Rechte Journalistin

Die zweifelhafte Polen-Erklärerin vom Dienst

Aleksandra Rybińska Screenshot: Phoenix

Regelmäßige Phoenix-Zuschauer könnten am 19. Februar ein kleines Déjà-vu gehabt haben. Nicht nur wegen Donald Trump, dem aktuellen Lieblingsthema deutscher TV-Talkshows. Denn wie schon in der „Phoenix Runde“ vom 17. Januar, als es um das „Schicksalsjahr 2017 – Welche Antworten hat Europa“ ging, diskutierte nun einen Monat später im „Internationalen Frühschoppen“ erneut die polnische Journalistin Aleksandra Rybińska mit. Diesmal zum Thema „Ratloses Europa – was will Donald Trump?“.

Für Rybińska waren dies nicht die ersten Auftritte bei dem öffentlich-rechtlichem Spartensender. Seit Januar vergangenen Jahres ist sie dort ein häufiger Gast. Auch in anderen öffentlich-rechtlichen Sendern ist sie zu hören, beim MDR und dem Deutschlandfunk etwa. „Ich bin für die deutschen Medien so etwas wie die PiS-Tante vom Dienst“, sagte Rybińska vor einiger Zeit in einem polnischem Radiointerview.

Aleksandra Rybińska Screenshot: Phoenix

Das ist selbstironisch, aber wahr. Wenn es darum geht, die Politik der seit Ende 2015 in Polen regierenden nationalkonservativen PiS von Jarosław Kaczyński in den hiesigen Medien zu erklären, ist die streitfreudige Aleksandra Rybińska perfekt. Da ihre Eltern, die bekannten polnischen Journalisten Maciej Rybiński und Krystyna Grzybowska, 1982 aus dem kommunistischen Polen nach Deutschland emigrieren mussten, sind ihre Deutschkenntnisse perfekt. Heute schreibt sie für das Wochenmagazin „wSieci“ und das dazugehörende Nachrichtenportal wPolityce.pl, dessen politische Ausrichtung mit dem Begriff „PiS-nah“ noch untertrieben beschrieben ist. Ohne das Geld des einflussreichen, in Finanzskandale verwickelten PiS-Politikers Grzegorz Bierecki hätten die beiden Journalisten-Brüder Jacek und Michał Karnowski den herausgebenden Verlag Fratria niemals gründen können.

„Jetzt plötzlich kommen die Einladungen“

Rybińska profitiert seit dem Wahlerfolg der PiS von dieser politischen Nähe. „Wenn sie mich jetzt fragen würden, zum Beispiel, wie oft ich ins öffentlich-rechtliche Fernsehen eingeladen worden bin als Expertin, wo ich mich mit internationaler Politik befasse und es da gar nicht so viele Experten gibt. Wie oft wurde ich eingeladen in acht Jahren? – Null! Und jetzt plötzlich kommen die Einladungen“, erklärte die Journalistin vor einem Jahr in einem Interview mit dem Deutschlandfunk, in dem es um das EU-Verfahren gegen Polen zum Schutz der Rechtsstaatlichkeit und auch das Thema Pressefreiheit ging.

Titelseite von wSieci

Wenn es in den polnischen Staatsmedien um Deutschland, Frankreich, die EU oder die Flüchtlingskrise geht, ist Rybińska ein Dauergast. Wenn sie über diese Themen schreibt, spitzt sie gern extrem zu. „Die islamische Vergewaltigung Europas“, hieß im Februar 2016 eine Titelgeschichte, die wegen des Covers sowohl Rybińska als auch das Magazin „wSieci“, das sich selbst als das größte konservative Wochenmagazin Polens bezeichnet, weltweit in die Schlagzeilen brachte. Auf dem Titelbild war eine in eine EU-Fahne gewickelte, schreiende blonde Frau abgebildet, an der dunkle und behaarte Männerarme zerren. Manche Kritiker fühlten sich damals an Propagandabilder aus dem faschistischen Italien oder nationalsozialistischem Deutschland erinnert.

Rybińska fasst für die „wPolityce“-Leser auch Artikel aus der internationalen Presse zusammen. Texte, die sich kritisch mit der politischen Situation in Polen befassen, landen dabei nicht selten in der Rubrik „Chronik der verlogenen Hysterie“.

