im Funkhaus und speziell auch der Leitung des Funkhauses nicht bekannt.

Radio Bremen (RB)

Radio Bremen lässt sich bei diesem Thema schwer mit vielen anderen Sendern vergleichen, weil es ein Spezifikum aufweist: Wir haben ein überschaubares Sende- und Berichtsgebiet. Das Team von Radio Bremen berichtet in den allermeisten Fällen über Geschichten und Ereignisse in Bremen und Bremerhaven. Auf diesen beiden Städten liegt unser Hauptaugenmerk, wenn wir unsere eigenen Reporter/innen einsetzen. Als Teil der ARD arbeiten wir zusätzlich mit anderen Anstalten und ARD Gemeinschaftsredaktionen zusammen. So nutzen wir z.B. journalistische Beiträge aus dem ARD Hauptstadtstudio in Berlin, aus dem ARD Korrespondentennetzwerk oder für die Region rund um Bremen die Kolleginnen und Kollegen des NDR. Dort gelten – wie bei uns – hohe journalistische Standards (z.B. Zwei-Quellen-Prinzip, Faktenchecking, Quellentransparenz), die in verschiedenen Gremien und Runden regelmäßig geprüft und besprochen werden.

Was unsere eigene Berichterstattung angeht, so ist das Team von Radio Bremen in Bremen und Bremerhaven sehr gut vernetzt und tief in den Themen der Region drin. Das Berichtsgebiet ist überschaubar, die Nutzung unserer Programme hoch, die Redaktionen über ihre verschiedenen Kanäle wie z.B. Social Media leicht zu erreichen und dem Publikum gefühlt nah. Mögliche Fehler und Unstimmigkeiten würden bei den abnehmenden Redaktionen und/oder beim Publikum schnell auffallen und rückgemeldet werden. Ein vergleichbarer Fall wie der „Fall Relotius“ ist uns aus unserem Haus auch nicht bekannt. Wobei sich Fälschungen oder Täuschungen auch bei klaren Regeln und Sicherheitsmechanismen natürlich niemals ganz ausschließen lassen.

Diese Regeln und Mechanismen gab es schon vor dem „Fall Relotius“. Es geht z.B. nichts ohne die kritische Abnahme durch Redakteur/innen auf den Sender. Geschichten werden schon in der Redaktion gemeinschaftlich entwickelt. Viele der regionalen Themen laufen durch die Stärkung der Crossmedialität auf mehreren Kanälen von Radio Bremen und werden somit mehrfach abgenommen. Denn jeder „Sendeausgang“ – und das kann auch Facebook, Twitter, die eigene Website oder eine Radiowelle sein – wird von dafür zuständigen Redakteur/innen betreut, die die Inhalte prüfen, Unstimmiges hinterfragen uvm. Das Rohmaterial ist in unseren Systemen einsehbar. Sollten trotzdem Fehler passieren, so werden diese offengelegt und z.B. unter dem entsprechenden Online- Text veröffentlicht.

Radio Bremen ist ein Sender, der seine Arbeitsweise, die Qualität seiner Arbeit und die dahinterliegenden Werte regelmäßig evaluiert. Die Diskussion darüber findet nicht nur in den jeweiligen Redaktionsteams mit internen und externen Kritikern statt, sondern auch bereichsübergreifend zwischen den verschiedenen Redaktionen und hausweit in so genannten „Funkhausgesprächen“. So sind die journalistischen Grundsätze, nach denen wir handeln (https://www.radiobremen.de/unternehmen/aktuell/journalistische-grundsaetze102.html) in einem redaktionsübergreifenden Prozess entstanden. Darüber hinaus legen wir viel Wert auf eine fundierte Aus- und Weiterbildung und bieten z.B. Abnahmeseminare auch für Kolleg/innen in langjährigen Teams an.

Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)

1. und 2. Aus unserer Sicht hat die Debatte, die sich an den angeblichen Panzer-Bildern aus der Ukraine entzündete, sehr viel tiefgreifendere Auswirkungen auf unsere Arbeitsabläufe und Kontrollmechanismen gehabt als die Relotius-Affäre. Sprich: Die Frage, wie wir mit unseren Bildern und auch O-Tönen umgehen, woher sie stammen, was sie tatsächlich abbilden, spielt seitdem im Alltag eine wesentlich größere Rolle. Der Fall Relotius bot da aus Sicht des rbb keine grundsätzlich neuen Ansätze, um an unseren ohnehin bestehenden Fakten- und Bilder-Checking-Mechanismen etwas zu ändern. Der rbb engagiert sich im investigativen Journalismus, hier spielt die Frage der Quellensicherheit und der Überprüfung von Inhalten von je her eine besonders große Rolle, hier sind sich alle Kolleginnen und Kollegen ihrer besonderen Verantwortung bewusst und nehmen sie wahr.

