War die Berichterstattung der Medien über die „Flüchtlingskrise“ so einseitig und irreführend, wie ein größerer Teil der Bevölkerung meint? Eine Inhaltsanalyse räumt mit einigen Vorurteilen auf und zeigt: Es ist komplizierter.

Haben vergangene Woche wirklich Tausende vor dem Trump-Tower gegen den neugewählten Präsidenten demonstriert, wie die Medien behaupten? Der deutsche Fernsehmoderator Mario Barth hat einfach mal nachgesehen.

Walter Krämer wettert gegen den „Meinungsterror“ der „Lügenmedien“, aber die Presse hat ihm und seinem Sprachschutzverein gegenüber keine Berührungsängste. Eine Gruppe von Germanistik-Professoren warnt jetzt vor dem „intoleranten, unaufgeklärten Sprachpurismus“ und den „teils politisch gefährlichen Thesen“ des VDS.

Susanne Gaschke bemängelt in einem Essay in der „Welt am Sonntag“ die „Hybris der Journalisten“. Und geht mit schlechtem Beispiel voran.

Anja Reschke ist zur „Journalistin des Jahres“ in dem Jahr gewählt worden, in dem Journalisten so hinterfragt und angegriffen wurden wie selten zuvor. Nach der Logik vieler wütender Protestler ist sie damit nicht Journalistin, sondern Lügnerin des Jahres. Eine Dankesrede voller Fragen und Zweifel über die eigene Aufgabe und die richtigen Instrumente.

Der langjährige ZDF-Mitarbeiter Wolfgang Herles hat ausgepackt: Es habe im Sender publizistische Vorgaben gegeben, zum Beispiel, für die Wiedervereinigung kämpfen zu müssen. Der Mann hat recht.