Dubiose Vita

Doch Rybińska scheint es selbst mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen. Sowohl bei wPolityce.pl als auch bei der konservativen Online-Publikation Nowa Konfederacja, deren stellvertretende Chefredakteurin Rybińska seit einiger Zeit ist, heißt es in ihren Porträts, dass sie in der Vergangenheit für die „Welt am Sonntag“ und den „Tagesspiegel“ gearbeitet habe. Doch man findet keine Texte von ihr in den Online-Archiven. Auf Nachfrage von Übermedien entdeckt der „Tagesspiegel“ nach langer Suche immerhin zwei aus dem Jahr 1999 stammende Texte, die Rybińska als Autorin ausweisen. Bei der „Welt am Sonntag“ ist die angebliche ehemalige Mitarbeiterin weder als freie noch als feste Mitarbeiterin irgendwo verzeichnet. Man kennt sie einfach nicht.

Auch ihre Artikel sind gekennzeichnet von Manipulationen, Halbwahrheiten und Lügen. Ein gutes Beispiel für Rybińskas seltsames Verständnis von journalistischen Standards ist ihr Text „Ideologe der liberalen Tyrannei“ über den CNN-Journalisten Fareed Zakaria, der im August 2016 bei „Nowa Konfederacja“ und im November bei wPolityce.pl erschien. „Current Events Poland“, eine fürs Ausland konzipierte rechte Internetseite brachte den Text in englischer Übersetzung. Zakaria hat sich kritisch mit den politischen Veränderungen in Polen befasst und wurde so zum Feindbild der dortigen Nationalkonservativen, für die Zakaria der Prototyp einer liberalen Elite ist, die allein ihre eigenen Interessen verfolgt und dabei den demokratischen Willen des Volkes missachtet.

„Wenn Zakaria die Möglichkeit hätte, würde er dem ‚weißen Pöbel‘, der für Trump gestimmt hat, das Wahlrecht entziehen“, schrieb Rybińska in ihrem Text, in dem sie auf Zakarias moslemisch-indische Herkunft verwies. „Ein anderes Beispiel hatten wir in Österreich, als zwischen dem ersten und dem zweiten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen der Kandidat der rechten FPÖ Norbert Hofer führte. So erleuchtete Experten wie Zakaria meldeten sich Vorschlägen, das Wahlrecht nicht nur von der Bildung abhängig zu machen, sondern auch von den persönlichen Verdiensten.“

Doch Forderungen solcher Art findet man nirgends, obwohl die Reform des österreichischen Wahlrechts ein vieldiskutiertes Thema war.

Amoklauf als islamistischer Terror

Eine Fundgrube an Falschaussagen sind Rybińskas Texte über Flüchtlinge und den Terrorismus. „Kompetenzkämpfe zwischen den unterschiedlichen Sicherheitsbehörden, die heute den Bundesländern unterliegen, und deren mangelnde Kommunikation untereinander sollen die Terroranschläge ermöglicht haben – nicht nur den in Berlin, sondern auch in Würzburg, Ansbach und München“, schrieb Rybińska am 18. Januar. Es war nicht das erste Mal, dass Rybińska den Amoklauf von München vom vergangenen Sommer zu einem islamistischen Terroranschlag machte. Schon drei Tage danach, am 25. Juli, hatte sie bei wPolityce.pl einen Text veröffentlicht, in dem sie der Polizei und den deutschen Medien eine Desinformations-Kampagne vorwarf, wenn es um Gewalttaten von Islamisten geht. Sie schrieb:

Das größte Meisterstück dieser Kunst der Desinformation war jedoch der Anschlag von München. Zuerst, als die Identität des Täters bzw. der Täter noch nicht bekannt war, verloren sich die deutschen Medien in Spekulationen über Neo-Nazis und rechtsradikalem Terror. Später, als publik wurde, dass der Täter Iraner ist, schmiedete sich die Polizei die Geschichte von einem spontanen Amoklauf, der von einem psychisch Kranken begangen wurde, der den auf den Tag fallenden fünften Jahrestag des von Breivik begangenen Attentats auf der Insel Utoya begehen wollte. Und als ob dies nicht genug wäre, machte man aus Dawud Ali Sonboly einen David S. Das klingt mehr deutsch und passt perfekt in die Narration, dass der Iraner sich als Deutscher fühlte und auch als solcher handelte.

Haarsträubend in dem Artikel ist nicht nur, wie sie sich weigert, Ermittlungsergebnisse der Polizei zur Kenntnis zu nehmen, sondern auch der angebliche Grund für die behauptete Desinformationskampagne: die Bevölkerung „solle sich bloß nicht mit der zentralen Frage beschäftigen – dem Islam und den Flüchtlingen“, so Rybińska, was nach ihrer Meinung „für die Familien der Opfer sehr schmerzhaft sein musste.“ Dass fast alle Todesopfer von München einen Migrationshintergrund hatten, erwähnte die Journalistin bis heute in keinem ihrer Texte.