Das bedeutet natürlich nicht, dass nicht auch Fehler passieren können und es Anlass zur Korrekturen gibt, hier bemühen wir uns, beispielsweise über unsere Korrekturen-Seite im Internet Transparenz herzustellen.

3. Eine Betrugsfall beim rbb ist mir aus den vergangenen Jahren (ich überblicke neun) nicht erinnerlich.

4. Dass verschiedene Ausspielwege anfälliger für Betrügereien als andere sind, lässt sich aus unserer Sicht nicht belegen. Wer mit Vorsatz betrügen will, wird sich die spezifischen Mechanismen des jeweiligen Mediums zu Nutze zu machen wissen. Sicher ist, dass die Herausforderungen steigen, je schneller das Tempo und je höher die Taktzahl ist – und je weniger handwerklich erstklassig ausgebildete Journalisten mit solchen Prozessen befasst sind.

Südwestrundfunk (SWR)

Schon vor dem „Fall Relotius“ galten beim SWR hohe Standards bei Recherche, Quellentransparenz und Factchecking. Diese hohen Standards gelten unverändert auch nach dem Bekanntwerden der Fälschungen beim „SPIEGEL“ und bei anderen Magazinen und Zeitungen. Den „Fall Relotius“ gab es in dieser spezifischen Ausprägung bei Print-Reportagen, verfasst von einem – laut „SPIEGEL“ – „mit Vorsatz, methodisch und hoher krimineller Energie“ arbeitenden Einzelkämpfer. Der „Fall Relotius“ ist nicht dazu geeignet, alle Medien unter einen Generalverdacht zu stellen.

Fernsehbeiträge sind stets Teamarbeit – das Mehr-Augen-Prinzip hilft, Fehler früh zu identifizieren. Kamerateams sind bei Interviews und beim Dreh von Bildern dabei. Das Rohmaterial ist im SWR-eigenen Archivsystem für alle Kolleginnen und Kollegen einsehbar. Beim Schneiden der Beiträge sehen auch die Cutterinnen und Cutter das Rohmaterial. Und jeder Fernsehbeitrag wird durch einen oder mehrere verantwortliche Redakteure abgenommen. Bei der Abnahme werden die Recherchen der Autorinnen und Autoren kritisch überprüft und hinterfragt. Die abnehmenden Redakteure können außerdem jederzeit „ins Rohmaterial gehen“ oder sich schriftliche Belege für Tatsachenbehauptungen zeigen lassen.

Bei investigativen Recherchen des Politikmagazins REPORT MAINZ, der SWR-Recherche-Unit oder von „plusminus“ werden Beiträge sogar mehrfach redaktionell und – wo geboten – zusätzlich juristisch abgenommen. Zudem arbeiten etwa die Autorinnen und Autoren von REPORT MAINZ seit langem nach der Methode des Fact-Checking – schon um selbst Fehler zu vermeiden.

Fernsehbeiträge sind auch deswegen weniger fälschungsanfällig als Printgeschichten, weil im Bildmedium Fernsehen Rechercheergebnisse und Interviews in Bild und Ton dokumentiert werden. Fälschungen, die dem „Fall Relotius“ vergleichbar wären, hat es beim SWR nicht gegeben.

Doch selbst höchste Qualitäts- und Sicherheitsstandards können am Ende keine hundertprozentige Sicherheit bieten, dass ein Medium nicht Opfer eines mit hoher krimineller Energie arbeitenden Betrügers werden kann. Ohne Vertrauen in die Kompetenz sorgfältig arbeitender Journalistinnen und Journalisten geht es nicht. Der SWR hat dieses Vertrauen in seine hoch qualifizierten Autorinnen und Autoren, er investiert viel Zeit und Aufwand in Aus- und Fortbildung. Immer wieder werden zudem in Redaktionskonferenzen und Redaktionsklausuren Fragen journalistischer Qualität und Ethik diskutiert. Diese hohen journalistischen Standards mit Faktenchecks und redaktionellen Abnahmen bedeuten einen beträchtlichen Aufwand, sie kosten Zeit und Geld. Doch als nicht gewinnorientierter öffentlich-rechtlicher Sender lässt sich der SWR seine hohe journalistische Qualität bewusst etwas kosten.

