Holger ruft an (44)

Warum musste Reichelt gehen und was wird nun aus Döpfner?

Weil es so hoch hergeht in Deutschlands Verlagen, greift Holger Klein nicht erst am Ende der Woche zum Telefon, sondern schon jetzt. Es gibt einiges zu besprechen über den Rauswurf von „Bild”-Chef Julian Reichelt, die Taktik von Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner und das Eingreifen von Ippen-Verleger Dirk Ippen.

Reichelt ist schließlich doch noch über seinen Umgang mit Frauen in der Redaktion gestürzt. Das hat er vermutlich dem Investigativ-Team des Ippen-Verlags zu verdanken. Das ist über Monate an der Geschichte über den mutmaßlichen Machtmissbrauch Reichelts drangeblieben, der intime Beziehungen zu jungen Kolleginnen gehabt und Privates und Berufliches auf extrem problematische Weise verquickt haben soll. Verleger Dirk Ippen hatte die Veröffentlichung der Recherchen in den eigenen Medien zwar gestoppt. Aber zumindest einige der brisanten Details kamen trotzdem an die Öffentlichkeit – über den Umweg von „New York Times” und „Spiegel”.

Wer wissen will, warum Reichelt nicht mehr zu halten war, welche Rolle die Expansion Springers in die USA spielt und wie es sein kann, dass einer der mächtigsten deutschen Zeitungsverleger sich in einem neuen DDR-Unrechtsstaat wähnt, hört besser unseren Podcast: „Holger ruft an”.

Hören Sie hier den ganzen Podcast „Holger ruft an” mit Holger Klein und Stefan Niggemeier:

(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)

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4 Kommentare

  1. Was bin ich dankbar fürs Internet und für Journalistinnen wie Frau Löffler!! + Unterstützer.
    Wow, ist DAS schwer, einen mächtigen Zeitungmacher zur Rechenschaft zu ziehen, der jahrelang systematisch am Arbeitsplatz jungen Frauen nachstellte.

    Die Aussagen vieler Frauen reichten nicht. Diesen Satz bitte nochmal auf der Zunge zergehen lassen.

    Es brauchte letztendlich einen Milliardenkauf in den USA, der genug Interesse für einen NY Times Artikel generierte, um der Sache den nötigen Rumms zu geben.

    Es brauchte einen bekannten Schriftsteller, der sich mutig-empört-aktiv mit den betroffenen Frauen solidarisierte.

    Und eine Redaktion, die sich einen sauberen Investigativ-Report nicht wortlos verbieten ließ, wie es vorher in anderen Redaktionen geschehen ist.

    Puh! Einfach nur puh.

  2. Ich als Feminist kann die Verantwortung der betroffenen Frauen nicht leugnen. Keine der Frauen wurde zum Sex gezwungen. Es sind erwachsene Personen die Entscheidungen getroffen haben die sie im Nachhinein bereuen. So wird das einfach nichts mit der Gleichstellung von Mann und Frau wenn bestimmte Frauen ständig die Opferrolle bis zum äußersten ausreizen. Und als wäre das nicht schlimm genug für die Frauenbewegung, stürzen sich noch so gut wie alle anderen Redaktionen auf ihr weißes Pferd, ziehen ihre Ritterrüstung an und kommen den armen armen Frauen zur Hilfe.

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