Manipulierte Flüchtlings-Geschichte

Dreist manipuliert die angebliche Expertin für internationale Politik. Am 1. Mai 2016 veröffentlichte sie einen Text über die Flüchtlingsfamilie Al-Amirij. Das Foto von deren Ankunft auf der Insel Kos wurde zum Symbol der Flüchtlingskrise und brachte dem Fotografen Daniel Etter den Pulitzerpreis ein. Im vergangenen Jahr kehrte die Familie wieder in den Irak zurück. Lediglich der älteste Sohn Mustafa blieb in Berlin. „Die Flüchtlingsfamilie aus dem berühmten Foto, für die ‚Merkel wie eine Mutter war‘, kehrte in den Irak zurück. Der Grund? Sie bekam zu wenig Geld und ‚das Essen war miserabel'“, schrieb darauf Rybińska und gab als Quelle einen vom 30. April stammenden Bild.de-Artikel an. Dass vorwiegend jedoch familiäre Gründe, nämlich der Tod der Eltern von Majid Al-Amirij, für die Rückkehr der irakischen Flüchtlinge ausschlaggebend waren, lässt Rybińska unerwähnt – obwohl Bild.de dies sogar mehrmals hervorhob.

Am 22. Juni griff Rybińska die Geschichte der Grünen-Politikerin Miriam Koch auf. Sie wurde zum Opfer von Hasskommentaren, weil sie nach dem Brand eines Düsseldorfer Flüchtlingsheims Ehrenamtliche dazu aufrief, bei der Essensausgabe in einer Notunterkunft zu helfen, wo das Essen in den 5. Stock gebracht werden musste. Rechte Portale behaupteten darauf, dass Deutsche während des Ramadans Flüchtlinge bedienen sollen. So stellte es auch Rybińska dar. Dabei reicht nur eine kurze Recherche, um den Hintergrund für Kochs Aufruf in Erfahrung zu bringen. Bereits am 14. April, eine Woche bevor Rybińska ihren Text veröffentlichte, berichtete die „Rheinische Post“, dass ausgerechnet am Tag des Brandes in der Notunterkunft der Aufzug ausgefallen sei und für die Essensausgabe selber ein Gesundheitszeugnis benötigt werde.

Zusammenarbeit mit Rechtsextremisten

Es gibt noch weitere Manipulationen und Lügen in den Texten von Aleksandra Rybińska, insbesondere zu den Themen Flüchtlinge und Islam. Wie hat es ausgerechnet diese Journalistin geschafft, regelmäßiger Gast der öffentlich-rechtlichen Medien zu werden? Prüft niemand bei Phoenix oder dem Deutschlandfunk, ob ihre Gäste und Interviewpartner in ihrer täglichen Arbeit journalistische Standards erfüllen? „Die Auswahl der Gäste für alle Gesprächssendungen erfolgt nach journalistischen Kriterien. Dabei soll möglichst ein breites Meinungsspektrum abgebildet werden“, heißt es in einer Stellungnahme von Phoenix gegenüber Übermedien. „Sie schreibt unter anderem für das polnische Wochenmagazin ‚wSieci, das der Regierung der euroskeptischen PiS  nahesteht. Frau Rybinska steht damit für eine in Polen weit verbreitete Meinung. Es ist unsere Aufgabe, solche Meinungen zur Diskussion zu stellen, unabhängig davon, ob sie uns gefallen oder nicht.“

So gesehen würde auch jemand vom „Compact“-Magazin die Kriterien von Phoenix erfüllen. Den Verantwortlichen von Phoenix und Co. scheint unbekannt zu sein, dass Rybińska bei der „Nowa Konfederacja“ mit Krzysztof Bosak zusammenarbeitet. Er ist Vize-Vorsitzender des rechtsextremen Ruch Narodowy (Nationale Bewegung).

Aleksandra Rybińska wollte sich gegenüber Übermedien trotz mehrmaliger Nachfrage nicht äußern. Weder zu ihrer journalistischen Arbeit und ihren Quellen, noch zu ihrer angeblichen Vergangenheit bei der „Welt am Sonntag“ und „Der Tagesspiegel“.