Saarländischer Rundfunk (SR)

1. Der „Fall Relotius“ hat ohne Frage die Medienlandschaft in Deutschland erschüttert. Beim Saarländischen Rundfunk haben wir dennoch für uns selbst keine neue oder zusätzliche Gefahr erkannt. Wir haben beim SR seit jeher hohe Standards und sind etwa bei der Prüfung von Exposés, der Absprachen mit den Autoren und in den Beitrags-Abnahmen noch wachsamer als zuvor.

2. Beim Saarländischen Rundfunk arbeiten wir zumeist mit einem Team von hausinternen Reporterinnen und Reportern zusammen. Diese werden, insbesondere für ARD-Produktionen, durch freie Autorinnen und Autoren ergänzt, die aus unterschiedlichen Teilen des Bundesgebiets kommen. Hier ist die Zusammenarbeit allerdings in der Regel von langjähriger gegenseitiger Treue geprägt, ein Vertrauensverhältnis, von dem beide Seiten profitieren.

Hinzu kommt, dass unser Kerngeschäft in der regionalen Berichterstattung liegt. Inhaltliche Manipulationen würden sehr schnell auffallen, da unser Berichtsgebiet überschaubar, unser Publikum sehr kritisch ist und wir in engem Austausch mit den Saarländerinnen und Saarländern stehen. Bei Langformaten ist es zudem beim SR seit Jahren gelebte Praxis, dass Redaktionen die Protagonisten über Sendeinhalte und Sendetermine informieren, so dass hier kein Spielraum für bewusste Täuschungen bleibt.

Der Saarländische Rundfunk hat daher keine neuen Regelwerke auflegen müssen, gleichwohl wurden Autorinnen und Autoren sowie Redaktionen sensibilisiert, die bereits bestehenden Standards minutiös einzuhalten: Quellentransparenz, sprich die Herkunft von O-Tönen und ihr Umfeld werden bei Langformaten in das Storytelling integriert, Faktenchecking und Plausibilitätsprüfungen erfolgen nicht nur zwischen verantwortlicher Redaktion und Autorin oder Autor: Die Teilnahme von Chefredaktion und/oder Programmdirektion sowie die Hinzuziehung einer zusätzlichen Fachredaktion sind bei Abnahmen gängige Praxis.

3. Dem Saarländischen Rundfunk ist kein einziger Täuschungs- oder Manipulations-Vorfall bekannt.

4. Der Anspruch des Saarländischen Rundfunks ist es als öffentlich-rechtliche Landesrundfunkanstalt die Realität genauso abzubilden wie sie ist: SR-Reporterinnen und -Reporter recherchieren tiefgründig und stellen die Sachverhalte objektiv und inhaltlich verständlich dar. Die Qualität der Berichterstattung hat höchste Priorität, nicht die Suche nach der spektakulärsten Geschichte oder der exklusiven Top-Story. Selbstverständlich legt auch der SR Wert auf exklusive Berichterstattung, daher haben wir beispielsweise das SR-„Recherche-Team“ ins Leben gerufen: Das sind Spürnasen, die mit investigativer, minutiöser und seriöser Recherche spannende Themen im Saarland aufdecken.

Westdeutscher Rundfunk (WDR)

1. und 2. Der „Fall Relotius“ wurde natürlich auch bei den Programmmachern und Verantwortlichen im WDR breit diskutiert. In der Folge haben wir unsere Standards und Grundsätze in der Berichterstattung, vor allem auch im investigativen Bereich, in verschiedenen größeren Runden noch einmal geschärft und verschärft. Diese Diskussionen mündeten schließlich in ein Papier („10 Grundsätze zur Glaubwürdigkeit“), das zum einen die Ansprüche an unsere journalistische Arbeit beschreibt, aber auch definiert, welche Aufgaben dabei verschiedenen Beteiligten (Redakteur*innen, Autor*innen, Führungskräfte) zukommen. Im Moment befindet sich das Papier in der finalen Abstimmung und wird dann das bereits schon länger vorliegende Grundsatzpapier „Grundsätze der investigativen Berichterstattung“ ergänzen, beispielhaft:

– ergebnisoffene Recherchen: Sammlung sowohl unterstützender als auch widerlegender Thesen,
– Team-Arbeit: unterschiedliche Perspektiven, Widerspruch und Meinungsvielfalt sind erwünscht,
– Dokumentation und Transparenz des Rechercheweges: Nennung der Quellen, Kennzeichnung von Archivmaterial etc., Vor-Ort-Recherche oder nicht.