Nachtrag, 17. März. Nach der Veröffentlichung dieses Textes hat Aleksandra Rybińska auf Twitter erklärt, sie habe sehr wohl für die „Welt am Sonntag“ geschrieben: unter der deutschen Variante ihres Namens: Rybinski. Tatsächlich hat das Blatt unter diesem Namen insgesamt 48 Texte von ihr gefunden, die zwischen 1997 und 2000 erschienen. Die „Welt am Sonntag“ betont, dass mit Rybińska kein Vertragsverhältnis bestand, weder als freie, noch als feste Mitarbeiterin, und ist erstaunt, dass sie ihren Kurzporträts angibt, bei der Zeitung gearbeitet zu haben. Rybińska schreibt auf Nachfrage hingegen, sie sei nach einem Praktikum 1997 in der Redaktion geblieben, wo sie auch einen Platz im Büro gehabt hätte.

Rybińska wirft Übermedien auch mangelnde Faktenüberprüfung vor. Unsere Behauptung, sie sei stellvertretende Chefredakteurin der „Nowa Konfederacja“ sei falsch. Vor der Veröffentlichung des Artikels wurde sie in ihren Kurzporträts bei wpolityce.pl und „Nowa Konfederacja“ jedoch noch als stellvertretende Chefredakteurin vorgestellt. Heute fehlt diese Information. Aktuell soll Rybińska nicht mehr Redakteurin bei „Nowa Konfederacja“ sein.

21 Kommentare

  1. Kurz vorher nen Artikel über die „ZDF APOLOGIZE“ Affäre bei ZEIT gelesen.
    Und dann das Cover hier gesehen.

    Vielleicht sollten die polnischen Antifaschisten ihren Fokus überdenken.

  2. Wahrscheinlich ist die Dame gar keine Journalistin, sondern eine polnische Agentin!
    Vorsorglich rufe ich mal den #FreeAleksandra aus!

  3. Großartig. Die Alte lügt und ist nicht satisfaktionsfähig und… vor allem: hat eine Meinung, die nicht „unsere“ ist… weg mit ihr und verfemt sei sie. Vielen Dank für die Aufklärung!! (lese ich sowas auch mal von Linken Schaumerzeugern?)

  4. Danke für den Artikel!

    @Matthias & Frank Reichelt

    Ihre Kommentare habe ich nicht verstanden. Falls Sie gerne (von mir) verstanden werden möchten, sollten Sie es nochmal probieren…

  5. @Pitpitpat

    Erläuterung: Frank und Matthias finden a) die teigige Aleksandra toll und b) es schade, dass sich nie einer um die Linken kümmert, wo die doch viel schlimmer sind als jeder rechte böse Watz.

  6. Ja, die Frau ist eindeutig nicht links genug um über Politik reden zu dürfen. Skandalös!

  7. @PITPITPAT – Danke für die Frage.
    @MICHAEL FREY DODILLET – Danke für die Erklärung.
    #3 + 7# – Danke für den Einblick in eure Welt.

  8. Der Sinn von Journalismus besteht darin, zu informieren und aufzuklären. In diesem Fall erfahre ich dank Thomas Dudek eine Menge über eine Frau, die regelmäßig bei uns im Fernsehen auftaucht. Aufgrund der Intensität, mit der diese Frau lügt und manipuliert, scheint mir der Umgang von Phoenix mit dieser Dame etwas sorglos.

    @3, Matthias:
    Ich verstehe Ihre Kritik nicht. Wenn es sich um eine linksorientierte Journalistin mit ähnlichen Machenschaften handeln würde, würde Übermedien hier gewiss kaum anders handeln. Das haben Stefan Niggemeier und Boris Rosenkranz doch schon oft bewiesen. Die Frage wäre nur, ob Sie sich dann ebenso aufregen würden.

  9. Nö, aufregen immer nur dann, wenn es gegen die eigene Weltanschauung geht.
    Dann aber auch gerne die Methodik, statt der Inhalte kritisieren.

    Das geht so:
    Erstmal die Opferrolle einnehmen („Meinnung, die nicht unsere ist“) und Anderen Worte in den Mund legen (dabei aber die eigene Ausdrucksweise und Weltanschaaung behalten zur Dramatisierung, Beispiel „Die Alte“) und dann eine Beleidigung einstreuen, so wie „Schaumerzeuger“, kommt super an in der Zielgruppe.
    Man muss ja flexibel bleiben in seiner Form der Kritik.