Grundsätzlich wird von den WDR Autor*innen erwartet, dass sie Ihre Geschichten belegen und die Quellen transparent halten. Bei Zweifeln wird nachgefragt, die Redakteur*innen tauschen sich untereinander aus oder recherchieren selbst, wenn Unstimmigkeiten vorliegen. In Bezug auf Abnahmen ist das Vier-Augen-Prinzip ausgeweitet worden. Bislang galt das Vier-Augen-Prinzip nur für die Abnahme im WDR. Jetzt wird das Vier-Augen-Prinzip schon beim Produzenten angewendet, also noch bevor der Film in die WDR-Abnahme geht.

3. Bisher gab es im WDR keine mit der Causa Relotius vergleichbaren Fälle. Allerdings gab es bekanntermaßen Anfang des Jahres einen Vorgang bei der Sendung „Menschen hautnah“, den der WDR jedoch schnell und gründlich aufgeklärt hat. Damals hatte ein Tweet darauf aufmerksam gemacht, dass drei Ausgaben von „Menschen hautnah“, in denen jeweils dieselbe Protagonistin über einen Zeitraum von fünf Jahren zu sehen war, widersprüchliche Alters- und Zeitangaben enthalten hätten. Das Ergebnis der sofort eingeleiteten Prüfung durch den WDR hat ergeben, dass die Kritik an diesen Unstimmigkeiten berechtigt war. Weitere Hintergründe und Erkenntnisse dazu wurden daraufhin aktiv wie transparent vom Sender veröffentlicht. Am Ende hat Chefredakteurin Ellen Ehni entschieden, die Zusammenarbeit mit dieser Autorin zu beenden. Außerdem wurden ergänzende Maßnahmen zur Verstärkung der Qualitätssicherung ergriffen, u.a. die Ausweitung des Faktenchecks in der Redaktion „Menschen hautnah“ sowie die schriftliche Dokumentation über die Auswahl und Gewinnung von Protagonist*innen.

4. Grundsätzlich ist – gerade im Fernseh- und Videobereich – die Hürde für Fälschungen natürlich größer und das Risiko damit kleiner als bei Reportagen in den anderen Medien. Im WDR haben wir (wie oben beschrieben) zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um das – trotz unserer sehr hohen Qualitätsstandards und weitreichenden Kontroll-Mechanismen – verbleibende Rest-Risiko so gering wie möglich zu halten. Durch Dokumentationspflichten, Quellenbelege und systematische Plausibilitätsrisiken wird das Risiko minimiert.

Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF)

Die Mitarbeiter des ZDF setzen natürlich alles daran, Falschmeldungen zu vermeiden. So gilt z.B. das Zwei-Quellen-Prinzip: Informationen, wie etwa ein Anschlag oder Unglücksfall, werden nur dann gemeldet, wenn zwei unabhängige Quellen den Vorfall bestätigen. Eine Ausnahme vom Zwei-Quellen-Prinzip wird gemacht, wenn Informationen von einer sogenannten Primärquelle stammen. Das sind zum Beispiel Behördenangaben über Arbeitslosenzahlen. Außerdem gibt es im ZDF eine verbindliche Abnahme-Regelung, wonach alle vorproduzierten Inhalte vor Ausstrahlung z.B. von einem ‚Chef vom Dienst‘ freigegeben werden. Diese Abnahme wird auch dokumentiert.

Auf der ZDF-Homepage, in persönlichen Gesprächen mit Zuschauerinnen und Zuschauern oder im Programm erläutern wir außerdem, wie redaktionelle Entscheidungsprozesse ablaufen und nach welchen Grundsätzen wir arbeiten. Auf der heute.de haben wir zudem die Rubrik ‚Korrekturen‘ eingerichtet, unter der wir auf Fehler in unserer Berichterstattung hinweisen und sie korrigieren. Der ‚Relotius-Fall‘ hatte keinen Einfluss auf diese Grundsätze und Transparenz-Angebote. Gleichwohl ist es unerlässlich, dass wir unsere journalistischen Standards regelmäßig überprüfen und Verbesserungs-Ideen diskutieren. Die Enthüllungen um Claas-Hendrik Relotius boten einen aktuellen Anlass dafür.

Einen „Fall Relotius“ hatten wir bisher im ZDF nicht. Mit einem Regelwerk kann ich Ihnen leider nicht dienen.