  10. Also ich muss schon sagen, das intellektuelle Niveau dieses Kommentarstrangs ist doch recht überschaubar. Und zwar von beiden Seiten: „Die Alte“, „teigig“.
    Leider ist die dritte Seite, der ich mich zurechne, nämlich die Position der Vernunft, mal wieder hoffnungslos unterrepräsentiert.

  11. Eine Meinung, die „nicht unsere“ ist, könnte man auch mit zutreffenden Argumenten belegen.
    Außer natürlich, diese Meinung ist völliger Quatsch.

    Im Falle von Talkrunden; wäre es nicht einfacher, PiS-Politiker einzuladen, anstatt PiS-nahe Journalisten, wenn man die PiS-Ansichten gerne abbilden möchte (was ja schon Sinn der Sache ist)? Warum den Abklatsch nehmen, und nicht das Original?

  12. @Mycroft: Das Problem werden die Sprachkenntnisse sein. Anscheinend gibt es keine PiS-Politiker, die gut genug Deutsch sprechen können um in einer Live-Fernsehdiskussion mithalten zu können. Und aus irgendwelchen Gründen, die ich nicht nachvollziehen kann, will man auch keine Simultanübersetzungen in Talkshows. Das finde ich sehr schade, so entgehen uns viele interessante Gesprächspartner, nicht nur in Polen.

  13. @Mycroft, es wäre auch insofern besser, als das man Politikern eher Eigeninteresse unterstellt und deshalb ihre Äußerungen mit Vorsicht genießt, bei Journalisten unterstellt man wahrscheinlich lediglich Subjektivität in der Beurteilung der Fakten- und nicht Kreativität bei deren Verarbeitung.

  14. @ Frank Reichelt – #11

    Zitat: „Leider ist die dritte Seite, der ich mich zurechne, nämlich die Position der Vernunft, mal wieder hoffnungslos unterrepräsentiert.“

    Dieses Zitat ist von einer solch bezeichnenden Aussagekraft, dass ich es nur noch einmal unkommentiert hervorheben möchte.

  15. Achja, national-konservative Politiker interessieren sich nicht genug für andere Leute, um deren Sprache zu lernen.

    Das ist dann wohl systemimmanent.

  16. Das reflexartige „die Linken sind aber noch viel schlimmer, […] und die dürfen alles“ scheint die Universallösung für Menschen mit Sehschwäche auf dem rechten Auge zu sein. Kein Wunder, das alternative Fakten und Menschen wie Trump so hoch in Kurs stehen.

  17. ich kann einige Kommentatoren hier in der Motivation verstehen.

    Wenn man die Wahl dieser Frau als Interview-Partner hinterfragen will, muss man aufklären ob „die andere Seite“ genauso viel Sendezeit bekommen hatte.
    Wenn diese Frau als Standard-Polen-Expertin hingestellt wurde, dann ist das sicher ermahnenswert. Wenn Sie aber als „Sympathisantin“ der Regierung eingeladen wird – so wie viele andere Talkgäste bei anderen Themen auch – dann ist das ok.

  18. Nicht besonders überzeugend, mit welcher Überheblichkeit Sie über Frau
    Rybińska berichten. Wie gut, dass man sich selbst informieren und ein Bild machen kann….

  19. „Krzysztof Bosak zusammenarbeitet. Er ist Vize-Vorsitzender des rechtsextremen Ruch Narodowy (Nationale Bewegung).“

    Weder Herr Bosak noch Ruch Narodowy sind rechtsextrem – sogar nach kranken Merkeldeutschland Kriterien. Es ist in Polen nicht so wie im heutigen Deutschland. Das muessen Sie verstehen. Wir haben keinen solchen Selbsthass entwickelt wie die Deutschen und das Woerter NATION und NATIONAL sind in Polen KEINE Schimpfwoerter.

  20. Das Ganze ist wirklich ziemlich interessant – einmal zu sehen, was für eine gemischte Leserschaft „ÜberMedien“ hat und andererseits die tatsächlich geringen Kenntnisse über das jeweilige Nachbarland in Polen und Deutschland. Als Informationen ergänzen sich die Begründung von Phoenix für die Einladung an Frau Rybinska und der apologetisch-aggressive Beitrag von Herrn Sadowski. In der Tat wird in Polen rechtsradikales Dafürhalten nicht immer für so arg schlimm gehalten, es ist schließlich die Arbeitsgrundlage der durch gewählte Parlamentsmehrheit gestützten Regierung. Das zu zeigen, ist natürlich die Aufgabe guten Journalismus´. Und man müsste die Gründe untersuchen!

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